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Postzionismus

Maintainer: Jörg Schneider, Version 1, 15.04.2003
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Allgemein

(1) Phänomene tauchen in der Geschichte auf.Man muss diese In ihrem jeweiligen Kontext erkennen,einordnen und verstehen.Dies kann als Problem bezeichnet werden.Dieses Problem muss abgearbeitet werden.(in der Theorie wie in der Praxis).

(1.1) Re: Allgemein, 19.04.2003, 23:30, xenid :-): eines der größten probleme der geschichte ist die phänomene zu aktuellen themen werden zu lassen, dadurch, dass man die geschichte verstehen will...
es ist eine jetzt-vernunft die phänomene einfach wirken zu lassen, ohne sie nach sinnhaftigkeit zu werten oder zu hinterfragen... die vernunft, die immer mit oder durch das herz spricht, hat aus jedem geschichtlichen phänomen gelernt OHNE es verstanden (intellektuel) haben zu müssen.
wenn die aufmerksamkeit auf den moment gerichtet wird, spielt die geschichte keine rolle in der problematik, da sie ihre prägende einfachheit bis in die aktuelle zeit tief eingepflanzt hat.

Gegnerschaft zum Zionismus

(2) Die Mehrheit der Juden wie der Linken war bis zur Gründung des Staates Israel gegen den Zionismus.Dies gilt für die orthopraxen,die liberalen und auch die jüdische wie nichtjüdische Linke.Die meisten Strömungen gingen damals von einer Assimilation aus.

Zionismus

(3) Der Zionismus unterteilt sich in einen rechts-und einen linkszionistischen Flügel.

(3.1) Re: Zionismus, 30.10.2003, 15:54, Ano Nym: Lol, das würed ja nichts anderes heissen, als du du zwischen linken rechten nazis unterscheiden würdest. sowas unterlogisches..hier laufen auch nur idioten rum oder.

(3.1.1) Aber, aber., 31.10.2003, 14:33, Jörg Schneider: Es gibt z.B. Meretz (linkszionistisch) und es gibt den Likud.

Die Zukunft liegt eben in der Überwindung des Antizionismus wie des (Pro-)Zionismus.Eine staats-und klassenlose Weltgemeinschaft wird geschaffen.Deine Position ist blindes draufhauen, traurig.

Die Ingrid Strobl hat zum Thema Linkszionismus einige Bücher herausgegeben.Die empfehle ich zum Studium.

(3.1.1.1) Re: Aber, aber., 03.11.2003, 02:13, Raimund Köhn: Eigentlich wollte ich mich hier ja nicht mehr äußern, aber es geht einfach zuviel Schwachsinn durch diese Foren. Das hängt mit dem A-Historismus vieler Leute zusammen, wobei ich mir dann die Frage stelle, wenn ich kein Geschichtsverständnis habe, wie will ich dann aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen begreifen? Ich persönlich halte das für eine arrogante Marotte der zeitgeistig Labernden. Und diese Marotte ist definitiv tödlich oder selbstzerstörerisch, weil die die labern, meinen auch noch, sie würden verstehen. Wie Marx mal im Hinblick auf das Geschichtsverständnis der bürgerlich kapitalistischen Gesellschaft anmerkte (sinngemäß): "Im Nachhinein fügt sich die Geschichte in den Ablauf zur Höher- oder Weiterentwicklung der Menschheit." Nun, sie tut das nicht. Wenn ein solcher Eindruck entsteht, ist das halt die Arroganz der nachfolgenden Generationen, seien sie nun herrschend oder marginal/sektiererisch. Das hilft aber in beiden Fällen niemandem, sondern befördert nur das blinde Walten vermeintlich übermächtiger historischer Kräfte. Was nun die Motivation für meinen Einwurf angeht, der Zionismus ist bei Herzl weder links noch rechts. Er ist politisch, aber das in einer ganz spezifischen Form, er setzt nämlich vor die politische Überzeugung die Konfession. Nur wer Jude ist, kann auch Zionist sein. Das markiert in der politischen Philosophie des frühen 20. Jahrhunderts einen Regress (das war alles noch vor dem Holocaust). Was (historisch) richtig ist, dieser Zionismus hatte vor dem Holocaust nur eine Minderheitenanhängerschaft und die Mehrheit der europäischen Juden glaubte tatsächlich an die Integration und Assimilation. Doch ebenfalls historisch ist die Gründung der ersten Kibbuzim zeitgleich mit der Entstehung des Herzl'schen Zionismus und die hatten Anfangs weder etwas mit der jüdischen Eschatologie, noch der politischen Bewegung zur Gründung des Staates Israel zu tun. Die ersten Kibbuzim waren allerhöchstens latent jüdisch, aber sie waren definitiv kommunistisch, weil sie kein personales, geschweige denn produktives Eigentum kannten. Insofern war diese Bewegung definitiv klassenlos, allerdings staatenlos nur, weil es keinen israelischen, noch einen palästinensischen Staat gab. Es gab einfach nur ein englisches Protektorat, also eine imperialistische Verwaltung, der dieses Gebiet relativ lange, bis zum 2. Weltkrieg, relativ egal war, weil es auch keine damals bekannten nennenswerten Ressourcen in diesem Gebiet gab. Wenn nur mal einer genauer in die Geschichtsbücher schauen würde, dann müßte ihm oder ihr auffallen, daß sogar den Herzlschen Zionisten Palästina bis zum 2. Weltkrieg völlig egal war. Die Zielsetzung des (damals marginalisierten) Zionismus war die Etablierung einer europäischen politischen, jüdischen Elite. Erst mit dem deutschen, italienischen, spanischen Faschismus in den 30er Jahren und dem Vollzug des Holocaust orientierte sich der Zionismus in das "gelobte" Land und ging dabei jene unheilige Allianz mit den traditionellen Juden ein, die den Staat Israel in den biblischen Grenzen einforderten. Diese traditionellen Juden, die sich heute im Likud formieren, haben weder etwas mit den Kibbuzim, noch der ursprünglichen Ausrichtung des Zionismus zu tun. Der Likud definiert die Staatszugehörigkeit über die geburtsrechtlich Zuordnung zum Judentum als Religion. Das ist weder staats- noch klassenlos, das ist schlicht religiös, sektiererisch religiös und paßt selbstverständlich vorzüglich in die Ideologie einer Sekte. Allerdings hat und wird das nie was zu tun haben mit Politik. Das könnt ihr verstehen oder ihr könnt das auch bleiben lassen. Nur schert mich das nen Scheißdreck. Ich sag euch das nur, weil wie schon mehrfach angemekt, grundsätzlich sprechen ich keinem Menschen die Fähigkeit zum Denken und zur Erkenntnis ab. Aber ich hab damit alles gesagt, was ich zu diesem Thema sagen kann und will. Also macht was draus oder laßt es, cu Raimund

(3.1.1.1.1) Re: Aber, aber., 03.11.2003, 17:44, Jörg Schneider: Dein Schwätzen macht da nichts wieder lebendig und es kann auch nie wieder lebendig werden.Ansonsten scheinst du dich zu sehr verstrickt zu haben auf deine ("Ideal")Seite des Zionismus.Aber dein Schwadronieren bringt nichts, nichts hier und auch nichts für die Aufhebung.Dir fehlt die Ausrichtung der WILLE. Du wirst das sicherlich nicht mehr lernen wie ich sehe.Aus dem Kibbutz wird der Welt-Kibbutz(Prophet Kurz),überall Kibbutz. JOOO. Ganz, ganz militärisch!!!Für alle!!!

Siehe auch:
http://www.opentheory.org/gi_wahres_opus_dei/text.phtml

Gründung des Staates Israel

(4) Mit der Gründung des Staates Israel änderte sich dies grundlegend.Die meisten Juden und Linke schwenkten auf einen Pro-Israel Kurs.(Die Sowjetunion war damals führend in der Anerkennung).Mit der israelischen Staatsgründung kam es zu einer "Volkswerdung" der Juden.Die Palästinenser wurden vertrieben.

(4.1) Re: Gründung des Staates Israel, 25.08.2004, 19:22, Thomas Rassloff: die Palästinenser wurden nicht vertrieben, über 1Million Araber haben einen Israelischen Paß und sind somit volle Mitglieder der Israelischen Gesellschaft mit allen Rechten und Pflichten. Es gibt auch arabische IDF-Soldaten

Veränderungen

(5) Bedingt vor allem duch innenpolitische Gründe kam es zu einem Richtungswechsel der Sowjektunion.Die nach Moskau orientierten kommunistischen Parteien machten diesen Wechsel mit.Der übrige Teil der Linken blieb proisraelisch.

68 und die Folgen

(6) In den 70er Jahren schwenkte die Linke fasst vollständig auf einen israelfeindlichen Kurs um.Es war also üblich als Linker gegen Israel bzw.die israelische Politik zu sein.

Im Laufe der 80er

(7) Im Laufe der 80er Jahre kam es, vor allem auf den deutschsprachigen Raum begrenzt, zu einer Teilung der Linken.Ein Teil blieb antizionistisch, ein anderer wurde prozionistisch.

(7.1) Re: Im Laufe der 80er, 22.04.2003, 11:12, Emil Schlenz: Geht das denn, prozionistisch und links? Theodor Herzel betrachtete die Araber als minderwertig; und die Kibbuzime basieren auf Landraub, seien die Kibbuzime nun von Links- oder Rechtszionisten geführt, es sind Wehrdörfer, ein Konzept, das dann auch von der Armee Guatemalas importiert wurde...

(7.1.1) Re: Im Laufe der 80er, 22.04.2003, 15:21, Robert Halbhuber: Der Nationale Wahn muß im Sinn des "Liebenden Wesen" gelöst werden.Kein Mensch ist zuviel!Wo es eine Maschine gibt braucht man diese schwächelnden Gestelle(Nationalstaaten) auch nicht mehr.Warum Tretroller fahren wenn man mit dem Raumschiff "full of space" unterwegs sein kann! PS:Raub kann es nur da geben wo es Eigentum gibt!

Grotesken

(8) Dieser Streit um das (richtige) Hegeobjekt,wurde und wird nun bis ins Lächerliche hinein weitergeführt.Wobei es dabei in allen Parteiungen alle Ausrichtungen gibt.Von unversöhnlich-extrem bis zu einer "Anerkennung" der jeweiligen Staatlichkeit.

Politik

(9) Dieser Streit,diese Zerstrittenheit in Bezug auf das jeweilige Hegeobjekt und wie damit umzugehen ist,ist von links bis rechts zu beobachten durchzieht die gesammte Politik.Einher geht das mit einer exotischen "Bündnispolitik".

Krisenentwicklung

(10) In Israel wie bei den Palästinensern kam es zu einem Erstarken fundamentalistisch-religiöser und extremnationalistischer Kräfte.Dies ging einher mit einer Transnationalisierung und Globalisierung des Kapitals Wenn man dabei die Situation weltweit und auch im Nahen Osten betrachtet,hat sich die finanzielle Situation der Staaten massiv verschlechtert.So hatte 2002 Israel,Jordanien und auch die Türkei Probleme neue Kredite zu bekommen.Die Palästinenser gingen bankrott.

(10.1) Re: Krisenentwicklung, 16.04.2003, 22:14, Bernd vd Brincken:
Was heisst "finanzielle Situation verschlechtert"? - Ein Staat ist kein Unternehmen, es gibt (zum Glück) kein "Konkursrecht für Staaten". Wie also soll das "Zusammenbrechen" praktisch ablaufen?

(10.1.1) Re: Krisenentwicklung, 22.04.2003, 16:01, olafboerger ??: So,so. Wie verhält es sich denn dann mit dem Gros der sogenannten "Nationalstaaten" weltweit, die doch offensichtlich nur noch Zerfallsruinen sind. "Schöner wohnen in Somalia" , mafiotischer Romantizismus - inklusive Massaker.

(10.1.1.1) Re: Krisenentwicklung, 22.04.2003, 19:21, olafboerger ??: Nebenbei bemerkt: Womit agiert denn der Staat? Doch wohl mit dem Marktmedium "Geld", d.h. der Staat selbst steht sehr wohl unter "Finanzierungsvorbehalt". Wo nichts "abzuschöpfen" ist, kann man schwerlich etwas "umverteilen" (null geteilt durch soundsoviel), also sekundär vermitteln.

Krisenszenario

(11) Israel wird,bei Beibbehaltung seiner engen Bündnisbeziehungen zur USA,als letzer Staat im Nahen Osten zusammebrechen.Das ist heute schon absehbar!Es müssten also alle Strömungen ein Interesse daran haben aus dem Kapitalismus rauszukommen.Staatlichkeit wird aufgehoben,nicht abgeschafft.Israel kann nicht als letzter Staat abgeschafft werden.Entweder es gelingt ein Einstieg in die Aufhebung,oder es ist schlimmes zu befürchten.(Von Israel ausgehend wie auch von der arabischen Welt).

Ansätze

(12) Förderung von Deeskalation.Versuch eine poststaatliche Perspektive zu formulieren.(Für die Welt aber eben im Speziellen auch für den Nahen Osten).Dies kann nicht dadurch gehen das eine Seite "Gewinner" ist! Israel muss seine Truppen zurückziehen und die Palästinenser die Selbstmordattentate stoppen. (Die Vertreibungen,die mit der Staatsgründung verbunden waren sollen akzeptiert werden.Mit Entschädigung!) Umgang mit Sprachgrenzen wie in der Schweiz. Aufbau von postnationalen Kibbutz-Strukturen. Die Maschine soll aufgebaut werden.(Siehe Phase4).

(12.1) Re: Ansätze, 16.04.2003, 22:11, Bernd vd Brincken:
"Poststaatliche Perspektive"? - Ein Grund für die Gewaltspirale ist doch offenbar ihre identitätskonstituierende Wirkung für jeden der beiden Staaten.
Nun soll aus dem Kampf-um-Identität direkt in einen Zustand staatlicher Identitätslosigkeit gewechselt werden? - Das ist kaum glaubhaft.

(12.1.1) Re: Ansätze, 22.04.2003, 10:12, Jörg Schneider: Maschine,Menschheit,Kommunismus als Religion

(13) Es ist weiter darauf hinzuweisen ,das Israel/Palästina nur ein Teilproblem ist,in der Welt des Verfalls,und es vollkommen unverständlich und unvernünftig ist ,derart isoliert in der Linken das Welttgeschehen wahrzunehmen.


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