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Von der Diskussion zum gemeinsamen Entscheid, von Demokratie zu Mitbeteiligung
Maintainer: Peter Grunder, Version 1, 29.06.2006
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv
(1) Es fällt schwer zu sagen, worum es hier geht: Zuviel Arbeit, zu viele Gedanken stecken darin, als dass es sich in wenigen Sätzen erklären liesse. Verkürzt, verzerrt, anmassend: http://www.ergosolv.org ist... eine Umfrage- und Konsens-Maschine, ein spielerischer Weg zur Entscheidungsfindung in grösseren Gruppen, eine Erweiterung von Demokratie mit den Mitteln des Internets - und irgendwie auch eine Erweiterung von opentheory. Wir glauben, mit dem Pilot soweit zu sein, ihn fliegen zu lassen: Wer herausfinden will, wie eine Gruppe über etwas denkt, kommt mit http://www.ergosolv.org sicher einen Klick weiter. Doch da sind natürlich noch file Veler: im Sprachlichen, im Technischen und im Methodischen. Wir sind froh um Anregungen, Korrekturvorschläge, Reklamationen.
(1.1) 29.06.2006, 16:35, Peter Grunder: Ergosolv ist auch gewachsen aus opentheory, das mir wiederum mit Krisis verbunden ist. Und ergosolv ist gewachsen aus mühsamen Vollversammlungen zur Zeit der Berner Jugendunruhen in den 1980ern, aus demagogischen basisdemokratischen Gemeindeversammlungen hier in der Schweiz, aus endlosen Diskussionen, fruchtlosen Sitzungen und informativem Gewäsch mit explosivem Material. Nun steht der Pilot von ergosolv soweit bereit, dass er fliegen soll.
(1.2) 04.07.2006, 14:50, Peter Grunder: Opentheorie halte ich für einen hoch bewussten Versuch, Auseinandersetzungen auf einer fruchtbaren Ebene zu führen. Indes scheint mir, um beim Gleichnis zu bleiben, dass die Ebene zwar fruchtbar ist, aber die Auseinandersetzung sich noch weitgehend um Anbaumethoden und Saatgut dreht und wenig wächst - aber vielleicht bin ich wieder einmal viel zu ungeduldig.
Ergosolv ist demgegenüber der, gegenüber Opentheory formal noch jämmerliche Versuch, etwas einfach wachsen zu lassen. Ich habe Papierversionen von ergosolv in der Schule gespielt; jeweils zum Quartalsschluss fragte ich die Schülerinnen und Schüler, was schlecht gelaufen sei und wie wir das verbessern könnten. Innerhalb eines halben Tages hatten wir jeweils die zentralen Vorbehalte der Klassen und die zentralen Lösungswege dazu: phänomenal.
Ob und inwiefern das auch per Internet, in grösseren Gruppen und komplexeren Zusammenhängen funktionieren kann, ist weitgehend offen: Es funktionierte auf Papier in Klassen, und es funktioniert im Internet bei ersten Pilotprojekten.
Ich lade auch und gerade die Nutzenden von Opentheory dazu ein, sich auf ergosolv einzulassen, dieses Werkzeug zur Entscheidungsfindung in ihren Kreisen auszuprobieren.
Ergosolv tut letztlich nichts anderes, als in bestimmter Weise zu sammeln und zählen - ähnlich wie Opentheory oder Wikipedia. Während diese jedoch aus meiner Warte vor allem Erkenntnisgewinn abwerfen, soll jenes konkrete und transparente Entscheidungsgrundlagen liefern.
Ob http://www.ergosolv.org das wirklich kann, wird sich weisen: Erfahrung eines ständig an scheinbarer Basisdemokratie teilnehmender Eidgenosse ist mehr als trügerisch - eine Parodie auf die Idee, nannte mal jemand Erfahrung überhaupt.
Umso mehr danke ich für Eure Aufmerksamkeit und Nachsicht!
(1.3) ergosolv.org: erweiterte testphase, 21.02.2007, 16:01, Peter Grunder:
Stefan von Känel hat viel gearbeitet an php und mysql; da war auch viel zu tun bei http://www.ergosolv.org
Nun sind wir einige Schritte weiter:
- Alle können nun Evaluationen starten.
- Eine Regionalisierung, die von den Teilnehmenden selber gesteuert wird, ermöglicht geografische Abgrenzungen.
- Mailinglisten können eingetragen werden, um Teilnehmende zu Evaluationen einzuladen.
Wohl wahr: Es bleibt gedanklich schwer, sich ein Instrument vorzustellen, das den Konsens befördert, und es bleibt für nicht nur für DAUs technisch anspruchsvoll, das Instrument zu bespielen.
Insofern ist http://www.ergosolv.org in jeder Hinsicht nach wie vor auf Input angewiesen.