Home   Was ist ot ?   Regeln   Mitglieder   Maintainer   Impressum   FAQ/Hilfe  

Stichwort »Open Source« im HKWM

Maintainer: Stefan Meretz, Version 2, 29.05.2007
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Artikel für ein Stichwort »Open Source« im Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus (29.05.2007)

(1) OS heißt wörtlich "offene Quelle" und meint in der Regel den les- und veränderbaren Quelltext eines Computer-Programms. OS ist ein häufg verwendetes Synonym für Freie Software. "OS Software" wurde 1998 als Marketingbegriff eingeführt. Er sollte die ursprüngliche Bezeichnung "Free Software" ersetzen, um Unternehmen für die Unterstützung Freier Software zu gewinnen. Heute werden "OS Software" und "Freie Software" oder verwandte Bezeichnungen weitgehend synonym verwendet. Sie repräsentieren jedoch unterschiedliche Strömungen in der Bewegung Freier/OS Software.

(1.1) Re: Artikel für ein Stichwort »Open Source« im Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus (29.05.2007), 23.11.2007, 14:01, Stefan Meretz: Inzwischen gibt es ein Protokoll und eine Audioaufzeichnung des Workshops auf der HKWM-Tagung im Juni 2007: http://arums.oziosi.org/os/

(2) Alle Strömungen teilen die Definition Freier Software, wie sie von der Free Software Foundation (FSF) formuliert wurde. Danach besitzen Nutzerinnen und Nutzer einer Software vier grundsätzliche Freiheiten: Nutzung zu jedem Zweck, Studieren und Anpassen der Software, Weitergeben der Software, Verbessern und Verbreiten der veränderten Software. Die Freiheiten werden durch unterschiedliche Formen Freier/OS Lizenzen geschützt. Die Freien/OS Lizenzen nutzen die Möglichkeit des Urheberrechts bzw. im angloamerikanischen Raum des Copyright, um die Nutzungsbedingungen der Software frei festlegen zu können. Die Lizenzen Freier/OS Software unterscheiden sich darin, wie strikt die Freiheiten der Software-Nutzerinnen und -Nutzer geschützt werden.

1.

(3) In der Entstehungsphase der Computertechnik in den 1940er bis 1970er Jahren war Software Zugabe zur teuren Hardware, ohne die Computer nicht verkauft werden konnten. Insofern gab es ausschließlich freie Software. Erst mit zunehmender Leistungsfähigkeit und Vereinheitlichung der Hardware gewinnt die Software eine eigenständige Bedeutung als Ware. 1982 wird der Staatskonzern AT&T in den USA zerschlagen. Jedes der Teilunternehmen muss nun eigenständige Verwertungsmodelle entwickeln. Die Copyright-Inhaberin des Betriebssystems UNIX vermarktet dieses als "Closed Source Software". Um die Warenform durchzusetzen, werden die les- und veränderbaren Programmquellen nicht mehr zusammen mit dem auf Computern lauffähigen Programmcode weitergegeben, abgesichert durch eine entsprechende Lizenz basierend auf dem Copyright. Solche Software nennt man "proprietäre Software" ("Eigentümer-Software").

(4) WissenschaftlerInnen sehen in proprietärer Software eine Einschränkung der Freiheit der Wissenschaften. Ergebnisse ihrer Arbeit dürfen nicht frei veröffentlicht, ausgetauscht oder weitergegeben werden. Der Hacker Richard M. STALLMAN gründet 1984 das GNU-Projekt und die Free Software Foundation (FSF). Der Begriff "Free Software" bzw. "Freie Software" entsteht (nun mit groß geschriebenem "F"). Ziel des GNU-Projektes ist es, ein freies Betriebssystem zu entwickeln. Geschützt wird die freie Entwicklung durch die GNU General Public License (GPL), die als juristischer "Hack" gilt: Auf Grundlage des Copyright werden Kopie, Veränderung und Verbreitung von Veränderungen der Programme inklusive ihrer Quellen erlaubt, wobei Derivate wiederum der GPL unterstehen müssen, was als "Copyleft" bezeichnet wird. Die GPL ist die am meisten verwendete Lizenz für Freie/OS Software, ihr Anteil wird auf 60 Prozent geschätzt.

(5) 1991 beginnt Linus TORVALDS mit der Entwicklung der fehlenden Kernkomponente, die er "Linux" nennt. Torvalds ist erfolgreich, weil er das "fordistische Produktionsmodell für Software" überwindet und als erster die Potenzen selbstorganisierter kollaborativer Entwicklung im Internet nutzt. GNU-Module und Linux-Kern bilden das GNU/Linux-Betriebssystem, was häufig vereinfachend als "Linux" bezeichnet wird.

(6) 1998 startet die Marketing-Initiative mit dem Begriff OS und gewinnt schnell die Unterstützung von Unternehmen, die zunehmend eigene Produkte freigeben oder direkt die Entwicklung Freier Software finanzieren. Bekanntestes Konsortium ist das Open Source Development Network, das auch die Arbeiten von Linus Torvalds finanziert. Auf der Basis Freier/OS Software werden zahlreiche Geschäftsmodelle entwickelt, die meistens darauf basieren, die frei verfügbare Freie/OS Software mit zusätzlichen Leistungen zu verknüpfen, um diese dann kombiniert zu verkaufen.

(7) 1999 bildet sich das Oekonux-Projekt (von: Ökonomie & GNU/Linux) und fragt nach der gesellschaftlichen Verallgemeinerbarkeit der Prinzipien Freier Software zur Begründung einer transkapitalistischen "Freien Gesellschaft".

(8) Freie/OS Software ist eine Massenbewegung. In die Hunderttausende geht die Zahl der Entwicklerinnen und Entwickler, die zehntausende Programme geschaffen haben, die weltweit Millionen Menschen nutzen. Staaten und Regionen sind dabei, die Infrastruktur ihrer Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen auf Freie/OS Software umzustellen, Unternehmen entdecken die Einspar- und Vermarktungspotenziale.

2.

(9) Als historisch neues Phänomen verlangt Freie/OS Software nach theoretischer Reflexion. Viele traditionelle Ansätze versuchen, Freie/OS Software in den eigenen gegebenen theoretischen Rahmen einzuordnen. Andere verstehen Freie/OS Software als Herausforderung für eine Neuorientierung in der Analyse.

(10) Die wirtschaftsliberale Strömung Freier/OS Software wird maßgeblich repräsentiert durch Eric. S. RAYMOND, Mitbegründer der "OS Initiative" (OSI). Raymond prägt mit seinen Aufsätzen im hohen Maße die Rede- und Denkweise in der Bewegung Freier/OS Software. Mit der Metapher des "Basars" für die neue Entwicklungsweise von Software abgesetzt von der "Kathedrale" für die traditionelle Softwareentwicklung betont er die die Qualitäten von Formen flacher Organisation gegenüber hierarchischen Kommandostrukturen in Unternehmen. Unbegriffen wird damit der Übergang fordistischer zu flexiblen und vorherrschend selbstorganisierten Formen der Softwareentwicklung thematisiert. Im Bild der "Besiedlung der Noosphäre", einem virtuellen Raum möglicher Softwareanwendungen, sieht Raymond eine Analogie zur "Besiedlung des Westens" frei nach John LOCKE und fordert Unternehmen auf, neue Geschäftsmodelle auf der Grundlage Freier/OS Software zu entwickeln.

(11) Die bürgerrechtsliberale Strömung Freier/OS Software wird repräsentiert durch Richard M. STALLMAN, Gründer der FSF. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung der individuellen Freiheit, wobei "frei" im Sinne von "freier Rede" und nicht im Sinne von "Freibier" zu verstehen sei. "Freie Software" garantiere ihren Nutzern die "vier Freiheiten", proprietäre Software hingegen schränkt eine oder mehrere der vier Freiheiten ein.

(12) Neben und zwischen den beiden dominanten Strömungen gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die das Verständnis Freier/OS Software erweitert haben. Yochai BENKLER ordnet Freie/OS Software in den Kontext gemeingüterbasierter Peer-Produktion ein, die die Grundlage einer sich ausdehnenden Netzwerk-Informationsökonomie bildet, in der verteilte dezentrale individuelle Aktivitäten jenseits marktwirtschaftlicher Mechanismen Informationsgüter erzeugen, verteilen und nutzen. Eric v. HIPPEL sieht in Freier/OS Software ein herausragendes Beispiel für nutzerorientierte Innovation, mit der Trennung von Bedürfnis und Produktnutzen aufgehoben werde. Für Steven WEBER hat Freie/OS Software den Eigentumsbegriff radikal verändert, von einem Recht zum Nutzungsausschluss zum Recht zur Verteilung. Lawrence LESSIG sieht Freie/OS Software als Teil einer globalen freien Kulturbewegung, der das traditionelle Urheberrechtsregime nicht mehr gerecht werde. Lessig ist Entwickler der Creative Commons Lizenzen, die es Urhebern ermöglichen, ihre Kulturprodukte frei zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Creative Commons hat der freien Kulturproduktion zu einem ungeheuren Aufschwung verholfen und in Kombination mit der Filesharing-Bewegung die Musik- und Filmindustrie erheblich unter Druck gesetzt.

(13) In marxistischer Perspektive hat Sabine NUSS eine ausführliche Analyse vorgelegt. Orientiert am theoretischen Ansatz von Michael HEINRICH kritisiert sie mangelnde bewusste Infragestellung des bürgerlichen Eigentums bei den Aktiven in der Bewegung Freier/OS Software, gesteht aber zu, dass die entwickelten neue Formen der Produktion und Kooperation eine praktische Möglichkeit einer nicht-kapitalistischen Produktionsweise darstellen. Eine automatische Ausweitung in Bereiche der stofflichen Produktion werde es jedoch nicht geben, dazu bedürfte es einer entsprechenden diskursiven und eigentumskritischen Praxis.

(14) Eine gewisse Sonderstellung nimmt das Projekt "Oekonux" (von: Ökonomie & GNU/Linux) ein, das durch Stefan MERTEN, Gründer und Maintainer, repräsentiert wird. Das Oekonux-Projekt reflektiert die Entwicklungen im Bereich Freier/OS Software und fragt nach dem Potenzen einer gesellschaftlichen Verallgemeinerbarkeit ihrer Prinzipien. Die Theoriebildung stützt sich auf die Analyse der Praxis der Bewegung Freier/OS Software und hat vier wesentliche Bestimmungsmerkmale herausgearbeitet: Wert- und Tauschfreiheit, an der Spitze der Produktivkraftentwicklung, kollektive Selbstorganisation in globalem Maßstab und individuelle Selbstentfaltung. Das Oekonux-Projekt versteht sich explizit nicht als "links", sondern es betont die Überwindung "traditionell linker" Positionen wie (Sozial-)Staat, (Lohn-)Arbeit und Formen geplanter Wirtschaft. Freie/OS Software wird als Keimform einer transkapitalistischen Freien Gesellschaft angesehen.

3.

(15) Freie/OS Software spiegelt Entwicklungstendenzen der dritten industriellen Revolution wider, ihre Widersprüche eingeschlossen. Die erste industrielle Revolution besteht in der Revolutionierung der Sachlogik, in der Vergegenständlichung der handwerklichen Tätigkeit und ihrer Werkzeuge "in" Maschinen sowie ihrer naturwissenschaftlich gestützten Optimierung (MARX: "...die Werkzeugmaschine ist es, wovon die industrielle Revolution im 18. Jahrhundert ausgeht", K I 393). Die zweite Stufe besteht in der Revolutionierung der Zeitlogik, in der arbeits- und ingenieurwissenschaftlichen Optimierung der algorithmischen Struktur der Produktionsabläufe (Fließproduktion, Taylorismus). Erste wie zweite industrielle Revolution reduzieren die Komplexität der früheren Manufaktur mit dem Ziel der Produktion uniformer Massengüter. Die dritte industrielle Revolution steht hingegen vor der Anforderung, Komplexität wieder zu erhöhen, um auf globalen hochdynamischen Märkten bestehen zu können. Kern ist die schnelle Änderbarkeit der Produktion sowohl hinsichtlich ihres sach- wie auch zeitlogischen Aspekts (Losgröße 1 als Ziel). Die Produktion unter Bedingungen globaler Konkurrenz bedeutet kontinuierliche Schaffung von Neuem und permanente Restrukturierung und Neukombination von Vorhandenem. Nichtstoffumsetzende (entwickelnde, planende, organisierende, koordinierende) Tätigkeiten überwiegen die unmittelbar stoffumsetzenden Arbeitstätigkeiten in der Produktion. Die Anforderungen zur Nutzung aller Potenziale der individuellen Menschen prägt die hochtechnologische Produktionsweise. Der "Hauptproduktivkraft Mensch" kommt die Schlüsselrolle zu, die der Verwertungslogik untergeordnete individuelle Selbstentfaltung und kollektive Selbstorganisation sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren.

(16) Im Ergebnis werden auf der Seite der Maschinenentwicklung Sachlogik und Zeitlogik stofflich von konkreten, analogen Produktionsmaschinen entkoppelt und universalisiert. Diese Entkopplung begann mit dem Computer als algorithmischer Universalmaschine zur Realisierung der Zeitlogik in Gestalt von Software. Die Entkopplung der Sachlogik der Maschinen vom konkreten Produktionszweck erfolgte durch Entwicklung universeller Produktionsmaschinen, hier v.a. Roboter und Fabber.

(17) In der Softwareproduktion treten die Anforderungen der dritten industriellen Revolution in destillierter Form zu Tage, da hier die Sachlogik virtueller Natur und die Zeitlogik unmittelbarer Gegenstand der Produktion sind. Zwei Faktoren gewinnen damit an Brisanz: Produkt und Prozess der Softwareentwicklung. Bei Freier/OS Software sind einfach freie (Produkt) und doppelt freie (Prozess) Softwareentwicklung zu unterscheiden, wobei unter erster die entfremdete Produktion von Freier/OS Software im Auftrag gegen Bezahlung und unter zweiter die freie, allein gebrauchszweckorientierte Entwicklung verstanden wird. Die Freiheit des Produkts bedeutet ökonomisch eine Reduzierung der faux frais für einen Teil von Unternehmen mittels "Entwertung" von Segmenten des Softwaremarktes, mithin eine Verbesserung ihrer Marktposition. Die Freiheit des Entwicklungsprozesses verweist auf transkapitalistische Formen kollektiver globaler, allein gebrauchszweckorientierter Produktion.

(18) Damit ist Freie/OS Software gleichzeitig widersprüchlich eingebunden wie ausgetreten aus kapitalistischer Produktion: eingebunden, insofern ihre Produkte als Vergegenständlichungen allgemeiner Arbeit "wertlos" sind und somit Kosten reduzieren und die kapitalistische Produktionsweise insoweit unterstützen; ausgetreten, insofern ihre doppelt freie Produktionsform außerhalb der Verwertungslogik genau jene Anforderungen der dritten industriellen Revolution repräsentieren, die Unternehmen in den Schranken des Privateigentums unter Bedingungen des Verwertungszwangs nicht realisieren können. Diese Zwiegeschlächtigkeit ist der Grund für die Möglichkeit des produktiven, durchaus spannungsreichen Zusammenwirkens neoliberaler, bürgerrechtsliberaler und transkapitalistischer Strömungen in der Bewegung Freier/OS Software.

4.

(19) Die Organisationsformen in Freier/OS Software verweisen auf neue Möglichkeiten der Vergesellschaftung, auf eine globale nichtentfremdete Produktionsweise, die auf individueller Selbstentfaltung und kollektiver Selbstorganisation beruht. Zentrales Moment ist ihr Heraustreten aus Verwertungs- und Tauschzusammenhängen, die Entkopplung von "Geben" und "Nehmen". Der Zusammenhang zwischen Bedürfnis und Befriedigung wird nicht über abstrakte Ex-Post-Zusammenhänge (wie dem Markt) vermittelt, sondern durch Formen direkter Kommunikation, womit auch der Zusammenhang von Handlungen und Folgen strukurell einsehbar wird. Die neu entstehenden Formen der gekoppelten Produktions-Konsumtion werden unter dem Begriff "Peer-Produktion" (BENKLER) zusammengefasst. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung wird durch eine Peer-Produktion nicht zurückgenommen, sondern ausgeweitet. Es entstehen neue Formen der Organisation notwendiger Tätigkeiten, d.h. auch unmittelbar "unspaßige" Tätigkeiten werden übernommen, weil die Handlungen in Bezug auf das Ziel der Bedürfnisbefriedigung sachlich motiviert erfolgen können.

(20) Die innere Organisation von Freien/OS Projekten weist zahlreiche transdemokratische Merkmale auf, da es nicht mehr darum geht, ökonomisch determinierte Partialinteressen in gesellschaftlichem Maßstab zu regulieren, sondern Realisierungsformen für unterschiedliche individuelle Bedürfnisse zu finden. Beim verbreiteten "Maintainermodell" erklären sich - in der Regel die Gründer - zum Maintainer (Kümmerer und Entscheider) und werben um Mitarbeit. Der Maintainer muss für gute Entfaltungsbedingungen sorgen, um für die Mitarbeit attraktiv zu sein, während Projektmitglieder an einem guten Maintainer interessiert sind. Regulatorische Momente sind Konsens, verstanden als Entscheidung, der niemand widersprechen muss, und "Fork", d.h. die Teilung des Projektes, die zwar aufgrund der digitalen Form der Produkte verlustfrei möglich ist, jedoch die Ressourcen für die zukünftige Entwicklung aufteilt. In der Abwägung zwischen der Fork-Option und den Veränderungsmöglichkeiten des bestehenden Projekts im Konsens entsteht eine Dynamik, die über den Gesamterfolg entscheidet, ohne das Mehrheitsentscheidungen erforderlich werden. Unklare Entwicklungsrichtungen lassen sich manchmal nur praktisch durch Fork erproben und nicht mehrheitlich beschließen.

(21) Gesellschaftliche Entwicklungsrichtungen werden damit nicht mehr durch Verwertungslogiken auf Märkten beeinflusst oder bestimmt, sondern durch praktische Experimente, beiden denen der Gebrauchszweck, mithin die Bedürfnisse, zum Maßstab des Erfolgs werden. Im Unterschied zum innerkapitalistischen Exklusionsmodell, bei dem sich nur durchsetzen kann, wer dies auf Kosten anderer tut, wird das transkapitalistische Regulationsmodell der Freien/OS Software auch Inklusionsmodell genannt, da der Erfolg nur bei erfolgreicher konstruktiver Regulation der Konflikte unter Einbeziehung der Beteiligten möglich ist. Die Inklusionslogik wird mit Bezug auf die Freie/OS Software vom Oekonux-Projekt so zusammengefasst: "Die individuelle Selbstentfaltung ist die Voraussetzung für die Entfaltung aller - und umgekehrt".

BIBLIOGRAPHIE

(22) Y.BENKLER, The Wealth of Networks: How Social Production Transforms Markets and Freedom, New Haven und London 2006; M.HEINRICH, Die Wissenschaft vom Wert: Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition, Münster 1999; E.v.HIPPEL, Democratizing Innovation, Cambridge/Mass. und London 2005; L.LESSIG, Freie Kultur: Wesen und Zukunft der Kreativität, München 2006; S.MERTEN u. S.MERETZ, Freie Software und Freie Gesellschaft, in: B.LUTTERBECK u.a., Open Source Jahrbuch 2005, Berlin 2005; S.NUSS, Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus, Münster 2006; E.S.RAYMOND, The Cathedral & the Bazaar. Musings on Linux and Open Source by an Accidental Revolutionary, Sebastopol 1999; L.TORVALDS u. D.DIAMOND, Just for Fun. Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte, München, Wien 2001; S.WILLIAMS, Free as in Freedom: Richard Stallman's Crusade for Free Software, Sebastopol 2002.

Verweis auf weitere Stichworte im HKWM

(23) allgemeine Arbeit, Aneignung, Automation, Bedürfnis, Befriedigung, Dezentralisierung, Eigentum, Emanzipation, Entfremdung, Exklusion, faux frais, Flexibilisierung, Freiheit, Freude, Gebrauchswert, Gemeinschaft, general intellect, Globalisierung, Hacker, herrschaftsfreie Gesellschaft, hochtechnologische Produktionsweise, immateriell, immaterielle Arbeit, Individualität, Information, Informationsarbeiter, Informationsrente, Innovation, intellektuelle Eigentumsrechte, Internet, Keimform (neu!), Konsens, Massenbewegung, Motivation, Neoliberalismus, Neues, Organisation, Privateigentum, Produktionsweise, produktive/unproduktive Arbeit, Produktivkräfte, Produktivkraftentwicklung, Recht, Reichtum, Ressourcen, Selbstbestimmung, Selbstentfaltung (neu!), Selbstorganisation, Selbstverwirklichung, Spiel, Subjekt, Transformation, universelle Arbeit, Verantwortung, Vergesellschaftung, Wertform, Wissen, Wissenschaft, wissenschaftlich-techn. Revolution


Valid HTML 4.01 Transitional