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Visionale - Messe der Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft

Maintainer: Visionale OrgArGe, Version 1, 24.02.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

ein bisschen was zum Einstimmen

(1) Es geht bei diesem OT-Projekt darum, ein anderes Projekt bei der weiteren Entwicklung zu unterstützen. Es geht um die Visionale - Messe der Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Diese hat bereits zweimal stattgefunden (siehe http://visionale.net) und wird von den meisten, die mitgemacht haben, als überaus zukunftsträchig und stark entwicklungsfähig angesehen. Dazu braucht es natürlich auch eine Ausweitung des theoretischen Fundaments und einen ständig köchelnden kreativen Prozess und so weiter... Wir laden jedenfalls herzlich ein sich hier einzuschalten. Nicht zuletzt auch deshalb, um die vielzitierte Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.

(2) Wir wollen dabei aber vorerst nicht allzu viel vorgeben und ergänzen nach und nach mit Hilfe der wunderbaren Kommentarfunktion hier. Die Visionale hat jedenfalls ein recht weites thematisches Umfeld, in dem sie sich bewegt und es werden ziemlich verschiedene Aspekte angesprochen, wo unten einmal nur die Überschriften und kleine Untertitel angegeben sind. Wenn dieses Projekt einmal abgeschlossen werden sollte, könnte so vielleicht eine schöne Geschichte zustande gekommen sein :-)

Organisatorisches

(3) Wie alle Projekte, die irgendwie in die Wirklichkeit umgesetzt werden sollen, gibt es auch hier ausreichend recht Praktisches zu tun. Hier könnte es z.B. um die Gestaltung von Kooperations- bzw. Kommunikationsstrukturen gehen, oder hintergründiger um z.B. Freiwilligkeit und Selbstausbeutung... Zudem können hier Arbeitsmodelle, die sich das Konzept der Freien Kooperation zur Grundlage gemacht haben, ausgetestet und verfeinert werden.

Termin und Ort

(4) Die Wahl von Termin und Ort Bedarf einiger Sorgfalt, um auch thematisch eine optimale Einbettung ins "Zeitgeschehen" zu erreichen...

Motto

(5) Ganz ein wichtiges und tiefheikles Thema. Wir haben die Visionale bisher immer unter ein bestimmtes Motto gestellt - ebenfalls und als eigentliche Botschaft zwecks stimmiger Einbettung ins "Zeitgeschehen". Bei der Visionale 2000 war es "Friede ist viel mehr als kein Krieg", 2001 dann "Was alle angeht, können nur alle lösen". Für 2002 stehen wir bei "Kein Ich ohne Dich", das hat sich aber noch nicht endgültig verdichtet. Zu bedenken ist hier jedenfalls auch, dass die Motti selbst üder die Jahre eine Geschichte erzählen.

Gestaltung

(6) Auch so ein einiges an Kreativität bedürfendes Thema. Da spielen natürlich die räumlichen Gegebenheiten eine große Rolle. In erster Linie stellen sich aber so interessante Fragen wie "Wie präsentieren wir uns als NGO gelungen der Öffentlichkeit?" oder "Wie bringen wir unser Anliegen nachvollziehbar hinüber?" und "Wie bringen wir unsere Arbeit in eine transportierbare Form?" usw. usw. - ein ziemlich ausuferndes Thema.

Theorie

(7) Ja, hier lauern an jeder Ecke sinnhaft scheinende Fragen. Es beginnt bei "Was ist Zivilgesellschaft nun wirklich?" und reicht bis was weiß ich wohin, Gesellschaftskritik bis Gesellschaftsgestaltung in allen Dimensionen und Beleuchtungen...

(7.1) Re: Theorie, 25.02.2002, 12:46, Martin Schaurhofer: Liebe LeserInnen, ich denke, dass es wesentlich wäre, den Vorteil einer pluralen, kritischen und heterogenen Gesellschaft anzuerkennen. Und zwar auch von jenen, die über etwas mehr Definitionsmacht verfügen als ich in diesem Medium. Ich habe das Gefühl, dass viele politische EntscheidungsträgerInnen, im Sinne der Erhaltung des Systems argumentieren - vielleicht gar vorschnell argumentieren. oder: Dagegen argumentieren. Ich kann das durchaus nachvollziehen, wenn ich mich in diese Argumentations- und Systemlogik einlasse. Dennoch frage ich nach den übergeordneten Werten, die mehr oder weniger im Verborgenen schlummern. Und solche Werte werden dann offenkundig, wenn kritisches ehrenamtliches Engagement mißbilligt wird und helfendes, ehrenamtliches Engagement mit Orden versehen wird. Es wäre wichtiger, der Zivilgesellschaft Gehör zu geben als Orden. Daher - etwas vereinfacht mein Slogan: \\\"Gebt Ohr anstatt Orden.\\\" Liebe Grüsse Martin Schaurhofer

(7.2) Re: Theorie, 25.02.2002, 12:47, Martin Schaurhofer: Liebe LeserInnen, ich denke, dass es wesentlich wäre, den Vorteil einer pluralen, kritischen und heterogenen Gesellschaft anzuerkennen. Und zwar auch von jenen, die über etwas mehr Definitionsmacht verfügen als ich in diesem Medium. Ich habe das Gefühl, dass viele politische EntscheidungsträgerInnen, im Sinne der Erhaltung des Systems argumentieren - vielleicht gar vorschnell argumentieren. oder: Dagegen argumentieren. Ich kann das durchaus nachvollziehen, wenn ich mich in diese Argumentations- und Systemlogik einlasse. Dennoch frage ich nach den übergeordneten Werten, die mehr oder weniger im Verborgenen schlummern. Und solche Werte werden dann offenkundig, wenn kritisches ehrenamtliches Engagement mißbilligt wird und helfendes, ehrenamtliches Engagement mit Orden versehen wird. Es wäre wichtiger, der Zivilgesellschaft Gehör zu geben als Orden. Daher - etwas vereinfacht mein Slogan: \"Gebt Ohr anstatt Orden.\" Liebe Grüsse Martin Schaurhofer

(7.3) Zivilgesellschaft, 26.02.2002, 15:49, Christian Apl: bei allen Einwänden, die gegen die Verwendung des Begriffs vorgebracht werden, mussten wir doch für die praktische Umsetzung eine Bezeichnung finden, die leicht gängig ist und zudem Kriterien angeben, was wir darunter verstehen bzw. woran eine zivilgesellschaftliche Initiative oder Organisation zu erkennen wäre. Im Konzept hat sich bisher so verdichtet:

(7.3.1) Umfassende Achtung der menschlichen Würde, 26.02.2002, 15:51, Christian Apl: Die Zivilgesellschaft ist ein essentieller Pfeiler in der politischen Praxis eines demokratischen Verfassungsstaates. Dementsprechend agieren die betreffenden Gruppierungen auf der Grundlage der Allgemeinen Menschenrechte und bekennen sich somit zu Achtung der Würde, Gewaltfreiheit und Nichtdiskriminierung. Sie zielen damit im weitesten Sinn auf die Erhaltung und die Förderung des Lebens allgemein ab (weshalb die positive Bezeichnung “Civil Society Organisation”, CSO, dafür gefunden wurde).

(7.3.2) Freiwilligkeit, 26.02.2002, 15:52, Christian Apl: Die Gruppierungen betätigen sich freiwillig aus eigenem, „inneren“ Antrieb, sie sind in diesem Sinne autonom und haben keinen außerhalb der Gruppe stehenden Auftraggeber (deswegen oft auch die Bezeichnung Non Governmental Organisation, NGO, Nicht-Regierungsorganisation, NRO - in Abgrenzung zur öffentlichen Verwaltung, um zu zeigen, dass die jeweilige Gruppierung eben nicht im Auftrag einer Regierung oder öffentlichen Verwaltung aktiv ist.)

(7.3.3) Kein Profitinteresse, 26.02.2002, 15:52, Christian Apl: Ihr Zusammenschluss erfolgte nicht aus Profitinteresse (deswegen werden sie oft als Non Profit Organisation, NPO, bezeichnet – in Abgrenzung zum profitorientierten Sektor der privaten Marktwirtschaft). Das gemeinsame Grundanliegen der am Zusammenschluss Beteiligten liegt vielmehr im gesellschaftlichen, im kulturellen/ künstlerischen, im politisch/rechtlichen, im Bildungsbereich und verwandten Bereichen.

(7.3.3.1) Re: Kein Profitinteresse, 06.03.2002, 14:44, Ano Nym:

(7.4) Zivilgesellschaft II, 07.03.2002, 16:59, Christian Apl: Von einigen fast durchwegs überschwänglich positiv besetzt, für andere zumindest verdächtig, weil die assoziative Verwandtschaft zur Bürgergesellschaft christlichsozialen Zuschnitts kritische Blähungen stimuliert, von wieder anderen als Brutstätte linken Chaotentums argwöhnisch beäugt, für die meisten aber eher bedeutungsleer, versuchen die, die mit dem Begriff „Zivilgesellschaft“ operieren, doch immer wieder ein bestimmtes Phänomen zu bezeichnen. Ein Phänomen, das vorhanden ist und dementsprechend immer wieder zu seiner Benennung reizt. Ein Phänomen, das zudem in den letzten Jahren verstärkt aufzutreten scheint und damit die modebewussteren unter den Begriffsjongleuren schon wieder von einer inflationären Verwendung des Begriffs sprechen lässt. Sieht mensch vorerst von der Benennung ab, bleibt immer noch eben dieses Phänomen zu beschreiben bzw. zu deuten.

(7.4.1) Was tritt in Erscheinung?, 07.03.2002, 17:01, Christian Apl: Was ist es eigentlich, das da in Erscheinung tritt? Viele, mitunter sehr verschiedene Menschen tauchen in meiner Erinnerung auf. Gemeinsam ist ihnen, dass sie – ganz nach Fähigkeit und Vermögen – aus einem inneren Antrieb heraus aktiv werden, Initiative ergreifen, sich einmischen, Anteil nehmen. Sie zeigen Probleme an und auf, sind entlang ihrer Biographie in Zonen geraten – haben von gesellschaftlichen Konstellationen Kenntnis bekommen – die sie zum Handeln entscheiden ließen. Mit dieser Entscheidung haben sie ihrer Biographie meistens eine nachhaltig wirksame Wende verpasst, zumindest aber ihre Standardlebensläufe um einen wesentlichen – weil für die meisten ungemein sinnstiftenden – Handlungsstrang angereichert. Aus diesen Beobachtungen lassen sich einige Bedeutungskomponenten für den Zivilgesellschafts-Begriff ableiten (und ich möchte doch vorerst ganz gerne bei dieser Bezeichnung bleiben).

Konzept

(8) Hier gilt es die gewonnenen Ergebnisse aus dem Diskurs der obigen Themen zusammenzufassen, zu verdichten und in einen umsetzbaren Guß zu bringen. Hier läuft alles zumindest wesensmäßig zusammen und ein, was mit der Sache zu tun hat.

Vernetzung

(9) Was und wie kann im Umfeld und im Zuge der Durchführung an Vernetzungsarbeit geleistet werden?

(9.1) Veranstaltungen, 01.03.2002, 13:33, Christian Apl: 2002 konnte erstmals eine Reihe von begleitenden Veranstaltungen realisiert werden, wo jeweils einzelne zivilgesellschaftliche Schwerpunkte herausgegriffen werden. Dokumentiert ist dieser Ansatz unter http://www.plattform.org/Visionen2002

Öffentlichkeitsarbeit

(10) eh klor: welche Medienkanäle gibt es und wie kommen wir dort hinein. Wie plazieren wir das Projekt überhaupt im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang? Wie schlagen wir die Brücken zum sog. 1. Sektor (Staatliches, Verwaltung) und zum 2. Sektor (Wirtschaft)?

(10.1) Webautritt, 26.02.2002, 15:24, Christian Apl: bei der so gut wie immer angespannten finanziellen Ausstattung zivigesellschaftlicher Initiativen wohl die günstigste Form dauerhaft eine etwas breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Von der Gestaltung der eigenen Homepage und eine passende Verlinkung zu verwandten Seiten bis zur Plazierung in diversen Terminkalendern eröffnet sich hier ein breites Arbeitsfeld.

"Stimmung"

(11) In welcher Stimmung soll sich die Geschichte überhaupt abspielen? Wie können wir dem Ausdruck verleihen? Hier kommen künstlerische Aspekte ins Spiel. Von der Gestaltung der Plakate und Messeguides bis zur Dekoration des Hauptschauplatzes und der Durchinszenierung des Programmablaufs - mit allem lässt sich der gewünschten Stimmung Ausdruck verleihen.

Dokumentation

(12) Ja, wieviel Geschichte braucht der Mensch? Sicherlich so viel, um Klarheit über sich entwickelnde Strukturen zu erlangen, um sie letztlich weiterentwickeln zu können. Außerdem können die Ergebnisse der Dokumentation, sei es jetzt in Textform, als Video oder Audio selbst schon wieder Kunstwerke sein, die auch ihren Teil zur notwendigen Theoriearbeit liefern und beitragen können.

(12.1) Messeguide, 26.02.2002, 18:29, Christian Apl: Bisher wurde zu jeder Visionale eine Messeguide erstellt, wo das Konzept und die teilnehmenden Initiativen und Organisationen vorgestellt wurden. 2002 soll dieses Handbuch um einen Theorieteil erweitert werden, der den aktuellen Diskursstand wiederspiegelt.

Schnittstellen zu anderen gesellschaftlichen Bereichen

(13) also welche Schnittstellen lassen sich z.B. zum universitären Bereich finden, welchen Zusammenhang und welche Einflüsse gibt es zwischen "Zivilgesellschaft" und Universität. Welche Übergänge gibt es zum Bildungswesen allgemein? Wie würde ein Gesundheitswesen nach zivilgesellschaftlichen Prinzipien funktionieren? Zivilgesellschaft und Medien. Zivilgesellschaft und "staatstragende" Parteien. Zivilgesellschaft und Betriebe. Zivilgesellschaft im Kunstbetrieb. Zivilgesellschaft und tagespolitische Ereignisse. Bis zu Zivilgesellschaft und religiöse Gruppierungen usw. usf. - (setzt natürlich alles ein einigermaßen stimmiges Konzept von Zivilgesellschaft voraus, welches wohl stets weiter zu entwickeln ist).

Raum für Gesamtkommentare

(14) So. Das war einmal so eine Art Inhaltsangabe von der Geschichte. Schreib sie mit oder schau wieder einmal vorbei, um zu sehen, wie es weitergegangen ist. # Hier soll auch Raum für Kommentare sein, die sich auf das gesamte OT-Projekt beziehen. Also z.B. "toll" oder "super" oder "Was für ein Blödsinn!" oder "Schade um die Zeit" - wie auch immer... Wir freuen uns über jede Resonanz.


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