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Großbankrottannien
Maintainer: Olaf Boerger, Version 1, 08.01.2004
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv
(1) Dieses Projekt handelt von einem weiteren Erfolgsmodell in der Wirtschaftswunderwelt, das sich jedoch bei genauerer Betrachtung, also jenseits der Parolen, als ein ebenso weiteres Mitglied des Dorian-(Earl-)Gray-Clubs entpuppt. De facto ist das einstige Flaggschiff der sieben Meere, Großbritannien, schon längst ein sozialökonomisches Wrack. Und wie auch bei den diversen anderen (bislang veröffentlichten) Projekten (`USA`, `China`, `Russland/Osteuropa`) können auch hier die aus der allgemeinen Tagespresse, frei zugänglichen Agenturmeldungen aus dem Internet sowie dem Spiegel-Jahrbuch 2003 entnommenen Daten nur mit der exakten Metapolation der Marx`schen Krisentheorie `Die Himmelfahrt des Geldes` (Robert Kurz; in: `Krisis Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft`; (Zeitschrift); Ausgabe 16/17; Horlemann-Verlag; 1995; www.krisis.org ) in Kohärenz gebracht bzw. dechiffriert werden.
(1.1) Re: Wunder über Wunder, 09.01.2004, 13:29, Ano Nym: wer an Wunder glaubt, hat sowieso selbst schuld (selbst verschuldete Unmündigkeit). eh klar, dass man von den Wunderhändlern ausgenommen wird.
(1.1.1) Re: Wunder über Wunder, 09.01.2004, 13:34, Uwe Berger: und wer sich selbst in der Wunde bohrt nimmt sich selber aus. Worueber sich auch keiner wundert.
(2) Wenn von Wundern in Sachen Wirtschaft die Rede ist, macht in Bezug auf Großbritannien dabei immer zuerst das Wort vom Job-Wunder die Runde. Und so titelt auch die Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 13.02.2003: Britisches Job-Wunder hat weiter Bestand eine Hurra-Überschrift, die sich auch bei vielen, vielen anderen Artikeln dieser und weiterer Zeitungen sowohl im Zusammenhang mit diesem als auch den anderen bisher veröffentlichten Projekten findet. Sobald mensch jedoch in den Text hineingeht, zeigt sich die ganze Unverfrorenheit der Fake-Factory. Doch zuerst einmal ungeschnitten weiter: Das britische Job-Wunder hat bestand: Im Januar blieb die Arbeitslosenquote in Großbritannien mit 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat unverändert, wie das nationale Statistikamt mitteilt. Die Zahl der Arbeitssuchenden sank um 3.500 auf 928.500. Dies ist der niedrigste Stand seit 27 Jahren. Da schau an: Wunder über Wunder dumm nur, dass es direkt im Anschluss folgendermaßen weitergeht: Experten zeigten sich über die Höhe des Rückgangs überrascht. Warum sich große Entlassungswellen bei britischen Firmen nicht in der offiziellen Statistik niederschlügen, sei ein totales Mysterium, sagte Volkswirtin Jodie Saul von der Canadian Imperial Bank of Commerce. Keineswegs: Hokus Pokus Statistikbus nach Zitat eines von Krisis-Mitglied Norbert Trenkle im Grenzcamp 2002 gehaltenen Referates wurden in Großbritannien allein zwischen 1979 und 1997 die Kriterien für die Aufnahme in diese Statistik insgesamt dreißigmal geändert jedes Mal mit dem Ergebnis, dass die Arbeitslosenzahl weiter sank (ähnlich wurde in den USA verfahren (siehe auch Projekt `USA`) z.B. dass wenn jemand nur eine Stunde in der Woche arbeitet, derjenige/diejenige nicht mehr als arbeitslos gilt; eine Berechnungsgrundlage, die auch in der EU angewendet wird, und demnächst dann auch in Deutschland). Selbst nach den schon kaum weniger moderierten Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO also das Internationale Arbeitsamt) erweist sich die Lage in Großbritannien als wesentlich schlechter als in den nationalen Statistiken: Die Organisation errechnete für das vierte Quartal 2001 eine Arbeitslosenzahl von 1,51 Millionen und eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent.
(3) Für alle die mal wieder MEINEN: Was gehen mich die Arbeitslosen (in England, China, Liberia, Russland etc.) an??? hierzu noch ein Beitrag der SZ vom 24.01.2003: Internationales Arbeitsamt meldet Rekordwert 180 Millionen Menschen (weltweit) ohne Beschäftigung. Selbstverständlich sind schon diese Zahlen nur die Spitze des Eisberges, wie mensch allein dem im Projekt `China` angeführten Artikel der Rheinischen Post (RP) vom 24.02.2003 entnehmen kann, wo es in Bezug auf China heißt: Selbst offizielle Beschäftigungsstatistiken gehen von einer Arbeitslosigkeit von bis zu 60 Millionen Menschen aus, nicht einmal eingerechnet jene 150 Millionen Arbeitskräfte auf dem Land, die beschäftigungslos beschäftigt sind. Diese Zahl von 150 Millionen wird bereits auch in einem Artikel der SZ vom 13.02.2003 genannt, und auch in diesem Artikel wird die offizielle Rechenkunst ad absurdum geführt: Arbeitsminister Zhang Xiaojuan räumte ein, dass die offiziellen Arbeitslosenstatistiken das Problem verschleierten. 60 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung lebe auf dem Land, die Arbeitslosendaten der Regierung spiegelten aber nur die Lage in den Städten wieder. Ein Experte der chinesischen Akademie der Wissenschaften sagte, auf dem Land seien derzeit 120 bis 150 Millionen Menschen ohne Arbeit. Addiert ergibt sich also allein nur für China eine offizielle Arbeitslosenzahl von 210 Millionen Menschen (wie die ILO dann auf nur 180 Millionen und das sogar weltweit - kommt, bleibt ihr Geheimnis). Dennoch verdeutlicht der Artikel die Dramatik der globalen Lage (siehe auch Projekt `Globaalaballa`): Im Vergleich zum Jahr 2000 habe die Zahl der weltweit als arbeitslos gemeldeten Personen innerhalb von zwei Jahren um 20 Millionen zugenommen, meldet die International Labour Organisation (ILO) weiter. Auch die Zahl der working poor habe mit 550 Millionen wieder den 1998 registrierten Höchststand verzeichnet. Die Beschäftigungslage verschlechtert sich dramatisch, erklärte ILO-Generaldirektor Juan Somavia bei der Veröffentlichung des UN-Berichtes. Während das Heer der Arbeitslosen weiter um Dutzende Millionen Personen anwächst, sei weit und breit keine Wende zum Besseren auszumachen. Wer nun wieder MEINT, es treffe ja ohnehin nur immer wieder die anderen (vor allem die so genannten Armen) bei der Reise nach Jerusalem in der DRITTEN INDUTRIELLEN REVOLUTION (und nach dem damit zusammenhängenden Zusammenbruch der Wachstumssimulation alias Börsencrash), sollte auch mal einen Blick in das Projekt `USA` werfen; denn dort kann mensch dann lesen, dass z.B. allein in der amerikanischen Industrie innerhalb weniger Monate 3 Millionen Arbeitsplätze gestrichen worden sind. Und dem, der gar MEINT, das ist alles nicht so schlimm, hier noch ein weiteres Zitat aus dem SZ-Artikel in Hinsicht auf die Folgen dieser Entwicklung: Angesichts der negativen Entwicklung (schöne Umschreibung für Gattungsharakiri) fordert die ILO die internationale Gemeinschaft dringend zum Handeln auf. Wenn der gegenwärtigen Entwicklung nicht Einhalt geboten wird, würden die sozialen Spannungen zunehmen (eine weitere Umschreibung für Globales Massaker). Allein um die neu auf den Arbeitsmarkt (das widerliche Der Mensch als Ware) drängenden Jugendlichen zu absorbieren müssten bis zum Jahr 2015 mindestens eine Milliarde neue Stellen geschaffen werden. und das in der DRITTEN INDUTRIELLEN REVOLUTION, die diese Arbeitsplätze dramatisch beschleunigt überflüssig macht (sowohl in der Industrie wozu mittlerweile selbstverständlich auch die Landwirtschaft gehört - als auch im so genannten Dienstleistungssektor) (siehe auch: Robert Kurz; `Schwarzbuch Kapitalismus`- Abschnitt: `Die Geschichte der Dritten Industriellen Revolution`/ Kapitel: `Die Fata Morgana der Dienstleistungsgesellschaft`; Taschenbuchausgabe 2001 sowie Robert Kurz; `Der Mythos der Produktivität`; www.krisis.org ; Rubrik: `Weitere Texte von Krisis-Autoren`).
(3.1) Re: Kurze Wunderpause, 09.01.2004, 13:45, Uwe Berger: Wer sich nicht selbst beschaeftigen kann, wozu waere der nuetze? Bald gibt es den Identitaetsausweis fuer Tiere und man kann schonmal hochrechnen, was bei rauskommt, wenn Hefekolonien besteuert werden. Jammerschade wenn die Einsicht in die Absurditaet der Handlungsreisenden durch einbrechende Imperien wieder aufgeschoben werden.
(4) Wie sehr sich dabei die schon im UN-Bericht der ILO erwähnten sozialen Spannungen in Großbritannien verschärft haben, konnte mensch schon bei den zahlreichen Unruhen der letzten Jahre im Fernsehen verfolgen. Nicht weniger deutlich macht das ein Artikel der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) vom 11.03.2003: Englische Priester leben in Angst und Schrecken Im letzten Jahr wurde Tim Lipscomb zwölfmal von Einbrechern heimgesucht. Sechsmal zerschmetterte man die Scheiben seines Autos, zweimal entkam er Verfolgern nur um Haaresbreite, und die Steine, die gegen die Fenster flogen, hat er schon gar nicht mehr gezählt. Tim Lipscomb ist Pfarrer. Und das ist einer der gefährlichsten Jobs (immerhin hat diese Abel-Gestalt noch einen), die im Vereinigten Königreich zu vergeben sind. Mit einem dramatischen Aufruf hat der Erzbischhof von York (endlich kriegen auch da diese schleimigen Pharisäer, die die Herrschaft des Menschen über den Menschen (Marx) seit Jahrhunderten mit initiiert haben, die finale Untergangsantwort tja, ihr Heuchler, so ist das nun mal: Mensch kann nicht zwei Herren dienen; Gott und dem Mammon (also nicht Sozialität und Asozialität wobei natürlich klar ist, dass Asozialität immer im Massensterben endet)) jetzt auf die Probleme hingewiesen. In manchen Landesteilen nahmen die Übergriffe auf geistliches Personal so sehr zu, dass es ernsthafte Nachwuchssorgen gibt. Vor allem im Norden könne man manche Gemeinden nicht mehr besetzen, weil die Pfarrer angsterfüllt ablehnten, erklärte David Hope. Mit Norden sind vor allem die Ghettos in Industriestädten wie Leeds gemeint (Industriestädte bloß ohne Industrie). Dort betreut Tim Lipscomb seine Gemeinde. Im Schatten eines Gefängnisses steht die St.-Bartholomew-Kirche, die immer wieder Ziel von Anschlägen wurde. Eigentumsdelikte und Randale führen die Liste der Delikte an. 1667 Diebstähle wurden der Versicherung der Anglikanischen Kirche 2002 gemeldet. 2260-mal demolierten Vandalen Gotteshäuser, 67 Brandstiftungen richteten Schäden von mehr als 6 Mio. Euro an. Derweil werden die Täter immer dreister. Pfarrer Lipscomb überraschte vor kurzem einen Einbrecher, der seine Beute im Vorraum der Kirche aufgetürmt und in der Sakristei vom Telefon ein Taxi bestellt hatte. - Natürlich rätseln die offiziellen Heuchler, trotz der sich immer mehr ausbreitenden Verelendung, noch immer über die Ursachen.
(4.1) Ursache Sachmet Ammon, 09.01.2004, 13:56, Uwe Berger: Haetten die Lateiner dem Barth-olomeus nicht das Fell ueber die Ohren gezogen und den Laurentius nicht gegrillt (wie koennten wir da unsere Gefuehle ausdruecken). Ursachen sind manchmal nicht materieller, sondern ideeller Natur. Wo kommt Robin Hood eigentlich her? schlieszlich musz alles was zusammengesammelt wird wieder verteilt werden.
(4.1.1) Re: Blah, Blah, Blah, 16.01.2004, 15:11, Olaf Boerger: Du Schwätzer wirst auch schon sehr bald merken, dass - wie es schon Systemvestalin `Madonna` richtig erkannte - es heisst: "Living in a material world..." - dann wirst du narzistischer asozialer Hohlkopf endlich abgesplattert !!!!!!!!!!!!!!!!!!
(4.1.1.1) Re: Blah, Blah, Blah, 22.01.2004, 16:40, Olaf Boerger: Im übrigen hatte das Grillen des heiligen Laurentius einen sehr materialistischen Hintergrund: er war nämlich so unverfroren "Kircheneigentum" ("Reichtum") zu veräußern und den Erlös den "Armen" zukommen zu lassen - was natürlich nicht angeht. Wenn du also schon irgendwelche Sachen postest, solltest du dich erstmal darüber informieren, worum es geht - du asozialer Ignorant !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(4.1.1.1.1) Re: Blah, Blah, Blah, 12.09.2005, 20:26, Paulien ter Hofsté ??: Ist eine materialistische Welt wirklich das, was ihr wollt??? Es ist vielleicht wichtig, aber nicht alles!!!
(5) Was jedoch in Großbritannien (wie auch anderorts) statt Erkenntnis angesagt ist, ist zunehmende Repression: So ist 2003 eine Verschärfung des Strafrechts auf den Weg gebracht worden, und auch Betteln wird zukünftig in Großbritannien wieder bestraft, wie die WAZ am 08.03.2003 meldete: In Großbritannien soll Betteln bestraft werden Polizei will künftig hart durchgreifen. Merkwürdigerweise stellt der Artikel aber auch gleich zu Anfang fest: Armut ist ein großes Problem in Großbritannien. Mehr als 5.000 Menschen leben allein in London auf der Straße. Doch dann geht`s richtig zur Sache: Die Bekämpfung solcher Missstände hatte sich Tony Plärr, äh, Blair bei seinem Amtsantritt aufs Panier geschrieben, und mit einem umfangreichen Katalog soll jetzt ein Meilenstein gesetzt werden. Spektakulärster Punkt beim Kreuzzug gegen die Armut: Betteln wird verboten. Wer nach Verabschiedung des Gesetzes gegen asoziales Verhalten noch mit offener Hand erwischt wird, muss mit Bestrafung rechnen. Na, klar: Betteln ist asozial; aber eine Gesellschaft, die Bettelei hervorbringt, natürlich nicht. Und obwohl Organisationen, die sich um Obdachlose kümmern, anführen, dass eh doch nur jemand, der auch eine Adresse nachweisen könne, überhaupt staatliche Unterstützung beziehe und dass dafür immer noch nicht genügend Plätze in Obdachlosen-Asylen bereitständen, ist sich Innen-Terminator, äh, Innenminister Blunkett absolut sicher, dass in diesem Land niemand mehr betteln muss. Deshalb soll eine alte Verordnung aus dem Jahr 1824 mit neuem Leben erfüllt werden (in Bezug auf das damalige verheerende Elend und die entsprechende brutale Repression siehe die eindringlichen zeitgenössischen Berichte bei Marx und Engels nur dass es diesmal wirklich im Untergang mündet, da es in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION (exorbitante Produktivkraftsteigerung) keine neue Lange Welle (Schumpeter-VWL-Konstrukt massenhaftes Einsaugen von in anderen Bereichen massenhaft ausgespieenen Arbeitskräften für einen neuen Produktionszyklus) mehr geben wird). Natürlich ist die Strafandrohung (inklusive Zwangsarbeit Pech nur, dass auch diese nicht mehr zu finanzieren ist) für asoziales Verhalten nicht nur auf Betteln beschränkt, sondern umfasst unter anderem auch Radfahren auf dem Bürgersteig, Urinieren an der Hausecke (natürlich gibt es auch in Großbritannien, wie überall, kaum noch öffentliche Toiletten) oder das Abbrennen von Feuerwerk. Die Regierung plant mit dem neuen Gesetz die Verschärfung des Kampfes gegen Drogensüchtige, Hooligans, betrunkene oder lärmende Nachbarn, die das Leben in manchen Teilen des Landes zur Hölle machen (das machen diese nicht zur Hölle, sondern der Zusammenbruch der Ökonomie hat es auch für diese schon längst zur Hölle gemacht).
(5.1) Re: Zero-Tolerance-Wunder, 09.01.2004, 14:00, Uwe Berger: In Irrland hat sich 1840 alles auch gewundert, wie ein Land Schweine, Schafe und Getreide exportiert und die eigenen Leute christlich dahin siechen, weil die Kartoffel nicht so konnte wie der Bauer wollte.
(6) Und nicht nur die von Massenarbeitslosigkeit verursachte Armut nimmt in Großbankrottanien, äh, Großbritannien rapide zu: Mit 65 Jahren sehen Briten oft ganz alt aus, titelte die WAZ bereits am 17.12.2002. Weiter heißt es dann da: Das britische Rentensystem steckt in einer schweren Krise. Um einen drohenden Kollaps zu verhindern, plant die Regierung einen weitreichenden Umbau. - Aha, wieder mal der gute alte Umbau. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen soll die Alterssicherung retten. Wichtigster Punkt ist die Abschaffung einer festen Pensionsgrenze: Wer will oder muss, weil das Geld nicht reicht kann in Zukunft auch über das 65. Lebensjahr hinaus arbeiten, ohne Einbußen bei der Rente zu erlangen (zum letzten Lügenmärchen weiter unten). Aus diesem Satz spricht nur noch blanker Hohn, denn, wie es weiter unten im Artikel steht: Kaum mehr als 440 Pfund (rund 700 Euro) stehen einem Ehepaar pro Monat zu. Mehr als 13 Millionen Briten sind nach aktuellen Schätzungen von Altersarmut bedroht wahrlich: ein echtes Erfolgsmodell.
(7) Den damit zusammenhängenden, weltweit um sich greifenden malthusianischen Zynismus äußert unverblümt auch der für Arbeit und Renten zuständige Staatssekretär Andrew Smith, wenn er von einer erbarmungslosen Arithmetik, der zufolge wir länger leben und alle eine ausreichende Altersversorgung erwarten, faselt genau wie in Deutschland (und anderswo) sind die Alten schuld: Zu viele Alte, die zu wenigen Jungen auf der Tasche liegen. Diese Demographie-Demagogie des neoliberalen Selektionswahns schert sich dabei den Teufel um die eigenen himmelschreienden Widersprüche, geschweige denn können sie den REALPROZESS erfassen. Denn selbst, wenn die Alten dem Aufruf zum sozialverträglichen Frühableben folgen sollten (zu der schon auf Hochtouren laufenden Euthanasie weiter unten) bliebe immer noch der Widerspruch bestehen, dass auch die Jugendarbeitslosigkeit heute schon bei 30 Prozent liegt. Also auch weg mit den Jungen ??? Und überhaupt: Warum geht es den Elendsregionen dieser Welt nicht prächtig, obwohl die immer wieder angeführte und wünschenswerte Bevölkerungspyramide doch dort die demographische Standardvariante ist ??? Auch ist das Ausradieren einer großen Bevölkerungsgruppe und der damit verlorengehenden enormen Kaufkraft bestimmt prima geeignet, die ohnehin schon desaströse Lage der Zirkulations- und somit natürlich auch der Produktionssphäre zu entschärfen. Von wegen Bevölkerungspilz versus Bevölkerungspyramide: eigentlich heißt es nämlich (simulierter) Wertschöpfungspilz gegen (systemnotwendig ewig wachsende) Wertschöpfungspyramide. Denn was sich anhand der derzeit global zusammenbrechenden monetär regulierten sozialen Sicherungssysteme (egal ob staatlich oder privat) offenbart, ist der schon von Marx exakt analysierte Basiswiderspruch des auf ewigem Wachstum basierenden Markt-Staat-Systems, ein Widerspruch der die letzten 25 Jahre nur noch durch die Simulation dieses Wachstums funktionierte: Dieses System nämlich basiert auf der ewigen Anhäufung von Zeit, während gleichzeitig diese Zeit sukzessive überflüssig gemacht wird (In letzter Konsequenz ist es die bisherige menschliche Geschichte durchziehende Dialektik von Sozialität versus Asozialität denn angehäuft wird dabei menschliche Lebenszeit (dargestellt in der Geldform), während eben diese menschliche Lebenszeit durch den Einsatz von Maschinen fortlaufend überflüssig gemacht wird. Und da eben nur die menschliche Arbeitskraft wertschöpfend und somit geldschöpfend ist schließlich hat bislang kein Physiker oder Chemiker Wert in den Dingen, also auch noch nicht in Maschinen, gefunden gräbt sich das System seine einzige Quelle des Reichtums ab. - Merke: Wert bzw. Geld ist Metaphysik). Nun ist innerhalb dieses Systems nur die wertschöpfende Arbeitszeit die einzig gültige Zeit, was natürlich heißt, dass alle Arbeitszeit, die nicht für die so genannte unmittelbare Warenproduktion anfällt, so genannte Kosten darstellen, die zwar innerhalb der totalisierten Geldwirtschaft auch bezahlt werden müssen, doch nicht selber wertschöpfend sind. Sie sind ein Abzug des in der Produktion erzielten Mehrwertes/ Profits; d.h. sie müssen finanziert werden, weshalb sie auch im BWL-Jargon unter Gemeinkosten laufen. Dazu zählen Bereiche wie Buchhaltung, Reinigungs-/Wartungskolonnen, Rechtsabteilung, Teile des Fuhrparks, Werbung, Management und Finanzverwaltung. Zwar können diese an so genannte Dienstleistungsunternehmen ausgelagert werden (das tolle Outscourcing), dennoch bleiben diese Arbeiten weiterhin ein Abzug vom gesamtgesellschaftlichen Mehrwert, sprich Kosten (das begriffslose Konstrukt der Dienstleistungsgesellschaft - besonders haarsträubend in der VWL-Theoriebastelstunde: die VWL zählt einfach alle in der Gesellschaft verausgabten Arbeitsstunden zusammen was auch bedeutet: Wertschöpfung in der Warenzirkulation oh, no !!! - und zimmert daraus das Bruttoinlandsprodukt (BIP)). So ist es gerade dieses Verhältnis von produktiver zu unproduktiver Arbeit, was das System derzeit kollabieren lässt, denn im Zuge der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION (exorbitante Produktivkraftsteigerung durch die Microelektronik) werden diese wertschöpfenden Arbeitsplätze in einem nie da gewesenen Ausmaß überflüssig gemacht, ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist (so ist z.B. in Japan (siehe auch Projekt `Japan`) vor kurzem die erste vollautomatische Reifenproduktion angelaufen, die auf einem Drittel der bisherigen Produktionsfläche die doppelte Produktivität erreicht, oder werden in der Chipherstellung mittlerweile vornehmlich 300mm-Wafer verwendet, mit denen doppelt so viel Chips gleichzeitig hergestellt werden können wie bisher (was selbstredend auch Überflüssigmachen von Personal bedeutet), oder werden in der Schiefer-Verarbeitung (bislang noch recht arbeitsaufwendig) die ersten Roboter eingesetzt aber auch im Dienstleistungssektor macht sich diese Rationalisierung durch Automation immer mehr bemerkbar: so werden derzeit (was in Japan und den USA schon weit verbreitet der Fall ist) auch in Deutschland automatisierte Kassen eingeführt, oder gibt es schon vollautomatische Videotheken). Es ist also das mittlerweile auf dem Kopf stehende Verhältnis von wertschöpfender und somit geldschöpfender Arbeit zu nicht wertschöpfender Arbeit, also Kosten, was dieses Schneeballsystem zusammenbrechen lässt aus der Wertschöpfungspyramide ist ein (in der Luft hängender) Wertschöpfungspilz geworden. (Selbstverständlich ist auch der sich als Mitglied der absurden und zum Scheitern verurteilten neoliberalen Zumutungs-Gesellschaft demnächst bis 90 als Portier, Tütenaufhalter oder Model für Totenwäsche verdingen müssende Rentner nicht wertschöpfend.) Somit gerät natürlich auch der staatliche Verwaltungsapparat, der ja ebenso aus der gesamtgesellschaftlichen Mehrwertmasse finanziert werden muss, immer mehr in Schieflage (Schieflage à la Titanic), was selbstverständlich postwendend auf das eben auch finanzierte staatliche Rentensystem durchschlägt (de facto ist der Staat nämlich in weiten Teilen auch nichts anderes als ein Dienstleistungsunternehmen und selbst da, wo er als Auftraggeber erscheint (Baubranche, Rüstungsindustrie, Verwaltungsequipment) muss er das Geld, was er dafür ausgibt, erst einmal über Steuern und Abgaben einnehmen was natürlich auch für die Renten gilt) (zur Finanzierung des Staates durch Kredit weiter unten). Und genau das wird auch im WAZ-Artikel so vermeldet, nur dass der Verfasser das alles zusammenhangslos herunterschreibt: Riesige Haushaltslöcher haben sich aufgetan, obwohl der Staat nur für eine Grundrente zuständig ist. wobei er bzw. so genannte Experten für die riesigen Haushaltslöcher die offensichtlich auch in Großbritannien weitverbreitete Frühverrentung verantwortlich machen: Das Problem liege ganz woanders, behaupten Rentenexperten. Ausgestattet mit satten Abfindungen und begünstigt vom Immobilienboom (der aber auch derzeit kollabiert dazu weiter unten), ließen sich zahlreiche Briten weit vor der Altersgrenze pensionieren. Sie fallen jetzt als Beitragszahler aus und vergrößern die Finanzierungskrise. Diese Frühverrentung sei auch der Grund, dass die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen (Abschaffung der Altersgrenze) nicht ausreichen, um den Kollaps des Systems zu vermeiden. Diesen Kauderwelsch muss mensch erst mal sortieren, denn ganz offensichtlich leidet der Verfasser unter gravierenden Wahrnehmungsstörungen. Zunächst einmal können mit den zuvor genannten 13 Millionen Menschen, die von Altersarmut bedroht sind (und überhaupt ist ja Armut, wie oben erwähnt, weit verbreitet), wohl kaum jene zahlreichen mit fetten Abfindungen versehenen und vom Immobilienboom begünstigten Briten, die sich weit vor der Altersgrenze pensionieren ließen, gemeint sein (zu der Tatsache, dass diese schließlich doch noch zu den 13 Millionen dazustoßen werden, weiter unten). Des weiteren wird festgestellt, dass diese die Krise allenfalls noch verschlimmern. Und natürlich wird genau in diesem Zusammenhang mit keiner Silbe erwähnt, dass der allergrößte Teil dieser Frühpensionäre, selbstredend nicht freiwillig ausgeschieden ist, sondern massenhaft sozialverträglich entlassen wurde, d.h. sie beziehen statt Arbeitslosengeld halt Rente. Auch diese Verfahrensweise ist nichts als ein weiterer Kniff, um die Arbeitslosenstatistik zu bereinigen; was allerdings wiederum bedeutet, dass die Frühverrentung alias Arbeitslosigkeit also nicht der Grund für die Verschlimmerung bzw. die riesigen Haushaltslöcher sein kann das Geld kommt halt nur aus einem anderen Fach der ohnehin leeren Staatskasse. Der eigentliche Grund für diese (plötzlichen) Finanzkrater ist die im Jahre 2000 kollabierte Akkumulationssimulation alias Börsencrash, dessen Auswirkungen erst jetzt voll durchschlagen sowie der bereits angelaufene Kollaps der Immobilienblase. Im ohnehin finanzlastigen Großbritannien (laut Spiegel-Jahrbuch 2003 beschäftigt der Dienstleistungssektor 70 Prozent aller Beschäftigten !!!) macht sich dies besonders krass bemerkbar, und zwar in doppelter Hinsicht: Zum einen finanzierte sich der britische Staat in wachsendem Maße über die Besteuerung von Spekulationsgewinnen aus der bis März 2000 noch auf Hochtouren laufenden Kapitalisierung der Zukunft (siehe auch: Robert Kurz; `Schwarzbuch Kapitalismus`; Abschnitt: `Die Geschichte der Dritten Industriellen Revolution`/ Kapitel: `Kasinokapitalismus Das Geld wird arbeitslos`), zum anderen waren die einzelnen Finanzabteilungen der britischen (staatlichen) Körperschaften aufgrund der schon damals hinten und vorne nicht reichenden reellen Einnahmen selbst an dieser Spekulationswelle beteiligt. Zusätzlich profitierte Großbritannien noch vom Zufluss spekulativen Kapitals, das nach dem Platzen der Aktienblase unter Anlagedruck stehend in das damalige Zins-El Dorado strömte, und somit die fiktiven Wertsteigerungen des Immobilienbooms, durch vermehrte Nachfrage noch anheizte. Nach dem Zusammenbruch dieser Reichrechnerei ist jetzt Offenbarungseid angesagt, was dann, wie gehabt, blind-repressiv auf die Menschen abgewälzt wird, nur dass es diesmal den Zusammenbruch durch den Verlust der sowieso nur noch simulierten Kaufkraft nochmals beschleunigen wird (Geschichte ist nun mal kein Zyklus, sondern ein einmaliger Prozess).
(8) Wie gigantisch die britischen Haushaltskrater in Wirklichkeit sind, also jenseits der offiziellen Bilanzierung (laut Spiegel-Jahrbuch wies Großbritannien für 2001 einen ausgeglichenen Staatshaushalt aus), verdeutlicht ein Artikel der FTD vom 06.06.2003 (mit dem Hohl-Titel God save the Euro): Noch mag die britische Wirtschaft (zu den Voodoo-Unternehmen weiter unten) robust erscheinen; doch dieser Eindruck könnte trügerisch sein. Die britische Wirtschaft hat dem globalen Rezessionstrend (also der finale Kollaps) nach 2001 (de facto seit 2000 dem jähen Ende des sich aus sich selbst vermehrenden Geldes) vor allem aus zwei außergewöhnlichen Gründen widerstanden (was im übrigen so auch nicht stimmt, wie aus einem bereits am 10.02.2003 erschienenen Artikel der SZ ersehen lässt: Die Industrieproduktion ist 2002 geschrumpft wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Verbraucher, die immer mehr Schulden gemacht hatten, halten den Geldbeutel neuerdings öfter zu.): einem einmaligen Immobilienboom (einer beistehenden Grafik kann mensch entnehmen, dass die Immobilienpreise in Großbritannien gegen über 1995 um 125 Prozent zugelegt haben zu diesem Teil des britischen Wunders auch noch weiter unten), der den vielen Eigentümern auf der Insel finanziell geholfen hat; und einer fast atemberaubenden Investitions- und Schuldenpolitik der Regierung, die versucht, jene drastischen Defizite im Verkehrs- und Gesundheitssystem wettzumachen, die in den Jahren der Kürzungen im Thatcherismus-Eifer entstanden sind. Und auch diesen Satz muss mensch erst mal entwirren, denn so waren die in diesem Artikel so genannten Jahre des Thatcherismus-Eifers doch auch schon nichts anderes gewesen als ein Ausdruck dafür, dass die staatlichen Einnahmen bereits zu dieser Zeit nicht mehr ausreichten, um die systemnotwendige Infrastruktur reell zu finanzieren auch diese Kürzungen sind nichts anderes als in die Zukunft verschobene Schulden, wie sich anhand der dramatischen Situation im Verkehrs-, Gesundheits- und Bildungswesen und der plötzlichen atemberaubenden Investitions- und Schuldenpolitik zeigt (wobei es sich bei der zitierten Investitions- und Schuldenpolitik de facto um eine Tautologie handelt, da besagte Investitionen ja eben auch nur noch über Schulden finanziert werden (können) es müsste also heißen: Schulden- und Schuldenpolitik; sprich: Schulden über Schulden). Doch weiter bei besagtem FTD-Artikel: Beides (also Immobilienboom und Schuldenpolitik) birgt Gefahren. Viele Ökonomen warnen vor einem baldigen Platzen der Immobilienblase, was nach Diagnose des Internationalen Währungsfonds (IWF) wirtschaftlicher viel katastrophaler wirken würde als ein Aktiencrash (dazu, wie schon erwähnt, weiter unten). Das könnte auch jenen Bonus eines scheinbar höchst soliden Staatshaushaltes dramatisch schnell schwinden lassen. Jetzt fliege auf, dass Großbritannien seinen Haushalt quasi auf Pump konsolidiert hat, so Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank in London. (natürlich macht es auch der Zombie Deutsche Bank nicht mehr lange siehe auch Projekt `Deutschland`) wirklich wundervoll. Eine nicht weniger deutliche Sprache spricht ein Artikel der SZ vom 03.02.2003, der über die Nöte des britischen Schatz-Kanzlers Gordon Brown berichtet, und in dem es heißt: Zu Beginn seiner Amtszeit, in den Jahren 1997 bis 1999, hatte Brown mit einer Politik zugenähter Taschen (die aber real natürlich auch schon leer waren) und dank einer kräftigen Konjunktur (also der Aktien- bzw. Immobilien-Hype) den britischen Haushalt radikal saniert. Doch inzwischen hat sich die Finanzpolitik auf der Insel um 180 Grad gedreht: Milliardensummen (die natürlich gar nicht existieren) will London ausgeben, um Schulen, das Gesundheitswesen (das de facto ebenfalls nicht mehr vorhanden ist) sowie die innere Sicherheit (also soziale KZ`s) zu verbessern und um nebenbei die Konjunktur am Laufen zu halten (sprich: den Voodoo-Konsum). Wie seriös die britische staatliche (natürlich auch sonst wo auf der Welt siehe auch Projekt `USA`) Finanzbuchhaltung dabei verfährt, zeigt sich nur einige Zeilen später, wo es lapidar heißt: Ein wachsender Teil der öffentlichen Ausgaben läuft bei den Briten am Staatshaushalt vorbei. So werden sich beispielsweise die hohen zweistelligen Milliardenbeträge für die Sanierung des Eisenbahnnetzes nur in den Büchern einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft finden, aber nicht in Browns Bilanzen. - und direkt im Anschluss wird`s noch besser: Die nationale Statistik-Behörde hat ihren Segen zu dieser Buchhaltung im (unfassbarer O-Ton) ENRON-STIL gegeben. (ein US-Energieversorger, dessen gigantische Bilanzmanipulationen im Jahr 2001 im bislang zweitgrößten Unternehmenskonkurs der (US-)Wirtschaftsgeschichte endete siehe auch Projekt `USA`) Und wie auch die FTD meldet die SZ: Der Grund für die rapide Verschlechterung der britischen Finanzsituation ist zum einen die jahrzehntelange Knauserigkeit (O-Ton) bei der Infrastruktur. Diverse Zugunglücke in den vergangenen Jahren und jüngst ein schwerer Unfall bei der Londoner U-Bahn zeigen, dass sich solche Knauserigkeit auf lange Sicht rächt. Geld nicht auszugeben, bedeutet eben nicht immer Sparsamkeit. Zum zweiten kommt Brown in Nöte, weil das Wachstum auch auf der Insel abflaut. Mit Zweckoptimismus versucht er, seine Landsleute bei Laune zu halten. Denn wenn die Ausgabenwut der letzten Jahre jetzt in sein Gegenteil umschlagen würde (der Zusammenbruch des scheinfinanzierten Voodoo-Konsums), stünde es nicht gut um die Konjunktur und damit auch um Browns Einnahmen. Doch natürlich rafft auch dieser Autor nicht, was wirklich vor sich geht: Sowohl die jahrzehntelange Knauserigkeit als auch das begriffslose Geld nicht auszugeben, bedeutet nicht immer Sparsamkeit zeigen die vollkommene Verkennung der simplen Tatsache, dass dieses Geld eben schon seit Jahrzehnten nicht mehr vorhanden ist. Nicht minder basiert auch ein weiterer Teil des britischen Jobwunders, der nach Aussage des Volkswirtes Mike Hume von Lehmann Brothers auf die große Nachfrage des öffentlichen Sektors zurückzuführen ist (SZ, 13.02.2003), einzig und allein auf Deficit Spending. Denn mit der großen Nachfrage des öffentlichen Sektors ist ein von Bilanzfälscher, äh, Finanzminister Gordon Brown gestartetes, groß angelegtes Job-Programm gemeint was aber natürlich auch finanziert werden muss. Kein Zweifel: Angesichts solcher Zahlenkunst erweisen sich die Statistiken des Ministry of Truth als geradezu fundiert (im übrigen fällt auf, dass die jeweiligen Artikel eine jeweils andere Ursache der plötzlichen Krise feststellen: Such den Sündenbock).
(9) Wer indes jetzt mal wieder MEINEN sollte, dass es ihn/sie schon nicht erwischen werde, da man ja schließlich privatversichert, stolzer Besitzer einer Immobilie sei, eine Lebensversicherung abgeschlossen und/oder in Fonds (nachdem Aktien ja nicht mehr so gut laufen dumm nur, dass diese Fonds auch in Aktien investieren) investiert habe, wird auch hier schon bald ein ziemlich wahnsinniges Gesicht machen so wie schon Millionen von privaten, asozialen Hohlköpfen in den USA (siehe auch Projekt `USA`), aber eben auch in Großbritannien. In der FTD vom 04.03.2003 liest sich das dann so: Pensionsfonds verpulvern Altersvorsorge der Anleger Verwaltete Vermögen in Großbritannien schrumpfen dramatisch Britische Pensionsfonds (selbstredend auch die amerikanischen) haben im vergangenen Jahr rund 100 Mrd. Pfund (146 Mrd. Euro) verloren und die Altersvorsorge von Millionen Menschen in Gefahr gebracht. Doch natürlich trifft auch dieses Verpulvern mal wieder nicht den Kern der Sache, da damit der REALROZESS nicht erfasst werden kann, sondern die übliche Sündenbock-Leier abgespult wird (wie auch schon in Hinsicht auf die Alten in Sachen Rente). Näher kommt mensch der Wahrheit, wenn mensch das plötzliche Gemaule (nachdem jahrelanges hohles Hurra in Sachen Aktien angesagt war) über den angeblich zu hohen Aktienanteil am Portfolio (der besonders bei den britischen Pensionsfonds viel zu hoch sei (obwohl dieser 2002 von 71,1 auf 64,4 Prozent fiel im übrigen ist es keine vier Jahre her, da konnte dieser gar nicht hoch genug sein, und gerade Großbritannien oder die USA waren das leuchtende Beispiel)), bzw. wenn mensch die weisen Ratschläge, die Fonds sollten doch den Anleiheanteil erhöhen, genauer betrachtet. Denn gerade dieser tolle Vorschlag zeigt, dass die Experten keinen blassen Schimmer haben, woher denn das wunderbare mehr Geld eigentlich kommt. Dabei ist es ganz einfach: Sowohl Aktien als auch Anleihen sind nichts anderes als verliehenes Geld, für das der Anleger einen Obolus bekommt nennt mensch ihn nun Zins bei Anleihen oder aber Dividende bei Aktien. Dieser ominöse Zins wiederum ist nichts anderes als ein Teil des in der Warenproduktion generierten Mehrwertes (Profits), den es in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION mittlerweile aber nicht mehr gibt. (auch bei den anderen Anlageformen verhält es sich genau so sei es der tolle Mietzins einer Immobilie oder aber auch die nicht minder tolle Überschussbeteiligung bzw. der Garantiezins einer Lebensversicherung (deren Aktienanteil ebenfalls - natürlich auch plötzlich zu hoch ist, weswegen diese gerade massenhaft bankrottieren dazu gleich mehr)). Nun war über Jahrzehnte Geld (also die Realabstraktion (Alfred Sohn-Rethel) vergangener wertschöpfender Arbeit), was aufgrund der immer höher geschraubten Produktivkraft nicht mehr rentabel (gemessen am gesellschaftlichen bzw. branchenüblichen Durchschnittsprofit) in realwirtschaftliche Erweiterungsinvestitionen (schon in den 70er und 80er Jahren war nämlich ständig von Überkapazitäten die Rede) angelegt werden konnte, in die Aktien-Spekulation bzw. in den Kredit-Sektor geflossen, wo es sich scheinbar aus sich selbst heraus vermehrte d.h. das Schneeballsystem verwandelte sich in eine Simulation seiner selbst. Die Unternehmen und Staaten, die bei der Reise nach Jerusalem nicht auf der Strecke blieben, mussten sich aufgrund einbrechender Steuereinnahmen bzw. wegen mangelnder Kapitalkraft für Neuinvestitionen bzw. ständigen weiteren Zurückfallens hinter das fortlaufend höher geschraubte Produktivitätsniveau immer mehr verschulden, wobei die Zinsen für diese Schulden immer weniger aufgebracht werden konnten. Diese Kreditaufnahme erfolgte entweder über direkte Kredite wie z. B. eben Anleihen, oder aber über die Ausgabe von Aktien. Die damit verbundene Ausdehnung der Kreditmasse sowie die fiktiven Wertsteigerungen durch das Anheizen von Nachfrage nach Aktien (deren gestiegene Werte dann wiederum zuhauf beliehen wurden) gaukelten einen Reichtum vor, der de facto gar nicht existierte (so war ein so genanntes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 50 und mehr zu Zeiten des Aktien-Hype gang und gäbe, und auch heute gibt es eine solche Absurdität im Bereich der Gentech-Branche - noch - denn auch dieser Rest-Hype kollabiert derzeit aufgrund des erst jetzt voll durchschlagenden Zusammenbruchs der Akkumulationssimulation - auch wenn Unternehmen wie z.B. die US-Firma Genentech mittlerweile ein Irrsinns-KGV von 68 aufweisen (was bedeutet, dass pro Aktie das 68-fache des anteiligen Jahresgewinns gezahlt werden muss siehe auch Projekt `USA`)). Im Jahr 2000 war dann die Party für immer vorbei: Die (warenproduzierenden) Unternehmen konnten weder mehr die Zinsen für ihre gigantischen direkten Schulden zahlen noch die Ertragserwartungen der Aktienanleger mehr erfüllen (aufgrund der infolge der strukturellen Massenarbeitslosigkeit in der DRITTEN INDUTRIELLEN REVOLUTION zusammenbrechenden globalen Kaufkraft). Dieser Kollaps der Verwertungssimulation ließ und lässt jetzt sogar noch beschleunigt in einer nie da gewesenen finalen globalen Pleitewelle immer mehr Unternehmen bankrottieren (siehe auch die diversen anderen Projekte als Giga-Beispiel `USA`). So ist das halt, wenn mensch nicht danach fragt, woher denn sein toller Zins stammt bzw. was das überhaupt ist: Zins. Das zeigt sich auch bei den tollen Lebensversicherungen bzw. Banken, die derzeit bankrottieren bzw. es schon hinter sich haben. Und natürlich bildet auch Großbritannien dabei keine Ausnahme: Lebensversicherer Britannic löst Kurzsturz aus Markt reagiert geschockt auf die Ankündigung eines möglichen Dividendenausfalls Spekulationen um Insolvenz, lautete die Schlagzeile der FTD bereits am 07.01.2003. Eine Gewinnwarnung und mögliche Dividendenstreichung durch den britischen Lebensversicherer Britannic hat gestern die gesamte Branche in Bedrängnis gebracht. Die Aktie von Britannic stürzte an der Londoner Börse um 49,9 Prozent ab. Die Titel der Rivalen Prudential, Aviva, Royal Sun und Legal & General alle ähnlich stark auf den Altersvorsorgemarkt ausgerichtet brachen um bis zu 4 Prozent ein. Investoren waren von der Nachricht geschockt. Als erster britischer Anbieter bereitete Britannic seine Anleger auf eine Dividendenkürzung vor, um den Auszahlungsverpflichtungen gegenüber den Versicherten nachzukommen. Der operative Ertrag werde deutlich hinter den Erwartungen bleiben. In der Vermögensverwaltung müssen zudem 50 Mio. Pfund (77 Mio. Euro) abgeschrieben werden. Merrill Lynch kürzte die Gewinnprognose um 27 Prozent auf 77 Mio. Pfund. Der Kurssturz des mittelgroßen Anbieters zeigt das anhaltend hohe Misstrauen der Anleger gegenüber dem kriselnden Lebensversicherungssektor. Dividendenkürzungen werden nun auch bei den Konkurrenten nicht ausgeschlossen (zu diesen gleich noch), was die Branche weiter nach unten ziehen würde. Seit dem vergangenen Frühjahr kämpfen Lebensversicherungen rund um den Globus mit dem Einbruch an den Kapitalmärkten darunter auch zahlreiche deutsche Anbieter wie die Allianz. Die Dauerbaisse am Aktienmarkt hat die finanziellen Risikopuffer der Assekuranz hauchdünn werden lassen. Milliardenschwere Kapitalspritzen sind nötig, um noch neues Geschäft abschließen zu können und die Firmen zahlungsfähig zu halten. Britische Anleger sind besonders stark betroffen, da sie bis zu 80 Prozent ihres Vermögens in Aktien angelegt haben. Der Chef der britischen Finanzaufsicht (FSA), Howard Davis, hatte am Freitag mögliche Konkurse nicht ausgeschlossen. Bankrottspekulationen kreisten gestern auch um Britannic. Wie gehabt, muss mensch auch diesen Beitrag erst einmal entschlüsseln, um die ganze Brisanz der Lage verstehen zu können. Am augenfälligsten sind dabei die 80 Prozent und die Dauerbaisse am Aktienmarkt, die die finanziellen Risikopuffer der Versicherungen hauchdünn werden lassen. Damit kommt nämlich nichts anderes zum Ausdruck, als dass die reellen Einnahmen aus dem Neugeschäft schon seit Jahr und Tag nicht mehr ausreichen, um überhaupt noch Gewinne ausweisen zu können ja, das Versicherungsgeschäft (also zugesagte Leistungen zu erbringen) überhaupt noch fortführen zu können. Nachdem diese wundersame Geldquelle nun für immer versiegt ist, zeigt sich das daran, dass die Auszahlung fälliger Versicherungen nebst Verzinsung urplötzlich gefährdet ist und auch die Aktionäre leer ausgehen. Anhand der Versicherungen offenbart sich die ganze Potemkin-Welt des Finanzsektors: Es wird deutlich, dass auch Versicherungen nur Geld einsammeln, es woanders anlegen, und einen Teil des damit erzielten Gewinns in Form von Überschussbeteiligungen/Garantiezinsen für Lebensversicherungen oder eben Dividenden an Aktionäre ausschütten (wobei es in den letzten Jahren nur noch dieser Zufluss spekulativen Kapitals war, der es den Versicherungen ermöglichte, die zugesagten Leistungen an die Versicherten zu erbringen). Wie bei den Banken handelt es sich um formalrechtliche Abmachungen Geld zu geben und nach einer gewissen Zeitspanne mehr Geld zurückzubekommen. Wie dieses Mehr jedoch realisiert werden kann, also die Bedingungen der Möglichkeit, bleibt bei dieser Abmachung außen vor. Begriffslos gibt das auch ein Artikel der SZ vom 05.07.2002 wieder: Das Geld, das die Kunden im Laufe ihres Lebens für ihre Policen zahlen, müssen die Versicherungs-Unternehmen natürlich Gewinn bringend anlegen (natürlich auch das Geld der Anleger, also Besitzer von Versicherungsaktien wobei diese halt auf ihre Dividende abzielen). Nur so können sie jährlich die Sparsumme aufstocken und im Rentenalter auszahlen. Um das zu erreichen, kaufen die Versicherer Aktien und Anleihen, die sie als Reserven anhäufen. wirklich ein Paradebeispiel der bürgerlichen Begriffslosigkeit; denn schließlich vermehrt sich ja auch das in Aktien und Anleihen angehäufte Geld nicht einfach aus sich selbst heraus. Nachdem nun aber diese Bedingungen der Möglichkeit im Zuge der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION real nicht mehr gegeben sind, und auch die Simulation zusammengebrochen ist, wird klar, dass es mit den Milliardenspritzen, um die Firmen zahlungsfähig zu halten nichts werden wird, da ja auch die Banken de facto schon über den Rand des Abgrunds hinaus, und somit Bankrotte auch bei den britischen Versicherern vorprogrammiert sind. Dass dies keine reinen Mutmaßungen sind, zeigen die massenhaften Zusammenbrüche in den USA (und Japan FTD, 07.01.2003 (siehe auch Projekte `USA` und `Japan`)) über die die FTD vom 10.03.2003 unter der Überschrift Zusammenbrüche Assekuranz in Not berichtete. In den USA brachen 2001 35 Versicherungen zusammen, 2002 sogar 39 (darunter der Versicherer Conseco, der drittgrößte Bankrott der US-Wirtschaftsgeschichte). Und auch in Japan kollabierten seit 1997 7 Versicherer, zahlreiche weitere Pleiten drohen (dass es bislang nicht mehr waren, ist nur massiven Finanzspritzen des Staates geschuldet, was aber, im Konzert mit den Mega-Milliardenhilfen für die japanischen Banken, auch die Kapitaldecke der japanischen Notenbank gefährlich dünn hat werden lassen).
(10) Sollte nun jemand MEINEN, das könne hier (BRD siehe auch Projekt `Deutschland`) nicht geschehen, sollte einen Blick in die FTD vom 09.01.2003 werfen: Schwere Zeiten für Versicherer Verbandspräsident Michaels: Einige werden auf der Strecke bleiben heißt es da schon in der Überschrift. Dramatisch abgeschmolzene Bewertungsreserven aus dem Aktienvermögen nach dem Kursverfall an den Weltbörsen verringern den finanziellen Spielraum (Spielraum wie ein Huhn in der Legebatterie). Insgesamt steckt die einst als nahezu problemresistent geltende Branche in einer ähnlichen Krise wie die Banken. Auch ist der Wettbewerb so hart, dass im reinen Versicherungsgeschäft kaum noch Gewinne anfallen. Bereits diese Aussagen zeigen, dass es sich in der BRD strukturell genau so verhält wie auf dem Rest des Globus`; wobei besonders die Bemerkung, wonach der harte Wettbewerb (was de facto das Enger-Werden der Märkte wiederspiegelt) kaum noch Gewinne im reinen Versicherungsgeschäft abwerfe nichts als die zuvor dargestellte Tatsache, dass nur noch Reichrechnerei durch Spekulation das Geschäft noch aufrecht erhalten hatte, bestätigt. Selbstverständlich werden sich diese Engpässe auch auf die Versicherten verheerend auswirken, was schon die Beispiele USA und Japan zeigen, wo (besonders in Japan FTD, 07.01.2003) mittlerweile die Garantieverzinsung selbst für laufende Verträge abgesenkt wurde (auch in der BRD wird ab 2004 dieser Garantiezins abgesenkt (von3,25 auf 2,25 bis Juli 2000 waren es sogar noch 4 Prozent) wobei bis ungefähr Mitte 2003 immer wieder von 2005 die Rede war), ganz zu schweigen von den Totalausfällen durch Insolvenzen (hauptsächlich USA). Doch auch in der BRD stehen die Zeichen auf Untergang, wie sich am Beispiel der erst Ende 2002 gegründeten Auffanggesellschaft Protector zeigt. Vollmundig hieß es damals, dass Protector höchstwahrscheinlich nie eingreifen müsse weshalb die Gesellschaft nur über die drei offiziellen Vorstandsmitglieder als Personal verfügte. Dennoch dauerte es kein halbes Jahr, da war mit der Mannheimer-Versicherung der Ernstfall eingetreten, wobei es jedoch kein Auffangen gab die Mannheimer schlitterte schlichtweg in den Bankrott (Ende 2002 war allerdings schon die Rückversicherungstochter des Gerling-Konzerns (der auch ansonsten schon ein weiterer Bankrott-Kandidat ist), immerhin der sechstgrößte Rückversicherer der Welt, kollabiert am 11.03.2003 meldete die FTD dann, dass die Gerling Globale Rück alle Zahlungen eingestellt habe, wodurch mehrere Hundert Erstversicherer, denen der Rückversicherer mehrere Milliarden Dollar schuldete, diese jetzt als Abschreibungen verkraften müssen). Zwar beeilten sich die BaFin (Bundesaufsicht für Finanzen die übrigens noch wenige Wochen vor dem Zusammenbruch der Mannheimer die Lage der deutschen Versicherer als stabil eingestuft hatte) und die gesamte Branche zu versichern, dass den Versicherten keine Nachteile entstünden, dennoch wurde eingeräumt, dass wenn sich die Lage in der Branche verschärfen würde, auch Zahlungsausfälle für Versicherte nicht auszuschließen seien. Dass diese weiteren Pleiten auch hier schon bald folgen werden, zeigen die Beispiele Provinzial Nord, die aufgrund der kollabierten Aktienmärkte für das letzte Geschäftjahr Abschreibungen von über 500 Mio. Euro verkraften musste (die beteiligten Sparkassen mussten massiv Geld nachschießen), sowie der Kölner Versicherungskonzern Gothaer der 2002 nach Abschreibungen von 225 Mio. Euro einen Verlust von 198 Mio. Euro verzeichnete, und das auch nur, indem das Unternehmen weitere Abschreibungen in Höhe von 425 Mio. Euro auf dieses Jahr verschob. Kandidat Nummer eins ist jedoch die Mannheimer Versicherungsgruppe Inter. So titelte denn auch die FTD vom 02.10.2003: Versicherungsgruppe Inter besänftigt Aufsicht mit Notplan Assekuranz fürchtet zweiten Fall für Protektor und auch hier lautet die Diagnose: Die Inter Leben leidet heftig unter den Verlusten aus Aktien. Im vergangenen Jahr hatte sie 50 Mio. Euro auf Aktien abgeschrieben und weitere Wertberichtigungen (noch so eine tolle Umschreibung von de facto Verlusten) über 117 Mio. Euro aufgeschoben. Dadurch wurden so genannte stille Lasten gebildet (ein echter Hit: aus einstmals so genannten Stillen Reserven sind urplötzlich Stille Lasten geworden demnächst werden sie dann ihre richtige Bezeichnung tragen: Schreiende Lasten). Wir haben die stillen Lasten schon auf 106 Mio. Euro abgebaut, sagt Vorstandschef Bernd Jansen. Angesichts der Prämieneinnahmen von 126 Mio. Euro und des sehr knappen Eigenkapitals von 10 Mio. Euro gilt dies als hohe Belastung. Unter den Versicherungsmanagern wächst angesichts der Finanzlage die Sorge über die Inter. Über die Gesellschaft wird bei Fachtagungen noch nicht mal mehr hinter vorgehaltener Hand getuschelt, sagte ein Branchenkenner aus Baden-Würtemberg. Möglicherweise müsse die von der Assekuranz (Versicherungswirtschaft) gegründete Auffanggesellschaft schon bald erneut tätig werden. Dass die Auffanggesellschaft jedoch vielmehr mit dem Zählen schon bald nicht mehr nachkommen wird, verdeutlicht ein Artikel des Spiegel (11/2003), wo die Gesamtsumme der so genannten Stillen Lasten nur der deutschen Lebensversicherer auf 35 bis 40 Mrd. Euro beziffert wird, die bislang aufgeschoben wurden, doch dieses Jahr realisiert werden müssen: Auf Druck der Branche erlaubte es der Gesetzgeber Ende 2001 erstmals (nach dieser Aussage hat es sich die Branche ja wohl eher selbst erlaubt), dass die Versicherer ihre Anlagen nicht mit den aktuellen Marktpreisen in die Bilanz stellen müssen. Mit dem Hinweis, dass der Kursrutsch an der Börse nur temporär sei, schönte daraufhin rund die Hälfte der 120 Versicherer ihre Zahlen. Insgesamt wurden auf diese Weise eigentlich notwendige Abschreibungen (allein nur für 2001) in Höhe von 2,5 Mrd. Euro kaschiert. Doch 2002 rauschten die Aktienkurse weiter in den Keller. Deshalb werden sich in den Bilanzen stille Lasten und Abschreibungen in Höhe von 45 bis 50 Mrd. Euro türmen. Und wie es somit jenseits der bunten Werbung aussieht, macht folgende Passage klar: Eine neue Studie zeigt: Deutschen Lebensversicherern geht es noch schlechter als bislang angenommen. Zwei Drittel der Firmen haben zu wenig Kapital. Seit der Weltwirtschaftskrise der zwanziger Jahre müssen die deutschen Lebensversicherer ihren Kunden eine weitreichende und beruhigende Garantie geben (Soma für die kleinen Geldidioten): Sie sichern jederzeitige Deckung aller Zahlungsverpflichtungen aus den Policen zu (dumm nur, dass sich das AUTOMATISCHE SUBJEKT (Marx) nicht per Dekret beeinflussen lässt). Nun rüttelt Bernd Michaels, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), an diesem gesetzlich verankerten Prinzip. Die Regelung darf kein Tabuthema sein, sagte er Mitte Februar auf einer Tagung. Die Gefahr, dass in einer Panikreaktion alle verunsicherten Kunden bei einem Lebensversicherer ihr Geld zurückhaben wollten, sei heute gar nicht mehr gegeben tja, dann fragt sich nur, warum dann überhaupt die Regelung aufheben ????? - Eine Zeile später weiß mensch warum: Da könnte der Chef-Lobbyist der Branche durchaus irren. Nie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Gefahr so groß, dass einzelne Lebensversicherer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr uneingeschränkt nachkommen können. Die Börsenbaisse (sprich: der finale Kollaps) haben die Reserven bei einer Vielzahl von Anbietern aufgezehrt. Statt stiller Reserven haben die meisten Unternehmen mittlerweile vor allem stille Lasten in ihren Bilanzen versteckt. was natürlich auch auf andere Versicherungen zutrifft wie die private Krankenversicherung, deren Kapitalausstattung ebenfalls oftmals nur noch aus Stillen Lasten besteht (FTD, 13.06.2003): Aufsicht nimmt Krankenversicherer stärker ins Visier Nach der Lebensversicherung könnte auch in der privaten Krankenversicherung (PKV) eine Absenkung des Höchstrechnungszinses folgen. Mit dem Höchstrechnungszins verzinsen Versicherer die Altersrückstellungen, mit denen die Kunden (also die eitlen Geldidioten, die MEINEN, sie erwische es nicht schöne Grüße von HEGEL) für die höheren Krankheitskosten im Alter ansparen. Der Wert liegt zurzeit bei 3,5 Prozent viele Versicherer verdienen mit ihren Kapitalanlagen aber deutlich weniger. Die Unternehmen können zwar mit einem niedrigeren Zins arbeiten, tun das aus Wettbewerbsgründen aber nicht (was dann logischerweise im Bankrott mündet). Sollte es zu einer Absenkung kommen, hätte das steigende Prämien im Alter zur Folge. - Und wie könnte es auch anders sein, heißt es weiter: Die Krise an den Aktienmärkten und die niedrigen Zinsen an den Rentenmärkten haben auch in der PKV ihre Spuren hinterlassen (Spuren à la Tornado) der Blick in die Bilanzen 2002 schmerzt: Die Überschüsse sind geschmolzen (wie Schnee an der Sonne), viele Unternehmen hätten notwendige Abschreibungen verschoben und so genannte stille Lasten gebildet (was nichts anderes heißt, als dass es diese Überschüsse eigentlich gar nicht gibt so musste die größte deutsche private Krankenversicherung, die DKV, für verlustreiche Aktienverkäufe und Abschreibungen Verluste von 630 Mio. Euro verbuchen und das auch nur, denn auch die DKV verschob weitere Abschreibungen als so genannte Stille Lasten, über deren Höhe DKV-Chef Jan Boetius und Finanzchef Hans-Josef Pick sich jedoch beharrlich ausschwiegen (FTD, 21.02.2003)) Ein großer Teil dieser Stillen Lasten (also riesige Verluste) muss 2003 abgeschrieben werden. Deshalb gründete die PKV Anfang Juli 2003 ebenso wie die Lebensversicherer eine Auffanggesellschaft Medicator (FTD, 07.07.2003). Und genau wie bei Protector heißt es hier: Keine Gefahr. Wer`s glaubt wird selig. Auch in diesem Artikel ist von Stillen Lasten und der Absenkung des Höchstrechnungszinses die Rede darüber hinaus jedoch von drastischen Beitragserhöhungen inklusive Erpressung für Versicherte, vornehmlich ältere: Gerade ältere Versicherte sind Beitragserhöhungen schutzlos ausgeliefert, da sie bei einem Wechsel der Gesellschaft ihre angesparten Altersrückstellungen verlieren würden und zudem bei einem anderen Versicherer hohe Einstiegsprämien zahlen müssten. Doch natürlich schützen Beitragserhöhungen, wenn sie denn überhaupt durchzusetzen sind (mangels Finanzkraft der Versicherten), natürlich auch nicht vor dem finalen Bankrott. Wie in Großbritannien die FSA will deshalb auch die BaFin die Aufsicht verschärfen: Die BaFin will ihr Augenmerk verstärkt auf die finanzielle Solidität der PKV richten. Seit dem 1. Januar 2003 verlangt die Aufsicht von den PKV-Unternehmen genauere Angaben zur Situation ihrer Deckungsstöcke. Sie zeigen, ob genug Mittel da sind, um alle Kundenansprüche befriedigen zu können. Dieses Zitat ist Beleg für unverfrorene Begriffslosigkeit, und zwar, weil sich die BaFin zum einen über eine so genannte Umlage, also Beiträgen der Versicherungen, finanziert und somit natürlich nichts als eine korrupte Beruhigungspille für die kleinen Geldidioten darstellt; zum anderen, weil die BaFin natürlich keinerlei Einfluss auf den schon oben beschriebenen REALPROZESS hat. Auf britische Verhältnisse steht auch der oben schon erwähnte Michaels, der Anfang Oktober die schon Februar 2003 gestellte Forderung nochmals bekräftigte (FTD, 09.10.2003): Verband fordert neues Prinzip für Lebensversicherer Präsident Michaels hält hohe Garantien für überholt: Wir müssen den Schwerpunkt verlagern von der laufenden Überschussbeteiligung in Richtung Schlussüberschussbeteiligung, sagte Michaels vor Versicherungsjuristen. Bei einem solchen Modell, wie es beispielsweise in Großbritannien üblich ist, hängt die Höhe des Schlussüberschusses stark von der Gewinnsituation zum Zeitpunkt der Ausschüttung ab. Das gebe den Gesellschaften eine größere Flexibilität, sagte Michaels beim In-den-Abgrund-rennen-Lassen der kleinen, nicht minder asozialen und begriffslosen Geldidioten. Nachdem dann nun auch noch die Versicherer auf Kosten der Steuerzahler von dem Damoklesschwert massiver Steuerzahlungen in Höhe von bis zu 10 Mrd. Euro befreit worden sind, bricht schon wieder hohles Hurra-Gejohle aus, doch sollte sich mensch davon nicht blenden lassen. Denn wie die FTD vom 13.10.2003 nüchtern feststellt: Eine Überlebensgarantie ist das freilich nicht. An der Krise der Branche hat das Steuerrecht nur kleinen Anteil. - Na, dann mal Hoffentlich Allianz-versichert (hat übrigens auch große Probleme). All diese Beispiele belegen nun wiederum nur eins: dass es systemisch gesehen (also in der Verwertung des Werts) vollkommen egal ist, ob mensch nun staatlich oder privat versichert ist beides bricht zusammen, da es keine Wertschöpfung mehr gibt und somit auch kein tolles Geld. Und gerade die Beispiele Japan, USA und eben auch Großbritannien sollte denjenigen, die auch hier immer hysterischer nach Privatisierung schreien, eigentlich zu denken geben. Doch zurück auf die Insel: Wie dramatisch die Lage bei dem schon angeführten Versicherer Brittanic ist, verdeutlicht auch eine dem FTD-Artikel beigefügte Graphik: Allein von Ende Mai 2002 bis Anfang Januar 2003 sackte der Kurs von 700 Pence auf 164 Pence ab, also um 77 Prozent da hat sich mensch wirklich prima ver sichert. Nicht besser sieht es bei den anderen britischen Versicherern aus, wie die Welt vom 27.02.2003 berichtet sowohl der größte britische Versicherer Aviva, der zweitgrößte; Prudential, als auch der zweitgrößte britische Sachversicherer Sun & Alliance meldeten die Senkung ihrer Dividenden. Die Prudential-Aktie hat seit Ende 1999 rund drei Viertel ihres Wertes eingebüßt und Aviva kappte die Dividendenausschüttung gleich mal um 40 Prozent verknüpft mit einer Warnung vor einem erneuten Gewinneinbruch. Und im Pensionsfond von Aviva klafft eine Lücke von 456 Mio. Pfund. Diese Lücke ist Sinnbild für den Zusammenbruch einer weiteren tollen privaten Alterssicherung nämlich der auch hier immer mehr beschworenen Betriebsrente. In der WAZ vom 17.12.2002 liest sich das folgendermaßen (in dem Beitrag geht es um die britischen Betriebsrenten): Viele Arbeitgeber haben ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge zugesagt, die aber durch die Turbulenzen auf dem Aktienmarkt ebenfalls in eine Krise geraten ist. was gleichermaßen auch für die USA; Japan (siehe auch Projekte `USA` und `Japan`) und eben auch Deutschland gilt (FTD, 22.05.2003): Unternehmen drohen höhere Pleitekosten Rekordschaden des Pensions-Sicherungs-Vereins für Betriebsrenten insolventer Firmen. Es versteht sich, dass überhaupt nur ein winziger Teil der Zig-Tausend deutschen Unternehmen, die 2001 und 2002 bankrottierten, zu diesem Verein gehörten, und die Entlassenen jener nicht dazugehörigen Firmen von ihren Pensionsansprüchen nie etwas sehen werden. Doch auch den Vereinsmitgliedern wird es nicht anders ergehen: Der 1974 gegründete PSV ist eine Selbsthilfeeinrichtung der deutschen Wirtschaft. Unternehmen sichern Anwartschaften der Mitarbeiter aus direkten Rentenzusagen oder internen Rentenkassen über den PSV, damit die Beschäftigten im Insolvenzfall ihre Ansprüche nicht verlieren. Zurzeit deckt der Versicherungsverein Betriebsrentenansprüche von acht Millionen Berechtigten aus 40.000 Unternehmen ab. - Und genau da wirds richtig lächerlich: Für 2002 zahlten die Mitgliedsunternehmen für Rentenansprüche von 225 Mrd. Euro rund eine Milliarde Euro eine echt tolle Deckung. Doch es kommt noch besser: Im November des Vorjahres hatte der PSV den Beitragssatz von 2,5 Promille der Rentenverpflichtungen auf 4,5 Promille angehoben. Ein Unternehmen mit Zusagen in Höhe von 100 Mio. Euro musste 450 000 Euro statt 250 000 Euro zahlen. Wenn das Schadenvolumen beim PSV auf demselben Niveau liegt wie 2002, müssen die Mitgliedsunternehmen mit einer weiteren drastischen Erhöhung rechnen. Denn der Beitragssatz hätte in 2002 aufgrund der vielen Schäden eigentlich schon auf 6,1 Promille steigen müssen. Das konnte der PSV nur durch Entnahmen in Höhe von 300 Mio. Euro aus seinem Ausgleichsfonds abfedern. Das kann man nur einmal machen, sagt auch PSV-Vorstand Martin Hoppenrath. Der Ausgleichsfonds enthält nur noch 71 Mio. Euro. Die hohe Schadensfrequenz hat 2003 bisher angehalten, hinzu kommen Großschäden wie die Pleite des Elektronikkonzerns Grundig. Die Zahl der Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen hatte schon 2002 um fast 45 Prozent von 448 auf 643 zugelegt (darunter auch Großbankrotte wie Holzmann und Babcock), das Schadensvolumen hat sich mit einer Steigerung von 614 Mio. Euro in 2001 auf 1,48 Mrd. in 2002 mehr als verdoppelt es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der PSV selbst Insolvenz anmelden muss, denn: Jetzt bricht zusammen, was zusammen gehört. In Analogie dazu wackelt die Hütte auch bei dem britischen Sachversicherer Sun & Alliance wie schon ein Artikel der SZ (02. o. 05.07.2002) zeigt: Pleitewelle bei Medienfonds befürchtet - Konkret geht es um die Pleite der Babelsberger TiMe Gruppe, die bei der SunAlliance eine so genannte Erlösausfallversicherung abgeschlossen hat: Probleme scheint auch die gerade jetzt so wichtige Erlösausfallversicherung zu bereiten. Die britische Royal & Sun Alliance (RSA) möchte aus den Verträgen aussteigen und weigert sich, weitere Versicherungspolicen auszustellen. Der angebotene Vergleich allerdings fällt mager aus: Nur rund 20 Prozent der prospektierten Versicherungssumme will die RSA für ihre Freistellung zahlen. Natürlich ist das nichts als ein untrügliches Zeichen sowohl dafür, dass die RSA selber massive Finanzprobleme hat, als auch dafür, wie viel von den Versprechungen (alias Prospekt) der tollen Versicherungen zu halten ist. Nun mag mensch als marktsozialisierte und somit geschichtslose Monade sagen 2002 ist lange her, und seitdem ist alles wieder gut, doch bedauerlicherweise titelt die FTD vom 05.09.2003: Versicherer Royal & Sun sammelt frisches Geld ein Der britische Versicherer Royal & Sun Alliance kommt nicht aus der Krise heraus. Mit einer Erhöhung des Kapitals um 960 Mio. Pfund (umgerechnet 1,4 Mrd. Euro) will RSA seine Schadenrückstellungen aufstocken, die einem internen Kassensturz zufolge um 744 Mio. Pfund (rund 1,1 Mrd. Euro) zu niedrig sind. Wie andere Versicherungen auch leidet auch RSA an einer zu niedrigen Solvabilitätsquote, die das Verhältnis von Eigenmitteln zum gezeichneten Geschäft ausdrückt. Bislang war eine Kapitalerhöhung am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Das heißt natürlich nichts anderes, als dass die RSA de facto pleite ist. Dennoch können die kleinen Geldidioten wohl gar nicht genug davon bekommen, dass man sie verarscht (FTD, 25.09.2003): Britische Aufsicht will Verbraucher besser schützen Neuer FSA-Chef plant Risikoskala für Finanzprodukte. Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) verfährt dabei wie die schon erwähnte deutsche BaFin: beschwichtigen und lügen, dass sich die Balken biegen. Denn: Skandale um schlecht abgesicherte Investments der Pensionsfonds und die Beinahepleite des Versicherers Equitable Life (mit einem Schaden von 3,7 Mrd. Euro), haben zuletzt den Ruf der Finanzdienstleister auf der Insel erschüttert. Jetzt soll Papa es richten. Dumm nur, dass Papa selber nicht weiß, was Geld ist. Denn die Vorraussetzungen, dass so etwas wie Zins existiert, lassen sich nun mal nicht staatlich verordnen. Und so wird es kommen, wie es kommen muss: Die blökenden Geldidioten werden im finalen Finanz-BSE allesamt verrecken. Als nicht minder desaströs erweist sich der britische Bankensektor kein Wunder, da sich die Banken ja ebenso wie die Versicherungen nur über den Zins finanzieren. Auch sie haben keine eigene Wertschöpfungspotenz. Dennoch sind sie ein Zentrum des globalen Wahns (siehe auch Projekt `Globaalaballa`); zu ersehen aus der Tatsache, dass die vergebene Kreditmasse gerade mal zu 8 Prozent gedeckt sein muss. Nachdem die Kapitalisierung und Verpfändung der Zukunft im Jahr 2000 kollabiert ist, konnten und können viele Privatpersonen und Unternehmen, die ihre Kredite mit Aktien abgesichert hatten, arbeitslos wurden oder infolge massiver Umsatzeinbrüche (die oftmals nichts anderes waren als das Auffliegen von Bilanzfälschungen), ihre Schulden nicht mehr zahlen und bankrottieren zu Myriaden. In der Folge zieht diese Pleitewelle auch die Banken mit in den Abgrund, da auch sie natürlich ebenso Schuldner sind. Dass bislang nicht schon viel mehr von den Gauklerbuden zusammengebrochen sind, liegt an einer noch nie da gewesenen expansiven Geldpolitik der Notenbanken, die das Geld de facto zu Null Prozent an die in extremen Zahlungsschwierigkeiten steckenden Geldinstitute verleihen sowie an Massenentlassungen und Bilanzmanipulationen (Aufschieben von Abschreibungen, Verbriefungen und Auslagern von faulen Krediten). Dass es sich auch dabei nicht um ein Hirngespinst handelt, verdeutlicht ein FTD-Artikel vom 11.03.2003: Zentralbanken planen für den Notfall worin dann auch mal so eben erwähnt wird, dass sich die Zentralbanken bereits im Jahr 2001 weltweit wegen der durch den Zusammenbruch der Wachstumssimulation hervorgerufenen Liquiditätsengpässe telefonisch kurzgeschlossen hatten, um mit Zinssenkungen und massiver Zufuhr von Liquidität Zusammenbrüche von Banken (bzw. Unternehmen) zu verhindern: Die EZB pumpte Dollar-Reserven in den Markt um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zudem senkten sie zusammen mit der US-Notenbank Fed die Leitzinsen. Es geht bei der Zinssenkungsorgie also nicht um irgendeine phantasierte Hegemonie in der Konkurrenz, sondern stellt schlichtweg schiere Verzweiflung dar. Doch selbst quasi Null-Prozent-Zinssätze, zu denen sich die Banken das Geld (natürlich wissen auch diese Experten nicht, was Geld eigentlich ist) bei den Zentralbanken leihen oder gar staatliche Multi-Milliarden-Hilfen erweisen sich als wirkungslos - schon am 12.03.2003 schrieb die FTD: Kurz vor dem Exitus: Dem japanischen Bankensystem droht der Kollaps, zumindest aber die Renationalisierung. ( - doch wie schon in Hinsicht auf die Versicherungen bzw. die Renten gezeigt, ändert sich durch die formalrechtliche Umwandlung strukturell natürlich nichts) Bis auf die Mitsubishi Tokyo Financial Group (was natürlich nicht heißt, dass es um diese Bank wirklich besser stehen würde (FTD, 10.02.03) siehe auch Projekt `Japan`) können derzeit alle Großbanken nur dank staatlicher Kapitalaufstockungen durch Vorzugsaktien aus den Jahren 1998 und 1999 überleben. Genützt hat`s nichts: Mitte Mai 2003 (FTD, 19.05.2003) musste der japanische Staat erneut 15 Mrd. Euro für die bankrotte Resona-Bank locker machen, die fünftgrößte Bank Japans. Doch auch diese gigantische Rettungsaktion erweist sich als Fass ohne Boden (FTD, 13.10.2003): Trotz eben jener Multi-Milliarden-Hilfe fiel allein in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres erneut ein Giga-Verlust von 13,7 Mrd. Euro an. Auch andere japanische Großbanken wie Mizuho (FTD, 12.03.2003) oder UFJ, die kleinste der vier japanischen Großbanken, sind Tote ohne Begräbnis die UFJ hat allein nach Unternehmensangaben faule Kredite von 40 Mrd. Euro in ihren Büchern stehen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 15 Mrd. Euro (FTD, 07.02.2003). Und damit mensch einen Überblick über die Gesamtmasse der faulen Kredite bekommt, empfiehlt sich ein Artikel der FTD vom 18.02.2003, in dem die japanische Opposition eine Auktion von faulen Krediten in Höhe von 331,7 Mrd. Euro fordert (diese Summe ist natürlich nur ein Teil der faulen Gesamtmasse). Diese sollen von ausländischen Investoren aufgekauft werden ein Vorschlag der absurder nicht sein könnte, da es nämlich nirgendwo auf der Welt ein Deut besser aussieht als in Japan: In China ist die Hälfte aller vergebener Kredite faul, und zwar unglaubliche 500 Mrd. Dollar (siehe Projekt `China`) - und selbst bei den deutschen oder amerikanischen Banken sieht es nicht anders aus. In den USA belaufen sich allein die Schulden der amerikanischen Energiebranche (die es bald aber nicht mehr geben wird allein 2003 sind erneut drei weitere Energieversorger zusammengebrochen - siehe Projekt `USA`) auf rund 500 Mrd. Dollar und um die Rückzahlung dieser Schulden ist es schlecht bestellt (FTD, 18.02.2003): Schulden der Energiefirmen belasten Banken Die Schuldenlage der amerikanischen Energiebranche hat sich 2002 erheblich verschlimmert und macht nun auch den dortigen Banken zu schaffen. US-Geschäftsbanken waren schon 2002 gezwungen, die an Energiefirmen vergebenen Kredite mit hohen Rückstellungen abzusichern. Trotzdem glauben Experten, dass den Banken Verluste in Milliardenhöhe drohen. Ein großer Teil des Schuldenbergs, rund 117 Mrd. Dollar, liegt allein bei neun Energiehändlern. Der Börsenwert dieser neun Firmen ist seit der Enron-Krise um drei Viertel auf 28 Mrd. Dollar zusammengeschrumpft. Fast alle sind inzwischen von den Rating-Agenturen auf Junk-Status (Ramsch) herabgestuft worden. Das Problem in der Energiebranche hat inzwischen eine kritische Masse erreicht, die Firmen haben einfach nicht genügend Cash-Flow um ihre Schulden zu bedienen. natürlich geht es anderen Branchen der US- Wirtschaft kein Bisschen besser (siehe Projekt `USA`). Und selbstverständlich ist auch die deutsche Bankenwelt de facto ein Zombie. Zwar versuchen auch hier die Unternehmen zu tricksen, was das Zeug hält (so hat etwa die Dresdner Bank faule Kredite in Höhe von 35 Mrd. Euro ausgelagert), doch sind diese Maßnahmen nur ein Aufschub, bzw. hat das Kind einen anderen Namen bekommen. Wie prekär auch hierzulande die Lage ist, verdeutlicht ein Artikel der FTD vom 10.06.2003: Commerzbank sichert Pensionen gegen Insolvenz ab wer nun aber MEINT, das wäre eine soziale Maßnahme der irrt gewaltig, gemeint sind nämlich nur 160 Erlauchte: Die Commerzbank will die Pensionen ihrer Spitzenmanager gegen den Fall einer Insolvenz absichern. Ein Sprecher der Bank bestätigte gestern Medienberichte, demzufolge rund 100 Mio. Euro in einen eigens dafür im Januar dieses Jahres gegründeten Commerzbank Pensions-Trust e.V. eingebracht werden sollen. Damit sollen die Pensionsansprüche geschützt werden. Anspruchsberechtigt sind rund 160 Personen, darunter auch der Vorstand der Bank. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Begrenzung der Pensionszahlungen aus dem Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) der deutschen Wirtschaft im Fall einer Insolvenz. Ein Sprecher betonte, dass es sich um ein übliches Verfahren handele und in der Chefetage keineswegs die Furcht vor einem Zusammenbruch der Bank umgehe. Aber sicher doch: ein übliches Verfahren das es noch nie gab. Diese asozialen Kreaturen wissen ganz genau, was die Stunde geschlagen hat. Nicht weniger klar wird, was von dem ja schon in Sachen Betriebsrente erwähnten tollen PSV zu halten ist. Dennoch werden auch die Spitzenmanager diesmal nicht verschont werden, da die finale Krise die Euros, Pfunds, Dollars, Yens (der tolle Yen kollabiert ohnehin schon mittlerweile gibt es in Japan schon mehr als 130 Binnenwährungen wie etwa Love, Bambus, Peanuts oder Heizöfchen; also der Rückfall in primitivsten Naturalientausch (siehe auch Projekte `USA` - denn auch dort gibt es solche Binnenwährungen - und `Japan`)) oder Schweizer Franken genau so wertlos werden lässt, wie z.B. den Rubel (siehe auch Projekt `Osteuropa, Russland, Balkan`) Was nun die britischen Banken scheinbar gesund wirken lässt, sind Massenentlassungen sowie eine nie da gewesene Fusionitis bzw, Vernichtungskonkurrenz, die natürlich auch wieder Massenentlassungen nach sich zieht also keineswegs Gewinne aus einer Realakkumulation des (natürlich mittlerweile globalisierten) Kapitals. Seit dem Zusammenbruch der Wachstumssimulation im Jahr 2000 sind nur in London über 35.000 Banker entlassen worden (FTD, 16.10.2003), und am 17.10.2003 kündigte die HSBC eine weitere Entlassungswelle von 4.000 Angestellten an. Die Royal Bank of Scotland (FTD, 28.02.2003), die zweitgrößte britische Bank, konnte nur durch die Übernahme sowohl der britischen Konkurrentin National Westminster und der damit verbundenen Synergieeffekte (also Massenentlassungen durch Zusammenlegung von Bereichen und Filialschließungen) als auch durch den Kauf mehrerer Banken in den USA durch ihre amerikanische Tochter Citizens Financial ihren Vorsteuergewinn für 2002 um 12 Prozent auf 9,44 Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig vermeldete das Unternehmen jedoch auch eine um über 30 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro gestiegene Risikovorsorge für faule Kredite. Was dem Artikel nicht zu entnehmen war, sind bisher aufgeschobene Wertberichtigungen auf Aktien denn es steht außer Zweifel, dass auch die RBOS - wie alle Banken weltweit - diesbezüglich noch weitere Milliardenleichen im Keller hat. Dass die Lage doch etwas anders aussieht, als es die tollen Zahlen vorgaukeln, zeigt das Beispiel der Halifax Bank of Scotland (HBOS), der nach dem Börsenwert viertgrößten Bank Europas. Am 01.08.2003 titelte die FTD: Aggressive Strategie beschert HBOS Ertragsschub Analysten warnen britische Großbank vor Kreditrisiken Wie bei der RBOS wird auch hier deutlich, dass es sich nicht mehr um einen insgesamt noch ausdehnenden Markt handelt, sondern nur noch um die finale Vernichtungskonkurrenz, d.h. Gewinnsteigerungen werden nur noch durch Aufkaufen von Konkurrenten bzw. durch das aggressive Abwerben von Kunden derselben erzielt. Das bekräftigt auch ein weiterer Artikel der FTD vom 30.09.2003: HBOS-Tochter attackiert Rivalen in Irland. Damit ist auch die ruhige Kumpanei der irischen Banken, gegen die gerade wegen Preisabsprachen ermittelt wird, wohl definitiv zu Ende. Wie der Überschrift des ersten Artikels jedoch zu entnehmen war, hat diese aggressive Strategie allerdings auch fatale Nebenwirkungen, was die um 32 Prozent auf 499 Mio. Pfund (rund 710 Mio. Euro) gestiegenen Wertberichtigungen für faule Kredite belegen. Und auch ansonsten steht es mit der Kapitalkraft wohl nicht zum besten: Mitte Juli 2003 borgte sich die HBOS mal eben 3 Mrd. Euro (FTD, 17.07.2003). Bös` erwischt indes hat es Abbey National, die zweitgrößte britische Hypothekenbank. (Besonders pikant ist die Tatsache, dass Abbey auch Lebensversicherungen anbietet (wie ja überhaupt das Gros der Banken weltweit so genannte Allfinanzkonzerne sind), die aber gar nicht mehr so sicher sind (FTD, 07.02.2003): Abbey schockt Versicherte Mehr als 800 000 Inhaber von Lebensversicherungspolicen der britischen Bank Abbey National werden in diesem Jahr keine Überschussbeteiligung gutgeschrieben bekommen. Die Schlussboni zum Ende der Laufzeit einer Police sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Keine Frage: Wir brauchen das britische Modell !!!) Bereits am 27.02.2003 lautet die Überschrift der FTD: Hypothekenbank Abbey National schreibt erstmals rote Zahlen Britisches Institut leidet unter hohen Abschreibungen Die Hypothekenbank wies einen Verlust von 1,43 Mrd. Euro aus. Das Resultat war insbesondere auf hohe Abschreibungen zurückzuführen. Abbey hatte fast 2,3 Mrd. Pfund (rund 3,34 Mrd. Euro) auf Übernahmen, das Bondportfolio und den Wert der Lebensversicherungsaktiva abgeschrieben. Aber auch im Geschäftsfeld mit Firmenkunden, in das die Londoner Bank erst in den letzten Jahren eingestiegen war, sah es verheerend aus. Indem Abbey Kunden mit schlechten Ratings hochverzinsliche Darlehen anbot, wurden während des Booms der 90er Jahre Gewinne erzielt (aber auch das war alles nur Reichrechnerei). Die Strategie hat sich inzwischen als fatal (O-Ton FTD) erwiesen, weil die Zahl der faulen Kredite stark gestiegen ist. 2002 musste die Bank die Risikovorsorge für faule Kredite auf 514 Mio. Pfund (rund 740 Mio. Euro) verdoppeln. Es versteht sich, dass auch bei Abbey weitere Entlassungen anstehen. Dieser Einbruch bei den Hypothekenfinanzierern ist das Fanal für den finalen globalen Kopfschuss der Restsimulation das Platzen der globalen Immobilienblase. Schon zu Anfang eines Artikels des Handelsblattes (HB) vom 16.07.2003 wird das unmissverständlich klar: An der Drei kommt keiner vorbei. Drei Jahre Aktienkrise, drei Prozent Minizinsen für Anleihen. Ratlos suchen Investoren nach Alternativen und flüchten zu Immobilieninvestments: eine Eigentumswohnung kaufen und vermieten; sich an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligen und so Miteigentümer eines Bürohauses werden; oder zumindest ein paar Prozent des Wertpapierdepots in einen offenen, täglich verkaufbaren Immobilienfonds anlegen. Dieser Nachfrageboom trieb in den vergangenen Jahren die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, Bürobauten und Ladenlokale fast weltweit an. Die Preise stiegen nicht nur, sie stiegen auch mit den höchsten Zuwachsraten aller Zeiten. Das Wirtschaftsmagazin The Economist warnt bereits, die Börsenblase der späten Neunzigerjahre sei abgelöst worden von einer Immobilienblase (mittlerweile ist auch schon wieder von einer neuerlichen (Rest-)Blase an den Aktienmärkten die Rede), die früher oder später platzen wird. Und eine schon oben angeführte Grafik in der FTD vom 06.06.2003 veranschaulicht dies: In den USA stiegen die Immobilienpreise seit 1995 um 51 Prozent, in Frankreich um 45 Prozent, in der Eurozone um 35 Prozent und in Großbritannien um die schon erwähnten unglaublichen 125 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Immobilienpreise in der BRD in derselben Zeitspanne um fünf Prozent. Was macht nun diese fiktiven Wertsteigerungen so gefährlich, wie es ja auch schon der Internationale Währungsfond (IWF) konstatierte? Auch dazu ein Auszug aus dem HB-Artikel, der zwar systemisch begriffslos ist (denn schließlich ergibt sich der Wert einer Immobilie auch aus der darin enthaltenen gesellschaftlich durchschnittlich notwendigen - Arbeitszeit), aber oberflächlich dennoch deutlich macht, welch ein gigantisches Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängt allerdings ohne Pferdehaar: Was ist eine Immobilie wert? Anders gefragt: Was ist eine Immobilie wirklich wert? Für den Familienvater auf der Suche nach einem Garten für die Kinder mag das eine Frage des Verliebtseins in ein bestimmtes Haus mit einem charmanten Grundstück sein. Doch Profis kalkulieren kühler, und ihre Einschätzung bestimmt langfristig den Marktwert. Investoren vom Fach beurteilen eine Immobilie ausschließlich anhand der Mieteinnahmen, die sich mit ihr langfristig erzielen lassen. Sie ermitteln den fairen Kaufpreis als Vielfaches der auf Dauer realistischen Jahresmiete. Für eine neu gebaute Eigentumswohnung in absoluter Filetstücklage zum Beispiel rechnen sie in Deutschland mit dem Faktor 25, sonst nur mit 20. In Zahlen bedeutet das: Angenommen, eine Wohnung mit 100 Quadratmetern lässt sich ohne Nebenkosten für 800 Euro im Monat vermieten. Das sind 9600 Euro im Jahr. Mit dem Faktor 25 ergibt das einen angemessenen Kaufpreis von 240 000 Euro, mit dem 20-fachen sogar nur 192 000 Euro. Keinen Cent mehr. Wer auf das Geschwätz des Bauträgers oder Maklers hereinfällt und mehr bezahlt, der steuert beim späteren Verkauf der Wohnung auf Verluste zu. Diese Rechenschemata gelten so oder ähnlich weltweit. Doch in vielen ausländischen Märkten wurden sie in den vergangenen Jahren außer Kraft gesetzt: Dort stiegen die Preise der Immobilien schneller als die Mieten ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Korrektur. Sollte die kommen, bedeutet das für die Weltwirtschaft Gefahr von einer zusätzlichen Seite. Nach Schätzungen machen Immobilien zwei Drittel des Gesamtvermögens in den Industrienationen aus. Das gilt besonders für die USA. Die scheinbar unendlichen Wertzuwächse ihrer Immobilien gaukeln den amerikanischen Konsumenten einen Wohlstand vor, den sie nach einem Preissturz nicht mehr haben. Sie wirken zusätzlich in den Augen der Banken kreditwürdiger, als sie es mit einem niedriger bewerteten Eigentum wären. Die so oft bestaunte ungebrochene Konsumlust der US-Bürger, Stütze der amerikanischen Konjunktur, beruht zu einem wesentlichen Teil auf diesen beiden Aspekten (aber natürlich ist das auch in Großbritannien so). Das geht so lange gut, wie die Hauspreise nicht nachhaltig abrutschen. Angst vor japanischen Verhältnissen Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) trafen bisherige Crashs an den Immobilienmärkten die Konjunktur doppelt so hart wie Börseneinbrüche. Das zeigt bereits die fatale Entwicklung in Japan Ende der Achtzigerjahre, als der Immobilienmarkt dem Aktienmarkt folgte und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession riss, warnt Tobias Just, Experte der Deutsche-Bank -Tochter DB Research. Der Kollaps im Immobiliensektor war letztlich einer der auslösenden Faktoren für die Deflation, die Japan derzeit zum konjunkturellen Schreckensbild der Amerikaner und Europäer macht. Zumal der Auftrieb der Immobilienpreise in einer nur moderat wachsenden, stagnierenden oder gar schrumpfenden Volkswirtschaft an natürliche Grenzen stößt. Auf Dauer können die Werte der Häuser nicht schneller steigen als das landesweite Einkommen. Wenn Mieter nicht mehr bereit oder in der Lage sind, hohe Beträge für ihre Bleibe zu zahlen, rüttelt das automatisch am Wert des Hauses. Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. Beispiel Deutschland: Seit Beginn der Konjunkturkrise stieg die Zahl der Zwangsversteigerungen drastisch an. Kamen im Jahr 2000 noch rund 60 000 Häuser unter den Hammer, so waren es 2002 bereits 45 Prozent mehr: 87 000. Noch deutlicher zeichnet sich das inzwischen auf den überhitzten Märkten ab. In Großbritannien fielen im April 2003 die Immobilienpreise mit der höchsten Rate seit acht Jahren, so die Royal Institution of Chartered Surveyors. In den USA allerdings melden nur einzelne Städte Rückgänge des Preisniveaus. Wie gehabt, muss mensch das alles erst mal richtig sortieren: Zunächst ist da erst mal die Tatsache, dass das Geld eben nicht mehr in Erweiterungsinvestitionen der realen Warenproduktion fließt, sondern generell nur noch spekulativ angelegt wird (wenn derzeit in real warenproduzierende Unternehmen investiert wird, so sind diese Investitionen reine Rationalisierungsinvestitionen, d.h. sie speien noch mehr Menschen aus dem Produktionsprozess aus siehe auch die diversen anderen Projekte, z.B. `USA`). Das jedoch beruht nicht auf einer Zockermentalität, sondern ist auf den simplen Sachverhalt zurückzuführen, dass Erweiterungsinvestitionen auf dem erreichten Produktivitätsniveau schlichtweg reine Geldverbrennung darstellen würden, da die zusätzlich produzierten Waren einfach nicht mehr gewinnbringend, ja sogar eben nur noch mit Verlust verkauft werden könnten, d.h. es würde mehr Geld reingepumpt als rauszuholen wäre (de facto ist das in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION generell der Fall: Es gibt nur noch NEGATIVE WERTSCHÖPFUNG). (Ein schönes Beispiel, wie real dieser Wahnsinn ist, ist die Autoindustrie: Derzeit stehen nämlich nur in Europa schon mehr als sieben Millionen Neuwagen auf Halde deshalb werden im Saldo derzeit mehr und mehr Autofabriken dichtgemacht (was den Zusammenbruch der simulierten Kaufkraft noch weiter beschleunigen wird) bzw. die Hersteller bankrottieren (so z.B. die de facto bankrotten Konzerne Fiat; Rover und Ford, aber natürlich sind auch die vermeintlichen Gewinner wie BMW, Daimler-Chrysler, VW usw. hoffnungslos verschuldet siehe auch Projekte `USA`, `Euroland`, `Deutschland` und `Japan`)) Also wandert das Geld in Anlagen, die gewinnversprechender erscheinen seien es Aktien, Anleihen oder eben Immobilien. Doch wie mensch weiß, trügt der Schein nur allzu oft denn dadurch wird nichts als ein künstliches Nachfragespielchen gespielt, was letzten Endes jedoch auch nichts anderes als cash-burning darstellt (beides zusammengenommen, also die Unmöglichkeit weiterer Realinvestitionen, aber auch die Unmöglichkeit weiterer spekulativer Gewinne, belegt nur eins: die Akkumulationsunfähigkeit des Kapitals (R. Kurz) oder wie Marx es ausdrückte: Die innere Schranke des Kapitals ist das Kapital selbst oder noch kürzer: Es hat sich aus-gebeutet !!!), da, wie dem Artikel ja schon zu entnehmen war, die zu erzielenden Mieten die für die Immobilien gezahltenSummen nie wieder reinholen können, geschweige denn sogar vermehren, was ja eigentlich der (Wahn-)Sinn der ganzen Veranstaltung namens Kapitalismus ist; nämlich die Verwertung des Werts. Da dieses Plus alias Profit aber nur in der Produktion generiert werden kann (siehe auch: Karl Marx; `Das Kapital`; Bd. I; - besonders: Zweiter Abschnitt: `Die Verwandlung von Geld in Kapital`), stellt dementsprechend auch der tolle Mietzins nichts als einen Teil bzw. Abzug des Mehrwertes/Profits dar, was in letzter Konsequenz dann auch bedeutet, dass, wenn es keinen Mehrwert mehr gibt, auch kein Mietzins mehr eingestrichen werden kann. Das stellt sich dann (oberflächlich) folgendermaßen da: Firma XY bankrottiert, das Gebäude seht leer und schwups ist er dahin, der tolle Mietzins. Und was für die Firma XY gilt, trifft im selben Maße natürlich auch auf Privatpersonen zu: Manager A bzw. einfacher Malocher B werden durch den Bankrott der Firma XY arbeitslos und können die Darlehensraten für das schmucke Einfamilienhäuschen bzw. den Mietzins für die Bruchbude nicht mehr aufbringen und schon ist`s auch hier vorbei mit den Einnahmen. (Vor allem an diesem Beispiel zeigt sich die vollkommene Illusion des so genannten Eigentums (was dann in so idiotischen Werbesprüchen wie z.B. Nie wieder Miete zahlen mündet), denn schließlich ist es zunächst einmal völlig egal, ob jemand monatliche Darlehensraten zahlt oder halt monatliche Miete beides stellt zu verzinsende, vorgeschossene Geldsummen dar (die Manager A der, wie ja schon erwähnt, systemisch gesehen, ohnehin ein Kostenfaktor ist bzw. Malocher B dann natürlich abarbeiten müssen). Und selbst, gesetzt die Tatsache, jemand kann die Kaufsumme in toto hinblättern, so müssen auch dann die laufenden Kosten gedeckt werden. Tja, so ist das: Innerhalb der Verwertung des Werts steht alles und jeder unter permanentem Finanzierungsvorbehalt was selbstredend auch auf so genannte Staaten zutrifft.) Wenn nun aber nicht nur eine Firma abschmiert und nicht nur ein paar Manager bzw. Malocher arbeitslos werden, sondern Myriaden von Unternehmen bzw. Millionen von Angestellten auf der Strecke bleiben, verschärft sich die Krise natürlich dramatisch (zumal die historische Konstellation in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION eine irreversible und eben noch nie da gewesene ist - noch einmal: Geschichte ist kein Zyklus, sondern ein einmaliger Prozess). Und genau das ist derzeit der Fall (allerdings läuft dieser Prozess schon seit über 20 Jahren so sind allein in der BRD seit den 80er Jahren mehr als 5 Millionen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe abgebaut worden). Seit dem Zusammenbruch der Aktienspekulation im Jahr 2000 werden die zuvor auf Pump hochgezogenen Überkapazitäten sukzessive stillgelegt, sei es durch die wegbrechende doppelt simulierte Kaufkraft (z.B. stehen in den USA Millionen Menschen vor dem Nichts, da ihre Aktienanlagen, aus deren Dividenden sie ein Teil ihres Konsums finanzierten bzw. mit denen sie Konsumkredite absicherten, sich in Rauch auflösten) was dann Käuferstreik genannt wird, in verschärftem Maße durch die Entwertung aufgrund neuer, produktiverer Herstellungsmethoden (z.B. die mittlerweile als Standard geltende 300-Millimeter-Wafer-Technik bei der Chipherstellung, mit der doppelt so viele Chips wie bislang üblich mit einem Bruchteil der früheren Belegschaft gleichzeitig hergestellt werden können siehe auch z.B. Motorola (hat jüngst seine Chipsparte ausgelagert) im Projekt `USA`) oder halt durch den schlichten Bankrott der Unternehmen, die aufgrund der wegbrechenden Nachfrage (ganz egal, ob es sich dabei um private Nachfrage oder Nachfrage von Unternehmen handelt) ebenfalls ihre Kredite bzw. laufende Kosten nicht mehr (zurück-)zahlen können. Gerade die Voodoo-Ära der New Economy mit ihren zahlreichen IT-Dienstleistern, Internet-Designern, Investmentbankern und anderen Koksgestalten hinterließ dabei, nachdem sie ihr Scheinleben ausgehaucht hatte, nur noch leere Ruinen was zu teilweise dramatischen Leerständen bei Büroflächen führte (dazu, welch verheerenden Rückschlag das wiederum auf die reale Warenproduktion hat, weiter unten in Bezug auf solche Unternehmen). Wie verheerend der Kahlschlag war, kann mensch zwei Artikeln aus der FTD sowie der Welt entnehmen. Die Welt, 27.02.2003: Jersey City (New Jersey, USA) erlebte nur eine kurze Karriere als Finanzzentrum Als die Büros der Finanzinstitute an der New Yorker Wall Street aus allen Nähten zu platzen drohten, brach auf der anderen Seite des Hudson River in Jersey City der Bauboom aus. Doch dann stoppten drei Jahre der Aktienflaute an den Börsen die Kräne und Bagger. Investmentbanken wie Merrill Lynch & Co. oder Charles Schwab Corp. strichen insgesamt mehr als 75.000 Stellen und zogen sich wieder nach Manhattan zurück (aber auch da stehen massig Bürogebäude leer). Seit 2000 hat sich der Leerstand in den Bürogebäuden von Jersey City auf 16,5 Prozent verdreifacht. Und in Bezug auf London heißt es in der FTD vom 18.10.2003: Der City of London laufen die Mieter weg Höchster Leerstand im Finanzdistrikt seit Rezessionsjahr 1991 Der Büroleerstand in der Londoner City hat mit 14 Prozent (2000: 2,5 Prozent) den höchsten Stand seit 1991 erreicht, und Analysten erwarten noch Schlimmeres. Nachdem in den letzten beiden Jahren rund 35.000 Jobs im Finanzsektor gestrichen worden waren, haben die Vermieter im Londoner Finanzdistrikt ähnliche Probleme wie ihre Kollegen in Frankfurt. Auch in der kontinentaleuropäischen Finanz-Hauptstadt stehen nach mehreren Entlassungswellen zahlreiche Büroetagen leer und drücken massiv auf die Preise. Nach einer Studie der Immobilienberatungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL) gab es im dritten Quartal 2003 ein Viertel weniger Neuvermietungen als im Durchschnitt der vorangegangenen 18 Monate. Die selbe Sprache sprechen auch die Statistiken für Mieterlöse. Sie sind bei Neuvermietungen in der Londoner City um 13 Prozent gefallen. Immobilien im Wert von 3,6 Mrd. Euro sind laut Studie derzeit in der City im Angebot. Wie absurd die Lage mittlerweile ist, geht aus der anschließenden Passage hervor: Immobilienfirmen greifen deshalb zu drastischen Mitteln, um neue Mieter zu gewinnen. Zum Beispiel erhalten Kunden zunächst ihr Objekt auf begrenzte Zeit mietfrei. Solche Zugeständnisse haben stark zugenommen, sagt Nick Baucher vom Immobilienentwickler CB Richard Ellis. Zweifelsohne wird sich das noch verschärfen, denn: Trotz der großen Leerstände wird weiter kräftig gebaut (genauso wie in der Autoindustrie): Der Zählung von JLL zufolge befinden sich derzeit in der City knapp 300.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau. Die Planung hatte noch zu Boomzeiten begonnen. (zum Vergleich
(11) Doch zurück auf die Insel: Wie dramatisch die Lage bei dem schon angeführten Versicherer Brittanic ist, verdeutlicht auch eine dem FTD-Artikel beigefügte Graphik: Allein von Ende Mai 2002 bis Anfang Januar 2003 sackte der Kurs von 700 Pence auf 164 Pence ab, also um 77 Prozent da hat sich mensch wirklich prima ver sichert. Nicht besser sieht es bei den anderen britischen Versicherern aus, wie die Welt vom 27.02.2003 berichtet sowohl der größte britische Versicherer Aviva, der zweitgrößte; Prudential, als auch der zweitgrößte britische Sachversicherer Sun & Alliance meldeten die Senkung ihrer Dividenden. Die Prudential-Aktie hat seit Ende 1999 rund drei Viertel ihres Wertes eingebüßt und Aviva kappte die Dividendenausschüttung gleich mal um 40 Prozent verknüpft mit einer Warnung vor einem erneuten Gewinneinbruch. Und im Pensionsfond von Aviva klafft eine Lücke von 456 Mio. Pfund. Diese Lücke ist Sinnbild für den Zusammenbruch einer weiteren tollen privaten Alterssicherung nämlich der auch hier immer mehr beschworenen Betriebsrente. In der WAZ vom 17.12.2002 liest sich das folgendermaßen (in dem Beitrag geht es um die britischen Betriebsrenten): Viele Arbeitgeber haben ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge zugesagt, die aber durch die Turbulenzen auf dem Aktienmarkt ebenfalls in eine Krise geraten ist. was gleichermaßen auch für die USA; Japan (siehe auch Projekte `USA` und `Japan`) und eben auch Deutschland gilt (FTD, 22.05.2003): Unternehmen drohen höhere Pleitekosten Rekordschaden des Pensions-Sicherungs-Vereins für Betriebsrenten insolventer Firmen. Es versteht sich, dass überhaupt nur ein winziger Teil der Zig-Tausend deutschen Unternehmen, die 2001 und 2002 bankrottierten, zu diesem Verein gehörten, und die Entlassenen jener nicht dazugehörigen Firmen von ihren Pensionsansprüchen nie etwas sehen werden. Doch auch den Vereinsmitgliedern wird es nicht anders ergehen: Der 1974 gegründete PSV ist eine Selbsthilfeeinrichtung der deutschen Wirtschaft. Unternehmen sichern Anwartschaften der Mitarbeiter aus direkten Rentenzusagen oder internen Rentenkassen über den PSV, damit die Beschäftigten im Insolvenzfall ihre Ansprüche nicht verlieren. Zurzeit deckt der Versicherungsverein Betriebsrentenansprüche von acht Millionen Berechtigten aus 40.000 Unternehmen ab. - Und genau da wirds richtig lächerlich: Für 2002 zahlten die Mitgliedsunternehmen für Rentenansprüche von 225 Mrd. Euro rund eine Milliarde Euro eine echt tolle Deckung. Doch es kommt noch besser: Im November des Vorjahres hatte der PSV den Beitragssatz von 2,5 Promille der Rentenverpflichtungen auf 4,5 Promille angehoben. Ein Unternehmen mit Zusagen in Höhe von 100 Mio. Euro musste 450 000 Euro statt 250 000 Euro zahlen. Wenn das Schadenvolumen beim PSV auf demselben Niveau liegt wie 2002, müssen die Mitgliedsunternehmen mit einer weiteren drastischen Erhöhung rechnen. Denn der Beitragssatz hätte in 2002 aufgrund der vielen Schäden eigentlich schon auf 6,1 Promille steigen müssen. Das konnte der PSV nur durch Entnahmen in Höhe von 300 Mio. Euro aus seinem Ausgleichsfonds abfedern. Das kann man nur einmal machen, sagt auch PSV-Vorstand Martin Hoppenrath. Der Ausgleichsfonds enthält nur noch 71 Mio. Euro. Die hohe Schadensfrequenz hat 2003 bisher angehalten, hinzu kommen Großschäden wie die Pleite des Elektronikkonzerns Grundig. Die Zahl der Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen hatte schon 2002 um fast 45 Prozent von 448 auf 643 zugelegt (darunter auch Großbankrotte wie Holzmann und Babcock), das Schadensvolumen hat sich mit einer Steigerung von 614 Mio. Euro in 2001 auf 1,48 Mrd. in 2002 mehr als verdoppelt es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der PSV selbst Insolvenz anmelden muss, denn: Jetzt bricht zusammen, was zusammen gehört. In Analogie dazu wackelt die Hütte auch bei dem britischen Sachversicherer Sun & Alliance wie schon ein Artikel der SZ (02. o. 05.07.2002) zeigt: Pleitewelle bei Medienfonds befürchtet - Konkret geht es um die Pleite der Babelsberger TiMe Gruppe, die bei der SunAlliance eine so genannte Erlösausfallversicherung abgeschlossen hat: Probleme scheint auch die gerade jetzt so wichtige Erlösausfallversicherung zu bereiten. Die britische Royal & Sun Alliance (RSA) möchte aus den Verträgen aussteigen und weigert sich, weitere Versicherungspolicen auszustellen. Der angebotene Vergleich allerdings fällt mager aus: Nur rund 20 Prozent der prospektierten Versicherungssumme will die RSA für ihre Freistellung zahlen. Natürlich ist das nichts als ein untrügliches Zeichen sowohl dafür, dass die RSA selber massive Finanzprobleme hat, als auch dafür, wie viel von den Versprechungen (alias Prospekt) der tollen Versicherungen zu halten ist. Nun mag mensch als marktsozialisierte und somit geschichtslose Monade sagen 2002 ist lange her, und seitdem ist alles wieder gut, doch bedauerlicherweise titelt die FTD vom 05.09.2003: Versicherer Royal & Sun sammelt frisches Geld ein Der britische Versicherer Royal & Sun Alliance kommt nicht aus der Krise heraus. Mit einer Erhöhung des Kapitals um 960 Mio. Pfund (umgerechnet 1,4 Mrd. Euro) will RSA seine Schadenrückstellungen aufstocken, die einem internen Kassensturz zufolge um 744 Mio. Pfund (rund 1,1 Mrd. Euro) zu niedrig sind. Wie andere Versicherungen auch leidet auch RSA an einer zu niedrigen Solvabilitätsquote, die das Verhältnis von Eigenmitteln zum gezeichneten Geschäft ausdrückt. Bislang war eine Kapitalerhöhung am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Das heißt natürlich nichts anderes, als dass die RSA de facto pleite ist. Dennoch können die kleinen Geldidioten wohl gar nicht genug davon bekommen, dass man sie verarscht (FTD, 25.09.2003): Britische Aufsicht will Verbraucher besser schützen Neuer FSA-Chef plant Risikoskala für Finanzprodukte. Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) verfährt dabei wie die schon erwähnte deutsche BaFin: beschwichtigen und lügen, dass sich die Balken biegen. Denn: Skandale um schlecht abgesicherte Investments der Pensionsfonds und die Beinahepleite des Versicherers Equitable Life (mit einem Schaden von 3,7 Mrd. Euro), haben zuletzt den Ruf der Finanzdienstleister auf der Insel erschüttert. Jetzt soll Papa es richten. Dumm nur, dass Papa selber nicht weiß, was Geld ist. Denn die Vorraussetzungen, dass so etwas wie Zins existiert, lassen sich nun mal nicht staatlich verordnen. Und so wird es kommen, wie es kommen muss: Die blökenden Geldidioten werden im finalen Finanz-BSE allesamt verrecken. Als nicht minder desaströs erweist sich der britische Bankensektor kein Wunder, da sich die Banken ja ebenso wie die Versicherungen nur über den Zins finanzieren. Auch sie haben keine eigene Wertschöpfungspotenz. Dennoch sind sie ein Zentrum des globalen Wahns (siehe auch Projekt `Globaalaballa`); zu ersehen aus der Tatsache, dass die vergebene Kreditmasse gerade mal zu 8 Prozent gedeckt sein muss. Nachdem die Kapitalisierung und Verpfändung der Zukunft im Jahr 2000 kollabiert ist, konnten und können viele Privatpersonen und Unternehmen, die ihre Kredite mit Aktien abgesichert hatten, arbeitslos wurden oder infolge massiver Umsatzeinbrüche (die oftmals nichts anderes waren als das Auffliegen von Bilanzfälschungen), ihre Schulden nicht mehr zahlen und bankrottieren zu Myriaden. In der Folge zieht diese Pleitewelle auch die Banken mit in den Abgrund, da auch sie natürlich ebenso Schuldner sind. Dass bislang nicht schon viel mehr von den Gauklerbuden zusammengebrochen sind, liegt an einer noch nie da gewesenen expansiven Geldpolitik der Notenbanken, die das Geld de facto zu Null Prozent an die in extremen Zahlungsschwierigkeiten steckenden Geldinstitute verleihen sowie an Massenentlassungen und Bilanzmanipulationen (Aufschieben von Abschreibungen, Verbriefungen und Auslagern von faulen Krediten). Dass es sich auch dabei nicht um ein Hirngespinst handelt, verdeutlicht ein FTD-Artikel vom 11.03.2003: Zentralbanken planen für den Notfall worin dann auch mal so eben erwähnt wird, dass sich die Zentralbanken bereits im Jahr 2001 weltweit wegen der durch den Zusammenbruch der Wachstumssimulation hervorgerufenen Liquiditätsengpässe telefonisch kurzgeschlossen hatten, um mit Zinssenkungen und massiver Zufuhr von Liquidität Zusammenbrüche von Banken (bzw. Unternehmen) zu verhindern: Die EZB pumpte Dollar-Reserven in den Markt um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zudem senkten sie zusammen mit der US-Notenbank Fed die Leitzinsen. Es geht bei der Zinssenkungsorgie also nicht um irgendeine phantasierte Hegemonie in der Konkurrenz, sondern stellt schlichtweg schiere Verzweiflung dar. Doch selbst quasi Null-Prozent-Zinssätze, zu denen sich die Banken das Geld (natürlich wissen auch diese Experten nicht, was Geld eigentlich ist) bei den Zentralbanken leihen oder gar staatliche Multi-Milliarden-Hilfen erweisen sich als wirkungslos - schon am 12.03.2003 schrieb die FTD: Kurz vor dem Exitus: Dem japanischen Bankensystem droht der Kollaps, zumindest aber die Renationalisierung. ( - doch wie schon in Hinsicht auf die Versicherungen bzw. die Renten gezeigt, ändert sich durch die formalrechtliche Umwandlung strukturell natürlich nichts) Bis auf die Mitsubishi Tokyo Financial Group (was natürlich nicht heißt, dass es um diese Bank wirklich besser stehen würde (FTD, 10.02.03) siehe auch Projekt `Japan`) können derzeit alle Großbanken nur dank staatlicher Kapitalaufstockungen durch Vorzugsaktien aus den Jahren 1998 und 1999 überleben. Genützt hat`s nichts: Mitte Mai 2003 (FTD, 19.05.2003) musste der japanische Staat erneut 15 Mrd. Euro für die bankrotte Resona-Bank locker machen, die fünftgrößte Bank Japans. Doch auch diese gigantische Rettungsaktion erweist sich als Fass ohne Boden (FTD, 13.10.2003): Trotz eben jener Multi-Milliarden-Hilfe fiel allein in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres erneut ein Giga-Verlust von 13,7 Mrd. Euro an. Auch andere japanische Großbanken wie Mizuho (FTD, 12.03.2003) oder UFJ, die kleinste der vier japanischen Großbanken, sind Tote ohne Begräbnis die UFJ hat allein nach Unternehmensangaben faule Kredite von 40 Mrd. Euro in ihren Büchern stehen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 15 Mrd. Euro (FTD, 07.02.2003). Und damit mensch einen Überblick über die Gesamtmasse der faulen Kredite bekommt, empfiehlt sich ein Artikel der FTD vom 18.02.2003, in dem die japanische Opposition eine Auktion von faulen Krediten in Höhe von 331,7 Mrd. Euro fordert (diese Summe ist natürlich nur ein Teil der faulen Gesamtmasse). Diese sollen von ausländischen Investoren aufgekauft werden ein Vorschlag der absurder nicht sein könnte, da es nämlich nirgendwo auf der Welt ein Deut besser aussieht als in Japan: In China ist die Hälfte aller vergebener Kredite faul, und zwar unglaubliche 500 Mrd. Dollar (siehe Projekt `China`) - und selbst bei den deutschen oder amerikanischen Banken sieht es nicht anders aus. In den USA belaufen sich allein die Schulden der amerikanischen Energiebranche (die es bald aber nicht mehr geben wird allein 2003 sind erneut drei weitere Energieversorger zusammengebrochen - siehe Projekt `USA`) auf rund 500 Mrd. Dollar und um die Rückzahlung dieser Schulden ist es schlecht bestellt (FTD, 18.02.2003): Schulden der Energiefirmen belasten Banken Die Schuldenlage der amerikanischen Energiebranche hat sich 2002 erheblich verschlimmert und macht nun auch den dortigen Banken zu schaffen. US-Geschäftsbanken waren schon 2002 gezwungen, die an Energiefirmen vergebenen Kredite mit hohen Rückstellungen abzusichern. Trotzdem glauben Experten, dass den Banken Verluste in Milliardenhöhe drohen. Ein großer Teil des Schuldenbergs, rund 117 Mrd. Dollar, liegt allein bei neun Energiehändlern. Der Börsenwert dieser neun Firmen ist seit der Enron-Krise um drei Viertel auf 28 Mrd. Dollar zusammengeschrumpft. Fast alle sind inzwischen von den Rating-Agenturen auf Junk-Status (Ramsch) herabgestuft worden. Das Problem in der Energiebranche hat inzwischen eine kritische Masse erreicht, die Firmen haben einfach nicht genügend Cash-Flow um ihre Schulden zu bedienen. natürlich geht es anderen Branchen der US- Wirtschaft kein Bisschen besser (siehe Projekt `USA`). Und selbstverständlich ist auch die deutsche Bankenwelt de facto ein Zombie. Zwar versuchen auch hier die Unternehmen zu tricksen, was das Zeug hält (so hat etwa die Dresdner Bank faule Kredite in Höhe von 35 Mrd. Euro ausgelagert), doch sind diese Maßnahmen nur ein Aufschub, bzw. hat das Kind einen anderen Namen bekommen. Wie prekär auch hierzulande die Lage ist, verdeutlicht ein Artikel der FTD vom 10.06.2003: Commerzbank sichert Pensionen gegen Insolvenz ab wer nun aber MEINT, das wäre eine soziale Maßnahme der irrt gewaltig, gemeint sind nämlich nur 160 Erlauchte: Die Commerzbank will die Pensionen ihrer Spitzenmanager gegen den Fall einer Insolvenz absichern. Ein Sprecher der Bank bestätigte gestern Medienberichte, demzufolge rund 100 Mio. Euro in einen eigens dafür im Januar dieses Jahres gegründeten Commerzbank Pensions-Trust e.V. eingebracht werden sollen. Damit sollen die Pensionsansprüche geschützt werden. Anspruchsberechtigt sind rund 160 Personen, darunter auch der Vorstand der Bank. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Begrenzung der Pensionszahlungen aus dem Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) der deutschen Wirtschaft im Fall einer Insolvenz. Ein Sprecher betonte, dass es sich um ein übliches Verfahren handele und in der Chefetage keineswegs die Furcht vor einem Zusammenbruch der Bank umgehe. Aber sicher doch: ein übliches Verfahren das es noch nie gab. Diese asozialen Kreaturen wissen ganz genau, was die Stunde geschlagen hat. Nicht weniger klar wird, was von dem ja schon in Sachen Betriebsrente erwähnten tollen PSV zu halten ist. Dennoch werden auch die Spitzenmanager diesmal nicht verschont werden, da die finale Krise die Euros, Pfunds, Dollars, Yens (der tolle Yen kollabiert ohnehin schon mittlerweile gibt es in Japan schon mehr als 130 Binnenwährungen wie etwa Love, Bambus, Peanuts oder Heizöfchen; also der Rückfall in primitivsten Naturalientausch (siehe auch Projekte `USA` - denn auch dort gibt es solche Binnenwährungen - und `Japan`)) oder Schweizer Franken genau so wertlos werden lässt, wie z.B. den Rubel (siehe auch Projekt `Osteuropa, Russland, Balkan`) Was nun die britischen Banken scheinbar gesund wirken lässt, sind Massenentlassungen sowie eine nie da gewesene Fusionitis bzw, Vernichtungskonkurrenz, die natürlich auch wieder Massenentlassungen nach sich zieht also keineswegs Gewinne aus einer Realakkumulation des (natürlich mittlerweile globalisierten) Kapitals. Seit dem Zusammenbruch der Wachstumssimulation im Jahr 2000 sind nur in London über 35.000 Banker entlassen worden (FTD, 16.10.2003), und am 17.10.2003 kündigte die HSBC eine weitere Entlassungswelle von 4.000 Angestellten an. Die Royal Bank of Scotland (FTD, 28.02.2003), die zweitgrößte britische Bank, konnte nur durch die Übernahme sowohl der britischen Konkurrentin National Westminster und der damit verbundenen Synergieeffekte (also Massenentlassungen durch Zusammenlegung von Bereichen und Filialschließungen) als auch durch den Kauf mehrerer Banken in den USA durch ihre amerikanische Tochter Citizens Financial ihren Vorsteuergewinn für 2002 um 12 Prozent auf 9,44 Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig vermeldete das Unternehmen jedoch auch eine um über 30 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro gestiegene Risikovorsorge für faule Kredite. Was dem Artikel nicht zu entnehmen war, sind bisher aufgeschobene Wertberichtigungen auf Aktien denn es steht außer Zweifel, dass auch die RBOS - wie alle Banken weltweit - diesbezüglich noch weitere Milliardenleichen im Keller hat. Dass die Lage doch etwas anders aussieht, als es die tollen Zahlen vorgaukeln, zeigt das Beispiel der Halifax Bank of Scotland (HBOS), der nach dem Börsenwert viertgrößten Bank Europas. Am 01.08.2003 titelte die FTD: Aggressive Strategie beschert HBOS Ertragsschub Analysten warnen britische Großbank vor Kreditrisiken Wie bei der RBOS wird auch hier deutlich, dass es sich nicht mehr um einen insgesamt noch ausdehnenden Markt handelt, sondern nur noch um die finale Vernichtungskonkurrenz, d.h. Gewinnsteigerungen werden nur noch durch Aufkaufen von Konkurrenten bzw. durch das aggressive Abwerben von Kunden derselben erzielt. Das bekräftigt auch ein weiterer Artikel der FTD vom 30.09.2003: HBOS-Tochter attackiert Rivalen in Irland. Damit ist auch die ruhige Kumpanei der irischen Banken, gegen die gerade wegen Preisabsprachen ermittelt wird, wohl definitiv zu Ende. Wie der Überschrift des ersten Artikels jedoch zu entnehmen war, hat diese aggressive Strategie allerdings auch fatale Nebenwirkungen, was die um 32 Prozent auf 499 Mio. Pfund (rund 710 Mio. Euro) gestiegenen Wertberichtigungen für faule Kredite belegen. Und auch ansonsten steht es mit der Kapitalkraft wohl nicht zum besten: Mitte Juli 2003 borgte sich die HBOS mal eben 3 Mrd. Euro (FTD, 17.07.2003). Bös` erwischt indes hat es Abbey National, die zweitgrößte britische Hypothekenbank. (Besonders pikant ist die Tatsache, dass Abbey auch Lebensversicherungen anbietet (wie ja überhaupt das Gros der Banken weltweit so genannte Allfinanzkonzerne sind), die aber gar nicht mehr so sicher sind (FTD, 07.02.2003): Abbey schockt Versicherte Mehr als 800 000 Inhaber von Lebensversicherungspolicen der britischen Bank Abbey National werden in diesem Jahr keine Überschussbeteiligung gutgeschrieben bekommen. Die Schlussboni zum Ende der Laufzeit einer Police sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Keine Frage: Wir brauchen das britische Modell !!!) Bereits am 27.02.2003 lautet die Überschrift der FTD: Hypothekenbank Abbey National schreibt erstmals rote Zahlen Britisches Institut leidet unter hohen Abschreibungen Die Hypothekenbank wies einen Verlust von 1,43 Mrd. Euro aus. Das Resultat war insbesondere auf hohe Abschreibungen zurückzuführen. Abbey hatte fast 2,3 Mrd. Pfund (rund 3,34 Mrd. Euro) auf Übernahmen, das Bondportfolio und den Wert der Lebensversicherungsaktiva abgeschrieben. Aber auch im Geschäftsfeld mit Firmenkunden, in das die Londoner Bank erst in den letzten Jahren eingestiegen war, sah es verheerend aus. Indem Abbey Kunden mit schlechten Ratings hochverzinsliche Darlehen anbot, wurden während des Booms der 90er Jahre Gewinne erzielt (aber auch das war alles nur Reichrechnerei). Die Strategie hat sich inzwischen als fatal (O-Ton FTD) erwiesen, weil die Zahl der faulen Kredite stark gestiegen ist. 2002 musste die Bank die Risikovorsorge für faule Kredite auf 514 Mio. Pfund (rund 740 Mio. Euro) verdoppeln. Es versteht sich, dass auch bei Abbey weitere Entlassungen anstehen. Dieser Einbruch bei den Hypothekenfinanzierern ist das Fanal für den finalen globalen Kopfschuss der Restsimulation das Platzen der globalen Immobilienblase. Schon zu Anfang eines Artikels des Handelsblattes (HB) vom 16.07.2003 wird das unmissverständlich klar: An der Drei kommt keiner vorbei. Drei Jahre Aktienkrise, drei Prozent Minizinsen für Anleihen. Ratlos suchen Investoren nach Alternativen und flüchten zu Immobilieninvestments: eine Eigentumswohnung kaufen und vermieten; sich an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligen und so Miteigentümer eines Bürohauses werden; oder zumindest ein paar Prozent des Wertpapierdepots in einen offenen, täglich verkaufbaren Immobilienfonds anlegen. Dieser Nachfrageboom trieb in den vergangenen Jahren die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, Bürobauten und Ladenlokale fast weltweit an. Die Preise stiegen nicht nur, sie stiegen auch mit den höchsten Zuwachsraten aller Zeiten. Das Wirtschaftsmagazin The Economist warnt bereits, die Börsenblase der späten Neunzigerjahre sei abgelöst worden von einer Immobilienblase (mittlerweile ist auch schon wieder von einer neuerlichen (Rest-)Blase an den Aktienmärkten die Rede), die früher oder später platzen wird. Und eine schon oben angeführte Grafik in der FTD vom 06.06.2003 veranschaulicht dies: In den USA stiegen die Immobilienpreise seit 1995 um 51 Prozent, in Frankreich um 45 Prozent, in der Eurozone um 35 Prozent und in Großbritannien um die schon erwähnten unglaublichen 125 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Immobilienpreise in der BRD in derselben Zeitspanne um fünf Prozent. Was macht nun diese fiktiven Wertsteigerungen so gefährlich, wie es ja auch schon der Internationale Währungsfond (IWF) konstatierte? Auch dazu ein Auszug aus dem HB-Artikel, der zwar systemisch begriffslos ist (denn schließlich ergibt sich der Wert einer Immobilie auch aus der darin enthaltenen gesellschaftlich durchschnittlich notwendigen - Arbeitszeit), aber oberflächlich dennoch deutlich macht, welch ein gigantisches Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängt allerdings ohne Pferdehaar: Was ist eine Immobilie wert? Anders gefragt: Was ist eine Immobilie wirklich wert? Für den Familienvater auf der Suche nach einem Garten für die Kinder mag das eine Frage des Verliebtseins in ein bestimmtes Haus mit einem charmanten Grundstück sein. Doch Profis kalkulieren kühler, und ihre Einschätzung bestimmt langfristig den Marktwert. Investoren vom Fach beurteilen eine Immobilie ausschließlich anhand der Mieteinnahmen, die sich mit ihr langfristig erzielen lassen. Sie ermitteln den fairen Kaufpreis als Vielfaches der auf Dauer realistischen Jahresmiete. Für eine neu gebaute Eigentumswohnung in absoluter Filetstücklage zum Beispiel rechnen sie in Deutschland mit dem Faktor 25, sonst nur mit 20. In Zahlen bedeutet das: Angenommen, eine Wohnung mit 100 Quadratmetern lässt sich ohne Nebenkosten für 800 Euro im Monat vermieten. Das sind 9600 Euro im Jahr. Mit dem Faktor 25 ergibt das einen angemessenen Kaufpreis von 240 000 Euro, mit dem 20-fachen sogar nur 192 000 Euro. Keinen Cent mehr. Wer auf das Geschwätz des Bauträgers oder Maklers hereinfällt und mehr bezahlt, der steuert beim späteren Verkauf der Wohnung auf Verluste zu. Diese Rechenschemata gelten so oder ähnlich weltweit. Doch in vielen ausländischen Märkten wurden sie in den vergangenen Jahren außer Kraft gesetzt: Dort stiegen die Preise der Immobilien schneller als die Mieten ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Korrektur. Sollte die kommen, bedeutet das für die Weltwirtschaft Gefahr von einer zusätzlichen Seite. Nach Schätzungen machen Immobilien zwei Drittel des Gesamtvermögens in den Industrienationen aus. Das gilt besonders für die USA. Die scheinbar unendlichen Wertzuwächse ihrer Immobilien gaukeln den amerikanischen Konsumenten einen Wohlstand vor, den sie nach einem Preissturz nicht mehr haben. Sie wirken zusätzlich in den Augen der Banken kreditwürdiger, als sie es mit einem niedriger bewerteten Eigentum wären. Die so oft bestaunte ungebrochene Konsumlust der US-Bürger, Stütze der amerikanischen Konjunktur, beruht zu einem wesentlichen Teil auf diesen beiden Aspekten (aber natürlich ist das auch in Großbritannien so). Das geht so lange gut, wie die Hauspreise nicht nachhaltig abrutschen. Angst vor japanischen Verhältnissen Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) trafen bisherige Crashs an den Immobilienmärkten die Konjunktur doppelt so hart wie Börseneinbrüche. Das zeigt bereits die fatale Entwicklung in Japan Ende der Achtzigerjahre, als der Immobilienmarkt dem Aktienmarkt folgte und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession riss, warnt Tobias Just, Experte der Deutsche-Bank -Tochter DB Research. Der Kollaps im Immobiliensektor war letztlich einer der auslösenden Faktoren für die Deflation, die Japan derzeit zum konjunkturellen Schreckensbild der Amerikaner und Europäer macht. Zumal der Auftrieb der Immobilienpreise in einer nur moderat wachsenden, stagnierenden oder gar schrumpfenden Volkswirtschaft an natürliche Grenzen stößt. Auf Dauer können die Werte der Häuser nicht schneller steigen als das landesweite Einkommen. Wenn Mieter nicht mehr bereit oder in der Lage sind, hohe Beträge für ihre Bleibe zu zahlen, rüttelt das automatisch am Wert des Hauses. Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. Beispiel Deutschland: Seit Beginn der Konjunkturkrise stieg die Zahl der Zwangsversteigerungen drastisch an. Kamen im Jahr 2000 noch rund 60 000 Häuser unter den Hammer, so waren es 2002 bereits 45 Prozent mehr: 87 000. Noch deutlicher zeichnet sich das inzwischen auf den überhitzten Märkten ab. In Großbritannien fielen im April 2003 die Immobilienpreise mit der höchsten Rate seit acht Jahren, so die Royal Institution of Chartered Surveyors. In den USA allerdings melden nur einzelne Städte Rückgänge des Preisniveaus. Wie gehabt, muss mensch das alles erst mal richtig sortieren: Zunächst ist da erst mal die Tatsache, dass das Geld eben nicht mehr in Erweiterungsinvestitionen der realen Warenproduktion fließt, sondern generell nur noch spekulativ angelegt wird (wenn derzeit in real warenproduzierende Unternehmen investiert wird, so sind diese Investitionen reine Rationalisierungsinvestitionen, d.h. sie speien noch mehr Menschen aus dem Produktionsprozess aus siehe auch die diversen anderen Projekte, z.B. `USA`). Das jedoch beruht nicht auf einer Zockermentalität, sondern ist auf den simplen Sachverhalt zurückzuführen, dass Erweiterungsinvestitionen auf dem erreichten Produktivitätsniveau schlichtweg reine Geldverbrennung darstellen würden, da die zusätzlich produzierten Waren einfach nicht mehr gewinnbringend, ja sogar eben nur noch mit Verlust verkauft werden könnten, d.h. es würde mehr Geld reingepumpt als rauszuholen wäre (de facto ist das in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION generell der Fall: Es gibt nur noch NEGATIVE WERTSCHÖPFUNG). (Ein schönes Beispiel, wie real dieser Wahnsinn ist, ist die Autoindustrie: Derzeit stehen nämlich nur in Europa schon mehr als sieben Millionen Neuwagen auf Halde deshalb werden im Saldo derzeit mehr und mehr Autofabriken dichtgemacht (was den Zusammenbruch der simulierten Kaufkraft noch weiter beschleunigen wird) bzw. die Hersteller bankrottieren (so z.B. die de facto bankrotten Konzerne Fiat; Rover und Ford, aber natürlich sind auch die vermeintlichen Gewinner wie BMW, Daimler-Chrysler, VW usw. hoffnungslos verschuldet siehe auch Projekte `USA`, `Euroland`, `Deutschland` und `Japan`)) Also wandert das Geld in Anlagen, die gewinnversprechender erscheinen seien es Aktien, Anleihen oder eben Immobilien. Doch wie mensch weiß, trügt der Schein nur allzu oft denn dadurch wird nichts als ein künstliches Nachfragespielchen gespielt, was letzten Endes jedoch auch nichts anderes als cash-burning darstellt (beides zusammengenommen, also die Unmöglichkeit weiterer Realinvestitionen, aber auch die Unmöglichkeit weiterer spekulativer Gewinne, belegt nur eins: die Akkumulationsunfähigkeit des Kapitals (R. Kurz) oder wie Marx es ausdrückte: Die innere Schranke des Kapitals ist das Kapital selbst oder noch kürzer: Es hat sich aus-gebeutet !!!), da, wie dem Artikel ja schon zu entnehmen war, die zu erzielenden Mieten die für die Immobilien gezahltenSummen nie wieder reinholen können, geschweige denn sogar vermehren, was ja eigentlich der (Wahn-)Sinn der ganzen Veranstaltung namens Kapitalismus ist; nämlich die Verwertung des Werts. Da dieses Plus alias Profit aber nur in der Produktion generiert werden kann (siehe auch: Karl Marx; `Das Kapital`; Bd. I; - besonders: Zweiter Abschnitt: `Die Verwandlung von Geld in Kapital`), stellt dementsprechend auch der tolle Mietzins nichts als einen Teil bzw. Abzug des Mehrwertes/Profits dar, was in letzter Konsequenz dann auch bedeutet, dass, wenn es keinen Mehrwert mehr gibt, auch kein Mietzins mehr eingestrichen werden kann. Das stellt sich dann (oberflächlich) folgendermaßen da: Firma XY bankrottiert, das Gebäude seht leer und schwups ist er dahin, der tolle Mietzins. Und was für die Firma XY gilt, trifft im selben Maße natürlich auch auf Privatpersonen zu: Manager A bzw. einfacher Malocher B werden durch den Bankrott der Firma XY arbeitslos und können die Darlehensraten für das schmucke Einfamilienhäuschen bzw. den Mietzins für die Bruchbude nicht mehr aufbringen und schon ist`s auch hier vorbei mit den Einnahmen. (Vor allem an diesem Beispiel zeigt sich die vollkommene Illusion des so genannten Eigentums (was dann in so idiotischen Werbesprüchen wie z.B. Nie wieder Miete zahlen mündet), denn schließlich ist es zunächst einmal völlig egal, ob jemand monatliche Darlehensraten zahlt oder halt monatliche Miete beides stellt zu verzinsende, vorgeschossene Geldsummen dar (die Manager A der, wie ja schon erwähnt, systemisch gesehen, ohnehin ein Kostenfaktor ist bzw. Malocher B dann natürlich abarbeiten müssen). Und selbst, gesetzt die Tatsache, jemand kann die Kaufsumme in toto hinblättern, so müssen auch dann die laufenden Kosten gedeckt werden. Tja, so ist das: Innerhalb der Verwertung des Werts steht alles und jeder unter permanentem Finanzierungsvorbehalt was selbstredend auch auf so genannte Staaten zutrifft.) Wenn nun aber nicht nur eine Firma abschmiert und nicht nur ein paar Manager bzw. Malocher arbeitslos werden, sondern Myriaden von Unternehmen bzw. Millionen von Angestellten auf der Strecke bleiben, verschärft sich die Krise natürlich dramatisch (zumal die historische Konstellation in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION eine irreversible und eben noch nie da gewesene ist - noch einmal: Geschichte ist kein Zyklus, sondern ein einmaliger Prozess). Und genau das ist derzeit der Fall (allerdings läuft dieser Prozess schon seit über 20 Jahren so sind allein in der BRD seit den 80er Jahren mehr als 5 Millionen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe abgebaut worden). Seit dem Zusammenbruch der Aktienspekulation im Jahr 2000 werden die zuvor auf Pump hochgezogenen Überkapazitäten sukzessive stillgelegt, sei es durch die wegbrechende doppelt simulierte Kaufkraft (z.B. stehen in den USA Millionen Menschen vor dem Nichts, da ihre Aktienanlagen, aus deren Dividenden sie ein Teil ihres Konsums finanzierten bzw. mit denen sie Konsumkredite absicherten, sich in Rauch auflösten) was dann Käuferstreik genannt wird, in verschärftem Maße durch die Entwertung aufgrund neuer, produktiverer Herstellungsmethoden (z.B. die mittlerweile als Standard geltende 300-Millimeter-Wafer-Technik bei der Chipherstellung, mit der doppelt so viele Chips wie bislang üblich mit einem Bruchteil der früheren Belegschaft gleichzeitig hergestellt werden können siehe auch z.B. Motorola (hat jüngst seine Chipsparte ausgelagert) im Projekt `USA`) oder halt durch den schlichten Bankrott der Unternehmen, die aufgrund der wegbrechenden Nachfrage (ganz egal, ob es sich dabei um private Nachfrage oder Nachfrage von Unternehmen handelt) ebenfalls ihre Kredite bzw. laufende Kosten nicht mehr (zurück-)zahlen können. Gerade die Voodoo-Ära der New Economy mit ihren zahlreichen IT-Dienstleistern, Internet-Designern, Investmentbankern und anderen Koksgestalten hinterließ dabei, nachdem sie ihr Scheinleben ausgehaucht hatte, nur noch leere Ruinen was zu teilweise dramatischen Leerständen bei Büroflächen führte (dazu, welch verheerenden Rückschlag das wiederum auf die reale Warenproduktion hat, weiter unten in Bezug auf solche Unternehmen). Wie verheerend der Kahlschlag war, kann mensch zwei Artikeln aus der FTD sowie der Welt entnehmen. Die Welt, 27.02.2003: Jersey City (New Jersey, USA) erlebte nur eine kurze Karriere als Finanzzentrum Als die Büros der Finanzinstitute an der New Yorker Wall Street aus allen Nähten zu platzen drohten, brach auf der anderen Seite des Hudson River in Jersey City der Bauboom aus. Doch dann stoppten drei Jahre der Aktienflaute an den Börsen die Kräne und Bagger. Investmentbanken wie Merrill Lynch & Co. oder Charles Schwab Corp. strichen insgesamt mehr als 75.000 Stellen und zogen sich wieder nach Manhattan zurück (aber auch da stehen massig Bürogebäude leer). Seit 2000 hat sich der Leerstand in den Bürogebäuden von Jersey City auf 16,5 Prozent verdreifacht. Und in Bezug auf London heißt es in der FTD vom 18.10.2003: Der City of London laufen die Mieter weg Höchster Leerstand im Finanzdistrikt seit Rezessionsjahr 1991 Der Büroleerstand in der Londoner City hat mit 14 Prozent (2000: 2,5 Prozent) den höchsten Stand seit 1991 erreicht, und Analysten erwarten noch Schlimmeres. Nachdem in den letzten beiden Jahren rund 35.000 Jobs im Finanzsektor gestrichen worden waren, haben die Vermieter im Londoner Finanzdistrikt ähnliche Probleme wie ihre Kollegen in Frankfurt. Auch in der kontinentaleuropäischen Finanz-Hauptstadt stehen nach mehreren Entlassungswellen zahlreiche Büroetagen leer und drücken massiv auf die Preise. Nach einer Studie der Immobilienberatungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL) gab es im dritten Quartal 2003 ein Viertel weniger Neuvermietungen als im Durchschnitt der vorangegangenen 18 Monate. Die selbe Sprache sprechen auch die Statistiken für Mieterlöse. Sie sind bei Neuvermietungen in der Londoner City um 13 Prozent gefallen. Immobilien im Wert von 3,6 Mrd. Euro sind laut Studie derzeit in der City im Angebot. Wie absurd die Lage mittlerweile ist, geht aus der anschließenden Passage hervor: Immobilienfirmen greifen deshalb zu drastischen Mitteln, um neue Mieter zu gewinnen. Zum Beispiel erhalten Kunden zunächst ihr Objekt auf begrenzte Zeit mietfrei. Solche Zugeständnisse haben stark zugenommen, sagt Nick Baucher vom Immobilienentwickler CB Richard Ellis. Zweifelsohne wird sich das noch verschärfen, denn: Trotz der großen Leerstände wird weiter kräftig gebaut (genauso wie in der Autoindustrie): Der Zählung von JLL zufolge befinden sich derzeit in der City knapp 300.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau. Die Planung hatte noch zu Boomzeiten begonnen. (zum Vergleich
(12) Diese Lücke ist Sinnbild für den Zusammenbruch einer weiteren tollen privaten Alterssicherung nämlich der auch hier immer mehr beschworenen Betriebsrente. In der WAZ vom 17.12.2002 liest sich das folgendermaßen (in dem Beitrag geht es um die britischen Betriebsrenten): Viele Arbeitgeber haben ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge zugesagt, die aber durch die Turbulenzen auf dem Aktienmarkt ebenfalls in eine Krise geraten ist. was gleichermaßen auch für die USA; Japan (siehe auch Projekte `USA` und `Japan`) und eben auch Deutschland gilt (FTD, 22.05.2003): Unternehmen drohen höhere Pleitekosten Rekordschaden des Pensions-Sicherungs-Vereins für Betriebsrenten insolventer Firmen. Es versteht sich, dass überhaupt nur ein winziger Teil der Zig-Tausend deutschen Unternehmen, die 2001 und 2002 bankrottierten, zu diesem Verein gehörten, und die Entlassenen jener nicht dazugehörigen Firmen von ihren Pensionsansprüchen nie etwas sehen werden. Doch auch den Vereinsmitgliedern wird es nicht anders ergehen: Der 1974 gegründete PSV ist eine Selbsthilfeeinrichtung der deutschen Wirtschaft. Unternehmen sichern Anwartschaften der Mitarbeiter aus direkten Rentenzusagen oder internen Rentenkassen über den PSV, damit die Beschäftigten im Insolvenzfall ihre Ansprüche nicht verlieren. Zurzeit deckt der Versicherungsverein Betriebsrentenansprüche von acht Millionen Berechtigten aus 40.000 Unternehmen ab. - Und genau da wirds richtig lächerlich: Für 2002 zahlten die Mitgliedsunternehmen für Rentenansprüche von 225 Mrd. Euro rund eine Milliarde Euro eine echt tolle Deckung. Doch es kommt noch besser: Im November des Vorjahres hatte der PSV den Beitragssatz von 2,5 Promille der Rentenverpflichtungen auf 4,5 Promille angehoben. Ein Unternehmen mit Zusagen in Höhe von 100 Mio. Euro musste 450 000 Euro statt 250 000 Euro zahlen. Wenn das Schadenvolumen beim PSV auf demselben Niveau liegt wie 2002, müssen die Mitgliedsunternehmen mit einer weiteren drastischen Erhöhung rechnen. Denn der Beitragssatz hätte in 2002 aufgrund der vielen Schäden eigentlich schon auf 6,1 Promille steigen müssen. Das konnte der PSV nur durch Entnahmen in Höhe von 300 Mio. Euro aus seinem Ausgleichsfonds abfedern. Das kann man nur einmal machen, sagt auch PSV-Vorstand Martin Hoppenrath. Der Ausgleichsfonds enthält nur noch 71 Mio. Euro. Die hohe Schadensfrequenz hat 2003 bisher angehalten, hinzu kommen Großschäden wie die Pleite des Elektronikkonzerns Grundig. Die Zahl der Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen hatte schon 2002 um fast 45 Prozent von 448 auf 643 zugelegt (darunter auch Großbankrotte wie Holzmann und Babcock), das Schadensvolumen hat sich mit einer Steigerung von 614 Mio. Euro in 2001 auf 1,48 Mrd. in 2002 mehr als verdoppelt es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der PSV selbst Insolvenz anmelden muss, denn: Jetzt bricht zusammen, was zusammen gehört.
(12.1) Re: Wunder "BETRIEBSRENTE", 22.01.2004, 16:28, Ano Nym: Wer`s noch nicht mitbekommen haben sollte: Das Wunder Betriebsrente ist jetzt auch in der BRD angekommen !!!!!!!!!!!!
(12.2) Re: Wunder "BETRIEBSRENTE", 11.06.2004, 14:03, Olaf Boerger: Und noch eine passende Hurra-Anekdote in Sachen "Betriebsrente": Dumm, dass obwohl mittlerweile auch hier exzessiv dieses "Vorsorgemodell" von den Anbetern und Dienern des Tieres beschworen wird - also den Blutsaugern und ihren medialen Vasallen - ein Artikel der Bild vom 20.04.2004 folgende Überschrift trägt: "Probleme bei der Betriebsrente" (heuchlerisch war doch noch tatsächlich ein Fragezeichen dahintergesetzt - das sich aber nur zwei Zeilen weiter in Luft auflöst) Also ungekürzt und vollständig weiter: "Viele Großkonzerne haben angeblich Probleme bei der Finanzierung der Betriebsrenten für ihre Pensionäre. Die 30 Firmen im Aktienindex DAX haben insgesamt eine Deckungslücke von 114 Milliarden Euro in den Büchern, meldet die Welt." -Natürlich kann mensch das nur beim richtigen Namen nennen: die "Betrieblichen Rentenkasssen" sind genauso bankrott wie die staatlichen. Viel Spaß noch beim einzahlen ins Nichts. (Wie gigantisch die "Deckungslücke" hochgerechnet auf die gesamten Unternehmen in der BRD sein wird, lässt sich vielleicht erahnen, wenn mensch bedenkt, dass diese 141 MILLIARDEN "Peanuts" nur auf die 30 im DAX gelisteten Unternehmen entfallen (und selbst für diese dürften die Zahlen schon krass geschönt sein)- da bleibt dann nur noch eins festzustellen: Niente Rente !!!!!!!!!!!!!!!!!
(12.2.1) Re: Wunder "BETRIEBSRENTE", 22.06.2004, 17:53, Olaf Boerger: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa - jetzt geht`s los !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Die erste, ach so tolle PRIVATE RENTENKASSE KOLLABIERT (siehe neueste Spiegel-Ausgabe) Und es trifft nicht etwa eine "Klitschenkasse", sondern eine der führenden Kassen in Deutschland - die Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft (PKDW). Noch heißt es: 25 % weniger, doch schon sehr bald: NIENTE RENTE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Jaaaaaaaaaaaaaa, ALL IHR ANBETER UND DIENER DER SCHARLACHROTEN HURE UND IHR ANBETER UND DIENER DES TIERES - DENN: DAS TIER FÄHRT IN DEN ABGRUND (SIEHE ´OFFENBARUNG DES JOHANNES´ - VON MARX EXAKT DECHIFFRIERT ALS: "DIE WAHRE SCHRANKE DES KAPITALS IST DAS KAPITAL SELBST" - IM ÜBRIGEN HAT ER AUCH "DAS TIER" EXAKT DECHIFFRIERT ALS DAS "ALLGEMEINE ÄQUIVALENT" - DAS ACH SO "NATÜRLICHE" "GELD") - ALSO: ES HAT SICH AUS-GEBEUTET !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! - ALSO: DIE WAHRE SCHRANKE DER BLUTSAUGERREI IST DIE BLUTSAUGEREI SELBST - SO LASST UNS DENN WILLKOMMENHEISSEN "DIE NACHT OHNE MORGEN"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(13) In Analogie dazu wackelt die Hütte auch bei dem britischen Sachversicherer Sun & Alliance wie schon ein Artikel der SZ (02. o. 05.07.2002) zeigt: Pleitewelle bei Medienfonds befürchtet - Konkret geht es um die Pleite der Babelsberger TiMe Gruppe, die bei der SunAlliance eine so genannte Erlösausfallversicherung abgeschlossen hat: Probleme scheint auch die gerade jetzt so wichtige Erlösausfallversicherung zu bereiten. Die britische Royal & Sun Alliance (RSA) möchte aus den Verträgen aussteigen und weigert sich, weitere Versicherungspolicen auszustellen. Der angebotene Vergleich allerdings fällt mager aus: Nur rund 20 Prozent der prospektierten Versicherungssumme will die RSA für ihre Freistellung zahlen. Natürlich ist das nichts als ein untrügliches Zeichen sowohl dafür, dass die RSA selber massive Finanzprobleme hat, als auch dafür, wie viel von den Versprechungen (alias Prospekt) der tollen Versicherungen zu halten ist. Nun mag mensch als marktsozialisierte und somit geschichtslose Monade sagen 2002 ist lange her, und seitdem ist alles wieder gut, doch bedauerlicherweise titelt die FTD vom 05.09.2003: Versicherer Royal & Sun sammelt frisches Geld ein Der britische Versicherer Royal & Sun Alliance kommt nicht aus der Krise heraus. Mit einer Erhöhung des Kapitals um 960 Mio. Pfund (umgerechnet 1,4 Mrd. Euro) will RSA seine Schadenrückstellungen aufstocken, die einem internen Kassensturz zufolge um 744 Mio. Pfund (rund 1,1 Mrd. Euro) zu niedrig sind. Wie andere Versicherungen auch leidet auch RSA an einer zu niedrigen Solvabilitätsquote, die das Verhältnis von Eigenmitteln zum gezeichneten Geschäft ausdrückt. Bislang war eine Kapitalerhöhung am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Das heißt natürlich nichts anderes, als dass die RSA de facto pleite ist. Dennoch können die kleinen Geldidioten wohl gar nicht genug davon bekommen, dass man sie verarscht (FTD, 25.09.2003): Britische Aufsicht will Verbraucher besser schützen Neuer FSA-Chef plant Risikoskala für Finanzprodukte. Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) verfährt dabei wie die schon erwähnte deutsche BaFin: beschwichtigen und lügen, dass sich die Balken biegen. Denn: Skandale um schlecht abgesicherte Investments der Pensionsfonds und die Beinahepleite des Versicherers Equitable Life (mit einem Schaden von 3,7 Mrd. Euro), haben zuletzt den Ruf der Finanzdienstleister auf der Insel erschüttert. Jetzt soll Papa es richten. Dumm nur, dass Papa selber nicht weiß, was Geld ist. Denn die Vorraussetzungen, dass so etwas wie Zins existiert, lassen sich nun mal nicht staatlich verordnen. Und so wird es kommen, wie es kommen muss: Die blökenden Geldidioten werden im finalen Finanz-BSE allesamt verrecken. Als nicht minder desaströs erweist sich der britische Bankensektor kein Wunder, da sich die Banken ja ebenso wie die Versicherungen nur über den Zins finanzieren. Auch sie haben keine eigene Wertschöpfungspotenz. Dennoch sind sie ein Zentrum des globalen Wahns (siehe auch Projekt `Globaalaballa`); zu ersehen aus der Tatsache, dass die vergebene Kreditmasse gerade mal zu 8 Prozent gedeckt sein muss. Nachdem die Kapitalisierung und Verpfändung der Zukunft im Jahr 2000 kollabiert ist, konnten und können viele Privatpersonen und Unternehmen, die ihre Kredite mit Aktien abgesichert hatten, arbeitslos wurden oder infolge massiver Umsatzeinbrüche (die oftmals nichts anderes waren als das Auffliegen von Bilanzfälschungen), ihre Schulden nicht mehr zahlen und bankrottieren zu Myriaden. In der Folge zieht diese Pleitewelle auch die Banken mit in den Abgrund, da auch sie natürlich ebenso Schuldner sind. Dass bislang nicht schon viel mehr von den Gauklerbuden zusammengebrochen sind, liegt an einer noch nie da gewesenen expansiven Geldpolitik der Notenbanken, die das Geld de facto zu Null Prozent an die in extremen Zahlungsschwierigkeiten steckenden Geldinstitute verleihen sowie an Massenentlassungen und Bilanzmanipulationen (Aufschieben von Abschreibungen, Verbriefungen und Auslagern von faulen Krediten). Dass es sich auch dabei nicht um ein Hirngespinst handelt, verdeutlicht ein FTD-Artikel vom 11.03.2003: Zentralbanken planen für den Notfall worin dann auch mal so eben erwähnt wird, dass sich die Zentralbanken bereits im Jahr 2001 weltweit wegen der durch den Zusammenbruch der Wachstumssimulation hervorgerufenen Liquiditätsengpässe telefonisch kurzgeschlossen hatten, um mit Zinssenkungen und massiver Zufuhr von Liquidität Zusammenbrüche von Banken (bzw. Unternehmen) zu verhindern: Die EZB pumpte Dollar-Reserven in den Markt um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zudem senkten sie zusammen mit der US-Notenbank Fed die Leitzinsen. Es geht bei der Zinssenkungsorgie also nicht um irgendeine phantasierte Hegemonie in der Konkurrenz, sondern stellt schlichtweg schiere Verzweiflung dar. Doch selbst quasi Null-Prozent-Zinssätze, zu denen sich die Banken das Geld (natürlich wissen auch diese Experten nicht, was Geld eigentlich ist) bei den Zentralbanken leihen oder gar staatliche Multi-Milliarden-Hilfen erweisen sich als wirkungslos - schon am 12.03.2003 schrieb die FTD: Kurz vor dem Exitus: Dem japanischen Bankensystem droht der Kollaps, zumindest aber die Renationalisierung. ( - doch wie schon in Hinsicht auf die Versicherungen bzw. die Renten gezeigt, ändert sich durch die formalrechtliche Umwandlung strukturell natürlich nichts) Bis auf die Mitsubishi Tokyo Financial Group (was natürlich nicht heißt, dass es um diese Bank wirklich besser stehen würde (FTD, 10.02.03) siehe auch Projekt `Japan`) können derzeit alle Großbanken nur dank staatlicher Kapitalaufstockungen durch Vorzugsaktien aus den Jahren 1998 und 1999 überleben. Genützt hat`s nichts: Mitte Mai 2003 (FTD, 19.05.2003) musste der japanische Staat erneut 15 Mrd. Euro für die bankrotte Resona-Bank locker machen, die fünftgrößte Bank Japans. Doch auch diese gigantische Rettungsaktion erweist sich als Fass ohne Boden (FTD, 13.10.2003): Trotz eben jener Multi-Milliarden-Hilfe fiel allein in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres erneut ein Giga-Verlust von 13,7 Mrd. Euro an. Auch andere japanische Großbanken wie Mizuho (FTD, 12.03.2003) oder UFJ, die kleinste der vier japanischen Großbanken, sind Tote ohne Begräbnis die UFJ hat allein nach Unternehmensangaben faule Kredite von 40 Mrd. Euro in ihren Büchern stehen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 15 Mrd. Euro (FTD, 07.02.2003). Und damit mensch einen Überblick über die Gesamtmasse der faulen Kredite bekommt, empfiehlt sich ein Artikel der FTD vom 18.02.2003, in dem die japanische Opposition eine Auktion von faulen Krediten in Höhe von 331,7 Mrd. Euro fordert (diese Summe ist natürlich nur ein Teil der faulen Gesamtmasse). Diese sollen von ausländischen Investoren aufgekauft werden ein Vorschlag der absurder nicht sein könnte, da es nämlich nirgendwo auf der Welt ein Deut besser aussieht als in Japan: In China ist die Hälfte aller vergebener Kredite faul, und zwar unglaubliche 500 Mrd. Dollar (siehe Projekt `China`) - und selbst bei den deutschen oder amerikanischen Banken sieht es nicht anders aus. In den USA belaufen sich allein die Schulden der amerikanischen Energiebranche (die es bald aber nicht mehr geben wird allein 2003 sind erneut drei weitere Energieversorger zusammengebrochen - siehe Projekt `USA`) auf rund 500 Mrd. Dollar und um die Rückzahlung dieser Schulden ist es schlecht bestellt (FTD, 18.02.2003): Schulden der Energiefirmen belasten Banken Die Schuldenlage der amerikanischen Energiebranche hat sich 2002 erheblich verschlimmert und macht nun auch den dortigen Banken zu schaffen. US-Geschäftsbanken waren schon 2002 gezwungen, die an Energiefirmen vergebenen Kredite mit hohen Rückstellungen abzusichern. Trotzdem glauben Experten, dass den Banken Verluste in Milliardenhöhe drohen. Ein großer Teil des Schuldenbergs, rund 117 Mrd. Dollar, liegt allein bei neun Energiehändlern. Der Börsenwert dieser neun Firmen ist seit der Enron-Krise um drei Viertel auf 28 Mrd. Dollar zusammengeschrumpft. Fast alle sind inzwischen von den Rating-Agenturen auf Junk-Status (Ramsch) herabgestuft worden. Das Problem in der Energiebranche hat inzwischen eine kritische Masse erreicht, die Firmen haben einfach nicht genügend Cash-Flow um ihre Schulden zu bedienen. natürlich geht es anderen Branchen der US- Wirtschaft kein Bisschen besser (siehe Projekt `USA`). Und selbstverständlich ist auch die deutsche Bankenwelt de facto ein Zombie. Zwar versuchen auch hier die Unternehmen zu tricksen, was das Zeug hält (so hat etwa die Dresdner Bank faule Kredite in Höhe von 35 Mrd. Euro ausgelagert), doch sind diese Maßnahmen nur ein Aufschub, bzw. hat das Kind einen anderen Namen bekommen. Wie prekär auch hierzulande die Lage ist, verdeutlicht ein Artikel der FTD vom 10.06.2003: Commerzbank sichert Pensionen gegen Insolvenz ab wer nun aber MEINT, das wäre eine soziale Maßnahme der irrt gewaltig, gemeint sind nämlich nur 160 Erlauchte: Die Commerzbank will die Pensionen ihrer Spitzenmanager gegen den Fall einer Insolvenz absichern. Ein Sprecher der Bank bestätigte gestern Medienberichte, demzufolge rund 100 Mio. Euro in einen eigens dafür im Januar dieses Jahres gegründeten Commerzbank Pensions-Trust e.V. eingebracht werden sollen. Damit sollen die Pensionsansprüche geschützt werden. Anspruchsberechtigt sind rund 160 Personen, darunter auch der Vorstand der Bank. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Begrenzung der Pensionszahlungen aus dem Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) der deutschen Wirtschaft im Fall einer Insolvenz. Ein Sprecher betonte, dass es sich um ein übliches Verfahren handele und in der Chefetage keineswegs die Furcht vor einem Zusammenbruch der Bank umgehe. Aber sicher doch: ein übliches Verfahren das es noch nie gab. Diese asozialen Kreaturen wissen ganz genau, was die Stunde geschlagen hat. Nicht weniger klar wird, was von dem ja schon in Sachen Betriebsrente erwähnten tollen PSV zu halten ist. Dennoch werden auch die Spitzenmanager diesmal nicht verschont werden, da die finale Krise die Euros, Pfunds, Dollars, Yens (der tolle Yen kollabiert ohnehin schon mittlerweile gibt es in Japan schon mehr als 130 Binnenwährungen wie etwa Love, Bambus, Peanuts oder Heizöfchen; also der Rückfall in primitivsten Naturalientausch (siehe auch Projekte `USA` - denn auch dort gibt es solche Binnenwährungen - und `Japan`)) oder Schweizer Franken genau so wertlos werden lässt, wie z.B. den Rubel (siehe auch Projekt `Osteuropa, Russland, Balkan`) Was nun die britischen Banken scheinbar gesund wirken lässt, sind Massenentlassungen sowie eine nie da gewesene Fusionitis bzw, Vernichtungskonkurrenz, die natürlich auch wieder Massenentlassungen nach sich zieht also keineswegs Gewinne aus einer Realakkumulation des (natürlich mittlerweile globalisierten) Kapitals. Seit dem Zusammenbruch der Wachstumssimulation im Jahr 2000 sind nur in London über 35.000 Banker entlassen worden (FTD, 16.10.2003), und am 17.10.2003 kündigte die HSBC eine weitere Entlassungswelle von 4.000 Angestellten an. Die Royal Bank of Scotland (FTD, 28.02.2003), die zweitgrößte britische Bank, konnte nur durch die Übernahme sowohl der britischen Konkurrentin National Westminster und der damit verbundenen Synergieeffekte (also Massenentlassungen durch Zusammenlegung von Bereichen und Filialschließungen) als auch durch den Kauf mehrerer Banken in den USA durch ihre amerikanische Tochter Citizens Financial ihren Vorsteuergewinn für 2002 um 12 Prozent auf 9,44 Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig vermeldete das Unternehmen jedoch auch eine um über 30 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro gestiegene Risikovorsorge für faule Kredite. Was dem Artikel nicht zu entnehmen war, sind bisher aufgeschobene Wertberichtigungen auf Aktien denn es steht außer Zweifel, dass auch die RBOS - wie alle Banken weltweit - diesbezüglich noch weitere Milliardenleichen im Keller hat. Dass die Lage doch etwas anders aussieht, als es die tollen Zahlen vorgaukeln, zeigt das Beispiel der Halifax Bank of Scotland (HBOS), der nach dem Börsenwert viertgrößten Bank Europas. Am 01.08.2003 titelte die FTD: Aggressive Strategie beschert HBOS Ertragsschub Analysten warnen britische Großbank vor Kreditrisiken Wie bei der RBOS wird auch hier deutlich, dass es sich nicht mehr um einen insgesamt noch ausdehnenden Markt handelt, sondern nur noch um die finale Vernichtungskonkurrenz, d.h. Gewinnsteigerungen werden nur noch durch Aufkaufen von Konkurrenten bzw. durch das aggressive Abwerben von Kunden derselben erzielt. Das bekräftigt auch ein weiterer Artikel der FTD vom 30.09.2003: HBOS-Tochter attackiert Rivalen in Irland. Damit ist auch die ruhige Kumpanei der irischen Banken, gegen die gerade wegen Preisabsprachen ermittelt wird, wohl definitiv zu Ende. Wie der Überschrift des ersten Artikels jedoch zu entnehmen war, hat diese aggressive Strategie allerdings auch fatale Nebenwirkungen, was die um 32 Prozent auf 499 Mio. Pfund (rund 710 Mio. Euro) gestiegenen Wertberichtigungen für faule Kredite belegen. Und auch ansonsten steht es mit der Kapitalkraft wohl nicht zum besten: Mitte Juli 2003 borgte sich die HBOS mal eben 3 Mrd. Euro (FTD, 17.07.2003). Bös` erwischt indes hat es Abbey National, die zweitgrößte britische Hypothekenbank. (Besonders pikant ist die Tatsache, dass Abbey auch Lebensversicherungen anbietet (wie ja überhaupt das Gros der Banken weltweit so genannte Allfinanzkonzerne sind), die aber gar nicht mehr so sicher sind (FTD, 07.02.2003): Abbey schockt Versicherte Mehr als 800 000 Inhaber von Lebensversicherungspolicen der britischen Bank Abbey National werden in diesem Jahr keine Überschussbeteiligung gutgeschrieben bekommen. Die Schlussboni zum Ende der Laufzeit einer Police sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Keine Frage: Wir brauchen das britische Modell !!!) Bereits am 27.02.2003 lautet die Überschrift der FTD: Hypothekenbank Abbey National schreibt erstmals rote Zahlen Britisches Institut leidet unter hohen Abschreibungen Die Hypothekenbank wies einen Verlust von 1,43 Mrd. Euro aus. Das Resultat war insbesondere auf hohe Abschreibungen zurückzuführen. Abbey hatte fast 2,3 Mrd. Pfund (rund 3,34 Mrd. Euro) auf Übernahmen, das Bondportfolio und den Wert der Lebensversicherungsaktiva abgeschrieben. Aber auch im Geschäftsfeld mit Firmenkunden, in das die Londoner Bank erst in den letzten Jahren eingestiegen war, sah es verheerend aus. Indem Abbey Kunden mit schlechten Ratings hochverzinsliche Darlehen anbot, wurden während des Booms der 90er Jahre Gewinne erzielt (aber auch das war alles nur Reichrechnerei). Die Strategie hat sich inzwischen als fatal (O-Ton FTD) erwiesen, weil die Zahl der faulen Kredite stark gestiegen ist. 2002 musste die Bank die Risikovorsorge für faule Kredite auf 514 Mio. Pfund (rund 740 Mio. Euro) verdoppeln. Es versteht sich, dass auch bei Abbey weitere Entlassungen anstehen. Dieser Einbruch bei den Hypothekenfinanzierern ist das Fanal für den finalen globalen Kopfschuss der Restsimulation das Platzen der globalen Immobilienblase. Schon zu Anfang eines Artikels des Handelsblattes (HB) vom 16.07.2003 wird das unmissverständlich klar: An der Drei kommt keiner vorbei. Drei Jahre Aktienkrise, drei Prozent Minizinsen für Anleihen. Ratlos suchen Investoren nach Alternativen und flüchten zu Immobilieninvestments: eine Eigentumswohnung kaufen und vermieten; sich an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligen und so Miteigentümer eines Bürohauses werden; oder zumindest ein paar Prozent des Wertpapierdepots in einen offenen, täglich verkaufbaren Immobilienfonds anlegen. Dieser Nachfrageboom trieb in den vergangenen Jahren die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, Bürobauten und Ladenlokale fast weltweit an. Die Preise stiegen nicht nur, sie stiegen auch mit den höchsten Zuwachsraten aller Zeiten. Das Wirtschaftsmagazin The Economist warnt bereits, die Börsenblase der späten Neunzigerjahre sei abgelöst worden von einer Immobilienblase (mittlerweile ist auch schon wieder von einer neuerlichen (Rest-)Blase an den Aktienmärkten die Rede), die früher oder später platzen wird. Und eine schon oben angeführte Grafik in der FTD vom 06.06.2003 veranschaulicht dies: In den USA stiegen die Immobilienpreise seit 1995 um 51 Prozent, in Frankreich um 45 Prozent, in der Eurozone um 35 Prozent und in Großbritannien um die schon erwähnten unglaublichen 125 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Immobilienpreise in der BRD in derselben Zeitspanne um fünf Prozent. Was macht nun diese fiktiven Wertsteigerungen so gefährlich, wie es ja auch schon der Internationale Währungsfond (IWF) konstatierte? Auch dazu ein Auszug aus dem HB-Artikel, der zwar systemisch begriffslos ist (denn schließlich ergibt sich der Wert einer Immobilie auch aus der darin enthaltenen gesellschaftlich durchschnittlich notwendigen - Arbeitszeit), aber oberflächlich dennoch deutlich macht, welch ein gigantisches Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängt allerdings ohne Pferdehaar: Was ist eine Immobilie wert? Anders gefragt: Was ist eine Immobilie wirklich wert? Für den Familienvater auf der Suche nach einem Garten für die Kinder mag das eine Frage des Verliebtseins in ein bestimmtes Haus mit einem charmanten Grundstück sein. Doch Profis kalkulieren kühler, und ihre Einschätzung bestimmt langfristig den Marktwert. Investoren vom Fach beurteilen eine Immobilie ausschließlich anhand der Mieteinnahmen, die sich mit ihr langfristig erzielen lassen. Sie ermitteln den fairen Kaufpreis als Vielfaches der auf Dauer realistischen Jahresmiete. Für eine neu gebaute Eigentumswohnung in absoluter Filetstücklage zum Beispiel rechnen sie in Deutschland mit dem Faktor 25, sonst nur mit 20. In Zahlen bedeutet das: Angenommen, eine Wohnung mit 100 Quadratmetern lässt sich ohne Nebenkosten für 800 Euro im Monat vermieten. Das sind 9600 Euro im Jahr. Mit dem Faktor 25 ergibt das einen angemessenen Kaufpreis von 240 000 Euro, mit dem 20-fachen sogar nur 192 000 Euro. Keinen Cent mehr. Wer auf das Geschwätz des Bauträgers oder Maklers hereinfällt und mehr bezahlt, der steuert beim späteren Verkauf der Wohnung auf Verluste zu. Diese Rechenschemata gelten so oder ähnlich weltweit. Doch in vielen ausländischen Märkten wurden sie in den vergangenen Jahren außer Kraft gesetzt: Dort stiegen die Preise der Immobilien schneller als die Mieten ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Korrektur. Sollte die kommen, bedeutet das für die Weltwirtschaft Gefahr von einer zusätzlichen Seite. Nach Schätzungen machen Immobilien zwei Drittel des Gesamtvermögens in den Industrienationen aus. Das gilt besonders für die USA. Die scheinbar unendlichen Wertzuwächse ihrer Immobilien gaukeln den amerikanischen Konsumenten einen Wohlstand vor, den sie nach einem Preissturz nicht mehr haben. Sie wirken zusätzlich in den Augen der Banken kreditwürdiger, als sie es mit einem niedriger bewerteten Eigentum wären. Die so oft bestaunte ungebrochene Konsumlust der US-Bürger, Stütze der amerikanischen Konjunktur, beruht zu einem wesentlichen Teil auf diesen beiden Aspekten (aber natürlich ist das auch in Großbritannien so). Das geht so lange gut, wie die Hauspreise nicht nachhaltig abrutschen. Angst vor japanischen Verhältnissen Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) trafen bisherige Crashs an den Immobilienmärkten die Konjunktur doppelt so hart wie Börseneinbrüche. Das zeigt bereits die fatale Entwicklung in Japan Ende der Achtzigerjahre, als der Immobilienmarkt dem Aktienmarkt folgte und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession riss, warnt Tobias Just, Experte der Deutsche-Bank -Tochter DB Research. Der Kollaps im Immobiliensektor war letztlich einer der auslösenden Faktoren für die Deflation, die Japan derzeit zum konjunkturellen Schreckensbild der Amerikaner und Europäer macht. Zumal der Auftrieb der Immobilienpreise in einer nur moderat wachsenden, stagnierenden oder gar schrumpfenden Volkswirtschaft an natürliche Grenzen stößt. Auf Dauer können die Werte der Häuser nicht schneller steigen als das landesweite Einkommen. Wenn Mieter nicht mehr bereit oder in der Lage sind, hohe Beträge für ihre Bleibe zu zahlen, rüttelt das automatisch am Wert des Hauses. Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. Beispiel Deutschland: Seit Beginn der Konjunkturkrise stieg die Zahl der Zwangsversteigerungen drastisch an. Kamen im Jahr 2000 noch rund 60 000 Häuser unter den Hammer, so waren es 2002 bereits 45 Prozent mehr: 87 000. Noch deutlicher zeichnet sich das inzwischen auf den überhitzten Märkten ab. In Großbritannien fielen im April 2003 die Immobilienpreise mit der höchsten Rate seit acht Jahren, so die Royal Institution of Chartered Surveyors. In den USA allerdings melden nur einzelne Städte Rückgänge des Preisniveaus. Wie gehabt, muss mensch das alles erst mal richtig sortieren: Zunächst ist da erst mal die Tatsache, dass das Geld eben nicht mehr in Erweiterungsinvestitionen der realen Warenproduktion fließt, sondern generell nur noch spekulativ angelegt wird (wenn derzeit in real warenproduzierende Unternehmen investiert wird, so sind diese Investitionen reine Rationalisierungsinvestitionen, d.h. sie speien noch mehr Menschen aus dem Produktionsprozess aus siehe auch die diversen anderen Projekte, z.B. `USA`). Das jedoch beruht nicht auf einer Zockermentalität, sondern ist auf den simplen Sachverhalt zurückzuführen, dass Erweiterungsinvestitionen auf dem erreichten Produktivitätsniveau schlichtweg reine Geldverbrennung darstellen würden, da die zusätzlich produzierten Waren einfach nicht mehr gewinnbringend, ja sogar eben nur noch mit Verlust verkauft werden könnten, d.h. es würde mehr Geld reingepumpt als rauszuholen wäre (de facto ist das in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION generell der Fall: Es gibt nur noch NEGATIVE WERTSCHÖPFUNG). (Ein schönes Beispiel, wie real dieser Wahnsinn ist, ist die Autoindustrie: Derzeit stehen nämlich nur in Europa schon mehr als sieben Millionen Neuwagen auf Halde deshalb werden im Saldo derzeit mehr und mehr Autofabriken dichtgemacht (was den Zusammenbruch der simulierten Kaufkraft noch weiter beschleunigen wird) bzw. die Hersteller bankrottieren (so z.B. die de facto bankrotten Konzerne Fiat; Rover und Ford, aber natürlich sind auch die vermeintlichen Gewinner wie BMW, Daimler-Chrysler, VW usw. hoffnungslos verschuldet siehe auch Projekte `USA`, `Euroland`, `Deutschland` und `Japan`)) Also wandert das Geld in Anlagen, die gewinnversprechender erscheinen seien es Aktien, Anleihen oder eben Immobilien. Doch wie mensch weiß, trügt der Schein nur allzu oft denn dadurch wird nichts als ein künstliches Nachfragespielchen gespielt, was letzten Endes jedoch auch nichts anderes als cash-burning darstellt (beides zusammengenommen, also die Unmöglichkeit weiterer Realinvestitionen, aber auch die Unmöglichkeit weiterer spekulativer Gewinne, belegt nur eins: die Akkumulationsunfähigkeit des Kapitals (R. Kurz) oder wie Marx es ausdrückte: Die innere Schranke des Kapitals ist das Kapital selbst oder noch kürzer: Es hat sich aus-gebeutet !!!), da, wie dem Artikel ja schon zu entnehmen war, die zu erzielenden Mieten die für die Immobilien gezahltenSummen nie wieder reinholen können, geschweige denn sogar vermehren, was ja eigentlich der (Wahn-)Sinn der ganzen Veranstaltung namens Kapitalismus ist; nämlich die Verwertung des Werts. Da dieses Plus alias Profit aber nur in der Produktion generiert werden kann (siehe auch: Karl Marx; `Das Kapital`; Bd. I; - besonders: Zweiter Abschnitt: `Die Verwandlung von Geld in Kapital`), stellt dementsprechend auch der tolle Mietzins nichts als einen Teil bzw. Abzug des Mehrwertes/Profits dar, was in letzter Konsequenz dann auch bedeutet, dass, wenn es keinen Mehrwert mehr gibt, auch kein Mietzins mehr eingestrichen werden kann. Das stellt sich dann (oberflächlich) folgendermaßen da: Firma XY bankrottiert, das Gebäude seht leer und schwups ist er dahin, der tolle Mietzins. Und was für die Firma XY gilt, trifft im selben Maße natürlich auch auf Privatpersonen zu: Manager A bzw. einfacher Malocher B werden durch den Bankrott der Firma XY arbeitslos und können die Darlehensraten für das schmucke Einfamilienhäuschen bzw. den Mietzins für die Bruchbude nicht mehr aufbringen und schon ist`s auch hier vorbei mit den Einnahmen. (Vor allem an diesem Beispiel zeigt sich die vollkommene Illusion des so genannten Eigentums (was dann in so idiotischen Werbesprüchen wie z.B. Nie wieder Miete zahlen mündet), denn schließlich ist es zunächst einmal völlig egal, ob jemand monatliche Darlehensraten zahlt oder halt monatliche Miete beides stellt zu verzinsende, vorgeschossene Geldsummen dar (die Manager A der, wie ja schon erwähnt, systemisch gesehen, ohnehin ein Kostenfaktor ist bzw. Malocher B dann natürlich abarbeiten müssen). Und selbst, gesetzt die Tatsache, jemand kann die Kaufsumme in toto hinblättern, so müssen auch dann die laufenden Kosten gedeckt werden. Tja, so ist das: Innerhalb der Verwertung des Werts steht alles und jeder unter permanentem Finanzierungsvorbehalt was selbstredend auch auf so genannte Staaten zutrifft.) Wenn nun aber nicht nur eine Firma abschmiert und nicht nur ein paar Manager bzw. Malocher arbeitslos werden, sondern Myriaden von Unternehmen bzw. Millionen von Angestellten auf der Strecke bleiben, verschärft sich die Krise natürlich dramatisch (zumal die historische Konstellation in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION eine irreversible und eben noch nie da gewesene ist - noch einmal: Geschichte ist kein Zyklus, sondern ein einmaliger Prozess). Und genau das ist derzeit der Fall (allerdings läuft dieser Prozess schon seit über 20 Jahren so sind allein in der BRD seit den 80er Jahren mehr als 5 Millionen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe abgebaut worden). Seit dem Zusammenbruch der Aktienspekulation im Jahr 2000 werden die zuvor auf Pump hochgezogenen Überkapazitäten sukzessive stillgelegt, sei es durch die wegbrechende doppelt simulierte Kaufkraft (z.B. stehen in den USA Millionen Menschen vor dem Nichts, da ihre Aktienanlagen, aus deren Dividenden sie ein Teil ihres Konsums finanzierten bzw. mit denen sie Konsumkredite absicherten, sich in Rauch auflösten) was dann Käuferstreik genannt wird, in verschärftem Maße durch die Entwertung aufgrund neuer, produktiverer Herstellungsmethoden (z.B. die mittlerweile als Standard geltende 300-Millimeter-Wafer-Technik bei der Chipherstellung, mit der doppelt so viele Chips wie bislang üblich mit einem Bruchteil der früheren Belegschaft gleichzeitig hergestellt werden können siehe auch z.B. Motorola (hat jüngst seine Chipsparte ausgelagert) im Projekt `USA`) oder halt durch den schlichten Bankrott der Unternehmen, die aufgrund der wegbrechenden Nachfrage (ganz egal, ob es sich dabei um private Nachfrage oder Nachfrage von Unternehmen handelt) ebenfalls ihre Kredite bzw. laufende Kosten nicht mehr (zurück-)zahlen können. Gerade die Voodoo-Ära der New Economy mit ihren zahlreichen IT-Dienstleistern, Internet-Designern, Investmentbankern und anderen Koksgestalten hinterließ dabei, nachdem sie ihr Scheinleben ausgehaucht hatte, nur noch leere Ruinen was zu teilweise dramatischen Leerständen bei Büroflächen führte (dazu, welch verheerenden Rückschlag das wiederum auf die reale Warenproduktion hat, weiter unten in Bezug auf solche Unternehmen). Wie verheerend der Kahlschlag war, kann mensch zwei Artikeln aus der FTD sowie der Welt entnehmen. Die Welt, 27.02.2003: Jersey City (New Jersey, USA) erlebte nur eine kurze Karriere als Finanzzentrum Als die Büros der Finanzinstitute an der New Yorker Wall Street aus allen Nähten zu platzen drohten, brach auf der anderen Seite des Hudson River in Jersey City der Bauboom aus. Doch dann stoppten drei Jahre der Aktienflaute an den Börsen die Kräne und Bagger. Investmentbanken wie Merrill Lynch & Co. oder Charles Schwab Corp. strichen insgesamt mehr als 75.000 Stellen und zogen sich wieder nach Manhattan zurück (aber auch da stehen massig Bürogebäude leer). Seit 2000 hat sich der Leerstand in den Bürogebäuden von Jersey City auf 16,5 Prozent verdreifacht. Und in Bezug auf London heißt es in der FTD vom 18.10.2003: Der City of London laufen die Mieter weg Höchster Leerstand im Finanzdistrikt seit Rezessionsjahr 1991 Der Büroleerstand in der Londoner City hat mit 14 Prozent (2000: 2,5 Prozent) den höchsten Stand seit 1991 erreicht, und Analysten erwarten noch Schlimmeres. Nachdem in den letzten beiden Jahren rund 35.000 Jobs im Finanzsektor gestrichen worden waren, haben die Vermieter im Londoner Finanzdistrikt ähnliche Probleme wie ihre Kollegen in Frankfurt. Auch in der kontinentaleuropäischen Finanz-Hauptstadt stehen nach mehreren Entlassungswellen zahlreiche Büroetagen leer und drücken massiv auf die Preise. Nach einer Studie der Immobilienberatungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL) gab es im dritten Quartal 2003 ein Viertel weniger Neuvermietungen als im Durchschnitt der vorangegangenen 18 Monate. Die selbe Sprache sprechen auch die Statistiken für Mieterlöse. Sie sind bei Neuvermietungen in der Londoner City um 13 Prozent gefallen. Immobilien im Wert von 3,6 Mrd. Euro sind laut Studie derzeit in der City im Angebot. Wie absurd die Lage mittlerweile ist, geht aus der anschließenden Passage hervor: Immobilienfirmen greifen deshalb zu drastischen Mitteln, um neue Mieter zu gewinnen. Zum Beispiel erhalten Kunden zunächst ihr Objekt auf begrenzte Zeit mietfrei. Solche Zugeständnisse haben stark zugenommen, sagt Nick Baucher vom Immobilienentwickler CB Richard Ellis. Zweifelsohne wird sich das noch verschärfen, denn: Trotz der großen Leerstände wird weiter kräftig gebaut (genauso wie in der Autoindustrie): Der Zählung von JLL zufolge befinden sich derzeit in der City knapp 300.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau. Die Planung hatte noch zu Boomzeiten begonnen. (zum Vergleich
(13.1) Re: Lebensversicherungswunder, 06.02.2004, 14:32, Olaf Boerger: FTD, 06.02.2004: Britischer Lebensversicherer Aviva entläßt weitere 1600 Mitarbeiter
(14) Als nicht minder desaströs erweist sich der britische Bankensektor kein Wunder, da sich die Banken ja ebenso wie die Versicherungen nur über den Zins finanzieren. Auch sie haben keine eigene Wertschöpfungspotenz. Dennoch sind sie ein Zentrum des globalen Wahns (siehe auch Projekt `Globaalaballa`); zu ersehen aus der Tatsache, dass die vergebene Kreditmasse gerade mal zu 8 Prozent gedeckt sein muss. Nachdem die Kapitalisierung und Verpfändung der Zukunft im Jahr 2000 kollabiert ist, konnten und können viele Privatpersonen und Unternehmen, die ihre Kredite mit Aktien abgesichert hatten, arbeitslos wurden oder infolge massiver Umsatzeinbrüche (die oftmals nichts anderes waren als das Auffliegen von Bilanzfälschungen), ihre Schulden nicht mehr zahlen und bankrottieren zu Myriaden. In der Folge zieht diese Pleitewelle auch die Banken mit in den Abgrund, da auch sie natürlich ebenso Schuldner sind. Dass bislang nicht schon viel mehr von den Gauklerbuden zusammengebrochen sind, liegt an einer noch nie da gewesenen expansiven Geldpolitik der Notenbanken, die das Geld de facto zu Null Prozent an die in extremen Zahlungsschwierigkeiten steckenden Geldinstitute verleihen sowie an Massenentlassungen und Bilanzmanipulationen (Aufschieben von Abschreibungen, Verbriefungen und Auslagern von faulen Krediten). Dass es sich auch dabei nicht um ein Hirngespinst handelt, verdeutlicht ein FTD-Artikel vom 11.03.2003: Zentralbanken planen für den Notfall worin dann auch mal so eben erwähnt wird, dass sich die Zentralbanken bereits im Jahr 2001 weltweit wegen der durch den Zusammenbruch der Wachstumssimulation hervorgerufenen Liquiditätsengpässe telefonisch kurzgeschlossen hatten, um mit Zinssenkungen und massiver Zufuhr von Liquidität Zusammenbrüche von Banken (bzw. Unternehmen) zu verhindern: Die EZB pumpte Dollar-Reserven in den Markt um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zudem senkten sie zusammen mit der US-Notenbank Fed die Leitzinsen. Es geht bei der Zinssenkungsorgie also nicht um irgendeine phantasierte Hegemonie in der Konkurrenz, sondern stellt schlichtweg schiere Verzweiflung dar. Doch selbst quasi Null-Prozent-Zinssätze, zu denen sich die Banken das Geld (natürlich wissen auch diese Experten nicht, was Geld eigentlich ist) bei den Zentralbanken leihen oder gar staatliche Multi-Milliarden-Hilfen erweisen sich als wirkungslos - schon am 12.03.2003 schrieb die FTD: Kurz vor dem Exitus: Dem japanischen Bankensystem droht der Kollaps, zumindest aber die Renationalisierung. ( - doch wie schon in Hinsicht auf die Versicherungen bzw. die Renten gezeigt, ändert sich durch die formalrechtliche Umwandlung strukturell natürlich nichts) Bis auf die Mitsubishi Tokyo Financial Group (was natürlich nicht heißt, dass es um diese Bank wirklich besser stehen würde (FTD, 10.02.03) siehe auch Projekt `Japan`) können derzeit alle Großbanken nur dank staatlicher Kapitalaufstockungen durch Vorzugsaktien aus den Jahren 1998 und 1999 überleben. Genützt hat`s nichts: Mitte Mai 2003 (FTD, 19.05.2003) musste der japanische Staat erneut 15 Mrd. Euro für die bankrotte Resona-Bank locker machen, die fünftgrößte Bank Japans. Doch auch diese gigantische Rettungsaktion erweist sich als Fass ohne Boden (FTD, 13.10.2003): Trotz eben jener Multi-Milliarden-Hilfe fiel allein in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres erneut ein Giga-Verlust von 13,7 Mrd. Euro an. Auch andere japanische Großbanken wie Mizuho (FTD, 12.03.2003) oder UFJ, die kleinste der vier japanischen Großbanken, sind Tote ohne Begräbnis die UFJ hat allein nach Unternehmensangaben faule Kredite von 40 Mrd. Euro in ihren Büchern stehen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 15 Mrd. Euro (FTD, 07.02.2003). Und damit mensch einen Überblick über die Gesamtmasse der faulen Kredite bekommt, empfiehlt sich ein Artikel der FTD vom 18.02.2003, in dem die japanische Opposition eine Auktion von faulen Krediten in Höhe von 331,7 Mrd. Euro fordert (diese Summe ist natürlich nur ein Teil der faulen Gesamtmasse). Diese sollen von ausländischen Investoren aufgekauft werden ein Vorschlag der absurder nicht sein könnte, da es nämlich nirgendwo auf der Welt ein Deut besser aussieht als in Japan: In China ist die Hälfte aller vergebener Kredite faul, und zwar unglaubliche 500 Mrd. Dollar (siehe Projekt `China`) - und selbst bei den deutschen oder amerikanischen Banken sieht es nicht anders aus. In den USA belaufen sich allein die Schulden der amerikanischen Energiebranche (die es bald aber nicht mehr geben wird allein 2003 sind erneut drei weitere Energieversorger zusammengebrochen - siehe Projekt `USA`) auf rund 500 Mrd. Dollar und um die Rückzahlung dieser Schulden ist es schlecht bestellt (FTD, 18.02.2003): Schulden der Energiefirmen belasten Banken Die Schuldenlage der amerikanischen Energiebranche hat sich 2002 erheblich verschlimmert und macht nun auch den dortigen Banken zu schaffen. US-Geschäftsbanken waren schon 2002 gezwungen, die an Energiefirmen vergebenen Kredite mit hohen Rückstellungen abzusichern. Trotzdem glauben Experten, dass den Banken Verluste in Milliardenhöhe drohen. Ein großer Teil des Schuldenbergs, rund 117 Mrd. Dollar, liegt allein bei neun Energiehändlern. Der Börsenwert dieser neun Firmen ist seit der Enron-Krise um drei Viertel auf 28 Mrd. Dollar zusammengeschrumpft. Fast alle sind inzwischen von den Rating-Agenturen auf Junk-Status (Ramsch) herabgestuft worden. Das Problem in der Energiebranche hat inzwischen eine kritische Masse erreicht, die Firmen haben einfach nicht genügend Cash-Flow um ihre Schulden zu bedienen. natürlich geht es anderen Branchen der US- Wirtschaft kein Bisschen besser (siehe Projekt `USA`). Und selbstverständlich ist auch die deutsche Bankenwelt de facto ein Zombie. Zwar versuchen auch hier die Unternehmen zu tricksen, was das Zeug hält (so hat etwa die Dresdner Bank faule Kredite in Höhe von 35 Mrd. Euro ausgelagert), doch sind diese Maßnahmen nur ein Aufschub, bzw. hat das Kind einen anderen Namen bekommen. Wie prekär auch hierzulande die Lage ist, verdeutlicht ein Artikel der FTD vom 10.06.2003: Commerzbank sichert Pensionen gegen Insolvenz ab wer nun aber MEINT, das wäre eine soziale Maßnahme der irrt gewaltig, gemeint sind nämlich nur 160 Erlauchte: Die Commerzbank will die Pensionen ihrer Spitzenmanager gegen den Fall einer Insolvenz absichern. Ein Sprecher der Bank bestätigte gestern Medienberichte, demzufolge rund 100 Mio. Euro in einen eigens dafür im Januar dieses Jahres gegründeten Commerzbank Pensions-Trust e.V. eingebracht werden sollen. Damit sollen die Pensionsansprüche geschützt werden. Anspruchsberechtigt sind rund 160 Personen, darunter auch der Vorstand der Bank. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Begrenzung der Pensionszahlungen aus dem Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) der deutschen Wirtschaft im Fall einer Insolvenz. Ein Sprecher betonte, dass es sich um ein übliches Verfahren handele und in der Chefetage keineswegs die Furcht vor einem Zusammenbruch der Bank umgehe. Aber sicher doch: ein übliches Verfahren das es noch nie gab. Diese asozialen Kreaturen wissen ganz genau, was die Stunde geschlagen hat. Nicht weniger klar wird, was von dem ja schon in Sachen Betriebsrente erwähnten tollen PSV zu halten ist. Dennoch werden auch die Spitzenmanager diesmal nicht verschont werden, da die finale Krise die Euros, Pfunds, Dollars, Yens (der tolle Yen kollabiert ohnehin schon mittlerweile gibt es in Japan schon mehr als 130 Binnenwährungen wie etwa Love, Bambus, Peanuts oder Heizöfchen; also der Rückfall in primitivsten Naturalientausch (siehe auch Projekte `USA` - denn auch dort gibt es solche Binnenwährungen - und `Japan`)) oder Schweizer Franken genau so wertlos werden lässt, wie z.B. den Rubel (siehe auch Projekt `Osteuropa, Russland, Balkan`) Was nun die britischen Banken scheinbar gesund wirken lässt, sind Massenentlassungen sowie eine nie da gewesene Fusionitis bzw, Vernichtungskonkurrenz, die natürlich auch wieder Massenentlassungen nach sich zieht also keineswegs Gewinne aus einer Realakkumulation des (natürlich mittlerweile globalisierten) Kapitals. Seit dem Zusammenbruch der Wachstumssimulation im Jahr 2000 sind nur in London über 35.000 Banker entlassen worden (FTD, 16.10.2003), und am 17.10.2003 kündigte die HSBC eine weitere Entlassungswelle von 4.000 Angestellten an. Die Royal Bank of Scotland (FTD, 28.02.2003), die zweitgrößte britische Bank, konnte nur durch die Übernahme sowohl der britischen Konkurrentin National Westminster und der damit verbundenen Synergieeffekte (also Massenentlassungen durch Zusammenlegung von Bereichen und Filialschließungen) als auch durch den Kauf mehrerer Banken in den USA durch ihre amerikanische Tochter Citizens Financial ihren Vorsteuergewinn für 2002 um 12 Prozent auf 9,44 Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig vermeldete das Unternehmen jedoch auch eine um über 30 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro gestiegene Risikovorsorge für faule Kredite. Was dem Artikel nicht zu entnehmen war, sind bisher aufgeschobene Wertberichtigungen auf Aktien denn es steht außer Zweifel, dass auch die RBOS - wie alle Banken weltweit - diesbezüglich noch weitere Milliardenleichen im Keller hat. Dass die Lage doch etwas anders aussieht, als es die tollen Zahlen vorgaukeln, zeigt das Beispiel der Halifax Bank of Scotland (HBOS), der nach dem Börsenwert viertgrößten Bank Europas. Am 01.08.2003 titelte die FTD: Aggressive Strategie beschert HBOS Ertragsschub Analysten warnen britische Großbank vor Kreditrisiken Wie bei der RBOS wird auch hier deutlich, dass es sich nicht mehr um einen insgesamt noch ausdehnenden Markt handelt, sondern nur noch um die finale Vernichtungskonkurrenz, d.h. Gewinnsteigerungen werden nur noch durch Aufkaufen von Konkurrenten bzw. durch das aggressive Abwerben von Kunden derselben erzielt. Das bekräftigt auch ein weiterer Artikel der FTD vom 30.09.2003: HBOS-Tochter attackiert Rivalen in Irland. Damit ist auch die ruhige Kumpanei der irischen Banken, gegen die gerade wegen Preisabsprachen ermittelt wird, wohl definitiv zu Ende. Wie der Überschrift des ersten Artikels jedoch zu entnehmen war, hat diese aggressive Strategie allerdings auch fatale Nebenwirkungen, was die um 32 Prozent auf 499 Mio. Pfund (rund 710 Mio. Euro) gestiegenen Wertberichtigungen für faule Kredite belegen. Und auch ansonsten steht es mit der Kapitalkraft wohl nicht zum besten: Mitte Juli 2003 borgte sich die HBOS mal eben 3 Mrd. Euro (FTD, 17.07.2003). Bös` erwischt indes hat es Abbey National, die zweitgrößte britische Hypothekenbank. (Besonders pikant ist die Tatsache, dass Abbey auch Lebensversicherungen anbietet (wie ja überhaupt das Gros der Banken weltweit so genannte Allfinanzkonzerne sind), die aber gar nicht mehr so sicher sind (FTD, 07.02.2003): Abbey schockt Versicherte Mehr als 800 000 Inhaber von Lebensversicherungspolicen der britischen Bank Abbey National werden in diesem Jahr keine Überschussbeteiligung gutgeschrieben bekommen. Die Schlussboni zum Ende der Laufzeit einer Police sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Keine Frage: Wir brauchen das britische Modell !!!) Bereits am 27.02.2003 lautet die Überschrift der FTD: Hypothekenbank Abbey National schreibt erstmals rote Zahlen Britisches Institut leidet unter hohen Abschreibungen Die Hypothekenbank wies einen Verlust von 1,43 Mrd. Euro aus. Das Resultat war insbesondere auf hohe Abschreibungen zurückzuführen. Abbey hatte fast 2,3 Mrd. Pfund (rund 3,34 Mrd. Euro) auf Übernahmen, das Bondportfolio und den Wert der Lebensversicherungsaktiva abgeschrieben. Aber auch im Geschäftsfeld mit Firmenkunden, in das die Londoner Bank erst in den letzten Jahren eingestiegen war, sah es verheerend aus. Indem Abbey Kunden mit schlechten Ratings hochverzinsliche Darlehen anbot, wurden während des Booms der 90er Jahre Gewinne erzielt (aber auch das war alles nur Reichrechnerei). Die Strategie hat sich inzwischen als fatal (O-Ton FTD) erwiesen, weil die Zahl der faulen Kredite stark gestiegen ist. 2002 musste die Bank die Risikovorsorge für faule Kredite auf 514 Mio. Pfund (rund 740 Mio. Euro) verdoppeln. Es versteht sich, dass auch bei Abbey weitere Entlassungen anstehen.
(15) Dieser Einbruch bei den Hypothekenfinanzierern ist das Fanal für den finalen globalen Kopfschuss der Restsimulation das Platzen der globalen Immobilienblase. Schon zu Anfang eines Artikels des Handelsblattes (HB) vom 16.07.2003 wird das unmissverständlich klar: An der Drei kommt keiner vorbei. Drei Jahre Aktienkrise, drei Prozent Minizinsen für Anleihen. Ratlos suchen Investoren nach Alternativen und flüchten zu Immobilieninvestments: eine Eigentumswohnung kaufen und vermieten; sich an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligen und so Miteigentümer eines Bürohauses werden; oder zumindest ein paar Prozent des Wertpapierdepots in einen offenen, täglich verkaufbaren Immobilienfonds anlegen. Dieser Nachfrageboom trieb in den vergangenen Jahren die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, Bürobauten und Ladenlokale fast weltweit an. Die Preise stiegen nicht nur, sie stiegen auch mit den höchsten Zuwachsraten aller Zeiten. Das Wirtschaftsmagazin The Economist warnt bereits, die Börsenblase der späten Neunzigerjahre sei abgelöst worden von einer Immobilienblase (mittlerweile ist auch schon wieder von einer neuerlichen (Rest-)Blase an den Aktienmärkten die Rede), die früher oder später platzen wird. Und eine schon oben angeführte Grafik in der FTD vom 06.06.2003 veranschaulicht dies: In den USA stiegen die Immobilienpreise seit 1995 um 51 Prozent, in Frankreich um 45 Prozent, in der Eurozone um 35 Prozent und in Großbritannien um die schon erwähnten unglaublichen 125 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Immobilienpreise in der BRD in derselben Zeitspanne um fünf Prozent. Was macht nun diese fiktiven Wertsteigerungen so gefährlich, wie es ja auch schon der Internationale Währungsfond (IWF) konstatierte? Auch dazu ein Auszug aus dem HB-Artikel, der zwar systemisch begriffslos ist (denn schließlich ergibt sich der Wert einer Immobilie auch aus der darin enthaltenen gesellschaftlich durchschnittlich notwendigen - Arbeitszeit), aber oberflächlich dennoch deutlich macht, welch ein gigantisches Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängt allerdings ohne Pferdehaar: Was ist eine Immobilie wert? Anders gefragt: Was ist eine Immobilie wirklich wert? Für den Familienvater auf der Suche nach einem Garten für die Kinder mag das eine Frage des Verliebtseins in ein bestimmtes Haus mit einem charmanten Grundstück sein. Doch Profis kalkulieren kühler, und ihre Einschätzung bestimmt langfristig den Marktwert. Investoren vom Fach beurteilen eine Immobilie ausschließlich anhand der Mieteinnahmen, die sich mit ihr langfristig erzielen lassen. Sie ermitteln den fairen Kaufpreis als Vielfaches der auf Dauer realistischen Jahresmiete. Für eine neu gebaute Eigentumswohnung in absoluter Filetstücklage zum Beispiel rechnen sie in Deutschland mit dem Faktor 25, sonst nur mit 20. In Zahlen bedeutet das: Angenommen, eine Wohnung mit 100 Quadratmetern lässt sich ohne Nebenkosten für 800 Euro im Monat vermieten. Das sind 9600 Euro im Jahr. Mit dem Faktor 25 ergibt das einen angemessenen Kaufpreis von 240 000 Euro, mit dem 20-fachen sogar nur 192 000 Euro. Keinen Cent mehr. Wer auf das Geschwätz des Bauträgers oder Maklers hereinfällt und mehr bezahlt, der steuert beim späteren Verkauf der Wohnung auf Verluste zu. Diese Rechenschemata gelten so oder ähnlich weltweit. Doch in vielen ausländischen Märkten wurden sie in den vergangenen Jahren außer Kraft gesetzt: Dort stiegen die Preise der Immobilien schneller als die Mieten ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Korrektur. Sollte die kommen, bedeutet das für die Weltwirtschaft Gefahr von einer zusätzlichen Seite. Nach Schätzungen machen Immobilien zwei Drittel des Gesamtvermögens in den Industrienationen aus. Das gilt besonders für die USA. Die scheinbar unendlichen Wertzuwächse ihrer Immobilien gaukeln den amerikanischen Konsumenten einen Wohlstand vor, den sie nach einem Preissturz nicht mehr haben. Sie wirken zusätzlich in den Augen der Banken kreditwürdiger, als sie es mit einem niedriger bewerteten Eigentum wären. Die so oft bestaunte ungebrochene Konsumlust der US-Bürger, Stütze der amerikanischen Konjunktur, beruht zu einem wesentlichen Teil auf diesen beiden Aspekten (aber natürlich ist das auch in Großbritannien so). Das geht so lange gut, wie die Hauspreise nicht nachhaltig abrutschen. Angst vor japanischen Verhältnissen Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) trafen bisherige Crashs an den Immobilienmärkten die Konjunktur doppelt so hart wie Börseneinbrüche. Das zeigt bereits die fatale Entwicklung in Japan Ende der Achtzigerjahre, als der Immobilienmarkt dem Aktienmarkt folgte und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession riss, warnt Tobias Just, Experte der Deutsche-Bank -Tochter DB Research. Der Kollaps im Immobiliensektor war letztlich einer der auslösenden Faktoren für die Deflation, die Japan derzeit zum konjunkturellen Schreckensbild der Amerikaner und Europäer macht. Zumal der Auftrieb der Immobilienpreise in einer nur moderat wachsenden, stagnierenden oder gar schrumpfenden Volkswirtschaft an natürliche Grenzen stößt. Auf Dauer können die Werte der Häuser nicht schneller steigen als das landesweite Einkommen. Wenn Mieter nicht mehr bereit oder in der Lage sind, hohe Beträge für ihre Bleibe zu zahlen, rüttelt das automatisch am Wert des Hauses. Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. Beispiel Deutschland: Seit Beginn der Konjunkturkrise stieg die Zahl der Zwangsversteigerungen drastisch an. Kamen im Jahr 2000 noch rund 60 000 Häuser unter den Hammer, so waren es 2002 bereits 45 Prozent mehr: 87 000. Noch deutlicher zeichnet sich das inzwischen auf den überhitzten Märkten ab. In Großbritannien fielen im April 2003 die Immobilienpreise mit der höchsten Rate seit acht Jahren, so die Royal Institution of Chartered Surveyors. In den USA allerdings melden nur einzelne Städte Rückgänge des Preisniveaus. Wie gehabt, muss mensch das alles erst mal richtig sortieren: Zunächst ist da erst mal die Tatsache, dass das Geld eben nicht mehr in Erweiterungsinvestitionen der realen Warenproduktion fließt, sondern generell nur noch spekulativ angelegt wird (wenn derzeit in real warenproduzierende Unternehmen investiert wird, so sind diese Investitionen reine Rationalisierungsinvestitionen, d.h. sie speien noch mehr Menschen aus dem Produktionsprozess aus siehe auch die diversen anderen Projekte, z.B. `USA`). Das jedoch beruht nicht auf einer Zockermentalität, sondern ist auf den simplen Sachverhalt zurückzuführen, dass Erweiterungsinvestitionen auf dem erreichten Produktivitätsniveau schlichtweg reine Geldverbrennung darstellen würden, da die zusätzlich produzierten Waren einfach nicht mehr gewinnbringend, ja sogar eben nur noch mit Verlust verkauft werden könnten, d.h. es würde mehr Geld reingepumpt als rauszuholen wäre (de facto ist das in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION generell der Fall: Es gibt nur noch NEGATIVE WERTSCHÖPFUNG). (Ein schönes Beispiel, wie real dieser Wahnsinn ist, ist die Autoindustrie: Derzeit stehen nämlich nur in Europa schon mehr als sieben Millionen Neuwagen auf Halde deshalb werden im Saldo derzeit mehr und mehr Autofabriken dichtgemacht (was den Zusammenbruch der simulierten Kaufkraft noch weiter beschleunigen wird) bzw. die Hersteller bankrottieren (so z.B. die de facto bankrotten Konzerne Fiat; Rover und Ford, aber natürlich sind auch die vermeintlichen Gewinner wie BMW, Daimler-Chrysler, VW usw. hoffnungslos verschuldet siehe auch Projekte `USA`, `Euroland`, `Deutschland` und `Japan`)) Also wandert das Geld in Anlagen, die gewinnversprechender erscheinen seien es Aktien, Anleihen oder eben Immobilien. Doch wie mensch weiß, trügt der Schein nur allzu oft denn dadurch wird nichts als ein künstliches Nachfragespielchen gespielt, was letzten Endes jedoch auch nichts anderes als cash-burning darstellt (beides zusammengenommen, also die Unmöglichkeit weiterer Realinvestitionen, aber auch die Unmöglichkeit weiterer spekulativer Gewinne, belegt nur eins: die Akkumulationsunfähigkeit des Kapitals (R. Kurz) oder wie Marx es ausdrückte: Die innere Schranke des Kapitals ist das Kapital selbst oder noch kürzer: Es hat sich aus-gebeutet !!!), da, wie dem Artikel ja schon zu entnehmen war, die zu erzielenden Mieten die für die Immobilien gezahltenSummen nie wieder reinholen können, geschweige denn sogar vermehren, was ja eigentlich der (Wahn-)Sinn der ganzen Veranstaltung namens Kapitalismus ist; nämlich die Verwertung des Werts. Da dieses Plus alias Profit aber nur in der Produktion generiert werden kann (siehe auch: Karl Marx; `Das Kapital`; Bd. I; - besonders: Zweiter Abschnitt: `Die Verwandlung von Geld in Kapital`), stellt dementsprechend auch der tolle Mietzins nichts als einen Teil bzw. Abzug des Mehrwertes/Profits dar, was in letzter Konsequenz dann auch bedeutet, dass, wenn es keinen Mehrwert mehr gibt, auch kein Mietzins mehr eingestrichen werden kann. Das stellt sich dann (oberflächlich) folgendermaßen da: Firma XY bankrottiert, das Gebäude seht leer und schwups ist er dahin, der tolle Mietzins. Und was für die Firma XY gilt, trifft im selben Maße natürlich auch auf Privatpersonen zu: Manager A bzw. einfacher Malocher B werden durch den Bankrott der Firma XY arbeitslos und können die Darlehensraten für das schmucke Einfamilienhäuschen bzw. den Mietzins für die Bruchbude nicht mehr aufbringen und schon ist`s auch hier vorbei mit den Einnahmen. (Vor allem an diesem Beispiel zeigt sich die vollkommene Illusion des so genannten Eigentums (was dann in so idiotischen Werbesprüchen wie z.B. Nie wieder Miete zahlen mündet), denn schließlich ist es zunächst einmal völlig egal, ob jemand monatliche Darlehensraten zahlt oder halt monatliche Miete beides stellt zu verzinsende, vorgeschossene Geldsummen dar (die Manager A der, wie ja schon erwähnt, systemisch gesehen, ohnehin ein Kostenfaktor ist bzw. Malocher B dann natürlich abarbeiten müssen). Und selbst, gesetzt die Tatsache, jemand kann die Kaufsumme in toto hinblättern, so müssen auch dann die laufenden Kosten gedeckt werden. Tja, so ist das: Innerhalb der Verwertung des Werts steht alles und jeder unter permanentem Finanzierungsvorbehalt was selbstredend auch auf so genannte Staaten zutrifft.) Wenn nun aber nicht nur eine Firma abschmiert und nicht nur ein paar Manager bzw. Malocher arbeitslos werden, sondern Myriaden von Unternehmen bzw. Millionen von Angestellten auf der Strecke bleiben, verschärft sich die Krise natürlich dramatisch (zumal die historische Konstellation in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION eine irreversible und eben noch nie da gewesene ist - noch einmal: Geschichte ist kein Zyklus, sondern ein einmaliger Prozess). Und genau das ist derzeit der Fall (allerdings läuft dieser Prozess schon seit über 20 Jahren so sind allein in der BRD seit den 80er Jahren mehr als 5 Millionen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe abgebaut worden). Seit dem Zusammenbruch der Aktienspekulation im Jahr 2000 werden die zuvor auf Pump hochgezogenen Überkapazitäten sukzessive stillgelegt, sei es durch die wegbrechende doppelt simulierte Kaufkraft (z.B. stehen in den USA Millionen Menschen vor dem Nichts, da ihre Aktienanlagen, aus deren Dividenden sie ein Teil ihres Konsums finanzierten bzw. mit denen sie Konsumkredite absicherten, sich in Rauch auflösten) was dann Käuferstreik genannt wird, in verschärftem Maße durch die Entwertung aufgrund neuer, produktiverer Herstellungsmethoden (z.B. die mittlerweile als Standard geltende 300-Millimeter-Wafer-Technik bei der Chipherstellung, mit der doppelt so viele Chips wie bislang üblich mit einem Bruchteil der früheren Belegschaft gleichzeitig hergestellt werden können siehe auch z.B. Motorola (hat jüngst seine Chipsparte ausgelagert) im Projekt `USA`) oder halt durch den schlichten Bankrott der Unternehmen, die aufgrund der wegbrechenden Nachfrage (ganz egal, ob es sich dabei um private Nachfrage oder Nachfrage von Unternehmen handelt) ebenfalls ihre Kredite bzw. laufende Kosten nicht mehr (zurück-)zahlen können. Gerade die Voodoo-Ära der New Economy mit ihren zahlreichen IT-Dienstleistern, Internet-Designern, Investmentbankern und anderen Koksgestalten hinterließ dabei, nachdem sie ihr Scheinleben ausgehaucht hatte, nur noch leere Ruinen was zu teilweise dramatischen Leerständen bei Büroflächen führte (dazu, welch verheerenden Rückschlag das wiederum auf die reale Warenproduktion hat, weiter unten in Bezug auf solche Unternehmen). Wie verheerend der Kahlschlag war, kann mensch zwei Artikeln aus der FTD sowie der Welt entnehmen. Die Welt, 27.02.2003: Jersey City (New Jersey, USA) erlebte nur eine kurze Karriere als Finanzzentrum Als die Büros der Finanzinstitute an der New Yorker Wall Street aus allen Nähten zu platzen drohten, brach auf der anderen Seite des Hudson River in Jersey City der Bauboom aus. Doch dann stoppten drei Jahre der Aktienflaute an den Börsen die Kräne und Bagger. Investmentbanken wie Merrill Lynch & Co. oder Charles Schwab Corp. strichen insgesamt mehr als 75.000 Stellen und zogen sich wieder nach Manhattan zurück (aber auch da stehen massig Bürogebäude leer). Seit 2000 hat sich der Leerstand in den Bürogebäuden von Jersey City auf 16,5 Prozent verdreifacht. Und in Bezug auf London heißt es in der FTD vom 18.10.2003: Der City of London laufen die Mieter weg Höchster Leerstand im Finanzdistrikt seit Rezessionsjahr 1991 Der Büroleerstand in der Londoner City hat mit 14 Prozent (2000: 2,5 Prozent) den höchsten Stand seit 1991 erreicht, und Analysten erwarten noch Schlimmeres. Nachdem in den letzten beiden Jahren rund 35.000 Jobs im Finanzsektor gestrichen worden waren, haben die Vermieter im Londoner Finanzdistrikt ähnliche Probleme wie ihre Kollegen in Frankfurt. Auch in der kontinentaleuropäischen Finanz-Hauptstadt stehen nach mehreren Entlassungswellen zahlreiche Büroetagen leer und drücken massiv auf die Preise. Nach einer Studie der Immobilienberatungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL) gab es im dritten Quartal 2003 ein Viertel weniger Neuvermietungen als im Durchschnitt der vorangegangenen 18 Monate. Die selbe Sprache sprechen auch die Statistiken für Mieterlöse. Sie sind bei Neuvermietungen in der Londoner City um 13 Prozent gefallen. Immobilien im Wert von 3,6 Mrd. Euro sind laut Studie derzeit in der City im Angebot. Wie absurd die Lage mittlerweile ist, geht aus der anschließenden Passage hervor: Immobilienfirmen greifen deshalb zu drastischen Mitteln, um neue Mieter zu gewinnen. Zum Beispiel erhalten Kunden zunächst ihr Objekt auf begrenzte Zeit mietfrei. Solche Zugeständnisse haben stark zugenommen, sagt Nick Baucher vom Immobilienentwickler CB Richard Ellis. Zweifelsohne wird sich das noch verschärfen, denn: Trotz der großen Leerstände wird weiter kräftig gebaut (genauso wie in der Autoindustrie): Der Zählung von JLL zufolge befinden sich derzeit in der City knapp 300.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau. Die Planung hatte noch zu Boomzeiten begonnen. (zum Vergleich sei hier ein von der Investmentbank Lehmann Brothers bezogenes, neu fertig gestelltes 30-stöckiges Bürohaus angeführt Fläche: rund 93.000 Quadratmeter) Es mag aberwitzig klingen, aber mensch fühlt sich dabei ein wenig an die Astronomie erinnert nämlich, dass, wenn das Licht eines Galaxien entfernten Sterns auf die Erde trifft, der Stern, von dem das Licht ausging, womöglich schon gar nicht mehr existiert. Aber nicht nur in dieser Hinsicht wirkt das Ganze absurd: Denn obwohl, wie gezeigt und zitiert, die Lage sich noch weiter zuspitzen wird und schon Immobilien im Wert von 3,6 Mrd. Euro zum Verkauf stehen legen gerade die deutschen Immobilienfonds ihre Mittel dennoch weiter in London an. Auf das Konto von Degi und DB Real Estate gingen fünf der sieben größten Deals. auch ein Zitat mit astronomischer Analogie: Warum das Geld nicht gleich in ein schwarzes Loch werfen ??? Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch noch auf das Projekt `China` bzw. auf einen Artikel des Handelsblattes vom 19.11.2002 (ein echter Hammer) mit der Schlagzeile: Immobilienkrise droht Chinas Banken zu sprengen vor allem für diejenigen, die dort ein Paradebeispiel für einen Aufschwung ausgemacht haben wollen. Aus den bisher angeführten Tatsachen wird ersichtlich, dass es mit den noch in der tollen Beispielsrechnung erwähnten kühl kalkulierenden Profis nicht allzu weit her sein kann, denn gerade im gewerblichen Bereich wimmelt es doch nur so von solchen Profis. Doch auch im privaten Bereich hat es sich ausgeprellt, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass durch Prellerei natürlich kein Jota Mehrwert/Profit generiert wird wie mensch unschwer dem schon angeführten Abschnitt `Die Verwandlung von Geld in Kapital` des ersten Bandes des `Kapitals` entnehmen kann (vor allem die Absätze: `Unerklärlichkeit des Mehrwertes aus der Übervorteilung des Konsumenten` und `Unerklärlichkeit des Mehrwertes aus wechselseitiger Prellerei` - denn wenn z.B. Geldbesitzer A Geld mit dem Wert von 100.000 gegen Ware des Warenbesitzers B im Wert von 80.000 tauscht, bleibt die Wertsumme dennoch 180.000; es ist also kein Bisschen Mehrwert entstanden) Begriffslos gibt das auch der Verfasser des HB-Artikels wieder, wenn er davon redet, dass Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. was in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld (das in Wirklichkeit der Untergang des warenproduzierenden Systems ist) natürlich nichts anderes heißt, als dass aus der Krise des Schuldners postwendend die Krise des Gläubigers wird, und zwar im doppelten Sinne: Zunächst einmal muss dabei festgestellt werden, dass Rezession und Arbeitslosigkeit generell in einem ursächlichen Zusammenhang stehen
(15.1) Re: Bubble-Wunder (Wunderpause VI), 21.01.2004, 15:12, bernhard kögel: krasser splattermovie!!!