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Freie Ware

Maintainer: Andreas Vogel, Version 1, 16.12.2000
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

1 Einführung

(1) Die Zeit ist reif für ein neues Wirtschaftssystem, da sich das bestehende selbst ad absurdum führt. Während in früheren Zeiten Rohstoff-, Produktionsmittel- und Arbeitskraftknappheit vorherrschte, ist heute nur noch eines knapp: das Geld.

(1.1) Re: 1 Einführung, 18.12.2000, 07:46, Stefan Meretz: Klasse, ich finde das ein sehr spannendes und mutiges Projekt. Spannend, weil ich finde, dass es den Finger in die Wunde legt. Mutig, weil es das schwierigste Problem unserer Zeit überhaupt thematisiert, nämlich: Wie kann man Produktion und Verbrauch und Ökologie und und und so organisieren kann, ohne dass das alles durch die Geldform "hindurch" muss. Da wirst Du Dich auch auf virtuelle Prügel gefasst machen müssen, weil das so brisant ist und Fallen an jeder Ecke lauern.

(1.1.1) Re: 1 Einführung, 20.06.2002, 13:13, Andreas Vogel: Nachdem diese Seiten seit 2 Jahren online sind, habe ich eher den Eindruck, dass es keineswegs brisant ist oder dass nahezu alle Menschen brisanten Themen ausweichen. Jedenfalls blieb die virtuelle Prügel (leider) aus. Das "leider" in Klammer, weil ich einerseits nicht scharf bin auf Prügel, sie andererseits aber widerspiegeln würde, dass sich Menschen mit dem Thema aktiv auseinandersetzen.

(1.1.1.1) Geringe Resonanz?, 24.06.2002, 22:15, Annette Schlemm: Ja, auf die paar interessierten Leute stürzen hunderte Megabyte Texte ein, das sortiert sich dann in Bezug auf die Resonanz doch sehr auf Sachen, die auch außerhalb des Internets mit persönlichen Beziehungen aus gemeinsamen Veranstaltungen oder so verbunden sind.
Schau mal, ob Du Dich bei der nächsten Oekonux-KOnferenz mit aktiv einbringen kannst, ich bin sicher, daß die Thematik selbst dort auf jeden Fall interessiert.

(1.1.1.2) Re: 1 Einführung, 05.08.2002, 09:35, Benni Bärmann: Tja, ich hab die Seite auch erst jetzt aufgrund eines Verweises von Annette gefunden obwohl mich das Thema interessiert und wir dazu in der oekonux-Liste auch eine kurze Diskussion hatten als Benja Fallenstein einen Vorschlag dazu gemacht hat: Siehe dazu:

http://www.oekonux.de/liste/archive/msg04597.html
http://www.oekonux.de/liste/archive/msg04595.html
http://www.oekonux.de/liste/archive/msg04598.html
Vielleicht findest Du auch den Ansatz der "Umsonstläden" interessant:

http://co-forum.de/index.php4?UmsonstLaden

Ansonsten würde ich Dir empfehlen, Deinen Text vielleicht nochmal auf der Oekonuxliste vorzustellen, oder zum Kongress zu kommen. Das Call for Paper findest Du auch hier auf OT under "oekonux".

(1.1.1.2.1) Re: 1 Einführung, 02.05.2003, 22:01, Andreas Vogel: Jetzt habe ich eine Homepage zum Thema Die_tauschhandelsfreie_Gesellschaft ins Internet gestellt und auch ein Forum aufgebaut. Schaut mal rein und gebt die Links an interessierte Freunde weiter.

(1.1.1.2.1.1) Re: 1 Einführung, 15.01.2004, 17:42, Andreas Vogel: Die_tauschhandelsfreie_Gesellschaft hat eine neue Adresse. Bitte nur noch diesen Link verwenden.

(1.1.1.3) Re: 1 Einführung, 19.06.2003, 02:49, Arina wellisch: Ein Freund, den ich damals noch kaum kannte hat mal vor etwa 2 Jahren als wir so in der Gruppe sassen, einen Joint rauchten und darüber nachdachten wie wir die Welt verbessern könnten gemeint wir müssten das Geld abschaffen. Er war der Jüngste in unserer Gruppe, 15. Für mich war dass eine Idee von der ich noch nie gehört hatte und auf die ich selbst wahrscheinlich nie gekommen wäre.Tief beeindruckt fand ich sie trotzdem unrealistisch. Die Zeit ist Vergangen, dass bewusstsein darüber wie skrupellos marktorientiertes denken ist, wie negativ sich Menschen durch das lieblose kongurenzdenken entwickeln, wie sie alle besser und schneller sein wollen anstatt zusammenzuhalten, und wie die guten Charaktereigenschaften ständig in Gefahr sind verkauft zu werden wurde größer. Mir ist klar geworden dass erst durch den Glauben an das Geldsystem derartige Ungerechtigkeiten globalem ausmasses wie sie derzeit vorherrschen möglich sind. Man sollte auch Besitz neu definieren. Etwas zu besitzen sollte bedeuten sich um etwas zu kümmern. Heute 2 Jahre später finde ich die Idee das Geld abzuschaffen gar nicht mehr unrealistisch sondern ganz natürlich, in anbetracht der Weltlage. Aber es ist noch ein weiter Weg bis dorthin. Es muss damit beginnen dass die Vorstellung der potentiellen Möglichkeit wieder in einer Welt ohne Geld zu leben in den einzelnen Köpfen erweckt wird. Dieser Gedanke ist so revolutionär dass er anfangs fast nur auf ablehnung stossen kann. Aber wenn dieser Gedanke zurückkehrt geht er nicht mehr weg, es wird in die richtung gehen. Die Menschen sind noch lange nicht soweit. Angst regiert nach wie vor. Und Veränderungen machen Angst. Meistens. Man sollte die Menschen spielerisch auf diese Veränderung vorbereiten. Denn nur wenn die Schranken geöffnet werden und die Mauern fallen , zusammenhangerfassendes denken,neugierde auf globales Verständnis, soziales Handeln, starke Menschen aus starken Familien, mehr wissen über das Mensch sein, eine gewisse Identifikation mit dem Planeten , und der tiefe Wunsch nach Frieden zusammenkommen haben wir eine Chance. Im tiefsten Grunde muss man an den Menschen arbeiten, begonnen bei sich selbst. Charakter stärken. Wir müssen anfangen wieder zusammenzuhalten. Heute hat fast jeder Probleme, fast keinem geht es gut. Das liegt an den Familien glaube ich. Weil die so kaputt sind, sind es auch die Menschen. Uns jungen fehlen Vorbilder, wir wissen schon gar nicht mehr wonach wir uns richten sollen. Aber es gibt viel zu richten.Da ich selbst mehr verstanden habe, als ich wirklich ausdrücken kann, gehe ich davon aus dass es mehreren so geht. Die Dinge in uns werden heranreifen und die Welt wird sich verändern. Wir werden uns verändern. Alles wird sich verändern, so wie sich seit jeher immer alles verändert hat. Es lebe das Glasfasernetz. Für mich keine Erfindung der Menschen sondern ein weiteres Produkt der Evolution selbst. Ich danke Gott für dich. arina

(1.2) Re: 1 Einführung, 26.02.2001, 21:00, Rolf Köhne: Wenn man über "Freie Ware" bzw. "Freie Güter" nachdenkt, sollte man auch über "freie Baupläne" nachdenken. Baupläne ,technische Zeichnungen, Schaltpläne, Platinen-Layouts, CNC-Programme und vieles mehr sind Produkte geistiger Arbeit, die nur einmal je Produkt gemacht werden muß. Ideal wäre es, wenn für alle wesentlichen nützlichen Gebrauchsgüter solche Pläne im Internet verfügbar wären, so daß sich kleine Kollektive vieles selbst herstellen könnten. Paralell dazu könnte man auf lokaler Ebene dafür sorgen, daß es "freie Produktionsmittel" in Form von universellen Werkstätten etc. gibt. Vielfach wäre es schon nützlich, wenn es freie Reperaturanleitungen für alle existierenden Gebrauchsgüter geben würde.

(1.2.1) Re: Baupläne ,technische Zeichnungen, Schaltpläne, Platinen-Layouts uvm., 20.06.2002, 13:18, Andreas Vogel: Von derartigen Projekten bis hin zu freien CPU habe ich im Internet bereits gelesen. Da dies alles geistige Erzeugnisse sind, unterliegen sie dem Copyright genauso wie Software, daher ist für sie eine GPL-ähnliche Lizenz relativ einfach machbar. #Konkrete Produkte unterliegen jedoch keinem Copyright, so dass sich mir hier die Frage stellt, wie etwas entsprechendes für sie aussehen kann.

(1.3) Re: 1 Einführung, 06.07.2003, 22:14, Ano Nym: Nur das Geld knapp, klingt nach einer "Gesell"igen Runde. Nein, Knappheit ist natürlich. Ebenso wie es ja auch Sättigung gibt. Kanppheit ist ein sehr universales Konzept. Leben ist knapp. Schönheit ist knapp, rohstoffe sind knapp, Platz ist knapp. So kommst du nicht weiter oder landest bei üblen Gesellen.

(1.3.1) Unterschied: knapp - begrenzt, 08.07.2003, 20:31, Andreas Vogel: Wenn du damit meinst, dass alles mengenmäßig begrenzt ist, dann stimme ich dir zu. Das Sonnenlicht ist auch eine begrenzte Ressource, irgendwann wird sie erschöpft sein. Sie ist allerdings nicht knapp, denn das Angebot ist größer als der Bedarf. Auf der anderen Seite ist Geld ein abstraktes Konstrukt, das unbegrenzt vermehrt werden kann.

(1.4) Re: 1 Einführung, 17.11.2004, 13:35, Volker Paul: Wie soll diese tauschhandels-/geldfreie Gesellschaft funktionieren? Daß Ware heute nicht knapp ist, ist einfach falsch. Brot ist knapp. Nicht so knapp wie früher, aber immerhin. Der Bäcker muß früh aufstehen und arbeiten, um es zu produzieren. Ich als fauler Mensch schlafe aus, und wenn ich Hunger habe, gehe ich in die Bäckerei und nehme (klaue?) mir das Brot. Der Bäcker bekommt nichts dafür. Warum sollte er mir das Brot geben, für das er gearbeitet hat?

(1.4.1) Re: 1 Einführung, 05.07.2005, 13:40, alex der große: Eine geldfreie Gesellschaft funktioniert deshalb, weil wir mindestens die Nachfrage nach Lebensmitteln befriedigen müssen und zwar spätestens bevor wir verhungern. Da wir nun schon diese Nachfrage befriedigen müssen und die Arbeit entsprechend minimal organisieren werden müssen, liegt der Gedanke nahe auch die Nachfrage nach anderen Gütern und Dienstleistungen bestmöglich zu befriedigen. Dein Problem ist, dass du davon ausgehst, dass eine geldfreie Gesellschaft (womöglich global) von einigen wenigen in einer Art Geheimprojekt über Nacht eingeführt wird. Morgens wacht die Gesellschaft auf und Geld ist weg. So isset aber nicht. Eine solche Gesellschaft entsteht erst dann, wenn alle darüber Bescheid wissen und sich somit wissentlich darauf einlassen, womit der Bäcker klarerweise nicht nach Bezahlung fragen wird. Klar? MfG Alex d. Große

(1.5) Re: 1 Einführung, 07.12.2005, 20:24, arno wagener: Das Recht auf Arbeit + Kapital wäre eine Lösung des Problems.

(2) Obwohl sich beim Hersteller und im Handel die Produkte aufhäufen, können sich viele Menschen diese Produkte nicht verschaffen, weil das ihnen zur Verfügung stehende Geld knapp ist. Firmen entlassen Mitarbeiter und schrauben die Produktion unter die mögliche Kapazität, weil sie die Produkte nicht los werden, obwohl viele Menschen auf diese Produkte verzichten müssen. Wir leben heute in einer Überproduktionsgesellschaft, die über den Bedarf hinaus produziert oder produzieren kann.

(2.1) Ja was denn nun, 03.10.2001, 22:07, Ano Nym: Über - oder Unterproduktion? - entscheidet euch!

(2.1.1) Re: Ja was denn nun, 20.06.2002, 13:23, Andreas Vogel: Von Unterproduktion ist hier nirgends die Rede.

(2.2) Erscheinung und Wesen, 26.06.2002, 14:26, Annette Schlemm: Mit dem, was hier steht, wird gut beschrieben, was wir alle sehen. Aber es hat nicht viel Zweck, sich einfach nur zu wünschen, daß das anders sein könnte und zu hoffen, daß man das nur allen zu sagen und sie zu überzeugen brauche, um es zu ändern.
Dem Wunsch, das einfach zu ändern, stehen gesellschaftliche Verhältnisse entgegen, denen wir zwar nicht gänzlich hilflos gegenüber stehen (wie die "Wertkritik" von KRISIS manchmal interpretiert werden könnte), die aber auch nicht einfach durch "Bitte, bitte Unternehmer und Politiker, sehts doch ein und macht es besser..." zu unterlaufen sind.
Die herrschende Wirtschaft lebt davon, daß sich "Investitionen rentieren" müssen (wir haben in der sterbenden DDR zu hören bekommen: "Das Kapital ist scheu wie ein Reh" und mit diesem Argument wurden alle Versuche zu alternativen Ansätzen weggewischt - und das Schlimmste ist: es hatte Recht!).
Wir leben im KAPITALISMUS, keiner Demokratie, in denen wir uns was wünschen können oder sich Vernunft von allein durchsetzen würde... (was das heißt, dazu in der Diskussion unter 29. mehr).

(3) Angesichts eines Banken- oder Versicherungshochhauses läßt sich einfach überlegen, für wieviele Menschen hieraus Wohnraum geschaffen werden könnte; hinzu kommen unzählige Filialen. Unmengen an Computer werden unproduktiv eingesetzt. Menschen, ihre Arbeitskraft wie auch ihre intellektuellen und kreativen Fähigkeiten mit denen sie Neues erschaffen können, werden als Geldverwalter mißbraucht: Geld annehmen, nachzählen, Betrag in Computer eingeben, warten, Papier einlegen, warten, Papier ausgeben.

(4) Auch in Produktionsbetrieben, im Handel, im Dienstleistungsbereich wächst der Verwaltungsaufwand und damit das Binden von Ressourcen durch das Geld.

(5) Dies ist kein Plädoyer gegen das Geld im Sinne von "zurück zur guten alten Zeit", "zurück zur Scholle". Jede Zeit hatte ihre Notwendigkeiten und Möglichkeiten. Das Internet zeigt deutlich, daß heute alles mit allem und jeder mit jedem vernetzt ist. Dies gilt um so mehr für Wirtschaft und Gesellschaft. Nun bedarf es eines Wirtschaftssystems, das diesem Wandel, diesen neuen Möglichkeiten Rechnung trägt. Die Überproduktionsgesellschaft erlaubt es nicht nur, sondern fordert geradezu eine Loslösung vom gegenwärtigen Tauschhandelssystem. Tauschhandelsfreier Waren-, Dienstleistungs- und Informationsfluß stellt eine neue Wirtschaftsform dar.

(6) Die "freie Software" ist ein erster Schritt, "freie Informationen" wie Musik in Form von MP3s, Online-Büchern, Konstruktionsplänen uvm. der nächste. Als weitere Verallgemeinerung dieses Prinzips soll hier die Idee der "freien Ware" entwickelt werden. Zusammen mit der "freien Dienstleistung" kann der Übergang zu einer tauschhandelsfreien Gesellschaft geschafft werden.

(6.1) 23.02.2001, 14:44, Wolf Göhring: "freie Ware" ist ein Widerspruch in sich selbst. "Ware" bedeutet naemlich, dass die Sache ver"wahrt" ist (Grimm: Woerterbuch der deutschen Sprache. Ausserdem Oxford dictionary). Verwahren bedeutet hierbei nicht nur, die Sache gut einpacken, damit es nicht draufregnet, sondern vor allem die Sache so wegstecken, dass sie kein Unbefugter in die Hand nehmen und gebrauchen kann. Der Gebrauch der Sache ist erst gestattet, nachdem sie gegen ein Aequivalent (und mehr oder weniger freiwillig) eingetauscht wurde. Der Begriff der Ware enthaelt also in erster Linie den Begriff des Tauschwerts, hingegen das Wort "Gut" (oder auch Sache oder Ding) den Begriff des Gebrauchswerts. Ich bin darauf gestossen, als ich in dem Papier "The productive information society: a basis for sustainability" (http://www.gmd.de/publications/report/0072/Text.pdf)den Unterschied zwischen Waren und Guetern im Englischen ausdruecken wollte. Im Englischen benutze ich jetzt "merchandise" und "good". "Commodity" wird in der englischen Ausgabe des "Kapital" fuer "Ware" verwendet, die noch von Engels authorisiert war. Das verschiebt aber an den Stellen, wo sich Marx ueber den Tauschwert einer "commodity" auslaesst, die sprachlichen Feinheiten, den "commodity" hebt zuerst den Gebrauchswert einer Sache hervor. Resumee: Statt von "freien Waren" wuerde ich von "freien Guetern" sprechen!

(6.1.1) 20.06.2002, 13:31, Andreas Vogel: Neue Ansätze benötigen ein neues Vokabular. Die Kritik am Begriff "Ware" ist so alt, wie das Projekt selbst (siehe Abs. 8.1). Solange aber der inhaltliche Aspekt nicht geklärt ist, ist es meiner Ansicht nach müßig über eine neue Bezeichnung zu diskutieren. Unter Umständen läßt sich ja ein neues Wort schaffen, das unbelastet ist.

(6.1.1.1) Begriff "Ware", 24.06.2002, 22:15, Annette Schlemm: Ja, ich würde auch sehr plädieren, bei dem von Dir Gemeinten NICHT das Wort "Ware" zu verwenden. Das ist wirklich für alle, die schon mal am Marxismus gerochen haben, jene Form von Gütern, die genau das nicht sind, was Du willst. Waren sind jene Güter, die von Leuten hergestellt werden, um sie auf dem Markt loszubekommen. Die Alternative "Güter" oder "Produkte" liegt doch auf der Hand.

(6.2) Fressen muss man trotzdem., 06.07.2003, 22:16, Gerd ??: Macht aber auch nicht satt. Vielleicht kann man annehmen, dass - so wie in der heutigen VWL der Faktor boden nicht mehr so betont wird wie noch vor 70 Jahren, die Welt des Saufen, Fressen, und Wohnen allmählich in den hintergrund gedrängt wird udn sich auf dem allgemeinen Plateau andere Austauschformen etablieren.

(7) Spätestens dann wird deutlich, welche Möglichkeiten derzeit durch die Geldwirtschaft blockiert werden. Die Auswirkungen auf den sozialen Bereich lassen sich mit viel Phantasie erahnen.

1.1 Begriffsklärung

(8) Als "freie Ware" sollen diejenigen Produkte bezeichnet werden, die aus jeglichem Tauschhandelssystem ausgeklinkt wurden. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß die "freie Ware" angeboten wird, ohne daß hierfür eine entgeltliche oder unentgeltliche Gegenleistung vom Warennehmer erwartet wird.

(8.1) Re: 1.1 Begriffsklärung, 18.12.2000, 07:52, Stefan Meretz: Produkte herzustellen und nach dem Prinzip "Nehmen statt Kaufen" allgemein zur Verfügung zu haben, ist genau der richtige Ansatz. Nur ist der Begriff "Ware" dafür unglücklich, denn in der VWL und vor allem der marxistischen politischen Ökonomie ist "Ware" nur ein anderer Aggregatzustand der gleichen Sache "Geld". Ab sei's drum, ist Freier Soft_ware_ steckt das ja dem Begriff nach auch noch drin, dem Inhalt nach aber nicht mehr.

1.2 Überlegungen zum Vorbild "freie Software"

(9) Die beiden Abschnitte >>Überlegungen zum Vorbild "freie Software"<< und >>Überlegungen zur "freien Ware"<< sind gleich strukturiert, um die Unterschiede zwischen "freier Software" und "freier Ware" herauszuarbeiten.

1.2.1 Rechtliches Instrument

(10) Auf der Grundlage des Urheberrechts wurde die GPL geschaffen, welche den Begriff "freie Software" mit rechtlich verbindlichem Inhalt füllt.

1.2.2 Verbindung zwischen Lizenz und Produkt

(11) Die Lizenz ist dem Produkt programmtechnisch eingeprägt. Der Anwender kann darauf aufmerksam gemacht werden.

1.2.3 (Re-)Produktion

(12) Der Produzent offenbart die Produktion, so daß die Software von anderen ebenfalls reproduziert, korrigiert, angepaßt und weiterentwickelt werden kann (Open Source).

(13) Einmal geschaffen läßt sich Software ohne besonderen materiellen Aufwand vervielfältigen.

(14) Das Kriterium "Überproduktion" ist bereits erfüllt, da automatisch Kopien erzeugt werden, so daß sich die Anzahl der Produkte nicht verringert.

1.2.4 Distribution

(15) Zwei Distributionswege haben sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt: das Internet und die CD. Beide bieten einen einfachen und billigen Transport des Produkts.
Die Kostenübernahme variiert:
Beim Internet übernimmt der Hersteller und Distributor die Kosten für die Bereitstellung des Produkts, jeder Warennehmer bezahlt die Übertragung seiner Kopie.
Bei der CD läßt sich der Hersteller oder Distributor die Kopier- und Versandkosten vom Warennehmer bezahlen oder er nutzt freie Kapazitäten auf seinen CDs.

1.2.5 Recycling / Entsorgung

(16) Der Produzent braucht sich nicht darum zu kümmern, da nicht benötigte Software einfach gelöscht werden kann. Der Transport mittels Internet vermeidet Datenträger, die entsorgt werden müßten.

1.3 Überlegungen zur "freien Ware"

(17) Materielle Waren unterscheiden sich von der Ware Information.

1.3.1 Rechtliches Instrument

(18) Es ist ein rechtliches Instrument (im folgenden Lizenz genannt) zu finden oder zu schaffen, das es ermöglicht, den Begriff "freie Ware" mit verbindlichem Inhalt zu füllen.

1.3.2 Verbindung zwischen Lizenz und Produkt

(19) Durch die Verbindung der Lizenz und einem Produkt, wird dieses Produkt zur "freien Ware". Die Lizenz sollte dem Produkt sicherheitshalber "eingeprägt" sein; die Verbindung sollte also möglichst untrennbar sein. Die "Einprägung" als Text ist aus verschiedenen Gründen unzweckmäßig: Der Inhalt des Textes

Aus diesen Gründen soll die Lizenz durch ein Kennzeichen symbolisiert werden. Die Verbindung von Lizenz und Kennzeichen ist rechtlich abzusichern.

1.3.3 (Re-)Produktion

(20) Die Vervielfältigung von materiellen Produkten ist mit weiterem materiellen Aufwand verbunden. Es werden nicht automatisch "Kopien" erzeugt.
Materieller Aufwand bedeutet Einsatz von Ressourcen und möglicherweise Belastungen für die Umwelt. Der Produzent soll sich der Verantwortung für sein Produkt und dessen Herstellung stellen.

(21) Die Offenlegung der Produktion

1.3.4 Distribution

(22) Der Transport und die Lagerung von "freien Waren" erfordert wiederum größeren Einsatz von Ressourcen. Der Hersteller oder Distributor kann sich die hierfür entstehenden Kosten vom Warennehmer bezahlen lassen oder freie Transportkapazitäten nutzen. Ebenso ist eine Kostenaufteilung denkbar: Hersteller oder Distributor übernehmen die Kosten für die Bereithaltung der Waren, der Warennehmer übernimmt die Kosten der Auslieferung an sich.

1.3.5 Recycling / Entsorgung

(23) Die Verantwortung des Produzenten für das von ihm geschaffene Produkt geht über den Produktionsprozeß hinaus: Als kompetentester Fachmann für sein Produkt ist er auch für das fachgerechte Recycling und/oder die Entsorgung seines Produkts zuständig.

(24) Wiederverwertbare Teile können dem Produktionsprozeß unmittelbar wieder zugeführt werden. Produktteile und -materialien können an die jeweiligen Produzenten zurückgegeben werden, die für deren Recycling / Entsorgung zuständig sind.

(25) Wie bei der Produktion werden auch hier Ressourcen eingesetzt, entstehen möglicherweise Belastungen für die Umwelt. Daher trifft hier für die Offenlegung ebenfalls das zu, was bereits bei der Produktion beschrieben wurde.

2 Richtlinien und Empfehlungen

(26) Die folgenden Richtlinien und Empfehlungen dienen der Ausarbeitung der Lizenz.

2.1 Nicht-Handel

(27) Die Lizenz entzieht dem Tauschhandelssystem (bspw. der Geldwirtschaft) das Produkt, welches als "freie Ware" lizensiert ist.

2.1.1 Entkommerzialisierung

(28) Der Warengeber gibt die "freie Ware" ab, ohne hierfür eine direkte oder indirekte Gegenleistung zu erwarten.
Der Warennehmer nimmt die "freie Ware" an, ohne Verpflichtung zu einer direkten oder indirekten Gegenleistung.

(28.1) Re: 2.1.1 Entkommerzialisierung, 27.02.2001, 22:30, Andreas Stockhausen: Ich denke, wenn jemand eine freie Ware anbietet, erhofft er sich eine Gegenleistung. Er wird darum bitten und der Warennehmer sollte sich moralisch verpflichtet fühlen, sie zu erbringen. Geeignete Gegenleistungen sind Anerkennung, Werbung oder Mitarbeit. Damit viele freie Wahren angeboten werden, sollte der Warengeber keine weiteren Verpflichtungen haben. Keine: Verpackung, Logistik, Werbung, Dokumentation, Garantie oder Rücknahme. Dann könnten freie Waren auch, Testprodukte oder Spenden sein. Oder Waren, die am Markt nicht mehr abzusetzen sind. Wie fehlerhaftes, veraltetes, gebrauchtes oder selbstgemachtes. Selbstgemachtes von Privatleuten oder Gruppen.

(28.1.1) Re: Gegenleistung, 20.06.2002, 13:52, Andreas Vogel: Die direkte oder indirekte Gegenleistung ist hier im Sinne des Tauschhandels gemeint. Natürlich hat auch der Warengeber etwas davon, wenn der Warennehmer ihm ein Produkt abnimmt. Handelt es sich bspw. um ein Produktionsmittel, so werden damit Produkte erzeugt, die der Warengeber wiederum erhalten kann.
Es steht jedem Warennehmer frei, dem Warengeber seine Anerkennung in welcher Form auch immer auszusprechen; ich möchte dies jedoch nicht als Verpflichtung festschreiben.
Ebenso kann ein Warennehmer Werbung für das Produkt machen oder seine Mitarbeit anbieten, warum aucht nicht? Hierzu braucht er doch nicht verpflichtet werden.

(28.1.2) Re: Verpflichtungen, 20.06.2002, 14:16, Andreas Vogel: Die unter 2.3 (34) beschriebene "Verantwortung für das Produkt" ist eine konsequente Weiterführung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung, die ich als positiv bewerte. Zunehmend verpflichten sich Hersteller selbst oder werden vom Gesetzgeber dazu verpflichtet, nicht nur ihre Verpackung sondern auch Altgeräte zurückzunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Für eine ausführliche Begründung verweise ich auf diesen Abschnitt.
Es spricht nichts dagegen, dass auch Testprodukte freie Waren sein können. Eine Spende ist ein kostenfrei überlassenes Produkt, der Unterschied zur freien Ware bestünde also eben genau in diesen weiteren Verpflichtungen. Bsp.: Eine Schule bekam einen schrankgrossen "Großrechner" mit mehreren Terminals gespendet, als dieser nicht mehr zeitgemäß war, mußte sich die Schule um die Entsorgung kümmern. Derartige Spenden können sich als finanzieller Bummerang erweisen.
"Freie Ware" sollte nicht zu eine billiger Entsorgungsmöglichkeit zu verkommen.
Warengeber können durchaus auch Privatleute oder Gruppen sein. Auch sie sollten zuerst ihr Produkt bspw. auch im Hinblick auf die Weiterverwertung oder Entsorgung durchdenken.

(28.1.3) Re: 2.1.1 bereits im kommentieren alternativen zu "ware" suchen, 11.05.2003, 20:15, Franz Tabei: ich finde diesen text sehr interessant. danke.
es wurde bereits oben auf die problematik des begriffs ware im gemeinten sinn hingewiesen, denn der begriff ist schlichtweg falsch. siehe zb. Wahrig: "Handelsgut, käufliche od. verkäufliche Sache od. Menge von Sachen". eine korrektur im text wird wahrscheinlich reifliche überlegung erfordern, und damit etwas zeit. in der diskussion (also zb. an dieser stelle) sollten wir uns aber bemühen richtige (es gibt bestimmt mehrere möglichkeiten ;-) ) begriffe zu verwenden.
besonders im hinblick darauf, daß wir uns durchaus erst im stadium der bewußtseinsbildung befinden, ist es äußerst wichtig sehr vorsichtig mit den verwendeten begriffen umzugehen. für viele menschen unserer gesellschaft ist es so schon schwer genug zu verstehen.

(28.1.3.1) Re: 2.1.1 bereits im kommentieren alternativen zu "ware" suchen, 14.05.2003, 20:35, Andreas Vogel: Bitte.
Zum Begriff:
Ein Hersteller hat Papiertaschentücher hergestellt und sie Tempo genannt. Dieser Begriff wurde zum Synonym für Papiertaschentücher. Entsprechend steht sicher auf wenigen Einkaufszetteln Nuß-Nougat-Creme oder Schokoladen-Brotaufstrich, sondern ein Markenname als Synonym.
Vielleicht kann die Diskussion ein konkretes Produkt erschaffen (nämlich die rechtliche Absicherung...), diesem Produkt dann einen (Kunst-)Namen verpassen, der dann genau das vertritt, was hier produziert wurde.
Auf diese Weise hätten wir meiner Ansicht nach das Begriffsproblem elegant gelöst.

2.1.2 Verhinderung der Rekommerzialisierung

(29) Die "freie Ware" darf nicht kommerziell genutzt werden.
Bietet der Warennehmer eine Dienstleistung an, für die er die "freie Ware" nutzen will, so hat er diese Dienstleistung ebenfalls kostenfrei anzubieten.
Soll die "freie Ware" als Grundstoff, Teil oder Produktionsmittel zur Herstellung anderer Produkte verwendet werden, so sind diese Produkte auch als "freie Waren" anzubieten.
Soll "freie Ware" zusammen mit kommerziellen Produkten vertrieben werden (sog. Bundles), so ist der Kunde VOR dem Kauf darauf hinzuweisen, daß und wie er die "freie Ware" ohne die kommerziellen Produkte erhalten kann.

(29.1) Re: 2.1.2 Verhinderung der Rekommerzialisierung, 15.06.2002, 14:18, Achim Schneider: Diese Formulierung verhindert die (leider oefters noch notwendige) eigene Wertschaffung mit hilfe Freier Gueter: So duerfte ich einen Freien Computer nicht dazu einsetzen, meinen Lohn durch darauf geschriebene Programme, gemalte Bilder etc. zu verdienen.
Die Verwertung eines Freien Gutes zur Ware muss verboten sein, die Wertschaffung mit hilfe Freier Gueter (als Werkzeug) sollte erlaubt sein, wenn die verfuegbaren Produktionsmittel und Rohstoffe fuer die dadurch sicherlich erhoehte Nachfrage ausreichen.
ggf kann auch ein Kompromiss sinnvoll sein: Will man mit einem Freien Gut Wert schaffen, so muss man die Kosten fuer die verbrauchten, nicht-Freien Ressourcen zahlen.

(29.1.1) Re: 2.1.2 Verhinderung der Rekommerzialisierung, 20.06.2002, 13:10, Andreas Vogel: Wie aus der Kurzbeschreibung dieses Projekts hervorgeht soll hier "Freie Ware" rechtlich abgesichert werden, d.h. hier werden die Rechte des Warengebers vertreten; Ziel ist die tauschhandelsfreie Gesellschaft (siehe Abs. 5 und 6).
Darüberhinaus steht es einem Warengeber frei, dem Warennehmer weitere Rechte zu gewähren, bspw. die Wertschaffung oder auch den Verkauf. Derartige Abwandlungen / Aufweichungen gibt es ja auch im Bereich der "freien Software".
Diese zusätzlichen Rechte sollen aber nicht Kernbestandteil dieses Projekts sein.

(29.1.1.1) Ware als gesellschaftliches Verhältnis, 24.06.2002, 22:16, Annette Schlemm: Ich finde es wichtig, immer scharf zu unterscheiden: Reden wir über die tauschfreie Gesellschaft oder über mögliche Übergänge und Keimformen auf dem Weg dahin? Wir sollten die Vorstellung von der freien Gesellschaft nicht "infizieren" mit den jetzt noch gegebenen Notwendigkeiten.
Der Ansatz "freie Ware/freies Produkt" verbirgt auch stark die gesellschaftlichen Verhältnisse, die ihrer Erzeugung zugrunde liegen. Es scheint so, als brauche darüber nicht mehr geredet werden. Das wirkliche Problem besteht ja darin, daß das herrschende gesellschaftliche Verhältnis dieses ist, das Menschen zueinander nur ein Verhältnis als Warenbesitzer haben, und sonst eben nicht! (vgl. Marx, Kapital I, MEW 23, S. 74). Dieses gesellschaftliche Verhältnis ist die Grundlage für das Ware-Sein des Arbeitsprodukts. Und dieses Verhältnis ist aufzuheben, nicht nur das Produkt anders zu benennen oder anders auszutauschen...

(29.1.1.1.1) Ist das Projekt "Freie Ware" eine Zielvision oder ein Wegbereiter?, 25.06.2002, 11:34, Andreas Vogel: Die rechtliche Absicherung, die ich diesem Projekt als Ziel gesetzt habe, ist in der Übergangszeit nötig, wenn sowohl der Tauschhandel (sei es in Form von Geld oder, wie es jetzt im Internet immer beliebter wird, in Form von Punktesystemen) als auch ein Fluss von freien Waren nebeneinander existieren.
Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen wird diese rechtliche Absicherung wahrscheinlich nicht mehr nötig sein, wenn der Tauschhandel nur noch einen geringen Anteil unseres Wirtschaftssystems darstellt.

(29.1.1.1.2) Re: Ware als gesellschaftliches Verhältnis, 25.06.2002, 11:52, Andreas Vogel: Für den zweiten Absatz bitte ich um Erläuterung. Ich selbst habe das Kapital von Marx noch nicht einmal in den Händen gehabt, geschweige denn gelesen; ähnlich wird es vielleicht manchem Interessierten gehen. Da es nun auch nicht viel bringt, schnell mal das Buch zu besorgen, die Seite aufzuschlagen und nachzulesen, was da steht, ohne den Gesamtzusammenhang (das ganze Werk) zu kennen, möchte ich dich bitten, dein Verständnis (deine Interpretation) der Textstelle darzustellen.
Es ist wohl richtig, dass die meisten Beziehungen eines Menschen zu anderen Menschen sich auf den Warenaustausch gründen und es auch dabei belassen. Was wären andere Verhältnisse von Menschen untereinander? Verwandtschaft, Freundschaft, Liebe, Zusammenarbeit, ... ? Wenn ich ein Brötchen essen möchte, dann stellt nun einmal das Brötchen die Verbindung zwischen mir und dem Brötchengeber her/dar? Was könnte / sollte ich daran ändern?

(29.1.1.1.2.1) Marxismus kennen, 26.06.2002, 14:11, Annette Schlemm: Meinst Du, ich kann Dir in einem solchen Kommentar den Marxismus beibringen? Nein, das wird nicht gehen. Aber genau so, wie wir alle einst das normale Lesen und Schreiben lernten, lernten wir nach und nach verschiedene Theorien und irgendwann gibt es Situationen, wo wir uns nur verstehen, wenn wir uns das Wichtigste aus den Theorien angeeignet haben. Wer die Statik einer Brücke berechnen will, muß irgend wann einmal einen Physikgrundkurs absolviert haben (auch wenn er dann selber entscheidet, welche Teile er für welche Problemlösung konkret braucht – aber dazu muß er möglichst viele kennen). Es geht nicht, bei jeder Berechnung einer neuen Brücke, eines neuen Hauses, die gesamte Theorie, die dahinter steckt, erneut mit erklären zu sollen. (Das bedeutet nicht, dass jede/r gezwungen werden soll, Physik und Statik zu büffeln – aber jene, die Brücken bauen wollen, sollten sich die Zeit schon nehmen).
Zum Reinriechen zu dem, was für Deine Brücke zu durchdenken ist, schreibe ich hier einiges auf, ich hoffe, es wird niemandem zu viel - auch wenns für eine endgültige Beantwortung Deiner Nachfrage sicher noch viel zu wenig ist...

(29.1.1.1.2.2) Voraussetzung der Warenproduktion, 26.06.2002, 14:12, Annette Schlemm: 1. Marx schreibt über eine konkrete Gesellschaftsformation, den Kapitalismus (hier müsste schon ergänzend erklärt werden, was Gesellschaftsform ist und dass jede dieser Formen historisch entstanden und historisch veränderbar ist). Diese Gesellschaftsform unterscheidet sich von anderen vor allem dadurch: Die Menschen produzieren, aber wenn sie produzieren, wissen sie noch nicht für wen. Sie produzieren „auf Verdacht“, dass sie die Produkte später auf dem Markt verkaufen können. Sie produzieren als „Privatproduzenten“ und stellen dann erst über den Markt so etwas wie eine „indirekte Gesellschaftlichkeit“ her. Daß Menschen als Privatproduzenten produzieren, also jeder isoliert und vereinzelt – war nicht immer so, sondern ist historisch entstanden. Vorher wurde in Dorfgemeinschaften und den Städten direkt für Bedürfnisse von Kunden gearbeitet. Ein Schuster stellte nur die Schuhe her, für die er Aufträge hatte, bzw. von denen er wusste, dass sie für den nächsten Winter in seinem Bereich gebraucht werden (es gibt Beschreibungen, dass das in Gebieten der BRD noch bis in die 50er Jahre so war). Im Kapitalismus (also der vorherrschenden Gesellschaftsform, in der diese eben genannten Gebiete nur Nischen waren, die inzwischen auch „aufgefressen“ sind) ist das anders. Hier ist das “Verhältnis der Menschen zueinander als Warenbesitzer das herrschende gesellschaftliche Verhältnis“ (Marx, Kaptial I. MEW 23, S. 74).
Da lässt der Unternehmer Schuhe produzieren, um Profit zu machen (meist auch nur, um selbst mühsam zu überleben, das kann er aber nur, wenn er Profit macht) – nicht um das Bedürfnis seiner Kundschaft nach Schuhen zu befriedigen. Und der Bedürftige gibt nicht seine Schuhe in Auftrag beim Produzenten, sondern er geht auf den „Marktplatz“ und sieht von dem, was die „Gesellschaftlichkeit“ ausmacht, nur das Preisschild. Nur über dieses ist er mit anderen verbunden. (Achtung: in den nächsten Marxismusausbildungsschritt gehört dann noch, dass Werte und Preise nicht dasselbe sind, hier wird das ausgelassen).
Daß Menschen einander nur noch im Warenverhältnis gesellschaftlich begegnen, sich einerseits auf das, was die einzelnen privaten „Unternehmer“ (mit ihren Arbeitern) produziert haben (also auch diese stehen einander „privat“ gegenüber und kommen erst durch den Markt zusammen) – aber andererseits auch darauf, dass Menschen, die anders nicht (mehr) ihr Leben reproduzieren (=produzieren) können (weil sie ihre Produktionsmittel nicht mehr besitzen) ihre Arbeitskraft zur Ware machen müssen.
Daß diese Menschen als Vereinzelte leben und sich gegenseitig so behandeln müssen, ist ein gesellschaftliches Verhältnis, das sie nicht einfach durch individuelles Tun verändern können. Du und ich, wir können in dieser Gesellschaft nur überleben, wenn wir entweder selbst Produktionsmittel besitzen und uns auf diese Weise in den Warenmarkt einbringen, oder eben versuchen, unsre Arbeitskraft als Ware zu verkaufen (oder eine Nische zu machen, wo wir andere Verhältnisse schaffen, dies geht aber schon wieder nicht mehr individuell).

(29.1.1.1.2.2.1) Re: Privatproduzenten contra Produktionsgemeinschaft, 27.06.2002, 10:56, Andreas Vogel: Beide Produktionsformen haben ihren Sinn:
Sind die Wege und Ziele, die verschiedene Menschen verfolgen und anstreben die gleichen, dann ist eine Produktionsgemeinschaft sicherlich geeigneter, unterscheiden sich Wege und/oder Ziele, dann sollte wohl jeder seine eigenen Wege gehen und seine eigenen Ziele verfolgen.

(29.1.1.1.2.3) Warenproduktion – Wert-Vergesellschaftung, 26.06.2002, 14:13, Annette Schlemm: 2. Auf Grundlage dieser gesellschaftlichen Verhältnisse passiert etwas Geheimnisvolles: Nicht mehr wir als Menschen machen unsere gesellschaftlichen Beziehungen, sondern: wir stellen Waren her und deren Warenwerte (was das genau ist, muß woanders erklärt werden, gemeint ist aber auf keinen Fall so etwas wie „subjektiver Nutzen“ oder so. Es geht um die Möglichkeit, für den Tausch ungleicher Güter eine Gleichheit zu bilden: die ist in der in der Ware verkörperten gesellschaftlich durchschnittlichen Arbeitszeit gegeben. Das war schon vor Marx bekannt, wird aber in der heutigen Ökonomie noch oft bestritten.) bestimmen, welchen Stand wir auf dem Markt haben, wie wir unsere Waren verkaufen können, wie wir „vergesellschaftet“ werden. Die Dinge, die wir hergestellt haben, tragen im Prinzip die Art und Weise ihrer Produktion in sich. Diese Dinge tragen im Kapitalismus den Widerspruch in sich, dass sie einerseits von Privatproduzenten gefertigt wurden und andererseits erst danach durch die Vermarktung zu gesellschaftlichen Produkten werden. Solche Produkte, mit diesem für den Kapitalismus typischen Widerspruch, werden WAREN genannt. Dadurch ist immer klar: Wenn wir von Waren sprechen, meinen wir diese komischen Dinge, zuerst ungesellschaftlich gefertigt werden und danach durch ihren wechselseitigen Zusammenhang eine konkrete Form von Gesellschaft wiederum prägen – die Warengesellschaft.
Das besonders Gemeine daran ist, dass sich diese Form von Gesellschaftlichkeit „hinter dem Rücken“ der Menschen, über die Warenwerte, über die Menschen erhebt. Das Verhältnis von Sachen (der Werte der Waren) bestimmt dann, wie Menschen miteinander umgehen. Macht und Herrschaft von Menschen über Menschen vermittelt sich über die Verfügung über jene Sachen.

(29.1.1.1.2.3.1) Re: Begriff Ware, 27.06.2002, 11:05, Andreas Vogel: Dann ist freie Ware der zutreffende Begriff, denn es werden weiterhin Privatproduzenten (oder auch Produktionsgemeinschaften) Produkte herstellen, die erst anschließend zu gesellschaftlichen Produkten werden.

(29.1.1.1.2.4) Kapitalismus, 26.06.2002, 14:14, Annette Schlemm: 3. Und dabei spielt dann eine spezielle Ware, das Geld, eine besondere Rolle. Weil nicht mehr die Menschen selbst über ihre Produktion bestimmen, sondern sie als Produzenten gezwungen sind, gegeneinander zu konkurrieren, werden sie alle zusammen davon beherrscht, dass „Investitionen sich rentieren“ müssen, das heißt, dass aus investiertem Geld mehr Geld wird. Solches Geld wird „Kapital“ (mehrwertheckender Wert) genannt. Dass das „Mehr“ nicht aus dem Geld selber geboren wird, wissen wir alle – es kommt aus der Fähigkeit der lebendigen Arbeitskraft, mehr zu produzieren, als sie selbst zu ihrer eigenen Reproduktion braucht. Dadurch kommt dann noch die Ausbeutung ins Spiel – dass jene Leistung, die die Arbeitskraft „mehr“ erbringt, einfach dem investierten Geld als Profit zugeschlagen wird, statt den Arbeitskräften. Aber sogar wenn das anders „berechnet“ würde („gerechter Lohn“), bleibe das in 1. genannte gesellschaftliche Verhältnis, dass Menschen einander nur als private, voneinander eigentlich isolierte Warenbesitzer begegnen, erhalten. Dadurch bleibt die Tatsache erhalten, dass die Gesellschaftlichkeit nur über „Sachen“ erzeugt wird und das ist nicht zu akzeptieren.

(29.1.1.1.2.5) Die Alternative, 26.06.2002, 14:15, Annette Schlemm: 4. Wir denken oft, die jetzige Wirtschafts- und Lebensform sei die einzig Mögliche. Schlimm genug. Marxismus ist dadurch gekennzeichnet, dass er den Kapitalismus nicht nur analysiert, um ihn besser zu verstehen, sondern um ihn zu kritisieren. Das bedeutet aber nicht nur moralische Kritik. Es geht darum zu untersuchen, wieso diese Gesellschaftsform auch nur eine historische und nicht ewig „natürlich“ festgelegte ist. Es geht auch nicht nur darum, schlimme Missstände abzumildern, sondern die gesamte Struktur der Gesellschaft aufzuheben. Deshalb geht es auch nicht nur darum, das Mehrprodukt gerechter aufzuteilen, sondern jene Struktur aufzuheben, die ich in 1. geschildert habe. Menschen sollen nicht mehr Waren produzieren und dann vermarkten. Sie sollen die Produktion der Dinge, die sie für ihr Leben brauchen, von vornherein gesellschaftlich durchführen. Dann produzieren sie aber keine Waren mehr, sondern „Güter“ oder wie immer wir das nennen wollen.
Das Brötchen bleibt vielleicht ein Brötchen (wobei ich hoffe, dass die Güter-Brötchen besser sind als die Waren-Brötchen). Aber der Bäcker hat es nicht für eine anonyme Menge Kunden hergestellt und Du kaufst es nicht mehr mit Geld – sondern es gibt einen Backofen im regionalen Zentrum und die Leute, denen es Spaß macht zu backen, wissen ungefähr, wie viele Leute heute morgen kommen werden, um Brötchen zu holen und dann backen sie sie halt und jede/r nimmt, was gebraucht wird... Diese gesellschaftliche Art, mit dem Brötchen umzugehen, steckt in der unterschiedlichen Bezeichnung als „Ware“ oder „...“.

(29.1.1.1.2.5.1) Re: Die Alternative, 27.06.2002, 11:58, Andreas Vogel: Wir haben heute einen Vernetzungs- und Mobilitätsgrad erreicht, der sicherlich im Widerspruch dazu steht, die gesamte Produktion regionalisieren zu wollen. Dass Brötchen nicht gerade in Hamburg produziert werden, um in München gegessen zu werden, macht Sinn. Es dürfte jedoch ressourcenschonender sein, wenn bspw. Fahrzeuge eher zentral produziert werden, als wenn jeder Wohnort ein Fahrzeugwerk hätte.
Ob sich die Produktion an der Nachfrage orientiert oder eher am Interesse, an Lust und Laune des / der Produzenten, das wird sich von selbst ergeben. Ist für Wiederverwertung gesorgt, dann spricht auch nichts gegen Überproduktion, also nicht ein Standardprodukt in Einheitsfarbe, das seine Funktion erfüllt, sondern auch Designvariationen, von denen einige dann aber vielleicht doch keinem gefallen.

(29.1.1.2) Re: 2.1.2 Verhinderung der Rekommerzialisierung, 06.07.2002, 12:41, Achim Schneider: Wuerde im Linux-Copying nicht
NOTE! This copyright does _not_ cover user programs that use kernel services by normal system calls - this is merely considered normal use of the kernel, and does _not_ fall under the heading of "derived work".
stehen, wuerde ich durch das vertreiben von kommerzieller Software auf einem ansonsten GPL-System (vorinstallierte NVidia-Treiber, diverse non-free Pakete) die GPL verletzen. Es geht eher um die Properitaeritaet der erzuegten Dinger. Wenn Freie Gueter/Waren erfolgreich sein sollen, muss man eine kontrollierte Vermischung der beiden Modelle mit einplanen. Was bringt mir ein Freier Drucker, wenn ich mit ihm keine Plakate fuer ein (notgedrungen kostenpflichtiges) Konzert drucken darf? Waere Punkt 29 die Lizenz des gcc, dann wuerde sie mir den selbst geschriebenen Code rechtlich aus der Hand reissen... Be (www.be.com) waere warscheinlich schon einiges frueher pleite gewesen, wenn sie nicht den gcc haetten einsetzen duerfen.

2.2 Lieferung freier Waren

(30) Die Lieferung der Waren unterliegt der Vereinbarung zwischen Warengeber und Warennehmer. Sinnvollerweise sollten auch durch den Transport keine unnötigen Kosten entstehen.

2.2.1 Direktlieferung des Warengebers an den Warennehmer

(31)

2.2.2 Transport der Ware durch Dritte

(32) Die Überlassung des Transports an Dritte wird derzeit mit Kosten verbunden sein, so daß sich Warengeber und -nehmer darüber einigen müssen, wer welchen Anteil daran übernimmt.

2.2.3 Aufbau eines Transportsystems

(33) Als konsequente Weiterentwicklung des Gedankens der Entkommerzialisierung ist die "freie Dienstleistung" zu sehen, in deren Rahmen es möglich wird, auch das Transportsystem zu entkommerzialisieren.

2.3 Verantwortung für das Produkt

(34) Der Produzent trägt die Verantwortung für die Herstellung und die Wiederverwertung/Entsorgung des Produkts.

2.3.1 Veröffentlichung der Produktion

(35) Der Produzent legt offen,

(36) Die Veröffentlichung umfaßt 2 Teile, die in ihrer Gestaltung und ihrem Detailgrad unterschiedlichen Zielen Rechnung tragen:
Der allgemeine Teil dient zur Information des Anwenders, der bspw. schonenden Einsatz von Ressourcen oder Umweltbelastungen u.ä. bei der Produktauswahl berücksichtigen will.
Der spezielle Teil mit einer detailierten Beschreibung der Produktion dient dazu, daß andere das Produkt ebenfalls produzieren können und sich die Produktionsstätten vervielfachen, ohne daß jeder Produzent "das Rad erneut erfinden" muß.
Darüber hinaus sollen andere dazu beitragen können, das Produkt oder die Produktion weiterzuentwickeln oder an spezielle Aufgabenstellungen anzupassen.

2.3.2 Veröffentlichung von Anwenderinformationen

(37) Der Produzent veröffentlicht Anwenderinformationen, so daß sich Anwender bereits vor Annahme der Ware über dessen Nutzungsmöglichkeiten informieren kann. Hierzu gehören insbesondere

Empfehlungen, Warnungen und Hinweise kann der Produzent anbieten, um Anwender zu beraten.

2.3.3 Veröffentlichung der Wiederverwertung / Entsorgung

(38) Für die Veröffentlichung der Wiederverwertung / Entsorgung gilt entsprechend, was bereits bei der Veröffentlichung der Produktion beschrieben wurde.

2.3.4 Rücknahmeverpflichtung des Produzent

(39) Der Produzent verpflichtet sich, seine Produkte oder Teile seiner Produkte wieder zurückzunehmen, auch wenn diese nicht mehr funktionstüchtig sind.
Hat er sein Produkt aus "freien Waren" hergestellt, so kann er die entsprechenden Teile an die jeweiligen Warengeber zurückgeben, da diese sich ebenfalls zur Rücknahme ihrer Produkte verpflichtet haben.
Ist eine Trennung nicht möglich, so hat er selbst für deren Wiederverwertung oder Entsorgung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu sorgen.
Gleiches gilt für Teile, die keine "freie Waren" sind oder die chemisch verändert wurden.

(40) Durch diese Regelung soll der Warengeber seiner Verantwortung für seine Waren bewußt werden, indem sein Blick schon bei der Produktion auf eine spätere Wiederverwertung oder Entsorgung gelenkt wird. Er wird darüber hinaus ermuntert, seinerseits "freie Waren" zu verwenden.

2.4 Kennzeichen

(41) Das Kennzeichen soll die schnelle und einfache Identifikation eines Produkts als "freie Ware" gewährleisten. Es symbolisiert die Lizenz und verhindert so die Rekommerzialisierung

2.4.1 Gestaltung

(42) Das Kennzeichen sollte recht einfach gestaltet werden, so daß es leicht reproduziert werden kann.
Es sollte einen hohen Wiedererkennungswert besitzen undauch in kleinem Maßstab erkennbar sein .
Bei der Gestaltung sollten die Grenzen von unterschiedlichsten Anbringungen berücksichtigt werden: Prägen, Formen, Stanzen, Bedrucken, Stempeln, Nähen, Sticken uvm.

2.4.2 Anbringung des Kennzeichens

(43) Um eine Rekommerzialisierung zu verhindern sollte das Kennzeichen gut sichtbar angebracht werden.
Ist der Aufwand für dessen Entfernung größer als der Marktwert, lohnt sich die Rekommerzialisierung nicht.
Führt das Entfernen des Kennzeichens zu einer erheblichen Störung der Funktion oder des Aussehens des Produkts, so besitzt das Produkt nur noch geringen kommerziellen Wert.
Auf die Anbringung ist insbesondere bei Einzelstücken großen Wert zu legen, damit diese in der Menge gleicher Produkte als "freie Ware" identifiziert werden können.

2.4.3 Bekanntmachung des Kennzeichens

(44) Ein wesentlicher Schritt zur Verhinderung von Rekommerzialisierung besteht darin, das Kennzeichen und seine Bedeutung allgemein bekannt zu machen.
Dem Produkt sollte in geeigneter Form eine Erklärung der Bedeutung des Kennzeichens beiliegen oder auf der Verpackung aufgedruckt sein.

2.4.4 Nutzung des Kennzeichens zu Werbezwecken

(45) Bietet der Warengeber alle seine Waren als "freie Waren" an, so kann er das Kennzeichen zu Werbezwecken für sich einsetzen.
Werden nur einzelne Waren als "freie Waren" angeboten, so können nur die "freien Waren" mit diesem Kennzeichen beworben werden; die Werbung muß produktbezogen sein.
Werden mehrere Waren beworben, so ist deutlich zu bezeichnen, welche Ware als "freie Ware" vertrieben wird.
Sind für die Nutzung einer Ware andere (insbesondere kommerzielle) Produkte erforderlich, muß in der Werbung darauf hingewiesen werden.

(45.1) Re: 2.4.4 Nutzung des Kennzeichens zu Werbezwecken, 29.11.2002, 06:20, florian merkur: Stellt sich die Frage, wie Werbung für Freie Waren in z.B. einer Gemeinwesenökonomie funktioniert. Man könnte sagen die Werbung und der damit zu erwartende Bekanntheitsgrad zählt zur Reputation eines Produkts. Dann wird diese Aufmerksamkeit oder die "Anzahl des Interesse" zum Geldersatz. Man könnte davon ausgehen das Kennzeichen als Label zu bezeichnen, sodass ein eigener Produktmarkt entsteht. Am besten umsetzbar z.B. durch eine eigen TLD free*. Jeder Name der hier registriert wird, kennzeichnet Produkte, die nachweislich frei verfügbar sind, im Sinne der Autoren. So erklärt sich aus der Kennzeichnung heraus das System selbst. Zum Beispiel können es auch anstelle von Namen einfach Ziffern sein, die frei vergeben werden in der Art von ISBN Nummern. Bei Eingabe der Domain www.23-456789-01.free gelange ich auf das entsprechend registrierte Produkt.

3 Rechtliche Grundlagen

(46) An dieser Stelle möchte ich Juristen bitten, sich an der rechtlichen Absicherung der "freien Ware" zu beteiligen. Da ich selbst darin nicht bewandert bin, finden sich in dieser ersten Version nachfolgend nur die Überschriften. Diese sollen helfen, die Beiträge vorzusortieren.

(47) 3.1 Grundlage für die Lizenz

(48) 3.1.1 Nicht-Handel

(48.1) 07.10.2002, 05:09, roy rempt: Ohne Eigentum auch kein Handel denn nur in einer Welt mit Eigentum lässt sich dealen.
Fairhandeln kann ich über Nutzungsrechte dann immernoch genug. ;-)

(49) 3.1.2 Verantwortung für das Produkt

(50) 3.1.3 Beschränkung von Schutzrechten

(51) 3.1.4 Beschränkung von Eigentumsrechten

(52) 3.1.5 Sonstiges

(53) 3.2 Formulierung der Lizenz

(54) 3.2.1 Nicht-Handel

(55) 3.2.2 Verantwortung für das Produkt

(55.1) 07.10.2002, 05:05, roy rempt: Verantwortung trägt, wie sogar auch jetzt schon fast immer, JedeR für sich allein.
Aber wenn ich nicht durchsehe, bei dem Ding, dass ich da grad angeboten bekomme?
Entweder ich vertraue der/dem AnbieterIn oder meinem Gespür oder lass mich mal eben gut von einem Menschen meines Vertrauens beraten.
Wenn ich Niemandem traue, lass ich lieber meine Finger von dem Angebot, ist dann wohl auch besser so!!
Vor bösen Überraschungen ist niemensch sicher. Aber sicherer bin ich, wenn es kein Eigentum mehr gibt, weil dann Betrug weniger sinnvoll ist. ;-)

(56) 3.2.3 Beschränkung von Schutzrechten

(57) 3.2.4 Beschränkung von Eigentumsrechten

(57.1) Beschränkung von Eigentumsrechten, 07.10.2002, 04:56, roy rempt: Nein, nicht der Schutz bringt uns weiter, sondern die Aufhebung!!.
Solche bekloppten Ideen in einem Forum, wo mal endlich frei aller beschissenen ISTzuständer phantasiert werden kann.
In einer Welt, wo es kein Eigentum gibt, welchen Zweck sollen da Eigentumsrechte erfüllen?
Ist doch der Widerspruch in sich ! ;-)

(58) 3.2.5 Sonstiges

(59) 3.3 Schutz der Verbindung Lizenz-Kennzeichen

(60) 3.3.1 Marke

(61) 3.3.2 Geschmacksmuster

(62) 3.3.3 Copyright

(63) 3.3.4 Sonstiges

3.4 Allgemeine Fragestellungen

(64) Welche Rolle spielt das Eigentums- und Besitzrecht?

(64.1) Re: 3.4 Allgemeine Fragestellungen, 07.10.2002, 03:56, roy rempt: Eigentum und Besitz ist Unrecht. 1. Kein Mensch könnte ohne alle anderen Menschen - allein auf dieser Welt überleben. Also ist jeder von der Sorge durch andere Menschen abhängig. Nur dadurch dass ein Mensch umsorgt wird, hat sie/er die Möglichkeit, Gegenstände oder Ideen (über seine Selbstversorgung hinausgehend zu entwickeln. 2. Ohne andere Menschen hätte es auch keinen Sinn etwas als Eigentum zu bezeichnen. Selbst noch inn einer kleinen Gruppe, die gerade sich selbst versorgen kann, wo jedeR auf die Anderen angewiesen ist, macht Eigentum keinen Sinn. Erst mit dem Überfluss ist es möglich, etwas als Eigentum zu besitzen oder zum Tausch anzubieten. Allein darin wird deutlich wie Sinnlos und Unrecht Eigentum oder Besitz ist und dass unser gesamtes System bereits daran erkrankt ist, dass Menschen etwas besitzen wollen und immer mehr besitzen wollen, dass Wohlstand sich daran bemisst und alle darauf orientiert werden möglichst viel zu besitzen. Wie wunderbar dagegen wäre die Vorstellung, niemand würde etwas besitzen wollen, alles teilen wollen, jeden in all seine Räume lassen, weil auch die ja nix wegnehmen wollen und sicher nur zu mir kommen um mich zu sehen, zu sprechen, mir Gutes zu tun. ;-)

(65) Was ist steuerrechtlich zu beachten?

(65.1) Was ist steuerrechtlich zu beachten?, 07.10.2002, 04:14, roy rempt: Diese Frage können sich nur Besitz-orientierte Menschen ausgedacht haben, denn sie ist voller Nonsens!! Steuern sind ja zum Steuern. Wenn aber in einer besitzlosen Welt, es eine Menschen bedrückende Situation gibt, werden diese doch darauf aufmerkdam machen, gemeinsam mit allen, an einer Veränderung Interessierten überlegen, wie sie die Situation meistern können, was zu tun ist und notfalls Verstärkung besorgen, um Mithilfe werben. Wieso sollte das ohne Besditz schwerer sein, als mit? Weil ich kein Druckmittel in der Hand habe? Schon dargestellt habe ich ja, dass es ohne Besitz mehr Überfluß an allem gibt. Auch was die Lleistungskapazitäten anbetrifft, ist das so. Mensch stelle sich nur mal vor, KeineR bräuchte für Staatssicherheit, Diebstahlsschutz und so sorgen. Au, das wär ne feine Zeit !! ;-)

(66) Könnte ein gemeinnütziger Verein Überproduktionen als Spende annehmen und dann als "freie Waren" weitergeben?

(66.1) Besser, 03.10.2001, 22:09, Ano Nym: wenn nnicht überproduziert wird. Das ganze erinnert mich irgendwie an diese Obdachlosen - "tafeln"

(66.1.1) Re: Besser, 26.06.2002, 14:21, Annette Schlemm: ...und an die trotzdem unermeßlich große Vernichtung von Nahrungsgütern, weil sie sich eben nicht "rechnen"...
Hier muß wirklich mal gefragt werden. Warum wird überhaupt noch bezahlt für Dinge, die es doch tatsächlich in Massen gibt? Warum die ganze Geldwirtschaft beibehalten und um Almosen betteln???

(67) Was ist sonst noch zu beachten?

(67.1) Was ist sonst noch zu beachten?, 07.10.2002, 04:26, roy rempt: selberdenken, -organisieren, -machen!! Es gibt keinen mehr, der Dir sagt, was Du zu tun oder zu lassen hast und keinen, der Dich kontrolliert. Das kann dazu führen, dass Du Dir unnütz vorkommst. Du musst eventuell alles selberdenken, -organisieren, -machen und -entscheiden ! Aber da es sehr viele mit diesem gleichen "Problem" gibt, wirst Du immer jemensch finden, die/der mit Dir nach Lösungen sucht und solange die nicht wieder in Besitz oder Ausbeutung oder Ausgrenzung ausarten, ist das auch gangbar. Stell Dir doch mal so eine friedliche, freundliche Welt vor - ist das nicht irre ;-)

4 Stategien

(68) zur Realisierung des Konzepts der "freien Ware". Wer sollte die "freie Ware" unterstützen und warum?

(68.1) Re: 4 Stategien, 07.10.2002, 03:34, roy rempt: - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Schenkerbewegung, Haus der Gastfreundschaft, Öff!Öff! - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ? Was bedeutet "grundsätzlich anders", "ganzheitlich stimmiges" "alternatives Leben" ??? - Statt "Rosinenpicken" und "Zweck heiligt die Mittel" - aus echten Wurzeln anders leben, gleichzeitig Symptome und (Struktur-)Ursachen behandeln, im rechten Maß - dass es zur Heilung reicht! __Schenker-Bewegung heißt: - leben ohne Luxus, Staat und Geld - auf der Straße diskutieren und pilgern, - Häuser der Gastfreundschaft, um mit Schwierigsten und Ärmsten gewaltfrei zu teilen, - Modelle für natürliches Leben = Selbstversorgung aus Wildnis / verwildertem, Natur ... __Die "4 Sätze der Schenker" 1. Glück entsteht durch Gewissensbefolgung 2. Das bedeutet globale Verantwortlichkeit (gesunde Zelle im Organismus der Welt). 3. Es beginnt mit gewaltfreiem Teilen (= Schenken) unter Menschen, um dann gemeinsam vernünftig und verantwortlich auch für die übrige Welt entscheiden zu können. 4. Wer das ernsthaft glaubt, · muss bei sich selbst anfangen, mit ausreichender Konsequenz für die globale Lösung · kann also in Bescheidenheit, Gewaltfreiheit und Teilen nicht radikal genug sein! ! Was nicht mit Lebensgrundlagen im Staats- und Geldsystem vereinbar ist! __Vernetzung Wir sind interessiert an größtmöglicher Kräftebündelung und Vernetzung - aber verbunden, mit kritischer Forschung (?was echt fruchtbar ist?), statt Ablenkung. Wir laden - als Kern - zu einer Vernetzungs-Forschungs-(Lebens-)Gemeinschaft ein, wo: · Angehörige verschiedener "Szenen" prüfen können, ob und wie sie gemeinsam Wesentliches, finden, tun, leben können, · Konsensfähigkeit und geschwisterliches Teilen miteinander erprobt wird, · der Wert der jeweils besonderen Ansichten für den gemeinsamen Fortschritt betrachtet und geprüft werden kann, ... __Schenker-Bewegung - Adressen: Öff! Öff! Haus der Gastfreundschaft Alte Dorfstraße 6 19370 Dargelütz 19 Uhr bis 19 Uhr 30: 0179 40 725 06 Tü! Tü! Friedensgarten Haus 5c 02627 Pommritz (Hochkirch) SMS: 0179 154 53 96 - - - - - Mitschriften, Gedächtnisprotokolle - - - - - - __Weisheiten, Leitsätze: ! Der Starke bekommt mehr als der Schwache, obwohl es der Schwache manchmal mehr braucht. Das macht die Ungerechtigkeit klar. ! Alles ist eine Gewissensfrage - diese darf niemals in den Hintergrund gedrängt werden. ! Man sollte Menschen Vertrauen und Freiheit geben - egal ob es einem selbst schadet. ! Beziehungen sind Weggemeinschaften. Die Gewissensfrage muss übereinstimmen. ! Gewissensprovokation ist die Hauptfrage der Gewaltfreiheit. ! Gewaltfreiheit muss mit Gewaltfreiheit durchgesetzt werden !! ! Je wichtiger etwas ist, je mehr kämpft man, egal wie unwahrscheinlich das Erreichen ist. __Öff!Öff! hatte mit 13. Lebensjahr die Einsicht, sich jahrelang belogen zu haben, dennoch · studierte er Theologie + Psychologie und machte sehr gute Abschlüsse. Trotzdem entwickelte er kein Karrierestreben sondern vollzog seinen Ausstieg, · hat seine Personaldokumente an den Bundespräsidenten geschickt & seinen Austritt aus dem Staat, der BRD erklärt, dies wurde nicht akzeptiert, · hat sein Geld an Leute verschenkt, die meinten, sie bräuchten es, · hat Kleidung genäht und auf der Straße gelebt, · trinkt seit Jahren Regenwasser & ernährt sich von Rohkost, · lebte auf der Straße - hat Sozialprojekte gemacht & das Haus der Gastfreundschaft gegründet. · Mit dem 50. Lebensjahr will Öff!Öff! sich zu Tode fasten, wenn sich nicht bis dahin, die Hälfte der Staaten aufgelöst und in Konsens-, Teil- bzw. Schenkgemeinschaften verändert wurden (die Mehrheit der Menschen in solchen leben) - Dies soll Zeichen für den Verzicht im Ausgleich für die Maßlosigkeit, Verschwendung, Zerstörung der Restbevölkerung sein. Er will damit stellvertretend die Schuld Dieser auf sich nehmen, und die Schuld, wenn auch noch so symbolisch, ausgleichen. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __Das Leben der Schenker besteht u.a. aus: 1. Öffentlichkeitsarbeit - lebendiges Vorbild (Pilgerer - Frieden), 2. Sozialarbeitsprojekten mit den Ärmsten, Aggressiven, Abgestürzten, Alkoholikern, Ausgestoßenen (Haus der Gastfreundschaft von Öff!Öff!) 3. dem Vorgeschmack des Endzustandes (Friedensgarten von TüTü) Hier in Europa leben nur drei Schenker gemäß dieser drei Schwerpunkte bzw. je einen Schwerpunkt davon extremer. (ersichtlich an den Name in den Klammern dahinter) __Einladung zum Kennenlernen Das Haus der Gastfreundschaft ist ein für JedeN offenes Haus zum Besuchen und Mitleben entsprechend der persönlichen Vorlieben, zum zu-sich-selber-finden. Du darfst dich an allem beteiligen oder in der Hängematte liegen und dich versorgen lassen.

(68.1.1) Re: 4 Stategien, 07.10.2002, 04:31, roy rempt: is ja schlecht, das das hier alles so unformatiert und damit LeserInnen-unfreundlich reingerotzt wird. BlödeR ProgrammiererIn!! Schäm Dich !! ;-))

(68.1.2) Vielleicht so? Frei und ohne Knappheit, yam yam., 06.07.2003, 22:19, Ano Nym: Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt es sagen: »Töpfchen, koche«, so kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte: »Töpfchen, steh«, so hörte es wieder auf zu kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, sooft sie wollten. Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: »Töpfchen, koche«, da kocht es, und sie ißt sich satt; nun will sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollt's die ganze Welt satt machen, und ist die größte Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: »Töpfchen, steh«, da steht es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen.

(68.2) Re: 4 Stategien, 07.10.2002, 04:46, roy rempt: zum Beispiel die Schenker w w w . a n h a l t . n e t / l a r a n a / t e x t e / d i e s c h e n k e r . h t m l Haus der Gastfreundschaft Alte Dorfstraße 6 19370 Dargelütz 19 Uhr bis 19 Uhr 30: 0179 40 725 06

4.1 Werbung für Lizenz / Kennzeichen

(69) Voraussetzung für das Konzept ist seine Bekanntheit und Akzeptanz.

(69.1) Re: 4.1 Werbung für Lizenz / Kennzeichen, 07.10.2002, 04:40, roy rempt: Was für Abartige Phantasien!! - ?Wozu - Wenn es kein eigentum gäbe, Brauche ich Patente, Lizenzen o.ä.? Gut ist vielleicht noch, zu wissen, wer da mal das eine oder andere Ding, Konzept, ... entwickelt hat, weil ich dann bei einer Weiterentwicklung oder Kritik weis, an wen ich mich wenden kann. Aber sonst ist das kranke Habsucht. Besuch doch mal das Haus der Gastfreundschaft - Alte Dorfstraße 6 - 19370 Dargelütz - 19 Uhr bis 19 Uhr 30: 0179 40 725 06 - oder wenigstens -

(69.1.1) Re: 4.1 Werbung für Lizenz / Kennzeichen, 07.10.2002, 04:43, roy rempt: da folgte noch die INTERNETadresse von den Schenkern. Hier kommt sie: w w w . a n h a l t . n e t / l a r a n a / t e x t e / d i e s c h e n k e r . h t m l

4.1.1 Warum sollte jeder die "freie Ware" unterstützen?

(70)

4.1.2 Wie können Lizenz / Kennzeichen bekannt gemacht werden?

(71) *

4.2 Gewinnung von mindestens 1 Produktserie je Firma

(72) Dieses Ziel ist als Einstieg gedacht.

4.2.1 Warum sollten Firmen die "freie Ware" unterstützen?

(73)

4.2.2 Wie können Firmen gezielt angesprochen werden?

(74) *

4.3 Politische Unterstützung

(75) *

4.3.1 Warum sollten Politiker die "freie Ware" unterstützen?

(76)

4.3.2 Wie können Politiker gezielt angesprochen werden?

(77) *


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