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Harald weiß nix

Maintainer: Olaf Boerger, Version 1, 16.06.2003
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Harald weiß nix

(1) Donnerstag, 22.05.2003. Der Club der Kriecher pilgert zum AWO-Luxusaltenknast (für besonders “verdiente“ Gewerkschafts- und Parteideppen) Karl-Jarres-Straße, Duisburg, um ihrem Alphamännchen Harald Schwätzau, äh, Schartau zu huldigen. Schon die Ankunft des “NRW-Wirtschaftsministers“ lässt Pawlow vor Neid erblassen und verwandelt den Eingangsbereich in eine potenzierte Fallstudie (inklusive sprichwörtlicher Rutschgefahr) bezüglich Autoritärer Charaktere. Es gilt die Devise: Wer kriecht, der kann nicht stolpern.

O, weia!!!

(2) Zackig-dynamisch macht Harald sich auf zur Show. Das Publikum (durchweg irgendwelche Gang- äh, Partei- und Gewerkschaftsgroupies) liebt ihn, denn: “er ist ja einer von uns“. Da wird sich kernig geduzt, ein wenig gefrozzelt und ansonsten “seriös“ gelauscht. Doch gegen das, was Harald dann von sich gibt, ist selbst Münchhausen glattweg ein reiner Tatsachenbericht. Zuerst faselt Harald etwas vom nötigen “Strukturwandel“ hin zur “Dienstleistungsgesellschaft“ (anscheinend hat er noch nicht mitbekommen, dass diese gerade kollabiert), erneuert dann sein Bekenntnis zum “Standort“ “Duisburg“ (der de facto schon ein NO-GO-AREA ist), um dann schließlich die Entschlossenheit (unter “Notwendigkeit“ firmierend) zum Agenda-Massaker (Mensch, Harald – noch nicht mitgekriegt, dass die Neoliberalenstampede schon längst wieder winselnd um Keynesianismus bettelt???) zu bekräftigen. Nachdem der tumbe Tross brav geklatscht hat, ist dann Fragestunde mit Harald angesagt; wobei diese aber erst einmal artig gesammelt werden.

O, weia - Teil II

(3) Da mensch Harald (immerhin “Wirtschaftsminister“) nun mal nicht überfordern will, stellt mensch zwei kurze, einfache Fragen. Die erste lautet: Wie soll aus “Minus“ nur durch formalrechtliche Umwandlung in einen “selbständigen“ “Betrieb“, denn auf einmal “Plus“ werden? (also durch “Auslagerung“ (“Outscourcing“) von im BWL-Jargon als “Gemeinkosten“ firmierenden “unproduktiven“ “Arbeiten“ (Lohnbuchhaltung, Archiv, Reinigungs- bzw. Instandhaltungsarbeiten, Management, Rechtsabteilung, Teile des Fuhrparks) in sogenannte “Dienstleistungsunternehmen“ plötzlich “Gewinne“ bzw. “produktive“ “Arbeiten“ werden, obwohl diese doch weiterhin aus der gesamtgesellschaftlichen “Mehrwertmasse“ “finanziert“ werden müssen?), die zweite: Wer soll denn bitte (im Zuge der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION) die 4 500 000 000 (Billionen) Euro nur allein an staatlicher Verschuldung (kapitalproduktiv) “abarbeiten“??? (hätte Harald es gewusst, hätte er auch gleich die US-Regierung “aufklären“ können, wer die 32 000 000 000 000 (Billionen) Dollar US-Gesamtverschuldung “abarbeiten“ kann)

Prost, Harald

(4) Doch es kam, wie es kommen musste: Hohl-Harald war selbst damit schon überfordert. Grinsender O-Ton: “Ich versteh` die Frage nicht, das ist mir zu hoch.“ - Getoppt wurde dieser Offenbarungseid nur noch durch den wohlwollenden Beifall und das Gelächter des Kriecherclubs – alias: “Der Harald is` toll, der is` genauso verblödet und korrupt wie wir!“ Da blieb dann nur noch “leaving the show“ und der Lokalslogan: “Heute ein König“ – allerdings zusammenbruchstheoretisch ergänzt: “Morgen ein Bettler“. In diesem Sinne: Ein apokalyptisches “Prost“ den Haralds dieser Welt !!!

Special Thanks

(5) P.S. Abschließend noch ein persönlicher Dank an denjenigen Genossen, der die Aufführung von Harald und seinen Minusmuppets während der Veranstaltung am 20.05. im DGB-Haus Duisburg publik machte: Thanks a lot - we got very much amused !!!


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