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Nehmt Jesus vom Kreuz!
Maintainer: Nils Sautter, Version 1, 01.09.2003
Projekt-Typ:
Status: Archiv
(1) „Nehmt Jesus ab vom Kreuz !!!“
(1.1) Re: Aufruf an das Christentum:, 01.09.2003, 23:04, Nils Sautter: Interessant, was Dich gerade bewegt. Ich verstehe Dich dabei. Aber ich habe mich davon schon längst gelöst. Schau einfach bei Dir, warum Du den Mann vom Kreuz lösen willst? Wo hängst Du selbst noch am Kreuz ?? Gruss Peter
(1.1.1) Re: Aufruf an das Christentum:, 02.09.2003, 03:21, Nils Sautter: das berührt mich, wahrscheinlich weil ich selbst auch irgendwie mein Lebenskreuz trage. und gleichzeitig wünsche ich mir einzuschreiten / mitzuspielen / Stellung zu beziehen, wenn irgendein Mensch, die Menschenrechte o.ä. auch nur symbolisch gekreuzigt werden.
(1.2) Re: Aufruf an das Christentum:, 02.09.2003, 14:56, Werner Schlowottnick: \\\"Mehr Nägel, ich rutsche!\\\"
(1.2.1) Re: Aufruf an das Christentum:, 03.09.2003, 19:59, Nils Sautter: grins* die Aktion ist nicht ohne Humor :-)
(2) Was ist es für eine symbolische Tat – was ist es für ein Gebet – ihn nach 2.ooo Jahren von den vielen symbolischen Kreuzigungen in Kirchen, Schulen, öffentlichen Gebäuden und privaten Räumen abzunhemen?
(3) Ist das Leiden & Sterben Jesu am Kreuz ein Symbol einer lebendigen Kirche? Stell Dir die Erleichterung und Befreiung vor, die das feierliche Abnehmen von Jesusfiguren von Holz- & Steinkreuzen bewirken könnte...
(4) Zu leicht könnte man versucht sein, dem Kreuz eine negative Bedeutung beizumessen – oder gar, es mit Leiden zu verhüllen. Und genau dies mag ein Kreuzungspunkt, eine Weggabelung und Entscheidung sein. Die Herausforderung ist ein erfülltes, glückliches Leben – Freu(n)de – das Gleichgewicht der elementaren Himmelsrichtungen – ein in Liebe vereinter Planet. Was wäre ein Leben ohne Begegnungen, Konfrontationen, x-fache Vielfalt, ...?
(5) Das Missverständnis, das Aufeinandertreffen zweier Richtungen mit Leid zu assoziieren, wurde mit Jesu Auferstehung sogar über den Tod hinaus aufgehoben. Wie viele andere Beispiele zeugt die Vereinigung anscheinender Gegensätze wie Diesseits & Jenseits, Gut & Böse, Männlich & Weiblich, Ost & West, ... von einer zentrierten Kraft, die über sich selbst hinauswächst. Dies bringt das Symbol des Kreuzes auf den Punkt.
(6) Madonna weint bis heute – sie weint sein Blut, denn auch Jesus Christus blutet bis heute – wird bis heute an's Kreuz geschlagen (wenn auch „nur“ symbolisch). Die Wirkung ist massenhypnotisch und stigmatisiert die Menschlichkeit. Das Leid, welches wir „verherrlichen“(?!), ist der Zustand unserer Gesellschaft. Würden wir heutzutage mit dem „Christusphänomen“ anders umgehen, als vor 2.ooo Jahren? Ist die Hexenverbrennung der Inquisition vorbei – oder auf anderen Ebenen? Würde Jesus, wenn er heutzutage leben würde, nicht leiden (müssen)? Haben wir uns geändert? Trägt er wirklich unser Leid – oder ist er unser Leidtragender? Sollten wir uns nicht langsam (einfach) ändern – und damit in unserer Gesellschaft wirken?
(7) Wenn diese Massenhypnose für die Zeichen der Zeit sorgt, dass Madonnenstatuen als Symbol göttlicher Weiblichkeit, wundervolles Blut weinen – und Menschen das fortgesetzte Leiden in Form von Stigmen (Wundmale Jesu an Händen, Füssen, der Seite, der Haut & Krone) tragen – was wäre uns Menschen möglich, wenn wir diese Kraft produktiv einsetzen?
(8) Was wollen uns diese Zeichen sagen? Dass die Kirche & Gesellschaft auf dem richtigen Weg ist: „nur weiter so!“??? Oder könnte es sein, dass es sich um Leidtragende der Neuzeit und Gegenwart handelt? Leidet der lebendige Kern der Kirche etwa? Wie ist mit diesem Leid umzugehen (sicher entwickeln Menschen mit Stigmen dabei spirituelle, therapeutische oder gar suizidale Ansätze)? Welche Konzepte bzgl. Leid, dem Bösen, ... etc. bieten die Kirchen an?