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Chaos und Ordnung

Maintainer: Claudia van Beilen, Version 1, 14.07.2001
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Die Dynamik des Lebens als Chance zum Neuen

(1) Chaos: Chaos ist eine scheinbare Bezugslosigkeit einzelner Teile miteinander. Chaos ist nötig, damit eine festgefahrene Ordnung ins Schwanken gebracht werden kann. Die Dynamik des Lebens ergibt immer wieder Chaos, dh. Anderung und Neuordnung. Bleiben wir selbst im Chaos stecken, ensteht womöglich Depression, Verwirrung, Einsamkeitsgefühle, Haltlosigkeit... kommt es zu einer Neuordnung ist darin ein Lernprozess eingeschlossen und es kommt zu einem neuen (erweiterten) Lebensgefühl, einem Gefühl von grösserer innerer Freiheit(Befreiung von alten Zwängen) und mehr Durchblick und Klarheit.

(1.1) Re: Die Dynamik des Lebens als Chance zum Neuen, 03.01.2004, 22:01, Jupp Müller: Ich würde außerdem noch erweitertes Bewusstsein als ganzes und Verständnis als Teil davon erwähnen

Erzwungene Ordnung als Lähmung

(2) Ordnung kann auferlegt werden von aussen, dann ist es verbunden mit Gesetzgebung, Ueberwachung und Kontrolle oder von innen kommen. Dies ist nur durch Selbstorganisation möglich. In der Fremdbestimmung wird Ordnung auferlegt, durch Selbstbestimmung tiefgreifende Ordnung in einem System ermöglicht. Fremdbestimmung stört die naturgegebene Ordnung eines Systems (zBsp. Mensch)und bringt es in Dissbalance. Durch Störung von aussen gerät das System in Labilität und verliert seine haltgebende Struktur.

(2.1) Re: Erzwungene Ordnung als Lähmung, 01.08.2001, 05:51, Ano Nym: Und wie sieht es mit freiwillger Ordnung aus? (z.B. Kultur) Ein Problem ist auch die freiwillige Ordnung im guten Willen begründet, doch für manche Individuen nicht angepasst genug und deshalb als "lähmend" empfunden.

(2.1.1) Re: Erzwungene Ordnung als Lähmung, 06.08.2001, 15:25, Claudia van Beilen: Die gesellschaftliche Ordnung kann auch erwünscht sein. Der Einzelne will Sicherheit und Orientierung. Er bevorzugt wohl Ordnung anstelle von unübersichtlichem Chaos. Die ausgesprochenen und unausgesprochenen Regeln der Kultur wollen wohl Leitlinien unseres Verhaltens sein. Wieviel Ordnung braucht es, damit eine Gesellschaft funktioniert? Ist zuviel Ordnung Einengung, also Lähmung? Oder brauchen wir unbedingt Ordnung als Orientierung zum Leben? Wieviel Ungewissheit, wieviel Veränderung verkraften wir? Ich verstehe die Bedeutung des zweiten Satzes nicht:"freiwillige Ordnung im guten Willen begründet".

(2.1.1.1) Re: Erzwungene Ordnung als Lähmung, 13.08.2001, 19:59, Ano Nym: Mit "freiwillige Ordnung im guten Willen begründet" soll meinen, dass eine vereinbarte Ordnung (die aufgestellten Regeln) zwar von den "Aufstellern" gut gemeint, d.h. mit guter Absicht (zur Verbesserung), doch leider nicht differenziert genug für auf alle Individuen anwendbar ist. Ordnungsregeln lähmen in all jenen Fällen in denen ein sie ein Individuum nicht als nützlich, sondern als aufgezwungen empfunden werden.

(2.1.1.1.1) Re: Erzwungene Ordnung als Lähmung, 10.10.2001, 10:38, Annette Schlemm: Schaut Euch dazu mal das Konzept der "Freien Kooperation" von Christoph Spehr an. Da wird genau diese Frage ausführlich diskutiert. siehe auch: http://www.thur.de/philo/ag.htm

(2.2) Erzwungene Ordnung als Korrektur, 23.01.2002, 12:19, xenid :-): eine erzwungene ordnung, also eine von außen, ist mit sicherheit eine lähmung. dies ist meiner meinung nach auch notwendig.
wir haben ein chaotisches vermischen, neukombinieren; ein schaffen neuer strukturen, einfach eine natürliche vielfalt. diesen prozess kann man auf alle entwicklungen (geistig, biologisch, technologisch..) beziehen.
das selbstorganisieren eines chaotischen systems ist notwendig sich sinnvoll weiterentwickeln zu können. man verwendet bewährtes, getestetes und schafft daraus neues.
ob dieser versuch des ordnens nun von einem menschen in form einer regel oder eines gesetzes sich auswirkt oder als kosmischer "zufall", der die saurier vernichtete, ist hier nicht entscheident.
wie sich dieses organisieren äußert, ist rein vom betrachtungspunkt abhängig.
es gibt also eine notwendigkeit diese chaotisch entstehende vielfalt zu einer zeit zu betrachten, zu selektieren und weiterzukombinieren.
eine erzwungene ordnung lähmt also nur die gegenwärtige entwicklung, verhindert bzw. vernichtet sie sogar und ermöglicht ein erneuern.
nicht die erzwunge ordnung ist also problematisch, sondern die weit-, bzw. um-sicht des ordnenden..

(2.2.1) Re: Erzwungene Ordnung als Korrektur, 03.01.2004, 22:10, Jupp Müller: Eben, wenn jedoch genau dieser "Ordnende" es sich zum Ziel setzt, die für sich freiwillig eingeführte Ordnung, die jedoch Andere als einschränkend empfinden, aufrechtzuerhalten, dann lähmt er nicht nur seine, sondern auch die Entwicklung der anderen. Das Ganze ist natürlich nur im entsprechenden Kontext sinnvoll (nicht unbedingt bei den Sauriern)

Zähigkeit alter Ordnungssysteme

(3) Leben heisst lernen und lernen heisst in vorübergehende Unordnung geraten. Selbstorganisation regelt diese vorübergehende Phase und Neues kann entstehen. Warum tue ich selbst und die Gesellschaft als Ganzes schwer daran zu lernen und sich umzustellen? Zubetonierte Stabilität, tiefeingepräte Vorstellungen wie etwas zu sein hat. Nur nicht erschüttern lassen, Angst vor Neuem. Lieber auf Nummer Sicher gehen (alte Ordnung bewahren wollen, obwohl Neues überfallig ist).Das alles spricht dagegen.

(3.1) Re: Zähigkeit alter Ordnungssysteme, 01.11.2001, 14:57, martin steldinger: Das Problem welches ich darin sehe, ist, dass gewisse Hirarchieebenen schon in fruehester Kindheit aufgebaut werden. Wenn die Kids heutzutage aus der Schule kommen, haben sie ein "ich stehe unter dem lehrer" im kopf, die wenigen die sich dagegen auflehnen werden bestraft. Aufgaben werden von einem einzelnen gestellt, und werden dann abgearbeitet. "Selbststaendiges Arbeiten", wie es hierzulande ja eher in der Uni praktiziert wird, erleben die wenigsten Kids in der Schule... .

(3.1.1) Re: Zähigkeit alter Ordnungssysteme, 07.11.2001, 16:01, xenid :-): es gibt aber gerade pädagogen, die genau das versuchen zu ändern.
lernkonzepte müssen einfach individueller erstellt werden. ein moderner lehrer weis das und versucht über projektbezogene arbeiten das interesse zu fördern.

meine ansicht ist: es gibt keine lernschwäche sondern nur eine demotivation. der lehrer muß also, unabhängig vom bildungssystem, seinen lehrplan mehr mit den privatinteressen der schüler koppeln und somit erreicht er, dass die aufmerksamkeit potenziert wird. man sollte hier auch vielleicht die altersunterschiede zwischen lehrer und schüler beachten.
wer gerne lernt und weis wofür, verdammt auch nicht den lehrenden sondern dankt ihm.

die probleme liegen meistens in der anzahl der schüler, direkte folge von finanzmangel.
finanzmangel wird gern als wort verwendet für "nicht so wichtig". hauptsache der militärhaushalt stimmt. warum wird bei so schlechter bildung immer noch gespart? will dieses land keine denker?

also zum thema zurückkommend.
die zähigkeit alter ordnungssysteme wird durch die generationen des kapitals bedingt.
was lässt jemanden vor veränderung zurückschrecken? nicht die angst das leben zu verlieren, auch nicht die neugier auf neues. nein! die angst vor materiellem verlust.

als weiteres ist das menschliche ego eine entwicklungsbremse. man fixiert sich auf angenehmes und hält aus gewohnheit daran fest, ohne es weiterhin zu überprüfen. ausserdem gibt es viele, die auf ihr wissen stolz sind und es am liebsten für sich allein hätten - man kann ja damit geld verdienen.

wenn der mensch sein grundbedürfnis kennen würde, sollte er nur noch die weisheit erlangen, jeden überschuß der allgemeinheit zu gute kommen lassen, geistig sowie materiell.

--pflanze ein getreidekorn und ernte 2000--

peace --

(3.2) Re: Zähigkeit alter Ordnungssysteme, 07.11.2001, 16:17, xenid ??: das lernen hat was mit anstrengen zu tun, konzentration. unsere gesellschaft ist aber auf der illusion einer endlosen bequemlichkeit aufgebaut. (siehe Bill Gates)
was ist in dieser gesellschaft normal? alkoholismus - ein betäubungsmittel bei dem die denkleistung rapide sinkt.
ist es schön dumm zu sein? ist es ehrlich immer einen sünder (alkohol oder andere person) benennen zu wollen?

die selbstakzeptanz ist der schlüssel zur globalen liebe..


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