Home   Was ist ot ?   Regeln   Mitglieder   Maintainer   Impressum   FAQ/Hilfe  

Sounding the death knell2

Maintainer: Olaf Boerger, Version 1, 03.12.2005
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

I.

(1) Am 02.12.2005 konnte mensch auf nur einer Seite der FTD drei klasse Artikel bestaunen: "Amerikas Immobilienboom geht zu Ende", "US-Außendefizit gefährdet EU" und "Dänemarks Wirtschaft auf Rekordkurs".

II.

(2) In "Amerikas Immobilienboom geht zu Ende" kann mensch folgendes lesen:"Für die US-Einzelhändler könnte das Ende des Hausbooms fatal sein: Nach einer Studie des US-Notenbankchefs Alan Greenspan haben die US-Bürger 2004 rund 600 Mrd. Dollar Cash bekommen, indem sie neue Hypotheken auf den gestiegenen Wert ihrer Häuser aufgenommen haben. (Selbstredend hat die Fed diese Pump-Orgie durch die Vergabe billigen Kreditgeldes an die Banken selbst mit initiiert - genau so wie durch die weiter laufenden, von China und Japan aufgekauften US-Staatsanleihen, damit deren Export nicht kollabiert) Ein großer Teil des Geldes wird ausgegeben. Goldman-Sachs-Ökonom Hatzius geht davon aus, dass die Amerikaner in diesem Jahr noch 834 Mrd. Dollar über Hauskredite entnehmen." - Wie es halt schon im Projekt 'Apokalyptisches Requiem' zu lesen war: "Ohne Vermögenspreisinflation (die gute alte "Asset-Inflation") und Kreditexpansion geht in den USA kurzum gar nichts." (FTD-Zitat)

III.

(3) Nicht weniger "beeindruckend" ist folgendes Statement zum Artikel "US-Außendefizit gefährdet EU":"Unter Volkswirten (die natürlich keinen blassen Schimmer haben) wird seit Jahren diskutiert, wie weit das Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz noch wachsen kann, bevor es zu einer Korrektur etwa in Form einer Dollar-Abwertung kommt. Umstritten ist auch, wie plötzlich eine Korrektur stattfinden wird und ob diese eine weltweite Rezession nach sich ziehen könnte. China gilt dabei vielen Ökonomen als Schlüssel für einen sanften Rückgang des US-Haushaltsdefizits, weil rund ein Viertel des amerikanischen Fehlbetrags im Handel mit der Volksrepublik entsteht. Washington wirft dabei den Chinesen vor, ihre Währung mit Devisenmarktinterventionen ungerechtfertigt billig zu halten und so für das enorme Außendefizit von derzeit rund 700 Mrd. Dollar pro Jahr verantwortlich zu sein." Dieses Statement ist ein Paradebeispiel für Finanz-BSE im Endstadium. Wenn China nämlich seine Währung verteuerte, würde das postwendend zu einem Einbruch bei den chinesischen Exporten führen, d.h., China würde dadurch das Geld flöten gehen, das es den USA leiht, um damit deren zweites Defizit zu finanzieren: das US-Haushaltsdefizit, das sich auf in etwa 500 Mrd. Dollar im Jahr beläuft. Damit würde der ohnehin nur noch auf Pump scheinfinanzierte Voodoo-Konsum noch schneller kollabieren. Und auch in anderer Hinsicht lässt sich nur noch finales Sabbern konstatieren, denn selbst wenn mensch das "chinesische Viertel" abziehen würde, bliebe immer noch ein Defi von bescheidenen 525 Mrd. Dollar. - Was nun die Auswirkungen auf die EU betrifft, lautet es schlicht und ergreifend: "Nach Berechnungen von Experten könnte eine starke Dollar-Abwertung die europäischen Exporte um 233 Mrd. Dollar einbrechen lassen. Dies würde rund drei Millionen Arbeitsplätze kosten." - Hurra.

IV.

(4) Der Artikel "Dänemarks Wirtschaft auf Rekordkurs" rundet das Bild insofern ab, indem er die Unverfrorenheit der Fake-Factory offenbart, denn wie fast immer korrespondiert die Hurra-Überschrift nicht mit dem Inhalt. So heißt es dann auch über den "dänischen Tiger": "Zudem (von wegen "zudem" - das war die "Haupstütze" (siehe Projekte 'Globaalaballa' und 'Großbankrottannien'))heizten die niedrigen Zinsen und die stark gestiegenen Immobilienpreise den Verbrauch an. - Und jetzt kommt's mal wieder: Wer schon ein Haus hat RECHNET SICH REICH und konsumiert mehr - zum Teil auf Pump (von wegen: "zum Teil") - Ja, das nennt mensch eine "solide" "Realakkumulation"!!!