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Monetäres Helium

Maintainer: Olaf Boerger, Version 1, 19.04.2006
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

I.

(1) "Monetäres Helium" - welch amüsante Wortkreation. Und diese stammt noch nicht einmal mehr vom Propheten des Untergangs. Nein, der FTD vom 11.04.2005 kann mensch diese gelungene Beschreibung des Globaalaballa-Simulationstheaters entnehmen: "Strategen erwarten Ende der Aktienrally" - "Eine wachsende Anzahl von Investmentprofis prognostiziert einen Kurseinbruch an den Aktienmärkten." so heißt es gleich zu Anfang. Und direkt im Anschluss: "Die Börsen weltweit warten nur auf einen Grund für eine Trendumkehr" - sprich: ein Alibi alias "ein an den Haaren herbeigezogenen Auslöser" für den MONETÄREN SUPER-GAU. Angekündigt wird FINANZ-KATRINA folgendermaßen: "Sobald der gegenwärtige Hunger, auf dem Topniveau zu kaufen, vorbei ist, wird es anfangen zu grummeln." - Und weiter: "Bei der derzeitigen Partylaune an den Börsen erscheint eine solche Prognose wie eine Spaßbremse." Diese "Spaßbremse" liest sich dann postwendend so: "Das breit gefasste US-Börsenbarometer Dow Jones Wilshire 500 Total Market pendelt nahe dem höchsten Wert seit November 2000. Die europäische Benchmark, der Dow Jones Stoxx 600 Index, liegt knapp unter einem Fünf-Jahres-Hoch. Und auch der Asia-Pacific Index von Morgan Stanley Capital International hat vergangene Woche den höchsten Stand seit 1990. Seit die weltweite Rally im März 2003 begann, hat der Wilshire Index 72 Prozent zugelegt, der Stoxx 600 und der MSCI Asia-Pacific haben ihre Notierungen mehr als verdoppelt." - Dumm nur, dass direkt im Anschluß unverblümt zugegeben wird, dass diese "Plus-Orgie" nichts als Schall und Rauch darstellt: "Gerade diese Höchststände machen nun Sorgen", heißt es zunächst noch etwas scheinheilig, aber nur um dann wie folgt fortzufahren: "Durch die Politik des leichten Geldes, die von der US-Notenbank Federal Reserve und der japanischen Zentralbank (aber ntürlich war auch die "EZB" an dieser "Geldschöpfung aus dem Nichts" eifrigst beteiligt)nach dem Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 umgesetzt wurde, ist viel Geld in die Aktienmärkte geflossen." - Dumm nur, dass selbst schon Ricardo erkannte: "In der Form von Geld produziert das Kapital keinen Profit." Und so heißt es dann auch direkt daran anschließend: "Die Hausse, so die Kritik, war vor allem liquiditätsgetrieben." - Doch angesichts der dadurch ausgelösten Hyperinflation auf der Ebene der "Vermögenspreise", alias "Asset-Inflation" sehen sich die korrupt-begriffslosen "Notenbanker" gezwungen, durch so genannte "Zinserhöhungen" dieser neuerlichen Giga-Blase "Einhalt zu gebieten" (zu dumm nur, dass dieser "Zins" nur ein Teil des in der Warenproduktion generierten "Mehrwerts" alias "Profits" ist, und die tolle und heilige "Profitrate" und somit auch "Profitmasse" bei eben diesen "real warenproduzierenden Unternehmen entweder schon längst negativ oder nur noch als (natürlich simuliert) homöopathisch zu bezeichnen ist). Und deshalb heißt es dann auch schlicht und ergreifend: "Das monetäre Helium, das diese Blase gefüllt hat, entweicht." - Schöne Aussichten, die den Großteil der Opentheory-Gemeinde jedoch nicht davon abhält, weiterhin von geldförmig vermittelten "Polit-Lösungen" zu halluzinieren, obwohl es doch lautet: "Die Größe des Mehrwerts ist die Schranke der Größensumme der Teile, in die er zerfallen kann." - wozu nun auch mal die so genannten "Steuern" gehören.