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Der Mensch und die Liebe.

Maintainer: Marion Waltner, Version 3, 10.01.2004
Projekt-Typ:
Status: Archiv

Liebe Monika!

(1) Ich wußte jetzt schon selbst nicht mehr, wie man einen Text verfaßt und hineinstellt, habe nämlich plötzlich keine "Links" mehr. Der Titel ist bewußt so gewählt. Schau: Wie würdest Du eher oder lieber empfinden, wenn Du mit einem Menschen in Kontakt trittst, (in alltäglichen Situationen, oder wie auch immer). Hast Du eine Chance, ihn zu erkennen und zu handeln, wenn Du dabei sozusagen "in Dich selbst verliebt" bist. Ein positivgesinnter (optimistischer) Mensch wird sagen: "Ich liebe Dich" und nicht "Ich liebe mich". Wäre doch widersinnig. Aber das Eine schließt das Andere doch nicht aus, oder? So, wenn Du jetzt auf kommentieren gehst, müßtest Du eigentlich schreiben können. Alles Liebe Marion

(1.1) Re: Liebe Monika!, 10.01.2004, 18:47, Jans Bonte: "in mich selbst verliebt" scheint mir etwas sehr anderes als "Ich liebe mich". In dem 'verliebt' steckt, für mich, ein großes Stück Narzismus, diese unglückliche Mischung aus Größenwahn und Depression, jedenfalls etwas Illusorisches. "Ich liebe mich" möchte ich noch ergänzen um ".. so wie ich bin" (Buchtitel von H. v. Schoenebeck). Das wiederum hat große Affinität zum 'Lieben was ist' (vgl. Byron Katie und 'The Work', z.B. in "Lieben was ist - vier Fragen, die Ihr Leben verändern könnten"), das in vielen Kulturen und Religionen mit dem Göttlichen verbunden ist. Mir scheint, erst wenn ich mich so liebe, dann kann ich auch, ohne Besitzanspruch und Abhängigkeiten, ohne Selbstmitleid und Schuldzuweisung, jemand anders, ja, die Welt in der ich lebe, lieben.

(1.1.1) Re: Liebe Monika!, 12.01.2004, 12:20, Marion Waltner: Schon wieder der Schoeneböck, muß ja ein interessantes Buch sein. In sich selbst verliebt ist man meiner Meinung nach wenn es einem gut geht, beispielsweise dadurch, daß jemand in meine Person verliebt ist, und sich selbst lieben aus Egoismus, was wiederum das Gegenteil ist. Die Bezeichnung Narzismus in diesem Zusammenhäng rechtfertig die ganze Sache nur, oder bzw. unterscheidet die beiden Dinge in einer Art und Weise, um für sich selbst irgendetwas zu rechtfertigen. Und PS: ich bin nicht Monika. Marion Waltner

(1.1.2) Lieben was ist?, 13.01.2004, 08:25, Casimir Purzelbaum: Kann man denn etwas, das nicht ist, überhaupt lieben? Die Zusätze scheinen mir eigentlich überflüssig. Was nicht ist, kann man höchstens anbeten, idolisieren usw. oder? Und einen Menschen (sich oder nich) -- auch, wenn man ihn nicht "so liebt, wie er ist".
Andererseits halte ich das "wie man ist" für höchst mißdeutbar: heißt das, man schwebt in einem Gefühlszustand expressiver "Zufriedenheit", i.e. Anspruchslosigkeit -- u.a. sich selbst gegenüber? Vielleicht sollte es in Anlehnung an Heidegger dann schon heißen: sich selbst lieben -- so, wie man west. ;-)

(1.1.2.1) Re: Lieben was ist?, 20.01.2004, 06:46, Marion Waltner: Du meinst wahrscheinlich "wie" man ist, ja genau das glaube ich. Denn: Was ist nicht?

(1.1.2.2) Re: Lieben was ist?, 30.01.2004, 22:33, Marion Waltner: Ich weiß ja nicht, worum es konkret geht?

(1.1.3) Tal der Liebe, 26.01.2004, 21:27, Hanspeter R.: ...über dieser Stadt erhebt sich der Himmel des Entzückens, die alles erleuchtende Sonne der Sehnsucht scheint, und das Feuer der Liebe ist entfacht, und wenn das Feuer der Liebe entflammt ist, wird es die Ernte der Vernunft zu Asche ver- brennen...

(1.1.3.1) Re: Tal der Liebe, 28.01.2004, 10:53, Marion Waltner: Wie ein in Brand gestecktes Weizenfeld am Ende einem Stoppelfeld gleicht.

(1.1.3.2) Re: Tal der Liebe, 30.01.2004, 22:31, Marion Waltner: Was hast Du da von einem Tanzkurs geredet? Bewegst Du Dich gerne, wie stehst Du zu Bewegung in Form von Tanz?

(1.2) Der Mensch und die Liebe, 24.01.2004, 23:23, Klaus Schleisiek: Liebe Marion, Du bist schnell mit Gott beim Argument. Wir leben aber allgemein anerkannt im Zeitalter des Neoliberalismus. Da sind die mittelalterlichen Qualitäten Gottes inzwischen auf das Geld übertragen nebst den Hohepriestern in den Zentralbanken. Und die Gefühle werden vom psychologisch-kausalen, mechanistischen Denken als irreal verdächtigt. Weil: Nicht nachweisbar. Aber Gefühle sind eine Realität und erzeugen die Atmosphäre einer Gegenwart. Meines Wissens hat Hermann Schmitz das als erster Philosoph klar beschrieben.

(1.2.1) Re: Der Mensch und die Liebe, 25.01.2004, 11:24, Marion Waltner: Richtig, Gefühle nicht nachweisbar. Bevor ich auf dieses Thema zurückkomme, möchte ich feststellen, daß dieses System, das Du beschreibst aus meiner Sicht prinzipiell durch die Erfindung des Geldes entstanden ist, dem aus meiner Sicht lediglich der Drang eines einzelnen Menschen zugrundeliegt, besser zu sein als ein Anderer, was ja gemeinhin auch Deinem beschriebenen System zugrundeliegt. Ich finde, daß es einerseits eine schöne Spielwiese dennoch für diejenigen darstellt, welche trotz allem glücklich und zufrieden sind (vielleicht weil sie in einer glücklichen Partnerschaft oder Familie leben). Neben dieser Tatsache dieses Systems, bzw. seines Mechanismus, der sich nie ändern wird, ist es aber erfahrungsgemäß ebenso, und ebenso gültig, daß nicht jeder so ist. Ich habe es unter meinen Freunden, und einige davon kenne ich auch noch nicht so lange, noch nie erlebt, daß mich jemand danach bewertet hätte, was ich habe oder nicht habe, denn vielleicht gerade wenn und weil man sich dieses Mechanismusses dieses Neoliberalismus bewußt ist, wird man darauf achten, ihn unter Gleichgesinnten, bzw. Freunden nicht wirksam werden zu lassen. Gott, gleichermaßen gültig repräsentiert durch die Theologie, oder gemeinhin durch die Kirche ist oder sollte das verspottete Pendant sein, um mit der Allgemeinheit mitzuschwimmen, doch demnach, gerade aufgrund des ganzen Übels ist seine wirkliche Definition doch ungewiß, oder? Denn da man ja mitschwimmen muß oder will, muß die Menschheit, denn stören tut es glaub ich im Endeffekt wieder jeden eine Art Gegenpol schaffen, dem man die Ursache, den Grund wieder zuschanzen kann (Kirchengänger?) Es ist ziemlich leicht mit dem allen umzugehen, wenn man sich zu Bewußtsein führt, daß die Realität des Lebens schlechthin, selbst die der Banken und deren Hohepriester kann man durch Beschäftigung mit der Volkswirtschaft in eine Funktion eingliedern, welche dann der gesamten Weltwirtschaft, je nach funtionieren, wieder eine positive oder negative Bedeutung beigemessen werden kann. So betrachtet z. B. verlieren sie, zumindest gedanklich, ihre Gefährlichkeit, werden sogar nützlich, in x verschiedene Wissenschaftsbereiche, für jeden Bereich einen, eingeteilt und darin stetig erforscht und definiert werden. Ja, und was über die Wissenschaft hinausgeht, wird ja dann bekanntlicherweise dem bedrohlichen Unbekannten zugeschrieben, worunter Du hier die Gefühle gereiht hast. Wie gesagt, ich habe schon über etwas gelesen, dem ich doch auch meinen Glauben geschenkt habe, wo geschrieben ist, daß Gefühle nicht nur eine Atmosphäre schaffen, sondern sogar, entgegen jeder Annahme der Metereologie, das Wetter schaffen. Es ist und bleibt, doch dennoch unseres konsumorientierten Systems, so bezeichne ich den Neoliberalismus Tatsache, daß wir uns dennoch denken und auch ausdenken können was wir wollen. Ich war 10 Jahre alt, als ich in der 4. Klasse Volkschule saß. Ich hatte trotz meines Alters gewisse Härten und Furchtbarkeiten des Lebens kennengelernt, die mich als kleines Schützemädchen, das mit ihrem Freigeist die ganze Welt erobern konnte oder wollte, im Musikunterricht ein Lied kennengelernt (ich habe immer im Chor gesungen), dessen Text einfach lautete "Gedanken sind frei, selbst wenn man mich in einen Kerker sperrt und in Ketten legt, meine Gedanken, meine Gedanken, die sind frei" Und wenn Du genau darüber nachdenkst, es ist ein ganzes Menschenleben lang nicht zu widerlegen. Gedanken sind und bleiben, wenn du das möchtest für Andere unbekannt und auch unsichtbar, denn sonst gäbe es ja auch das ganze beschissene System nicht, die Frage, die man sich glaube ich eher stellen sollte, wohin genau bringt es einen? (z.B. im Gefängnis) Marion

(1.2.1.1) Re: Der Mensch und die Liebe, 26.01.2004, 20:46, Hanspeter R.: "Nach jedem Mond, o mein Geliebter, bin ich drei Tage lang außer mir; heute ist der erste Tag - darum bin ich so glücklich...

(1.2.1.1.1) Re: Der Mensch und die Liebe, 28.01.2004, 14:31, Marion Waltner: Na, bin ich aber froh. (..ich dachte Männer haben keine monatliche Blutung..)

(1.2.2) Re: Der Mensch und die Liebe, 26.01.2004, 21:01, Ing. Hanspeter RIEDMANN: Es wird erzählt, daß einst ein um das Göttliche Wissender mit einem gelehrten Grammatiker auf eine Reise ging. Sie kamen an die Küste der See der Erhabenheit. Der Weise warf sich ohne Zaudern in die Fluten, aber der Gelehrte stand da, gedankenverloren in Erörterungen, die auf Wasser ge- schriebenen Worten glichen...

(1.2.2.1) Re: Der Mensch und die Liebe, 30.01.2004, 16:35, Marion Waltner: Erhabenheit...! Mhmm... Weißt Du, was ich tun würde? Ich würde den See nach einem Ungeheuer erforschen, das ja darin wohnen könnte. Und wenn ich eines gefunden habe, dann fühl ich mich auch erhaben. Vielleicht finde ich ja den hope Diamanten dabei? (Oder ich ersauf bei einer Wassertiefe von 25 cm, weil ich in dem schönen weichen Sand eingeschlafen bin..!) Aber wir könnten ja vielleicht ein Projekt starten. Genannt das Erhabenheit-Demut Projekt: Wir gehen an einen See, es ist vielleicht Frühlung, oder beginnender Frühling, die Sonne scheint, und wie bei Narziß und Goldmund probieren wir, wer weiter kommt, die Erhabenheit oder die Demut. Aufgabe eine eßbare Frucht finden.


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