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Zweite Oekonux-Konferenz - Call for Papers
Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 19.06.2002
Projekt-Typ:
Status: Archiv
(1.1) Re: 2. Oekonux-Konferenz -TITEL FEHLT NOCH- (Beta-Version!), 20.06.2002, 08:22, Stefan Meretz: Ich finde immer noch
- Titel: Freiheit ist keine Ware!
- Untertitel: Idee und Praxis Freier Software
ganz gut. Siehe http://www.opentheory.org/oxkonferenz2/text.phtml#7. Und statt "Berlin" genauer "Technische Universität Berlin".
(1.1.1) Re: 2. Oekonux-Konferenz -TITEL FEHLT NOCH- (Beta-Version!), 21.06.2002, 11:58, Stefan Merten: Für das CfP brauchen wir vielleicht noch nicht unbedingt einen Titel. Ansonsten finde ich den Titel vielleicht gar nicht so schlecht - jedenfalls recht griffig. Der Untertitel ist mir zu Freie-Software-zentriert.
(2) Das Projekt Oekonux (http://www.oekonux.de) arbeitet seit Juli '99 an der Frage, ob und inwieweit die Prinzipien Freier Software-Entwicklung - Verwertungsfreiheit, individuelle Selbstentfaltung, kollektive Selbstorganisation und globale Vernetzung - entscheidende Impulse für neue Formen des menschlichen Zusammenlebens geben können.
(2.1) 20.06.2002, 08:27, Stefan Meretz: Das mit dem "menschlichen Zusammenleben" ist mir zu "menschelnd-seid-lieb-zueinander". Es geht um eine neue Gesellschaft, und das sollten wir auch schreiben.
(3) Ausgehend von dem neuen Modell von Produktion, das in der Freien Software tagtäglich und höchst erfolgreich vorgemacht wird, denken wir darüber nach, ob dieses Modell auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen werden kann bzw. wo es bereits übertragen wird.
(3.1) 20.06.2002, 08:33, Stefan Meretz: Das Anhängel nach dem "bzw." passt semantisch nicht richtig zu dem "nachdenken". Besser zwei Sätze, z.B. "In der Freien Software wird tagtäglich ein neues Modell der Produktion praktiziert. Wir denken darüber nach, ob dieses Modell auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen werden kann bzw. untersuchen Beispiele, wo dies schon (ansatzweise) geschieht."
(4) Auf dieser Grundlage werden utopische Gedanken diskutiert, die bis hin zu möglichen Organisationsformen einer Gesellschaft gehen, in der individuelle und kollektive Selbstentfaltung die Hauptquelle der gesellschaftlichen Produktivität ist und somit die derzeitige auf Lohnarbeit, Geld und Tausch beruhende Wirtschaftsform perspektivisch aufhebt. In diesen Argumentationen ist die Freie Softwareproduktion Keimform eines auf freiwilliger und spontaner Zusammenarbeit beruhenden, herrschaftsfreien Gesellschaftsmodells. In anderen Argumentationen im Projekt ist sie zumindest ein Lehrbeispiel für funktionierende Selbstorganisation.
(4.1) 20.06.2002, 08:37, Stefan Meretz: Statt "Freie Softwareproduktion" besser "Produktionsweise Freier Software". Statt "spontaner Zusammenarbeit" besser "selbstorganisierter Zusammenarbeit", denn "spontan" charakterisiert die FS nicht. Es gibt zwar viele spontane Elemente, aber der Kern ist durchaus sehr planvoll - nur eben auf der Basis von Selbstorganisation. Vielleicht geht auch "selbstgeplant".
(4.2) 21.06.2002, 12:00, Stefan Merten: Das "herrschaftsfrei" hier beißt sich mit der gleichnamigen Diskussion, die unten erwünscht ist. Ich würde es weglassen oder durch "emanzipiert" ersetzen, was m.E. breiter ist als herrschaftsfrei. Taucht wohl noch öfter auf.
(5) Untermauert werden die Diskussionen im Projekt von einer genauen Beobachtung der aktuellen Entwicklungen bei der Freien Software und in anderen Bereichen, die eine Übertragung derer Prinzipien versuchen. Dazu gehören natürlich auch kritische Stimmen innerhalb und ausserhalb des Projekts, also hoffentlich auch auf der Konferenz.
(5.1) 20.06.2002, 08:38, Stefan Meretz: Vereinfachung: "...Entwicklungen in der Freien Software und anderen Bereichen, die..."
(5.2) 21.06.2002, 12:02, Stefan Merten: "also hoffentlich auch auf der Konferenz" halte ich immer noch für verzichtbar, da es in diesem Kontext ohnehin klar ist. Das bringt für mich ein etwas seltsames Geschmäckle rein.
(6) Die Konferenzbeiträge können aus einem weiten Spektrum von Zugängen kommen, sollten jedoch ihren inhaltlichen Bezug zu den oben genannten Prinzipien Freier Software verdeutlichen.
(7) Dies soll die zweite Konferenz dieser Art sein. Die erste verlief im April 2001 in Dortmund sehr erfolgreich und ist unter http://erste.oekonux-konferenz.de ausführlich dokumentiert. Diskussionen, die dort begonnen wurden sind in der Zwischenzeit vertieft worden und können natürlich auch auf der zweiten Konferenz weiter besprochen werden.
(9) Erfahrungen aus Projekten, Erfolgsgeschichten, aber auch Konflikte, Widersprüche (z.B. Geldverdienen vs. Selbstentfaltung, Lohnarbeit vs. Freies Tun etc.) sowie Untersuchungen zum Phänomen Freie Software.
(10) Präsentation von Projekten oder auch nur Gedanken, die die Prinzipien Freier Software-Entwicklung auf andere Bereiche des menschlichen Lebens übertragen oder die Wurzeln dieser Prinzipien in älteren Systemen (Wissenschaft, Kultur, ...) darlegen wollen
(10.1) Re: Übertragung der Prinzipien Freier Software, 20.06.2002, 00:11, Karl Dietz: hi, ich könnte mir vorstellen das von mir entwickelte online-training anzubieten. und zwar in online-form, ab abnahme des vorschlags. ob ich das dann in real life in berlin zeigen könnte. müsste ich ja hinfahren ;) - die methoden und inhalte des online-trainings sind so gut wie alle auf coforum.de zu finden. gruesse und alles gute fuer ox2, auf das ich schon mehrmals hingewiesen habe. karl
(10.2) Re: Übertragung der Prinzipien Freier Software, 20.06.2002, 10:28, Bernd Binder: Hallo, Vieileicht wäre besser: "... in älteren Systemen (Wissenschaft, Kunst, ...) darlegen ..."# Das ist spezifischer.
(10.2.1) Re: Übertragung der Prinzipien Freier Software, 21.06.2002, 12:03, Stefan Merten: Finde ich gut.
(11) Beispiele offener und kooperativer Technikentwicklung; wie sieht herrschaftsfreie und nachhaltige Technologie aus und wie kann sie entwickelt werden. Welche Bedeutung haben Freie Standards? Was ist mit der Ökologie?
(11.1) Re: Technologieentwicklung, 21.06.2002, 12:04, Stefan Merten: Besser vielleicht: "Was kann eine solche Technikentwicklung für ökologische Fragen bedeuten?"
(12) Theoretische Modelle der Überwindung von Tausch, Arbeit und Geld, praktische Erfahrungen in Projekten, Widersprüche von Theorie und Praxis.
(13) Wissenschaftlich orientierte Untersuchungen über die Umbrüche in der Arbeitswelt mit der Perspektive auf eine Überwindung der Arbeitsgesellschaft
(14) Überlegungen aus dem Sektor politischer Organisationen Freie Software und deren Prinzipien, oder das Verhältnis von Staat und Freier Software betreffend
(15) Freie Musik und Freie Formate, Erfahrungen und Projekte, neue Entwicklungen in verschiedenen Kulturbereichen, Freie Encyclopädien, ...
(16) Die neue Rolle der Subjektivität, anders Handeln in Freien Projekten, Selbstorganisation und Selbstentfaltung, theoretische Reflexionen und praktische Erfahrungen
(17) Diese Themen und ihr Bezug zu Freier Software waren im letzten Jahr ein sehr kontrovers diskutiertes Feld im Projekt. Gibt es Macht oder gar Herrschaft in Freier Software? Wie verhält sich Freie Software zum Konzept Freier Kooperation? Freie Software und Patriarchat?
(18) Wie verhalten sich die im Projekt diskutierten Theorien zu den momentan heiss diskutierten anderen kritischen Theorien (Empire, Krisis, ...). Was haben unsere Diskussionen mit der Globalisierung zu tun?
(19) Interessant sind Ideen zu konkreten Projekte, die versuchen unsere Ideen in die Praxis umzusetzen. Freie Lizenzen für andere Bereiche, Umsonstläden, ...
(20) Die geplante Konferenz soll die Möglichkeit bieten, die Gedanken, die an verschiedenen Stellen unabhängig voneinander entstanden sind, zu bündeln, gemeinsam neu zu diskutieren und für alle fruchtbar zu machen. Neben einem Kennenlernen soll auf Vorträgen und in Workshops der jeweils aktuelle Stand der Diskussion vorgestellt werden.
(21) Interessierte, die einen Vortrag halten oder einen Workshop anbieten möchten, reichen eine kurze Skizze des Vorhabens beim Projekt Oekonux ein.
(22) Abgabeschluß für Vortrags- oder Workshopskizzen ist der 1.9.2002
Entscheidung über die ausgewählten Beiträge bis zum 15.9.2002
(22.1) 21.06.2002, 12:31, Stefan Merten: Als Termin für das CfP schlage ich mal nächsten Montag (24.6.) vor.
(23) Die Konferenzsprachen sind Deutsch oder Englisch. Übersetzer werden benötigt!