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Internetdesign

Maintainer: Maike Arft-Jacobi, Version 1, 08.04.2004
Projekt-Typ:
Status: Archiv

CSS, die Mitte und das Leben

(1) Um eine Box in der Mitte des Bildschirms zu positionieren, schlagen Experten u.A. folgende Konstruktion vor: position: absolute; top: 50%; left: 50%; width: X; height: Y; margin-left: -0.5 · X; margin-top: -0.5 · Y; Offensichtlich fehlt dem "visuellen Formatierungsmodell" von CSS1 und CSS2 ein Begriff der vertikalen Mitte. Die Mitte wird über die Ränder definiert. Technisch gesehen ist dies nicht anders möglich, sobald die Fläche vorgegeben ist. Schon beim Layouten auf Papier musste man die Mitte über die Seitenlängen oder im Schnittpunkt der Diagonalen finden. Ein Computerprogramm geht von der Größe des Bildschirms bzw. der Anzeigefläche aus, um die Mitte zu berechnen.

(1.1) Kroko-s, Mi-dil und der Macrocosamos umgibt nicht viel, 12.04.2004, 06:31, Uwe Berger: frohlichte o-s.tern *) nun weiß ich noch nicht, wo das mit dem Jacobsbrunnen in der BabyBabelsBibel steht. und bei allen Abkürzungen fällt mir nur noch CSSR ein. Der Duft von Hyazinthen, Krokosen und Osterglocken entgeht dem googoolisten online_surfend auch (durch Rauch) und offenriechtlich fehlt der MittelMitte zum begriechf der Rüssel, über Ränder definiert wird zwar auch der Schlüssel, doch des aerosol_olfaktors Mitte geht bis in die Füssel...

(1.2) Re: CSS, die Mitte und das Leben, 13.04.2004, 19:05, Uli Weiss: Kann mir eine/r erklären, was CSS ist?

(1.2.1) Re: CSS, die Mitte und das Leben, 14.04.2004, 15:56, Maike Arft-Jacobi: CSS: Cascading Style Sheets
CSS ist grob gesagt eine Ergänzung zu HTML, der "Sprache", in der die Internetseiten "geschrieben" sind.

HTML dient eigentlich der inhaltlichen Strukturierung von Texten. In HTML sagt man z.B.: Dies soll jetzt eine Überschrift sein, das ein Zitat, jenes eine Auflistung.

HTML wurde dann aber außer für die inhaltliche Strukturierung auch zur Gestaltung der Inhalte benutzt. Z.B. wurde die Verwendung von Tabellen, in die im Sinne von HTML eigentlich tabellarische Daten gehören, für Layoutzwecke zu einem Massenphänomen.

Diese Entwicklung führte u.a. dazu, dass viele Internetseiten für "Minderheiten" nicht mehr benutzbar sind bzw. eigentlich "Minderheiten", wie sie in der nichtvirtuellen Welt etwa durch die Architektur konstruiert werden, auch in der virtuellen Welt konstruiert werden.

Eine Seite, auf der z.B. steht: "Optimiert für den Internet Explorer" bedeutet: "Blinde sind nicht erwünscht; Leute, die sich keine Computer/Bildschirme mit den erforderlichen Spezifikationen leisten können oder wollen, sind nicht erwünscht" usw. Ohne dieses "Optimiert für den Internet Explorer" käme es gar nicht erst zur Festlegung von "Minderheiten".

Im Grunde genommen wurde entschieden, dass die Schaffung und der Transport visueller Identitäten wichtiger ist als Informationsfreiheit und Freizügigkeit der Menschen in der virtuellen Welt. Die über den Missbrauch von HTML erzeugten Identitäten beruhen auf "Verwerfung und Ausschluss" - ein Thema der Queer Theory.

Um Abhilfe zu schaffen, wurde CSS erfunden. Mit CSS kann die Gestaltung einer Internetseite gesteuert werden, während HTML weiterhin für die inhaltliche Strukturierung zuständig ist. Dies eröffnet den RezipientInnen z.B. die Möglichkeit, für sie ungeeignete Gestaltungen durch eigene CSS zu ersetzen.

Mehr zu CSS: CSS-Spezifikation

Ohne Kenntnis der CSS-Spezifikation ist die Beteiligung an diesem Projekt eigentlich sinnlos. Aber vielleicht sollten wir das Thema des Projektes verallgemeinern? Ich bitte ggf. um Vorschläge.

(1.2.1.1) verallgemein verknüpfen vernetzen Synästesie :), 15.04.2004, 19:03, Uwe Berger: Erst als Filmeschauen in Mode kam, wurde bei Sterbenden festgestellt "es lief das ganze leben nochmal als Film ab". sagten die Überlebenden. Die von ihrer Tastatur nebst Bildschirm nicht gefressen wurden benutzten die neuerworbenen Metaphern in ihren Gesprächen, um andere Persönlichkeiten zuzuordnen. Nun gibt es bald Metastasen und der Geist kann die Steuerung über den Körper übernehmen. So gern, wie ein Esel an einer Distel kaut und sie im Maul trägt. Das Wunder ist: innen sind wir größer. Aber die Gesetze Schwerkraft, Schwerhörigkeit und schwertindustrie sind vergleichbar wirksam. Nur was wir schwer nehmen wird uns leicht fallen. Aufmerksamkeit, beobachten und (obeir) gehorchen sind eins: ob oder ob nicht. Matrosen und Matrazen, rocinante, razinen Im Mai sind wir wiedermal dabei, den Mast mâtin aufstellen und das morgen organiesieren oder wir borgen uns ´ne virtuelle Welt. noch_mehr_text...-:--:°°

(1.2.1.2) Cascaden sind doch was schönes und sinnloses auch, 20.06.2004, 04:00, Uwe Berger: http://www.opentheory.org/cloning/text.phtml?action=hide2&lang=de

(2) Zum Vergleich: Beim Zirkeln dient der Mittelpunkt als Ausgangspunkt der Randbestimmung. Laut internationalen Schöpfungsberichten wurde auf diese Weise die Welt erschaffen. Anders ist die Schöpfung auch kaum denkbar, denn es gab ja noch keine Welt, keine Grenzen. Beispiele: Jesus: http://www.ungesundleben.de/theorie/images/gv.gif Marduk: http://www.livius.org/es-ez/esagila/marduk.jpg Salomonssigel: http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAJ05tc0 Shiva: http://www.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/auffassu/weltreli/shiva.jpg Buddh. Darstellung: http://www.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/auffassu/weltreli/buddhis1.gif Cihuateteo: http://www.americas-fr.com/civilisations/aztecas/cihuateteo.jpg Nigeria/Kamerun: http://carlos.emory.edu/COLLECTION/AFRICA/IMAGES-AFRICA/africa09L.jpg Mali: http://www.metmuseum.org/special/Genesis/images/4.L.jpg

(2.1) 12.04.2004, 02:36, Uwe Berger: hier_merkt_man,_daß_der_rechte_(Blick)Winkel_fehlt zum Buch des Lebens. Siehe auch Cato´s Suche nach dem "Sitz der Seele" (Plato´s) |ana_livia_plurabell_Marlene_hatte_andere_Pläne:_störe_ihre_Kreise_nicht! und strömend kehrt wieder das Frühlinksgefieder. Erst Römer, dann Topf und auch noch ein Deckel. Ob Enterich, Ganster oder Hühnegg SalomON_kam_nur_bis_Samos_ChristOS_nur_bis_Eboli "oso ondo" sagt der bASKE mit der Maske Ganesh_reitet_auf_seiner_Ratte_ob_shevva_was_andres_Xhatte? was setzt sich auf den leeren Stuhl? die Welt ist im Gang & alles im pool das_beast_auf´s_Schild_geführt_und_dahinter_geschoben_ist nicht aufgehoben... Geburt_ist_denkbar_einfach geborsten was verEist, eine Quelle, die versiegt, ist nicht verwaist und_ist_der_Sockel_nochsohoch zwei_telefonb_uch_tut´sa_uch

(2.2) Solomoonsiegel salamanderspiegel : geLinkt nich, 12.04.2004, 08:10, Uwe Berger: das_war_auch_interessant man erzächielt das passover, als ob es dem Erzaähler selbst passoverierte (passiert war) (na ich hab jedenfalls meinen s.pass:) hinkte Hegel, winkt ein Igel mit dem Stachel, hatschireibt engl.: Tinte Tinktur (tüchtiges Rädchill/Rätzel) Rahel lautet deut.: Rachel - mein letzter Einwand zum Vergleich: beim Mittelpunkten dient das Zirkeln als Eingangshandlung zum Erreichen von bestimmten oberflachen Rändern (siehe auch Irkutzk zum Baikalseeufer) lassen wir uns den Mittelpunkt nicht von falschen Bedienungsanleitungen aus der Hand nehmen: ein Zirkel hat zwei Spitzen unter denen keine Mittelpunkte sitzen. Den Radius in den Händen, als Menschenmaß; zu Füssen und anWänden, der Davinci las:(hier spricht der Bauch mit Birkel:), erreicht den Mittelpunkt zum Nabel allerambesten durch den Schnabel. Sticht mit der Nasenspitze auf die Tellerfläche, züngelt zirkel mit aufgespalten Kiefer, erfasst (was auf dem Teller) mit Zahn um Zahn oder riskiert Lippe, hält zangengleich Radieschen und läßt, zum lustvolleren Schlucken, den Kopf dabei in den Nacken ducken. Hier erreicht der Mitteilnpuntk durch Mögen den Magen und von dort jeden Nahrunksbestimmungsrand. Internette schöpfergeschichten mögen mit dem Zirkel nachgezeichnet sein, das Erschaffen hat sich erregnet, nachdem aus dem Nebel der Wahrscheinlichkeit Tropfen in den Traum kondensierten, nicht errechnet (hier hätte ich ein Bild zum scannen) wie Schlange und paRadiesiges Flächenmaß im Augenblick erstunden. Ich habs in einem Buch gefunden

(2.2.1) Bitte an Uwe Berger, 14.04.2004, 18:13, Maike Arft-Jacobi: Hallo Uwe,
ich möchte, dass du mit den TeilnehmerInnen dieses Projektes "redest", nicht zu uns. Das würde bedeuten, dass du dir Gedanken darüber machst, wie das, was du mitzuteilen hast, am besten zu formulieren ist, damit es von den anderen TeilnehmerInnen verstanden werden kann.

(2.2.1.1) Bitte an ´s andere, 15.04.2004, 19:33, Uwe Berger: Internetdesign hat mich angesprochen,. Sollte es sein, daß ich garnicht mitreden kann, weil die Teilnehmer schon wissen, was sie hören wollen. Es wird doch immer bunter und Sprache dient auszugrenzen und/oder Gemeinschaften zu umschreiben, wem sag ich das?, wer nimmt daran Teil ??? Ich bin durch die komplexen manipulationsstrategien (schul-linksrechtschreiben / tastatur Bedienung, linkeundrechteMaustaste (Schaf oder Pferd)) gezwungen unter den Texten durchzutauchen. Der Tischler prüft mit dem Kleinen Finger, ob ein Oberfläche schön eben ist. Manche sagen mir ich wär überreflektiert, ich weiß aber, wo ich hin will.

(2.2.1.1.1) Re: Bitte an ´s andere, 18.04.2004, 01:04, Maike Arft-Jacobi: Mir ist niemand bekannt, der oder die es im Leben nicht schwer hatte und, um zu überleben, nicht zu irgendwas gewungen wurde. Ich z.B. bin in den ersten 25 Jahren meines Lebens nicht bloß unter Texte durchgetaucht, sondern unter das gesamte soziale Gefüge. Menschen waren für mich bedrohliche Zufallsautomaten. Ist daraus abzuleiten, dass ich berechtigt bin, im Rahmen dieses Forums Texte zum Lesen anzubieten, ohne mich bei jedem einzelnen Satz gefragt zu haben: "Ist das jetzt verständlich für andere?" (Es gibt auch andere Zusammenhänge, wo es nicht auf die Bemühung ankommt, es anderen in dieser Hinsicht möglichst leicht zu machen.)
Aber Deine Antwort funktioniert doch einigermaßen! Ich glaube, das ist möglich, weil der Anteil dessen, was mir (oder anderen) bekannt ist, gegenüber dem, was noch nicht bekannt ist, pro "Satzeinheit" höher geworden ist. Oder vielleicht könnte man auch sagen: die Informationsdichte ist niedriger.
Der Tischler prüft, ob die Oberfläche schön glatt ist, damit sich niemand einen Span reinhaut. Er verwendet dazu jenen Finger, der bei den Tischlerarbeiten am wenigsten Hornhaut abbekommt, jenen Finger, der in der Empfindlichkeit den empfindlichsten, vor Spänen zu schützenden Fingern am nahesten kommt.

(3) Trotz der technischen Notwendigkeit zur Konstruktion der Mitte aus den Rändern bei vorgegebener Fläche wäre es beim digitalen Layout möglich, uns WebdesignerInnen eine Mitte an die Tastatur zu geben, indem man ihre Konstruktion automatisch erledigt. Dies ist bei Boxen unterlassen, bei Hintergrundbildern aber gemacht worden. Der Befehl background-position: center center legt fest, dass das Hintergrundbild ausgehend von der Mitte wiederholt werden soll. Interessanterweise bezeichnet "center" zugleich die vertikale wie die horizontale Mitte. Naheliegend wäre eine Unterscheidung der vertikalen von der horizontalen Mitte durch das Wort "middle". Doch die ist überflüssig, denn welches "center" gemeint ist, ergibt sich aus dem, was nicht im Zentrum steht: aus "left", "right", "top" und "bottom". Laut CSS-Spezifikation ist center dasselbe wie center center. Das "center" ist, sobald man auf seine Explikation verzichtet, zu Metamorphosen fähig. Mal ist es die vertikale, mal die horizontale Mitte: bei einem allein stehenden left ist "center" die vertikale Mitte, bei einem allein stehenden bottom die horizontale Mitte.

(3.1) was heißt CSS, 12.04.2004, 03:36, Uwe Berger: weiß es nicht und tastet auf der Tastatur - links nur F und rechts nur J erhaben markiert(effendi Feminin und entJetzlichide eJakul) wo innen und aussen ist, beim Tasten und "in to tast of" weiß ich auch nicht so recht... "give me a link" and out of center will enter Clark Kent(er) / Supranetdesignolfakt-agenter

(4) Das Verhältnis von CSS zur Mitte lässt sich als ein Gottesverhältnis von Menschen in einer säkularisierten Gesellschaft lesen: In der Welt der eigentlichen Aktion, in der Welt der Boxen, ist sie nicht unmittelbar fassbar. WebdesignerInnen, die sie brauchen, müssen sie sich selber schaffen und ggf. aus Positiv und Negativ zusammenreimen. In der hintergründigen Welt des Unveränderlichen, höchstens stetig sich Wiederholenden darf sie sein und als Ursprung einer eigenen Ordnung dienen, die aber das Geschehen in der eigentlichen Welt nicht im Geringsten beeinflusst.

(4.1) zusammenleimen, 12.04.2004, 03:45, Uwe Berger: vergleichen wir die BeeinflussLenkbarkeit des Elöktronenstrahls in der Bildröhre mit dem Auftreffen auf die eigene Denkbarkeit zwischen den Linkfähigen_Rechtmäßigen_StirnLampen oder Lumpen oder LupenZeit? mit dem Abprall metastabil angeregter Edelgasatomen von einer wohldefinierten Festkörperoberfläche so sinken wir zum nächsten Absatz "°._.°"_die Nasenflügel weit, wie der Himmel

(5) Da WebdesignerInnen nicht göttlich sind und die Welt bereits vorhanden, beginnen sie ihre Schöpfungen i.A. mit einer vorgegeben Fläche. Der logisch nächste Schritt wäre die Unterteilung dieser Fläche. Traditionelles Layouthandwerk beginnt entsprechend entweder 1. mit dem Auffinden der Mitte, um hiervon ausgehend alles Weitere zu konstruieren, oder 2. mit einer Unterteilung der Fläche, einem Layoutraster. Die Raster-Idee ist bereits älter: http://www.culture.gouv.fr/culture/arcnat/lascaux/img/5g321.jpg

(5.1) 12.04.2004, 04:04, Uwe Berger: Nachzeitigkeit_über_oder_nebeneinander ändert auch noch t nich siehe_hier_das_haus_vom_nixelaos-Ohne_XaoS is nur um´efallen

(6) CSS boykottiert beides. Weder ist etwas vorgesehen, das die (quasi theokratische oder monarchistische) Anordnung von Boxen um ein gemeinsames Zentrum ermöglicht, noch etwas, durch das sich (demokratisch) netzwerkartige Strukturen um verschiedene Zentren bauen lassen. Realisierbar wäre ein solches Verfahren, wenn z.B. zwischen den Objekten Relationen definiert werden könnten wie: die Position von A sei relativ zur Position von B definiert; C und D seien relativ zu B positioniert... Ein Raster könnte sich vielleicht verhalten wie jene Tabellen, die von Webbanausen und -banausinnen massenhaft für ästhetische Zwecke missbraucht wurden und immer noch werden. Aber anstatt dieses Phänomen genauer zu analysieren, schiebt CSS es lieber naserümpfend beiseite. Denn es ist doch allemal besser, Boxen in einen leeren Container zu werfen und jede darin ihren Platz autonom finden zu lassen.

(6.1) D as ABC: als oximoron - calibanaußen & wEbbenausInnen, 12.04.2004, 04:27, Uwe Berger: ´!s: puthagoras war fundamenthalist und Thales ist nicht beim Boxen in einen leeren Entertainer verschandelt worden, sondern mit "seinem Kind" in den Brunnen gefallen. Gewissermassen mit "dem Bade ausgeschüttet". senkrecht über der Brunnennfläche stand eventuell ein Stern. Autonomen est omen - zvvision zvvei objetzten definiert sich ra.ffiniert sel.bst.relatio,- A_B läßt sich mit D_C vergleichen, aber manch Tisch mit vier Beinen wackelt. vergleiche auch mit noch unveröffentlichten Texten (über die ägypt. Antike) des Autors: Das Böse ist, wie Keile unter dem Sitz des PhaRaOs - sind sie richtig verteilt, dann sitzt es sich wie auf einem dreibeinigen Opferkesselsessel, versteht sich auf zweibein als Fessel und spürt auf der Haut sich wie brennNessel - Dem Besen ist das Eins, er fackelt nicht lange und Jut´ ist, wo Plastik nur drauf steht statt drin´ enthalten

(7) Die Boxen von CSS sind wie Bürger: jede ist ihres Glückes Schmied. Es handelt sich um Bürger in einer spätkapitalistischen Vorstellungswelt. In CSS implizieren Assoziationen zwischen den Boxen Gleichmacherei - das nennt sich "Klasse" - oder Hierarchisierung - das nennt sich "Vererbung". Jede Box darf über eine eigene Identität verfügen (id = ) und einen privaten Glauben pflegen (die Mitte: siehe oben). Beides geht aber höchstens dem engsten Familienkreis etwas an. Denn die Beziehungen zwischen den Boxen sind auf das existenziell Unvermeidliche reduziert: das Enthaltensein (Modell Embryo im Mutterleib), das Vorbeifließen (Modell Straßenverkehr), das Hineinstoßen run-in (Modell Geschlechtsverkehr). Hergestellt werden diese Beziehungen - spätkapitalistische Vorstellungswelten unterliegen gewissen Beschränkungen - über die räumliche Nähe im Ausgabemedium und - SozialistInnen erkennen hier vielleicht einen Widerspruch zwischen Produktionsweise und -mitteln - über die Position der Textkörper im Code. Durch letztere bestimmt sich so etwas wie eine "natürliche" Stellung im Gesamtgefüge: da wird die Box sozusagen hineingeboren. Man ist tolerant: Abweichungen sind erlaubt (position: relative) - wenn dies auch "keine Auswirkung auf die nachfolgende Box" haben sollte, sogar der Totalausstieg aus jeglicher Sozietät (position: absolute).

(7.1) 11.04.2004, 19:50, Robert Meyer: Was für eine Vergleichskette: Boxenverhalten := Bürger - Vererbung - Identität - Existenzialismus - Mutterleib - Straßenverkehr - gesellschaftliche Ordnungen; das liese sich beliebig in alle Richtungen fortsetzen. Das "Verhalten" der durch CSS-Kommandos gesteuerten Boxen als ein Spiegel der Gesellschaft zu nehmen - in der Tat ein wirklich originelles Gedankenspiel, sogar mit einem gewissen Maß an Plausibilität, aber wohl geringem Übertragungswert. Ich frage mich, wie kommt man auf die Idee, Dynamik und Freiheitsgrade in Gesellschaften mit Objekten in einem zweidimensionalen Raum zu vergleichen, definiert und positioniert durch eine festgelegte Kommandostruktur. Irgendwie bleibt mir verborgen, welche Schlüsse daraus gezogen werden können. Und für was steht eigentlich CSS - für die große geheimnisvolle Blackbox?

(7.1.1) Boxenstopp mit Geschwindigkeitsbeschränkung, 12.04.2004, 04:39, Uwe Berger: ich stimme mit der Vergleichskette auch nicht überein. z.B.: "vererben" tut sich nur das Unterliegen, die hierarchie geht also bergab. Der Bürger ist nicht "seines Glückes" Schmied, sondern er mied "von Glück redend" das Blech zu zerdeppern, http://www.archlsa.de/sterne/ leider fehlt nun ein Gedicht über griechisches Schmieden, mit der linken die Zange und der rechten den Hammer macht_nix leider habe ich bei Ezechiel/Hesekiel die Stelle mit den Händen auch nicht gefunden oder_was_Besenstiel_und_Federkiel_gemeins_amhaben = eine Hand führt dazu, daß die Andere mitmacht.

(7.1.2) Was für eine Vergleichskette, 14.04.2004, 17:57, Maike Arft-Jacobi: Es handelt sich nicht um eine "Gedankenkette", sondern um den Versuch, Homologien festzustellen/zu finden und ihre soziale, psychische usw. Bedeutung zu ergründen.
Entsprechend geht es auch nicht um eine "Übertragung" von Dingen oder Verhältnissen aus einem Bereich in einen anderen im Sinne von Methaphern.

Vielleicht machen diese Beispiele den Ansatz klarer:

1
Du möchtest Dir ein Eis kaufen. In deiner Tasche befinden sich Münzen. Du zählst nach, ob die Münzen ausreichen, um das Eis zu bezahlen. Zahlen sind Bezeichnungen für Verhältnisse zwischen Irgendetwassen. Ihre "Übertragbarkeit" auf Fragen wie den Eiskauf beruht auf dieser Abstraktheit und auf eine zugrundeliegende homologe Struktur.

2
Hattest du in deiner Kindheit ein Lieblingsmärchen?
Figuren in Märchen werden häufig als Personifizierungen von irgendetwas aufgefasst. Riesen sollen z.B. für Erwachsene stehen usw. Dies besagt, dass die Figuren nicht eigentlich sind, was sie sind, sondern für etwas stehen, das sie nicht sind. Damit ein Märchen unter dieser Bedingung eine Bedeutung für ein Kind haben kann, müsste das Kind "Gedankenketten" zwischen dem, was die Figuren nicht eigentlich sind, und dem wofür sie stehen, bilden. Z.B. "Riese -> großes Wesen -> Erwachsener". Man fragt sich: Ja, weshalb dann nicht gleich vom Eigentlichen reden?
Nach meiner Erinnerung war mein Verhältnis zu meinen Lieblingsmärchen viel direkter. Die Figuren sind, was sie sind, und sie sind nicht uneigentlich und nicht eigentlich etwas Anderes. Märchen können als Baupläne für "die Psyche" aufgefasst werden. Man kann sich als Kind Märchen anhören und es dann so machen wie Rotkäppchen oder das Tapfere Schneiderlein oder wie der, der auszog, das Fürchten zu lernen - oder genauer: indem man sich ein Märchen "reinzieht", kann man so etwas wie einen psychischen Funktionskomplex konstruieren, der in der Lage ist, z.B. den Wolf in den Brunnen zu werfen wie es Rotkäppchen tut usw.
Es handelt sich nicht bloß um Analogien, sondern um die Konstruktion homologer Strukturen - vereinfacht etwa so: "Riese/Schneider" = (!) "Erwachsener/Kind". (Aus diesem Grund gibt es m.E. auch "falsche", "gefälschte" und "verfälschte" Märchen, d.h. Baupläne, die zu nicht praktizierbaren Strukturen führen. Funktionierende Märchen kann man sich nicht einfach "ausdenken".)

3
Wie ist es überhaupt möglich, Beziehungen zwischen Dingen unserer Lebenswelt herzustellen (im Unterschied zu Beziehungen zwischen Aussagen in aristotelischer Tradition)? Die zur Zeit wohl angesehendste Art, Beziehungen zwischen Dingen herzustellen, ist die Kausalität. Alles, was nicht kausal aufeinander bezogen werden kann, ist nach herrschender Auffassung bloß assoziativ oder bloß chronologisch aneinander gereiht und hängt nicht wesentlich miteinander zusammen. In der Folge dieses Denkens steht die westliche Gerätemedizin. Dagegen wird eine "Ganzheitlichkeit" ins Spiel gebracht, wobei aber meist die Begriffe fehlen, diese "Ganzheitlichkeit" auch zu denken, so dass es sich oft um bloßes Geschwätz handelt. Wenn man sich andererseit näher mit dem Kausalitätsbegriff befasst, z.B. im Zusammenhang mit der modernen Physik, stößt man m.E. darauf, dass es sich um einen Mythos handelt, der sich erkenntnistheoretisch nicht qualitativ von Beziehungen zwischen Figuren und Dingen in Märchen und Geschichten unterscheidet - wohl aber praktisch: für den Bau von Kühlschränken und Atombomben eignet sich der Kausalbegriff besser, für den Bau von Psychen sind andere Beziehungsbegriffe besser, für den Bau von zwischenmenschlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Strukturen wieder andere oder Kombinationen ...

(7.1.2.1) Re: Was für eine Vergleichskette, 20.06.2004, 03:50, Uwe Berger: zu 1: was will jemand wirklich und was bekommt er. Und wie geht er damit um, daß er was dabei lernen könnte. In erster Linie sind äußere und innere Gleichgewichte urgrund jeglichen Handelns. Ohne Abstraktes, und homolog, ist das Gleichgewicht, da sich in die eigene Tasche gelogen wird.
zu2: Vom eigentlichen wird nicht geredet, weil eine symbolische Entfernung einzunehmen angeraten scheint, bis die Gefahrlosigkeit angenommen wird und erstmal probiert, ob´s schmeckt. Das kann sich eins auch nicht ausdenken. Aber die Dosis und verschiedene Zutaten lassen sich handhaben. Sieben auf einen Strweich lernt sich achten und dann wird´s neu biß in den großen Zehn. Mag sein, daß, wenn einer keinen Sinn zwischen den Zeilen läßt, alles langweilig würde - mir geht es darum den Unsinn zwischen den Zeilen sichtbar werden zu lassen. Das ist, was uns in unserem Zustand hält.
zu 3: angenommen alles ist eins und die Identität fühlt dies auch so? Wie kommuniziert sich ein Unterschied. Kausalität halte ich für eine NotLüge, bis die Summe der Dimensionen überschaubar geworden ist, um die Wahrnehmung wieder in die Zeitebene zu intergrieren, als Schöpfer seiner Verletzlichkeit bei gleichzeitiger Unzerstörbarkeit. Das Fiese sind die Neider. Erwachsen ist ohne Erwachen, das was wir(k)sind. Was es nicht gibt, das ist das Falsche; und jede Fälschung soll Symbol für dieses Nichts, das ängstigt, sein. Dies ist aber schon Teil der Schöpfung und die Bereitschaft dem Symbol der Vernichtungsangst eine wirkliche Vernichtung zuzufügen unterstreicht in der Chronologie nur die Ohnmacht. Da ist die Gerätemedizin ein gutes Beispiel und mit der Finanzierbarkeit auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Solange sich von der letzten Geschichte nicht verabschiedet wird, gibt es die nächste noch nicht. Der Lichtstreifen am Horizont, mag ihn nur streifen. Es geht nicht um Kausalen Auf- und Untergang, sondern daß in der Dämmerung die Sterne leuchten. Wer einen gebärden möchte, muß tanzend sich betragen.

(8) Das Gesamtgefüge verändern kann allerdings niemand. "The initial containing block cannot be positioned or floated", heißt es in der CSS-Spezifikation. Das Gesamtgefüge ist nicht eine Qualität, die durch die Beziehungen der Objekte zueinander entsteht, sondern eine Leere, deren räumliche Umgrenzung als Bedingung zur Herstellung von Beziehungen zwischen den nachgeordneten Objekten vorausgesetzt werden muss, und die wie einst Gott absolut gesetzt ist. Dem "initial containing block" indessen sind seine Inhalte vollkommen gleichgültig, gleich gültig. Egal. "Die Freiheit der Boxen", könnte man in Abwandlung von Marx sagen, "basiert nicht auf der Verbindung der Boxen mit den Boxen, sondern vielmehr auf der Absonderung der Boxen von den Boxen." Hier liegt der Grund, weshalb mit CSS weder Schönes noch Gutes zu machen ist. Schönes und Gutes entsteht in der Versöhnung mit der Endlichkeit der Welt. Schönes wie Gutes gestaltet sich aus Beziehungen zwischen Elementen, die deren Verwirklichung ermöglichen. In CSS aber ist nichts zu versöhnen: die Endlichkeit ist unaufhebbar; die Individuen sind schon in ihrem Wesen vereinsamt. Unser Sein in CSS ist ein Dasein in einer Kiste. Über der Erde ist unter der Erde. Punkt, Schluss und Aus.

(8.1) Punkt, Schluuss und avvsserdem fing es damit an das der letzte Punkt fehlt, 11.04.2004, 22:00, Uwe Berger: °_° -:--:°°


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