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Angst

Maintainer: Joachim Kübler, Version 1, 28.06.2003
Projekt-Typ:
Status: Archiv

Angst

(1) Angst begegnet uns tagtäglich in vielen Formen. Manchmal ist die Angst eine vortreffliche Ratgeberin, um uns vor gefährlichen Situationen zu schützen oder um uns zu warnen, dass wir eine bestimmte Situation vielleicht nicht meistern ( so die Angst vor einer Klausur, weil wir immer noch nicht genügend gelernt haben.) Angst kann aber auch eine pathologische Form annehmen und Menschen in ein Gefängnis stecken, welches sie auch mit therapeutischer Hilfe kaum noch verlassen können - sei es soziale Phobie, sei es Agoraphobie usw.

(1.1) Re: Angst, 29.06.2003, 12:48, Uwe Berger: Dort, wo wir unseren Gefühlen begegnen, dahinter liegen unsere Möglichkeiten. Manchmal benutzen wir den Stein, den wir vor unsere Gefühle gerollt haben, als Schutz und Ausflucht vor manchen traumatischen Erinnerungen zu schützen (so die Angst, die jedesmal auftritt, wenn wir vor etwas Unbekannten stehen, daß uns offenbar für ungenügend halten möchte, zur eigenen Selbstwertgefühlaufbesserung). Inzwischen sind wir dem aber eventuel gewachsen. Rollen wir diesen Stein beiseite, befindet sich dahinter unser Ostererlebnis oder ein kleiner Dämon, der schlicht und ergreifend endlich das leben möchte, was ihm damals* verwehrt wurde. "erklär´ mir meine Rechte, sperr´mich ein, ich will von Dir gefangen sein...!" Der Therapeuter und sein Unicum - oder: wie melkt sich das Einhorn und wem gehört der Euter? Angst, Scham und SCHUL.de-Gefühle sind die Herrschaftsinstrumente und dannauchnoch herrscht Jedermann(´s Dochter?) im HoffnungsTal: "ist einer redlich, treu und klug -...-: ihn meistern Arglist und Betrug!

(1.2) Re: Angst, 30.06.2003, 22:35, xenid :-):
wir haben die angst auf unterschiedligen ebenen.

einerseits, ist es eine wahre emotion, die sich aus dem überlebenstrieb, des exsitenzsicherheitsbedürfnisses ergründet.
dies ist mit dem adamischen fall zu vergleichen. das leben folgt dem evolutionären gesetz und betritt bereiche des unbekannten, was ein aufgeben/sterben alter syteme mit-sich-bringt.

zweitens haben wir ein mentales konzept der angst.
hier sehen wir die angst des versagens. dieses versagen ist eine sich selbstbegrenzende sicht, eine im vergleich mit "anderen" nichtvorhandene fähigkeit zu vermissen.

(1.2.1) Re: Angst, 03.07.2003, 13:14, Joachim Kübler: Inwieweit aber gehört aber eine Angst, die am Schluß in einem Verbrechen mündet zu einem Überlebenstrieb, zu einem Existenzsicherheitsbedürfnis?

(1.2.1.1) Inwieweit, 06.07.2003, 05:03, Uwe Berger: Als kleines Kind, weiß eins noch nicht, daß Andere den eigenen Gedankenraum nicht zwangsläufig teilen, bis es lernt, ichsagend und selbstwissend lügend, die mögliche Getrenntheit auszuloten. Wird ein mensch in dieser Phase drangsaliert, verläßt er die ich-Identät und spiegelt sich in den drängenden Täter, der sicherere stärkere in diesem Moment. Dies im späteren Leben noch heilend erreichen zu können, (leider in einer Gesellschaft, die Drangsal zur SchulMethode macht) läßt im Lauf unserer Entwicklung eine Erinnerung finden in dem Moment, indem er sich mit dem (Flucht)Identitätsbild deckungsgleich findet, ihm entsprechend, die wiederholende Handlung verleiht und sich berechtigt fühlt, da Leben Ausdruck ist. Was wäre wenn Drangsal keinen findet, den sie beeindruckt?

(1.2.1.1.1) Re: Inwieweit, 10.07.2003, 19:38, Joachim Kübler: Wenn Drangsal keinen findet, den sie beeindruckt, dann haben wir wohl den Augenblick erreicht, in welchen Mensch aufsteht und sagen kann, was er/sie empfindet und wirklich möchte. Aber wann hat Mensch die Ich-Identität gefunden, so daß er/sie diese Identität auch verlassen kann? Meiner Meinung nach wissen nur wenige Menschen was sie meinen, wenn sie "Ich" sagen.

(1.2.1.1.1.1) Re: Inweitwie, 11.07.2003, 01:32, Uwe Berger: Der erste möge die anderen wecken, meistens äußern diese sich dann nicht mit: "hallo hier bin "Ich", sondern drücken aus (wie sie können), was sie empfindend sind. Meiner Meinung nach sagt ein ich, in dem es von sich spricht:"bitte höre mich!" sehe mich als Das, was ich Dir zeigen möchte. Leihe mir Dein Ohr, betrachte mich, verleihe mir meine Identität in Deiner Zustimmung, wende Dein Angesicht mir zu, da (ich) nur sehen kann, was mich auch anschaut.

(1.3) Re: Angst, 13.07.2003, 23:04, Werner Reimann: Es gibt doch zwei Sorten von Angst. 1. Die unmittelbare Angst vor etwas, was einen Menschen real bedroht. Also erschreckt z.B. ein Tier, das einen fressen könnte und unmittelbar vor einem steht. Die Ursache ist greifbar und beseitigbar und 2. die latente Angst, die durch die Verarbeitung nichtaufgearbeiteter Konflikte entsteht. Die Ursache muß meistens erst ermittelt werden.

These

(2) Angst ist gleichsam eine "Urkrankheit" des Menschen. Sie entsteht dadurch, dass Menschen nicht "erfüllt", nicht "erlöst" sind. Innere wie äussere Leere erzeugen Angst. Durch seelische Traumata kann Angst so gesteigert werden, dass sie pathologische Formen annimmt. Angst kann Menschen auf vielfältige Art und Weise versklaven. Menschen werden durch Angst in ihren Möglichkeiten zu leben eingeschränkt. Menschen "sündigen", weil sie Angst haben - was heissen soll, dass Menschen aufgrund von Angst schuldig werden an Menschen und an der Natur.

(2.1) Re: These, 29.06.2003, 13:07, Uwe Berger: Möge es soweit führen, zu ergründen, was wir meinen mit dem, was wir als Kranksein , Krankheit oder kränkend benennen. Erinnern wir uns an eine "Ursache"??? "Erfühlt" bis zum Platzen oder "losgelöst" vom Letzten, was uns noch Halt bot, mag uns die Enge unserer Insel erspüren lassen. Und das ist die erste Fährte auf die Robinson trifft: Kanibalismus (sind das die eigenen Spuren im Sand?) Sündig kommt von abgeSondert-sein: wer sondern`t* hier von was ab? Welche Syn-ergie bige Verhältnisse sollen damit (re)produziert werden? Aber Angstulschmach und sonstwas für Gefühle, kann niemand uns ohne unser Einverständnis machen! Will heißen, daß was uns absondert, führt uns auf den Grund, das lacht uns dann geSund*.

(2.1.1) Re: These, 29.06.2003, 14:58, Joachim Kübler: Ich habe das Wort "sündigen" benutzt, weil es im heutigen Denken noch immer weit verbreitet ist. Das Menschen schuldig werden, ist ganz klar. Es geht darum, die Ursache von Schuld zu ergründen, und das ist meiner Ansicht nach "Angst".

(2.1.1.1) Re:SYN-these, 29.06.2003, 18:41, Uwe Berger: Die Sindtflut und die vermeindliche Bestrafungslust der "Götter", wie wär´s mit einem Meteoriten?, sind da im Sprachgeist rachsüchtig-mitklingend auch enthalten. Vergleiche hierzu St.Georg mit dem Drachen und dem Sonnenfinsternis Verständnis, ein Drachen hätte das Licht verschluckt, bzw. die goldene Kugel ist ihm aus dem Maul in das Tal gefallen, welches er grad mit seinem Schwanz in der Erdoberfläche gefaltet hat (Himalaya)-Himbeeren/Weintrauben- von den Ägyptern bis zu den alten Maya. Angst essen Seele auf! Einmal angekommen in Wallhall, stirbt der Krieger jeden Tag, keine schöne germanische Aussicht. gesund_werden

(2.1.1.1.1) Re:SYN-these, 04.07.2003, 13:57, Emil Schlenz: Wa? Der Krieger stirbt jeden Tag in Walhall, nicht schön? Mag ja sein, aber wäre das nicht ein Argument gegen neonazistische Folklore, einfach zu sagen: "mann, seid ihr behämmert?" Mit dem Thor-Hammer, versteht sich...

(2.1.1.1.1.1) Re:SYN-these, 06.07.2003, 05:20, Uwe Berger: naja, noch sind die folkloristen nicht in Wallhall, sie würden auch nicht gerne in der Schmiede arbeiten, geschweige denn auf ´ner Intensivstation. In die Ferne schaut der Werner gerne, droht das Inferno, leuchtet Wernsdorf und das Wernesgrün, auch nach Werneuchen - aus eigener Angst, scheucht er die anderen hin. Der Krieger kriegt, nur bekommen tut´s ihm nicht. (to become - werden) wer will was auf Erden?

(2.1.1.2) selbst-verantwortung, 30.06.2003, 22:42, xenid :-):
... ist meines erachtens das aufheben der schuld.
die schuld ansich ist eine sichtweise, etwas getan zu haben, was nicht rechtens war.
sobald einjeder sich seiner verantwortung bewusst ist für das einzustehen, was er ausgelöst hat, exsistiert keine schuld mehr, sondern sie verwandelt sich in ein reagieren.
es spielt hier als erstes die akzepanz dessen was man tut eine entscheidende rolle und dann die bereitschaft die konsequenzen zu (er)tragen.

(2.1.1.2.1) Re: selbst-verantwortung, 10.07.2003, 19:43, Joachim Kübler: Wie aber kann ein Mörder seine Schuld aufheben, die er mit der Auslöschung eines Lebens auf sich geladen hat? Durch die Einsicht, dass die Tat unrecht war, wird das Opfer nicht mehr lebendig. Darum verlangen ja auch die BefürworterInnen der TS die Hinrichtung des Mörders - denn nur durch die Hinrichtung wird die Schuld angeblich gesühnt. Kann man denn eine Schuld wirklich selbst aufheben? Gehört da nicht auch die Bereitschaft dazu, eine Ent-schuldigung anzunehmen? Denn nur dadurch wird doch meine Entschuldigung zu eben einer solchen.

(2.1.1.2.1.1) Re: selbst-verantwortung, 11.07.2003, 01:38, Uwe Berger: Ent_schuldigung_findet_nur_wer_nicht_allein_ist.

(2.1.1.2.2) Re: selbst-verantwortung, 13.07.2003, 23:47, Werner Reimann: Was ist den Verantwortung eigentlich. Eigentlich heißt es doch eine angemessene Antwort zu finden. Das System aus Schuld, Verantwortung, Pflicht und Recht setzt vorraus, dass Situationen sich durch die Anwendung männ(-sch)licher Macht beherrschbar (reversibel) beeinflussen lassen. Die chaotische Umwelt (=> Chaosteorie) verhindert das aber fortwährend. Die Welt ist doch nur im Labormaßstab annähernd beherrschbar. Wäre das jedem Bewußt, wie aufmerksam müßten wir dann miteinander und mit den Situationen in denen wir uns befinden, umgehen. Das ausblenden der Möglichkeit das angestoßene Vorgänge einem entgleiten und man sie iterativ (handeln, orientieren, handeln) wieder in die vorgegebenen Bahnen lenken muß und dazu oft viel Koordination zwischen den Beteiligten erfordert, wird doch von der patriachalen Macher-Hierarchie als Nichtkönnen des Hierarchiemitgliedes interpretiert. Ohne diese Delegation von "Verantwortung" wäre der Aufbau von Macht-Hierarchien nicht denkbar. Die Fähigkeit über diese Hierarchien Situationen zu lenken ist jedoch eine Illusion. Der Chef bestraft seinen Untergebenen, weil dieser die Illusion der Beherrschbarkeit ihmgegenüber nicht aufrecht erhalten konnte. Das schafft Frustration in einem an allen Ecken sicht chaotisch verhaltendem System. Abhilfe könnte ein Ich-Bewußtsein schaffen, das sich nicht als Hierarchieteilnehmer wichtig nimmt, sondern seine Bedeutung in Beziehung zu dem Problem und den daran beteiligten setzt. Es wäre dann eine koordinierende, kooperierende Übertragung von Handlungfähigkeiten, die das Ich in die wirkliche Handlungsfähigkeit einordnet, möglich. Der Einzelne geht dabei eine Verschmelzung mit seiner Umgebung (Situation, Beteiligte)ein. Es wird dann eine Hingabe möglich die ein Hierarchieteilnehmer aufgrund der Abtrennung von der Situation durch Delegation nicht erfährt. Im Chaos ist es notwendig, jedem an einem Projekt beteiligten die bestabgestimmteste Möglichkeit zu verschaffen auf einen Vorgang einzuwirken und sich mit den anderen zu koordinieren. Das Patriachat trainiert jedoch seit Jahrtausenden, einer wichtigsten Figur, (in virtueller Verlängerung der Verdrängung über die eigene Hilflosigkeit einem OhGott, der alles kann, auch Säuger durch Handarbeit herbeiwerkeln). Dazu braucht man dann auch diese Pflicht, Verantwortungs und Kontrollillusionsabstrusitäten. Behandelt die anderen bei einer Projektausübung als euer bestgepflegtestes Werkzeug und schafft die Postenhierarchien zu gunsten temporär notwendiger ab und ihr seid die Pseudokontrollleiden los.

(2.1.1.2.2.1) Re: selbst-verantwortung, 14.07.2003, 00:25, Werner Reimann: Entschuldigung. Ich brach den Satz hinter wichtigsten Figur ab. also ... einer wichtigsten Figur, die Verantwortung für das Gelingen eines Auftrages zu übertragen. Das könnte der in der Hierarchie höherstehenden Person einen Einfluß verleihen und Machbarkeit übertragen. Als Metapher der Marionettenspieler, der mit seiner Marionette eine an dieser anhängende Marionette zu steuern versucht. Das chaotische Pendel ist geboren. Die Übertragung von Macht bleibt aufgrund der instabil werdenden Konstruktion eine Illusion und schafft Schulzillusionen bei den Beteiligten. Wenn Schulz dann beladen aus dem Dorf getrieben wird, ist schon wieder ein neuer Arbeitsplatz geschaffen worden. Wie herrlich effizient, diese Sündenbockproduktion klappt. Aber was wollten wir eigentlich nochmal erreichen?

(2.2) Re: These, 29.06.2003, 14:32, Wolfram Pfreundschuh: Ich verstehe nicht, wieso Du meinst, dass Angst einer inneren Leere entspringen könne. ---> Aus dem Kuturkritischen Lexikon: Im Unterschied zur Furcht (Angst in einer wirklichen Bedrohung) ist Angst für sich ein Beklemmungsgefühl, das Gefühl von Bedrängnis ohne eindeutige Wirklichkeit einer Bedrohung. Angst ist ein Zustand der Wahrnehmung, in welcher ihre Identität, ihre Wahrheit bedrängt ist. Dies ist ein Zustand, worin nicht erkennbar ist, was an Bedrohung der Wahrnehmungsidentität wahrgehabt wird. Angst enthält somit das Erkenntnisvermögen von einem Sinn, der mächtig gegen Menschen ist, ohne als Macht zu existieren. Sofern sie überhaupt auf bestimmten Gefühlen beruht, wird in der Angst zugleich ein Hintersinn in einer Form empfunden, durch die er der Erkenntnis unzugänglich ist (z.B. in der Ästhetik der Empfindung). Die Bedrohlichkeit kann dabei völlig unbestimmt sein und nur aus der Bedrohung eines notwendigen Selbstgefühls bestehen (z.B. Höhenangst als Angst, den Boden zu verlieren, weil ein Selbstgefühl besteht, welches keinen Grund hat; oder Platzangst als Angst, keinen Platz für sich zu haben, weil ein Selbstgefühl besteht, das am Platzen ist). Steht noch mehr dazu drin: http://www.kulturkritik.net/begriffe/a.html#Angst

(2.2.1) Re: These, 29.06.2003, 15:08, Joachim Kübler: Hallo Wolfram, meiner Ansicht nach kann Angst durchaus einer inneren Leere entstehen. Menschen fühlen sich oft innerlich leer, daraus können Angst und Depression entstehen. Diese innere Leere wird von Betroffenen oft auch als Bedrohung empfunden.

(2.2.1.1) Lebensstandartenführer Üwchen: zu Leere, 29.06.2003, 18:48, Uwe Berger: Leere meint hier als Gefühl eben auch die Abwesenheit einer Sicherheitsbietenden Instanz, die, wenn sie dagewesen wäre, gar nicht erst zur Angsterinnerung geführt hätte und deren bedrohlicher Gewissheit. Lehren wir die Angst, dann füllen wir das Gefäß_des_zu_fühlenden - Es wächst, wie ich das Ding verstehe! Leeren wir die Freude machen wir anderen die Hölle heiß.

(2.3) Re: These, 30.06.2003, 14:24, Emil Schlenz: Angst ist aber auch eine Folge von Vereinsamung, Verelendung vor dem Fernsehapparat, der die herrschende Moral ins Unterbewusstsein schleudert, wo sie Schuldgefühle auslöst...

(2.3.1) Re: These, 03.07.2003, 13:10, Joachim Kübler: Vereinsamung trat aber sicherlich auch schon all die Jahrhunderte hindurch auf. Das klassische Beispiel ist Adam, der keine Gefährtin hat "die ihm entspricht". Hier zeigt sich meiner Meinung nach Vereinsamung ganz deutlich in einer mythologischen Symbolsprache. Vereinsamung kann aber durchaus auch ein rein innerer Prozeß sein - bekanntlich ist man am einsamsten inmitten von Menschen...

(2.3.1.1) TravestiThese, 06.07.2003, 05:45, Uwe Berger: ihr (IRA) entsprechend, Mutterwerdender Weg, wenn Erde innen rot (erede), wird sie zur Gefährtin des Werdenden, einsam steht da der Mann, still und stumm, hatte nur aus purpur ein Mänt´lein um, sag´, wenn Du einen Namen weißt, wer wer ist und wie er heißt. da Am erica, mA da gast a, á suivre...

Umriss

(3) Angst soll hier unter philosophischen, psychologischen und religiösen Aspekten beschrieben werden. Es soll ebenso aufgezeigt werden, ob "Vertrauen" Angst auflösen kann - dies allerdings auf grundsätzlichere Ebene. Es soll NICHT darum gehen, therapeutische Konzepte zu ergründen, die Angst beheben könnten!

(3.1) Umrisse einer skizzenhaften Erkenntnis, 29.06.2003, 13:54, Uwe Berger: Nur mit welcher Farbe gießen wir Diese dann aus? Angst wird immer mit dem verknüpft sein, von dem wir vertrauend erwartet haben, daß eS unsere Bedürfnisse berücksichtigt. Konnten wir dem den Buckel runterrutschen (im Guten? oder im Bösen?, [Sinne!])? Worum geht es, indem, was wir in dieser Welt so gerademal !not-dürftig verrichten, wem trauen wir den erinnerten Ekel zu, warum widert diesen dieses Elend an? Ich hatte mal ´ne Studentenarbeit über den Blindarm gefunden, die drauf kam, daß es sich dabei um eine Mode-artige Erscheinung verhält, die Aufgrund der Änderung der wirtschafts- und erziehungs-Voraussetzungen auch rückläufig in den Entzündungen war (*Entsündung klänge schon exortzistisch sortiert)_: die prophylaktische Entfernung konnte nicht bei allen durchgeführt werden, nur, die (statistisch erfasste) Abnahme der Fälle war größer als die Möglichkeiten konzeptlicher, Therapieresistenz erzeugende, von der Angst der Anderen lebender, -Nichtigkeiten-, welchen Beschiss trauen wir den Nachkommenden noch zu? Können wir sicher sein, daß wenn Eins stirbt, die Angst auch mitgenommen wird, die eS gehabt hat oder gehabt haben ließ. Oder gehören Gefühle zum Materiellen Spektrum und werden hinterlassen, wie findet sich das?, findet ihr das?... fällt "!beheben" unter die Gesetze der Schwerkraft?

(3.2) Re: Umriss, 30.06.2003, 09:34, Christian Apl: Schade, dass es nicht um therapeutische Konzepte gehen soll, die Angst "beheben" könnten. Dabei wär gerade das so wichtig. Aber OK, vielleicht reicht es auf einer grundsätzlicheren Ebene aufzuzeigen, welche Umgangsformen mit Angst es gäbe. D.h. zu erkunden, ob es neben den gesellschaftsweit praktizierten und akzeptierten Flucht- bzw. Vermeidungsstrategien noch weitere Möglichkeiten gibt, wie mit Angst umgegangen werden kann. Auf jeden Fall sollte aber auch auf die politischen Aspekte von Angst eingegangen werden.

(3.2.1) Re: Umriss, 03.07.2003, 13:51, Joachim Kübler: Theraputische Konzepte sind sicherlich ungeheuer wichtig. Die Frage, die sich mir stellt ist, inwieweit Vertrauen in seinen vielfältigen Formen heilend wirken kann. Angst ist meiner Meinung nach genauso eine existentielle Bedingung menschlichen Seins wie auch Vertrauen. Aber kann Vertrauen überhaupt Angst endgültig überwinden?

(3.2.1.1) Re: Umriss, 04.07.2003, 08:48, Christian Apl: Ja, das Vertrauen! Ist mir auch in den letzten Wochen gekommen, dass das sehr vieles lösen könnte. Mit ausreichend Vertrauen könnte sich z.B. das Geldsystem erübrigen... und außerdem: wieviele überflüssige Konflikte entstehen einfach nur deswegen, weil Leute übertrieben misstrauisch sind.

Ob Vertrauen Angst endgültig überwinden kann? Vermutlich nicht so endgültig, dass Angst nie wieder entsteht, aber wahrscheinlich doch endgültig genug, dass Angst die Entwicklungsmöglichkeiten eines Menschen nicht dauerhaft blockiert. Vertrauen scheint mir jedenfalls die effektivste Strategie im Umgang mit Angst zu sein. Was m.E. sehr dafür spricht auch das Vertrauen eingehend zu analysieren, also z.B. der Frage nachzugehen, was die philosophischen, die psychologischen, die religiösen und die politischen Aspekte von Vertrauen sind.

(3.2.1.1.1) Re: Umriss, 10.07.2003, 19:48, Joachim Kübler: Ein wichtiger Aspekt von "Vertrauen" ist, daß ich glaube, dass ein bestimmter Sachverhalt oder eine Eigenschaft tatsächlich existiert. Dies kommt im Zusammenhang mit "Glauben" sehr schön heraus - Jesus konnte nur Wunder tun, wenn ihm geglaubt wurde, also darauf vertraut wurde, daß er auch tatsächlich wirken kann. Mir geht es dabei nicht um eine un/mögliche Historizität, sondern um den psychologischen Aspekt.

(3.3) These über die philospohischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 09:57, Christian Apl: In der Philosophie begnet uns Angst wohl allgemein als Ungehagen, als Unwohlsein, schließlich als ein Zustand, der - was für philosophische Bestrebungen ungemein wichtig ist - Fragen induziert. Unbehagen weist hier darauf hin, dass ein Teil der Wirklichkeit, also ein Teil dessen, was wir für real halten, seine Gültigkeit verloren hat bzw. beginnt seine Gültigkeit zu verlieren. Und das ist wohl das Hauptgeschäft der PhilosophInnen: Gültigkeiten zu hinterfragen - und sich damit zwangsläufig in Zuständen des Unbehagens aufzuhalten.

(3.3.1) Re: These über die philospohischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 22:49, xenid :-):
der philosoph erfasst mental die situation und sieht möglichkeiten eines evolutionären entwickelns.
er geht somit bewusst auf veränderung ein, die ein lösen/sterben alter formen beinhaltet. todesangst, als das sterben des bekannten, des als sicher empfundenen contra neugier, als das sich weiterbewegen, das suchen im unbekannten, in der vielfalt der möglichkeiten.

(3.4) These über die psychologischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 10:11, Christian Apl: Es wird wohl kaum einer anderen Wissenschaft nachgesagt, dass sie sich derart mit Angst beschäftigt (hat) wie die Psychologie. Wiewohl sie sich eigentlich nicht mit der reinen Angst beschäftigt, sondern mit jenen gravierenden bis pathologischen Auswirkungen der selben auf die individuelle Identität, auf das Selbstbild, auf das persönliche Verhalten inklusive des interpretativen Verhaltens. Angst ist dort eine mehr oder weniger latente, öfters chronische, immer aber persönlichkeitsbestimmende Größe; eine Größe mit starkem Einfluss auf das Sozialverhalten.

(3.4.1) Re: These über die psychologischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 22:55, xenid :-):
die psychologische angst ist der "sündenfall", der energetisch im mineral steckt. diese angst steckt in allen lebensFORMEN, sich als form zu verlieren.
hier ist das VERTRAUEN grundlage des heilens. es handelt sich um ein verständnis von leben hinter den erscheinungen und dem akzeptieren des formwandels - dadurch (er)löst sich diese fest integrierte angst.

(3.4.2) Re: These über die REINE KRITIK DER Angst, 11.07.2003, 01:57, Uwe Berger: oder warum hat Kant Königsberg nie verlassen? Wollte er seine Kniee nicht lösen, um sich unter das Volk zu mischen? Wie zerbrechlich ist ein Selbstbild? Groß ist nur gegenüber Kleinem, persönlichkeitsbestimmend ist, worin eins souverän ist. Möge unsere "Soheit" niemand ängstigen.

(3.5) These über die religiösen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 10:28, Christian Apl: Wird Religion als jener gesellschaftliche Beschäftigungsbereich aufgefasst, der sich mit den (immer) unbekannten Dingen auseinandersetzt und betrachtet mensch Angst als eine Art Standardreaktion eines Menschen, wenn sie oder er mit Unbekanntem konfrontiert wird, dann spielt Angst auch in der Religion eine zentrale Rolle. Religion hat die "Aufgabe" einen Satz Werkzeuge bereitzustellen, mit deren Hilfe Menschen Angst bzw. das sie auslösende Unbekannte bewältigen können sollen. Der Wunsch danach ist so groß, dass selbst unbelegbare Behauptungen akzeptiert werden.

(3.5.1) Re: These über die religiösen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 23:01, xenid :-):
die religiöse angst wird durch wahrheits-dogmen auferlegt, die von den einzelnen nicht selbst-erfahren wurden.
diese angst wird aus der unfähigkeit geboren relative wahrheit von absoluter zu unterscheiden.
die religionen berufen sich auf absolute wahrheit und vermitteln diese über eine relative. wenn der religiöse dies erkennt und durch die relativ vermittelte wahrheit zu seiner eigens erlebten absoluten findet, gibt es keine angst mehr.

ein nebenaspekt ist hier ausserdem das missbrauchen der angst als kleinhalten. ein system was am "leben" bleiben will, nutz die angst vor dem unbekannten als fundamentanker, des aktuellen gebäudes.

(3.6) These über die politischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 10:47, Christian Apl: Politisch ist Angst wohl das Herrschaftsinstrument par excellence. Sie hält Partizipationswünsche niedrig und dementsprechend - bis auf ein paar Unerschrockene - die politische Bühne frei von nicht eigenen Ansprüchen. Das funktioniert allerdings nur, wenn der "philosophisch produktive" Zustand der Angst übersprungen wird, d.h. gleich ins Existenzbedrohende gerät. Die Beispiele, wo PolitikerInnen einen "gemeinsamen" Außenfeind (und vor allem sein Bedrohungspotenzial) inszeniert haben, um innenpolitische "Schwierigkeiten" (die meist nichts anderes als die oben erwähnten Partzipiationswünsche sind) hintanzuhalten sind Legion.

(3.6.1) Re: These über die politischen Aspekte von Angst, 30.06.2003, 23:08, xenid :-):
diese angst entsteht aus dem glauben etwas besitzen zu können.
die angst vor verlust, was sich hier insbesondere auf macht bezieht, ist ausschlaggebend, eine bedrohung zu benennen, die den verlust verursacht.
politisch gesehen löst die angst sich durch bedingungslosigkeit auf.

(3.6.1.1) Re: These über die politischen Aspekte von Angst, 10.07.2003, 19:49, Joachim Kübler: Ist hierbei Macht nicht eine Kompensation eines Mangels, bsp. von Selbstvertrauen oder Selbst-Liebe?


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