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Forschungsprojekt »Keimform«: Liste der Arbeitsbereiche und Aufgaben
Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 26.10.2006
Projekt-Typ: geschlossen
Status: Archiv
(1) Diese Seite dient uns als Skizzen- und Notizzettel. Wir notieren hier unsere jeweils vorläufigen Nachdenkrichtungen und die grobe Struktur, in der wir uns bewegen. Wir schreiben auf, was wir jeweils noch rezipieren wollen, wenn wir das für den Prozess für wichtig halten. Das bedeutet, dass von dieser Seite häufiger neue Versionen erscheinen werden (dazu ist open theory ja da). Die Mailingliste des Projekts verwenden wir für die interne Kommunikation. Bitte tragt euch bei Interesse nicht in dieses, sondern die anderen Projekte des Forschungsprojektes ein.
(2) Unser Forschungsprozess hat nach dem ersten Dreier-Treffen (20.-22.10.2006 in Gehren/Thüringen) schon eine ziemlich komplexe Struktur gewonnen. Das ist die Übersicht:
(3) Uns interessiert der Begriff »Keimform« als Erkenntnismittel beim Begreifen der aktuellen Umbruchprozesse. Um den Begriff zu fundieren, müssen wir eine Reihe von Fragen klären. Teilweise sind die Fragen jedoch erst stell- und klärbar, wenn wir einen Begriff der »Keimform« bereits haben. Die Katze beisst sich in den Schwanz. Das ist aber nichts Neues. Auch Hegel und Marx wussten: Die Wahrheit und der Begriff liegen am Ende.
(4) Andererseits ist es ja nicht so, dass wir gleichsam wie ein »unbeschriebenes Blatt« in den Prozess gehen. Nicht zufällig haben wir uns zusammengefunden. Wir haben bereits einen - durchaus unterschiedlichen - vorläufigen Begriff von »Keimform«, irgendwie. Ausgehend von einem solchen Vorbegriff können wir in einer Art »spiralförmigen« Bewegung uns dem »Begriff« annähern und ihn umkreisen. Dazu dienen auch die »Keimform«-Geschichten (s.u.). Diese Kreise werden enger oder weiter sein, die Fragen sind jedoch im wesentlichen in drei Bereiche einteilbar:
(5) Wenn man etwas wissen will, muss man auch wissen, wie man zu diesem Wissen kommen kann. Damit befasst sich die Erkenntnistheorie. Unser Thema hat mit »Entwicklung« zu tun, denn wir wollen - grob gesagt - wissen, wie sich Gesellschaften entwickeln, wie sich qualitative Formwechsel von Geselschaft vollziehen und welche Rolle die Menschen dabei spielen. Was aber ist Entwicklung? Was im Besonderen bedeutet Entwicklung von Gesellschaft, etwa im Unterschied zu Entwicklungen in der Natur?
(6) Ein wichtiger Zugang ist für uns die Dialektik, wobei es »die Dialektik« nicht gibt. Wir wollen uns mit Dialektik befassen, wie sie vor allem von Hegel und Marx gedacht wurden. In der kritischen Aneignung wollen wir Grenzen ausloten und Anforderungen auf dem Niveau der Zeit bestimmen. Einzelfragen sind:
(7) Der Gegenstand, mit dem wir uns beschäftigen wollen, ist die Gesellschaftsgeschichte. Dabei interessieren insbesondere Übergänge mit qualitativen Änderungen. Analyse-Begriffe sind:
(8) Am Material wollen wir das Fünfschrittmodell untersuchen und präzisieren, um es aus seiner schematischen Gestalt zu befreien, die es in verschiedenen Kontexten bekommen hat. Ziel ist es, einen »Entwicklungskorridor nach vorne« aufzumachen, und hierbei spielt der Begriff »Keimform« eine zentrale Rolle. Siehe dazu auch die Grafik beim Text über »Mentale Modelle«.
(9) Der sich spiralförmige windende »logische rote Faden« wird begleitet und immer wieder angereichert durch Einzelerkundungen entlang von Themen und Begriffen (wobei sich beides manchmal nicht so scharf trennen lässt). Diese Einzelerkundungen sind notwendige Erkundungen, ihre Ergebnisse werden für die inhaltliche Entwicklung entlang des »roten Fadens« benötigt. Nachfolgend die beiden Listen.
(24.1) Utopie - Ein Zitat von Adorno, 14.11.2006, 20:05, Annette Schlemm: Wenn es wahr ist, daß ein Leben in Freiheit und Glück heute möglich wäre, dann wäre die eine der theoretischen Gestalten der Utopie [...] daß man konkret sagen würde, was bei dem gegenwärtigen Stand der Produktivkräfte möglich wäre das läßt sich konkret und das läßt sich ohne Willkür sagen.
Quelle: "Etwas fehlt... Über die Widersprüche der utopischen Sehnsucht. Ein Gespräch mit Theodor W. Adorno2 (1964) In: Reiner Traub, Harald Wiese (Hg): Gespräche mit Ernst Bloch, Frankfurt am Main 1975. S. 69.
(29) Wir haben uns immer wieder Geschichten erzählt, von denen wir der Meinung waren, dass diese besonders gut einen bestimmten Gedanken oder ein bestimmtes Problem veranschaulichen können. Solche Geschichten stammen von unterschiedlichen Leuten, von Literaten (Herbert Macuse, Götz Aly, Klaus Mann, Lothar Kühne, Marina Achenbach etc.) oder Freunden oder sonstwem. Wir wollen solche Geschichten sammeln, wenn sie zum Prozess passen und insbesondere in zwei Gruppen fallen: