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gegen Antisemitismus und verkürzte Kapitalismuskritik

Maintainer: Klara Laura Fajngold, Version 1, 26.01.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

(1) Viele AktivistInnen erklären den Kapitalismus mit den "interhältigen Machenschaften" und dem "bösen Charakter" der Herrschenden. Kapitalismus wird als System der Herrschenden gesehen, die als eindeutig bestimmbarer Block mit homogener Interessenlage die anderen Menschen mit unschtbaren Fäden in der Hand halten. Diese Analyse ist nicht nur verkürzt, sie führt auch zu gefährlichen Forderungen. ATTAC z.B. zieht daraus, dass wir nur den unbegreiflichen Krakenarmen der Finanzspekulation nationalstaatliche Kontrolle entgegen setzen müssen. Andere meinen, es würde reichen, die Leute an der Spitze durch andere zu ersetzen. Nicht selten ist die verkürzte Sicht mit einem strukturellen Antisemitismus verbunden. Symbolischer Ausdruck dieser unzureichenden Analyse ist die Krake, ein von uns nicht gern gesehener Gast auf Transparenten.

(1.1) ATTAC, 27.01.2002, 17:16, Simon Giesecke: Ich denke nicht, dass man sagen kann, dass die ATTAC-Mitglieder generell der Meinung sind, es würde genügen "der Finanzspekulation nationalstaatliche Kontrolle entgegenzusetzen", auch wenn ATTAC diese Forderung im Namen trägt. Das ist der Beginn gewesen, aber die ATTAC-Aktivitäten beschränken sich ja nicht auf diese Forderung. Aufgrund der relativ starken Heterogenität von ATTAC und der Ausrichtung auf konsensfähige Forderungen konnte ATTAC aber auch schnell eine nicht unwesentliche Größe erreichen. Sicher besteht dort aber die Gefahr der Vereinnahmung durch die Herrschenden.

(1.1.1) Re: ATTAC, 27.01.2002, 19:17, Andreas Berlin: Die Vereinnahmungsgefahr besteht nicht nur von Seite der Herrschenden.Auch die Faschisten tauchen immer öfters auf globaliserungskritischen Veranstaltungen auf, um für ihre nationalistische Kritik an der Globalisierung zu werben. Das sind übrigens auch die Strömungen,die den "raffenden Geldjuden" unheimlich gerne als das personalisierte Paradebeispiel der finanzkapitalsitischen Globalisierung darstellen.Ob die Abwandlung des nationalen Arguments durch ein Eurozentristisches ersetzt werden kann - in Abgrenzung von dem USA-Imperialismus kam diese Forderung von ATTAC öfters so rüber - halte ich für prekär. Eine verkürtzte Kapitalismuskritik, die mit holistischen Negativsymbolen über die Globalisierung die Bevölkerungen informieren will, muss sich die Frage des implizierten Antisemitismus gefallen lassen. Diesen Hinweis kotzen die "Antideutschen" bei jeder Debatte in die Runde. Falsch finde ich das mittlerweile nicht mehr,wenn heutzutage soviele geistige Verwandschaften entstehen wie zB. zwischen einigen Antiimps und Nationalisten á la NPD.
Um die Figuren zu verdeutlichen,habe ich mal 2 Diskussionen von Indymedia exemplarisch verlinkt.

Globaliserungskritiker + Nazis : http://www.de.indymedia.org/2001/12/12940.html http://www.de.indymedia.org/2001/12/12955.html
Finanzkapitalisten + Nazis: http://germany.indymedia.org/2001/12/12810.html

(1.1.2) Re: ATTAC, 06.02.2002, 15:46, Ano Nym: LeMonde Diplomatique als ein wesentlicher Inkubator der Szene, ist ja israelkritisch wie man in Deutschland das nicht wagen würde, nur linkskritisch und eben nicht dem faschistischen Arguementationsmuster folgend. Der naive anti-antisemitismus wird genauso abgebaut werden müssen, wie der fanatische negative Feminismus (gibt's gar nicht mehr) oder antiklerikale Reflexe. Die Verweigerung des Diskurses, ersetzt durch ein Unterstellen von -ismen, hat den eigenen Verfall schon im Programm.

Warum ist das keine Kapitalismuskritik?

(2) Kapitalismus ist eine gesellschaftliche Totalität, eine weltweite Ordnung. Das heißt, er durchzieht alle Lebensbereiche - die In-Wert-Setzende Ideologie ist in jeder Person, die dieser Gesellschaft lebt. Wann immer wir meinen, uns durch einen Wohnungswechsel "verbessert" zu haben, wenn wir unseren Selbstwert durch coole Klamotten oder Sport steigern, uns selbst mit anderen Menschen vergleichen, um dann eifersüchtig zu werden oder etwas geben, mit dem Gedanken, dafür etwas zu bekommen beziehen wir aus auf den Wert als Maß aller Dinge.

(2.1) Re: Warum ist das keine Kapitalismuskritik?, 28.01.2002, 11:02, Adam Rothrock: Ich halte ja euer Anliegen, die Kritik der personalisierten Gesellschaftskritik, für durchaus löblich. Nur zäumt ihr hier das Pferd von hinten auf. Ihr versucht, die Kritisierten daran zu blamieren, daß sie gar nicht wirklich kapitalismuskritisch sind. Soweit ich weiß, ist das aber bei Attac oder anderen Gruppen, die eure Kritk treffen würde, gar nicht beabsichtigt, den Vorwurf stecken sie also locker weg. Es wäre schon besser gewesen, ihnen ihre theoretischen Fehler nachzuweisen.

(2.1.1) 30.10.2002, 12:03, Ano Nym: "Zu blamieren, daß sie gar nicht wirklich kapitalismuskritisch sind. Soweit ich weiß, ist das aber bei Attac oder anderen Gruppen [...] gar nicht beabsichtigt." Das schlimme ist doch, daß diese Gruppen den jungfräulichen, naiven (und vermeintlichen!) Antikapitalismus benutzen, um Leute zu rekrutieren. Mit 16 hätt ich den Quatsch vielleicht auch plausibel gefunden, wenn man mir dann in der Schule oder bei der DKP noch dazu erzählt, daß die Nazis von der Großindustrie gekauft worden sind ...

(3) Kapitalistische Herrschaft wird nicht darüber vermittelt, dass "die Herrschenden" (Bush, Schröder, etc.) selbst unterdrücken würden. Die Unterdrückung geschieht viel mehr vermittelt durch die Masse der Leute, die einverstanden sind oder einfach so mitmachen - Lehrer, Sozialarbeiterinnen, Polizistinnen, Eltern - alle. "Stets trägt die Unterdrückung der Gesellschaft [durch die herrschenden] zugleich die Züge der Unterdrückung durch ein Kollektiv" (Horkheimer/Adorno; Dialektik der Aufklärung)

(3.1) klassengesellschaft nicht ignorieren, 27.01.2002, 14:38, tim Jaekel: das bloße "mitmachen" allein kann nicht als bejahung der kapitalistischen produktionsweise gesehen werden. auch auf dem überzeugtesten kommunisten lastet der ökonomische zwang sich seine brötchen zu verdienen.

(3.1.1) Re: klassengesellschaft nicht ignorieren, 28.01.2002, 16:02, Ano Nym: 1.000.000 sagen: allein kann ich ja sowieso nichts tun.

(3.2) Herrschende und Unterdrückte, 27.01.2002, 17:33, Simon Giesecke: Das Problem besteht aber darin, dass sowohl die Herrschenden als auch die Unterdrückten nicht einfach so aus ihrer Rolle ausbrechen können. Die Herrschenden nicht, weil sie als einzelne Personen nun nicht soviel Macht in der Hand haben, als dass sie sicher sein könnten, systematische Veränderung gegen das Kapital durchführen zu können, selbst wenn sie es wollten. Auf der anderen Seite würden sie ihren Statusverlust riskieren, verständlich, dass sie das nicht tun. Im Unterschied zu den durch sie Unterdrückten können sie natürlich besser damit leben, durch das automatische Subjekt des Kapitals instrumentalisiert zu werden. Daher ist esunwahrscheinlicher, dass sich die Herrschenden gegen die Instrumentalisierung durch das Kapital wenden, da sie ja materiell nichts gewinnen würden.

(3.2.1) Re: Herrschende und Unterdrückte, 06.02.2002, 15:49, Ano Nym: Wichtig ist den Gegensatz Herrschende vs. Unterdrücker aufzuheben. das ist aber sehr schwierig eine Maschinerie zu kommunizieren. Auch Götter stellt man sich personifiziert vor oder betet als Kalb an. Das ist wichtig für uns. Die Mächtigen können sich auch ruhig mit Widerstand konfrontieren lassen. Es muss nur klar sein, das ein Wechsel eintreten muss.

(3.2.1.1) Re: Herrschende und Unterdrückte, 09.02.2002, 09:59, Ano nym: Achtung hier wird etwas zusammengemixt was nicht zusammengehören sollte. Das eine ist die subjektideologische Verkürzung der Kapitalismuskritik,dass andere(auch wenn es Ebenen der Überschneidung geben mag)die Frage nach der Identität(spolitik).Dann haben wir noch die Frage der "Verhärtung" der Fronten.Es gibt doch einfach Menschen die sind/werden für die Aufhebung, die anderen sind /werden gegen die Aufhebung sein. Voraussehen wird man da allerdings gar nichts können. In einen (virtuellen) Browderismus zu verfallen hilft da auch nicht weiter.Es ist auch nicht unbedingt die Frage "mächtig" oder "nicht mächtig", da das immer relativ ist und ein Teil der "Mächtigen" ist auch immer für eine Veränderung zugunsten der meisten Menschen gewesen.Man wird und das ist mir allerdings klar, nicht via Billetkauf Veränderungen erreichen können.Normalerweise wird vieles immer nur bis zu einem ganz bestimmten Punkt toleriert.Wie das dann weitergeht-niemand weiss das).Gerade beim weiteren krisenhaften Verfall des Systems,ist alles möglich-siehe Veränderungen im Osten,siehe aber auch Lateinamerika,Afrika und die Bandengewalt in den USA (von reich wie von arm).(Gewaltfrage).Auch der Linksreformist Allende war friedlich(und sehr bescheiden gerade systemimmanent betrachtet!),trotzdem hat man ihn nicht gelassen.#Mit den letzten beiden Sätzen bin ich sicherlich einverstanden.Auch wenn ich formulieren würde "die "Mächtigen" müssen sich mit Widerstand konfrontieren lassen!"Wichtig dabei scheint mir auch zu sein, dass es Strukturen geben muss, die die Menschen irgendwie auffangen.Damit sie nicht zur Mafia,Kirchen und Sekten oder Paramilitärs übergehen bzw. sich von staatlichen Stellen schikanieren lassen müssen.

(3.2.1.2) Re: Herrschende und Unterdrückte, 23.02.2004, 19:21, Sta2think it: Es ist gängig, eine Maschinerie zu kommunizieren. In Wirklichkeit gibt es sie aber nicht. Es gibt nur Menschen, die Entscheidungen treffen, kein dematerialisiertes Etwas, keinen Staat, Übervater, Gott, System. Alle reden sich raus. Alle wälzen die Verantwortung ab. Keiner ist schuld. Alle tun so, als seien unsichtbare Geister am Werk. Eine peinliche Situation. Alle gehen vor die Hunde, keiner ist es gewesen. Das Verursacherprinzip muß konsequenter gedacht werden. Es muß wieder personalisiert werden. Natürlich trifft das dann alle. Aber den Werber, Arbeitgeberpräsidenten, Finanzspekulanten, Geheimdienstler doch in viel, viel höherem Maß als den Eine-Welt-Laden-Betreiber, den Obdachlosen, den Sweatshopsklaven, den militanten Tierschützer.

(3.3) Unterdrückung, 28.01.2002, 11:11, Adam Rothrock: Bevor man sich der Frage nach der Ursache der Unterdrückung widmet, sollte man vielleicht erstmal klären, worin diese Unterdrückung eigentlich besteht. Mir ist das nicht klar, und euer angeberischer Verweis auf Adorno läßt euch vielleicht als ganz schlau erscheinen, klärt aber gar nichts. Gesellschaft, also die Zusammenfassung von Individuen unter einen gemeinsamen Zweck, soll Unterdrückung sein? Kommt es nicht zuerst einmal darauf an welcher Zweck da vefolgt wird und ob er den Individuen schadet oder nicht? Ein Diskussionsforum, Sexualität, Politgruppen - all das sind vielleicht keine Gesellschaften, aber immerhin auch Orte, an denen Individuen unter einen gemeinsamen Zweck subsumiert werden, ohne daß es ihnen schlecht bekommt. In Bezug auf Kapitalismus hättet ihr also ruhig mal klären können, was der gesellschaftliche Zweck ist und wie der Einzelne darin vorkommt. Das hätte auch was zur Kritik an der personalisierten Gesellschaftskritik beigetragen.

(3.4) Danke!, 28.01.2002, 13:42, Bertrand Klimmek: Danke für dieses essentielle Zitat! Man kann es den (...) Leuten, die in den obig verlinkten Politforen sich mit Nazi-Ideologie messen wollen, nicht oft genug um die Ohren hauen: An Unterdrückung kann seit der Aufklärung nicht mehr der böse Herrscher schuld sein, sondern nur die Zurückgebliebenheit derer, die sich kollektiv unterdrücken lassen. Adorno/Horkheimer (ebenda): "Von der Unreife der Beherrschten lebt die Überreife der Gesellschaft."
Referenzen: Blumfeld, "Diktatur der Angepaßten" (2001, lediglich die Textzeile "Gebt endlich auf!" zeugt von einigem Realitätsverlust, ganz so, als würde die Affirmation bereits ein Rückzugsgefecht sich liefern ...); Schorsch Kamerun "Einverstanden" (1998) mit dem köstlichen Reim "Alles bleibt bestehen / weil wir einverstanden sind / Wir könn' uns gar nicht mehr entsinnen / wo der Einverstand erklingt" (oder so)

(3.4.1) Welche Unterdrückung eigentlich?, 28.01.2002, 19:12, Adam Rothrock: Eine Antwort auf diese Frage wäre schon notwendig, um zu klären, wer oder was ihre Ursache ist. Was gebe es denn daran auszusetzen, daß die Leute einfach nur mitmachen? Kritikabel wird doch das Mitmachen erst, wenn für sie ein Schaden herausspringt. Es kommt halt drauf an, wobei sie mitmachen. Aber der Verweis auf die theoretischen Autoritäten scheint dir ja wichtiger zu sein...

(3.4.1.1) Fatalität, 30.10.2002, 12:15, Bertrand Klimmek: Das Mitmachen im Kapitalismus ist zunächst aufgrund seines Konformitätscharakters nicht unmittelbar verderblich für Leib und Leben (jedenfalls kaum in den sog. Metropolen); der libidinöse Verzicht, der aber beim hurtigen "Mitmachen" stetig geleistet werden muß, akkumuliert sich in den Subjekten zu einer zwanghaften Charakterstruktur, die irgendwann in wahnhaften Projektionen alle möglichen (eigenen!) Versagungen auf solche Menschen, denen es - vermeintlich oder real (das ist hier wirklich unwichtig) - besser geht, projiziert. Diese werden mit Leichtigkeit zu dem kollektiven Haßobjekt derer, deren konformistische Revolte die Formen alltäglichen Rassismus' bei weitem überschreitet. Das ist dann der pure, und zwar eliminatorische Antisemitismus, dessen Folgen die bekannten sind.

(3.4.1.1.1) Re: Fatalität, 06.02.2003, 12:35, Adam Rothrock: Deine schwülstiger Stil mag vielleicht schwer angesagt sein in Deinem politischen Umfeld. Er erklärt allerdings den Sachverhalt nicht. Denn daß Kapitalismus eigentlich ziemlich unschädlich ist, dieser nicht vorhandene Schaden aber in der Psyche der Mitmacher angesammelt wird und ihren Charakter formt, um dann auf die Juden projeziert zu werden und deren Vernichtung zu bewirken - mit dieser "Argumentation" ünerzeugst du noch nicht einmal irgendjemanden in deinem Unisemiar oder deinem KT-Zirkel.
Erklär es doch nochmal ein wenig ausführlicher und verständlicher ...
Einen kleinen Einwand hätte ich doch noch. Man muß in keiner Fabrik gewesen sein, um die Behauptung, Kapitalismus sei "nicht unmittelbar verderblich für Leib und Leben", für eine Riesenportion Weltfremdheit zu halten. Was meinst Du denn, woher die ganzen Leute in den Krankenhäusern, Privatpraxen und auf den Psychatersesseln kommen?

(3.4.1.1.1.1) "Weltfremdheit" (sic!), 17.04.2003, 13:15, B. Klimmek: Obwohl es hier nicht um Stilfragen geht, will ich dir antworten. Wer mir und der Behauptung, "daß Kapitalismus eigentlich ziemlich unschädlich ist" ("nicht unmittelbar verderblich für Leib und Leben"), so dezidiert widerspricht wie du, dem müßte es doch ein leichtes sein, den Rest der Welt im Handumdrehen davon zu überzeugen, daß dieses dann doch wohl unerträgliche System mal eben zu überwinden sei. Ach, du hast es nur noch nicht versucht? Mach mal eben. Müßte doch ein Kinderspiel sein nach deinem Klagelied.
Die "ganzen Leute in den Krankenhäusern, Privatpraxen und auf den Psychatersesseln" halten eben nicht die Zustände für unerträglich (obwohl sie es sind), sondern halten bloß sich selbst für nicht genügend fit zum Mitmachen. Daß die Klientel der Psychatrien aus lauter Kapitalismusgegnern bestünde (was du ja auch nicht ganz behauptest), ist ja wohl ein Witz. Es ist also zunächst erklärungsbedürftig, warum die Zumutungen nicht als solche sondern als Herausforderungen begriffen werden. Womit wir es mit einem ideologischen Problem zu tun haben; und mit Psychologie, von der du ja nichts zu halten scheinst.
Aber mobilisier erst mal eben den Rest der Leute!

(3.4.1.1.1.1.1) Bestechende Logik!, 22.04.2003, 19:59, Adam Rothrock: Deine Logik ist wirklich bemerkenswert: Die Leute wehren sich nicht gegen die (von mir als durchaus handfest bezeichneten) Übel des Kapitalismus - also gibt es diese Übel gleich gar nicht. Die Gemeinheiten dieser Gesellschaft führen eben noch lange nicht dazu, daß man sie sich korrekt erklärt und dann auch Gegner dieser Gesellschaft wird. Du tust ja gerade so, als würde zwischen der sinnlichen Wahrnehmung und der Erklärung ein notweniger Zusammenhang bestehen!
Meine Frage hast Du allerdings nicht beantwortet: Kaputte Rücken, Staublunge, Lebensmittelskandale und und und - das alles soll kein unmittelarer Schaden für Leib und Leben sein? Oder bist Du der Meinung, daß das gar nicht mit Kapitalismus zu tun hat?

(3.4.2) Re: Danke!, 06.02.2002, 15:50, Ano Nym: Leider kann man wenig dagegen machen. aber jeder hat eine Stimme.

(3.4.3) Re: Danke!, 23.02.2004, 19:27, Sta2think it: Hat die Aufklärung denn stattgefunden? Nein. Denn mündige Menschen lassen sich nicht unterdrücken. Die Menschen unserer Gesellschaft glauben im tiefsten Grunde ihres Herzens, daß schon alles in Ordnung ist bzw. Papa sie ohne Essen ins Bett schickt, wenn sie unartig sind. Werbung, Medien, Erziehung, Schulsystem, Arbeitszwang, Teile und Herrsche - all das verhindert doch gerade Aufklärung im Sinne des Ausgangs aus der hardwaretechnisch überwindbaren Unmündigkeit.

(4) Im Kapitalismus wird den Subjekten das "pusuit of happyness" (Streben nach Glück) erlaubt. Durch die Struktur bedingt, gelingt es aber nur wenigen, wirklich happy - sprich reich und glücklich - zu werden. Zudem ist mit der "Erlaubnis", nach eigenem Willen nach der Erfüllung zu streben der Zwang verbunden, die eigene Arbeitskraft zu Markte zu tragen.

(4.1) Zusatz zu meinem obigen Kommentar, 28.01.2002, 11:17, Adam Rothrock: Das stimmt ja, aber wo liegt das Problem? Welche strukturellen Bedingungen sind am Werk, warum kommt dabei nichts gutes heraus?. Wieso Arbeitszwang, ihr hattet doch gerade eben konstatiert, Kapitalismus funktioniert nur, weil alle mitmachen wollen - und jetzt doch Zwang? Wie sieht es genau aus mit dem willentlichen Bezug der Individuen auf Staat, Nation und Kapital?

(4.1.1) Wollen oder Müssen?, 28.01.2002, 13:59, Bertrand Klimmek: Abstrakt muß niemand mitmachen (sprich: arbeiten) in der bürgerlichen Gesellschaft. Alles ist freiwillig, Verträge werden ohne Zwang von außen zwischen juristischen Personen geschlossen. Zum Müssen wird das abstrakte Wollen erst durch die Zumutungen, die aus dem nicht-Mitmachen erwachsen: sog. Asozialität etc.
Die Durchsetzung dieses abstrakten Prinzips ist zugleich das historische Verdienst der bürgerlichen Ideologie, die dadurch zu Gesellschaft geworden ist, als auch das Dilemma, an dem sich jede progressive Bewegung wird messen lassen müssen. 99% aller Gegenbewegungen zum totalitären Kapitalismus wollen - wenn man etwas subtiler nachgräbt - eher ein Zurück in die vortotalitäre, ggf. regulierte Marktwirtschaft, d.h. auf Kosten der individuellen Autonomie. Das wäre aber keine Aufhebung der bürgerlichen Errungenschaften, sondern bloß ihre sentimentale Negation (romantischer Antikapitalismus, deutsche Ideologie).

(4.1.1.1) Wie bitte geht "abstrakt mitmachen müssen"? Und wie geht das konkret?, 28.01.2002, 19:27, Adam Rothrock: Das ist mir wirklich unklar... Aber egal: Deine Bestimmung von freiwillig funktioniert nur, wenn du jedes Lebensinteresse der Individuen wegläßt. Klar, wer nichts will, unterliegt auch keinem Zwang. Nun ist es aber so, daß ich mir jeden Tag soundsoviele Kalorien reinpfeifen muß, um nicht aus den Latschen zu kippen, und in der kapitalistischen Gesellschaft wird in Bezug darauf ein ziemlich umfassender Zwang ausgeübt: von den Dingen meines täglichen Bedarfs bin ich getrennt. Ich komme ohne Geld nicht an sie ran, und für Geld muß ich arbeiten. Hinter diesem Zwang steht die Staatsgewalt - sie verpflichtet die Individuen darauf, ihr Dasein mit den Mitteln zu pflichten, die sie haben, und das ist bei den meisten nicht mehr als ihre Arbeitskraft. Natürlich ist das etwas anderes, als täglich mit der Peitsche auf Arbeit getrieben zu werden wie im Feudalismus. Aber Zwang bleibt es, nur kein unmittelbarer, sondern ein gesellschaftlich vermittleter.
Daß die Leute auch wollen, was sie müssen, seht in einem anderen Kapitel. Jedoch aus diesem Zusammenhang zu schließen, darauf begründet sich die gesellschaftliche Herrschaft, ist schon reichlich albern. Die Lösung wäre dann ganz einfach: Dann mach doch einfach nicht mehr mit und steig aus...

(4.1.1.1.1) Nochmal: Wollen & Müssen, 30.10.2002, 13:25, Bertrand Klimmek: Wenn man das manifeste Müssen verabsolutiert und das Wollen nur noch als kontingente Beigabe ansieht, erliegt man recht bald einem undialektischen Basis-Überbau-Schema. Ideologie ist dann nur noch eine aus den "materiellen Fakten" abgeleitete Größe, anstatt gleichzeitig Konstituiertes und Konstituens zu sein. Welche Funktion hätte denn Ideologie (also das Wollen des Müssens), wenn sie nur Beigabe wäre, also nicht notwendig zum Funktionieren des Systems???
By the way: Wenn der kapitalistische Zwang nur deshalb Zwang ist, weil "ich mir jeden Tag soundsoviele Kalorien reinpfeifen muß", ist dann der feudale Zwang, "täglich mit der Peitsche auf Arbeit getrieben zu werden", nicht auch nur dann Zwang, wenn ich Nerven habe, die bei Peitschenbetätigung Schmerz registrieren? Hier stimme ich überein: "Zwang bleibt es, nur kein unmittelbarer, sondern ein gesellschaftlich vermittleter", das ist der Unterschied; und der Fortschritt, den die Totalität gegenüber der Tyrannei ausmacht.

(4.1.1.1.1.1) Re: Nochmal: Wollen & Müssen, 02.02.2003, 11:09, Adam Rothrock: Wenn dein einziger Einwand ist, daß ich hier gegen das Diktum der Dialektik verstoße, dann steh ich gerne dazu. Mich interessiert nämlich nicht die Einhaltung der Regeln zur Erklärung eines Gegenstand, sondern schlicht die Tatsache, ob die Erklärung schlüssig ist oder nicht. Zum konkreten Gegenstand: Für das Funktionieren des Kapitalismus ist es komplett irrelvant, was der einzelne davon hält. Wie man sich willentlich zum Kapitalismus stellt, hat überhaupt keine Auswirkungen darauf, daß man mitmachen muß. Auch Kommunisten müssen mampfen, und weil man an den Mampf und die anderen lebensnotwendigen Sachen nur mit Geld kommt, müssen sie lohnarbeiten und sorgen damit faktisch dafür, daß aus Wert mehr Wert wird - d.h. daß Kapitalismus funktioniert. Der Wille spielt keine Rolle - das ist doch die Definition von Zwang, oder?
Deinen letzten Abschnitt verstehe ich nicht. Ich hatte mich da doch eingentlich ganz unmißverständlich ausgedrückt: Der Zwang besteht darin, daß ich arbeiten gehen muß, um mir die Sachen des täglichen Bedarfs zu besorgen. Die täglichen Kalorien, die man braucht, haben mit Kapitalismus und überhaupt mit Gesellschaft erstmal nichts zu tun. Sie stellen zwar auch einen Zwang dar, eine Art Naturzwang, den es aber in jeder Form der Gesellschaft gibt und der auch nicht kritikabel ist.
Im Feudalismus herrscht auch ein Zwang, allerdings in personalisierter Form. Die Menschen wurden durch Fronherrn gezwungen zu arbeiten.
By the way: Eine Kritik ist das Label \\\\\\\\\\\\\\\"Zwang\\\\\\\\\\\\\\\" für sich genommen noch nicht. Gegen den Zwang im Kapitalismus bin ich, weil das erzwungene Mitmachen im Kapitalismus umfassenden Schaden für die bedeutet, die zum Mitmachen gezwungen werden. Und auch nur über den Schaden für die Geknechteten ist der Feudalismus zu erklären.

(4.1.1.1.1.1.1) Re: Nochmal: Wollen & Müssen, 17.04.2003, 13:30, B. Klimmek: Deine ersten zwei Sätze sind schlicht überzeugend. Dennoch ist bei komplexeren Sachverhalten (solchen, in die Subjekte involviert sind) eine Entfaltung und Reflektion der vorhandenen Dialektik vonnöten, sonst ist da nämlich nicht viel mit Erkenntnis. Dialektik ist kein Werkzeug, sondern "das konsequente Bewußtsein von Nichtidentität". Und wenn man gegen Ideologie - die mit der manifesten Zumutungsrealität auf innerlichste verschwistert ist - vorgehen will, strebe man zunächst ein nicht-ideologisches Bewußtsein an, will heißen: einen adäquaten mentalen Aus- oder Abdruck der (dialektischen) Realität.

(4.1.1.1.1.1.1.1) Es ist wirklich ärgerlich:, 22.04.2003, 20:14, Adam Rothrock: Ich gebe mir einige Mühe zu erklären, in welchem Verhältnis Zwang und freier Willen zueinander stehen und daß es mit der Freiwilligkeit trotz Abwesenheit von unmittelbarem Zwang nicht weit her ist. Und was machst Du? Du sagst nicht: "Hier hast Du recht" oder : "Hier hast du aus folgenden Gründen unrecht", wie man sich das in einer Diskussion vorstellen würde. Nö, du hegst schlicht generellen Zweifel an meinen Ausführungen, weil Dir der Weg zu meinen Schlüssen nicht paßt: "Alles zu undialektisch" Das mag die Angelegenheit für Dich sehr einfach machen - aber wenn Du auf meine Argumente nicht eingehen willst, kann man das Diskutieren gleich bleiben lassen.

Stage One: Verkürzte Kapitalismuskritik

"Das Problem ist nicht der Kapitalismus, sondern nur die Finanzmärkte"

(6) Weil dem oder der Einzelnen im Kapitalismus nicht bewusst ist, wie die Herrschaft sich vermittelt, suchen sie eine Erklärung für ihre beschissene Lage. Darauf, dass das Prinzip der abstrakten Arbeit(a) als grundsätzliches Merkmal des Kapitalismus schuld ist, kommen sie nicht - in diesem Falle wären sie ja selbst schuld. Also verorten sie die Misere nicht in der kapitalistischen Produktion, der Warenproduktion, sondern in der Zirkulationssphäre(b), wo abstrakte Werte hin und her wandern. Marxistsich gedacht sind die Werte jedoch nichts anderes als die Ableitung von vergegenständlichter Arbeit. Das Problem liegt also nicht in der Zirkulation, sondern in der Produktion für den Tausch anstatt für die Bedüfnisbefriedigung(c). Zinsen, Banken und Spekulation (das Abstrakte) machen ohne Warenproduktion und Arbeit (das Konkrete) gar keinen Sinn, sie sind historisch entstanden, um diese anzukurbeln. (a) arbeiten nicht für ein Bedürfnis, sondern für die Erzeugung von Wert, aus dem dann der Gewinn (Mehrwert) zur erneuten Zirkulation erwächst (b) Handel, Börse, Geldverwaltung, Bank (c) Menschen sehen sich selbst nicht mehr als Produzentin dieser Gegenstände, sondern platzieren sich selbst im Warensystem als Verbraucherin z.B., deren Bedürfnisse per Tausch, also Kauf, befriedigt werden können.

(6.1) 28.01.2002, 16:17, Ano Nym: (a), (b) und (c) sollen wohl Fußnoten sein

(6.2) Re: "Das Problem ist nicht der Kapitalismus, sondern nur die Finanzmärkte", 06.02.2002, 15:52, Ano Nym: Es geht bei Attac nicht nur um Finanzen oder Ökonomismus. Marxistische Theorie hingegen verkürzt alles auf das Ökonomische. Canetti spricht nicht ohne Grund von der Strukturgleichheit: Ziel beider Gesellschaftzssysteme ist die Produktion, d.h. die Vermehrung.

(6.2.1) Re: "Das Problem ist nicht der Kapitalismus, sondern nur die Finanzmärkte", 16.04.2002, 22:44, horst zaunmüller: es tut mir leid ich kann diesen bullshit auf Mittelstufen-Geschichtsbuch-Niveau(z.B "Zeiten und Menschen Bd.III" oder so) ECHT nicht mehr mit anhören. LIES ERSTMAL MARX, bevor du einen derart oberflächlichen stuß absonderst. oder kiff ein bißchen weniger. Kommunistische Theoretiker/innen haben Jahrzehnte ihres Lebens damit verbracht, ernsthaft darüber nachzudenken, wie das Leben der verarmten Bevölkerungsschichten verbessert werden kann und eine gerechte Gesellschaft errichtet werden kann. Die Marxsche Theorie hat überhaupt erst den Weg geebnet für einen ernsthaften Kampf um die Menschenrechte. Aber Du, Ano Nym, schreibst einen Satz und denkst in Deiner oberschülerhaften Arroganz tatsächlich, Du hättest damit irgendetwas WIDERLEGT. das ist sehr witzig. Vielleicht solltest Du mal ein Jahr in Südamerika verbringen, dort wo ich aufgewachsen bin, und dann nochmal darüber nachdenken was für einen Scheiß Du verzapft hast. "verkürzt alles auf das Ökonomische". lachhaft. Niemand hat je behauptet, das Marx ein Gott wäre und alle Leute, die seine Wissenschaft praktiziert haben als Revolutionäre oder Staatstragende, vollkommen frei von Fehlern waren, genausowenig wie die Werke kommunistischer Theoretiker eine Bibel sind. Aber so Leuten wie Dir könnte es nicht schaden, mal einen Blick in so ein Buch zu werfen. Und ich empfehle Dir nochmals einen Besuch in América Latina. Wenn Du dann noch sagst, die Welt von der Ökonomie her aufzurollen wäre falsch, hast Du zuviel von der guten COCA oder guten YERBA BUENA konsumiert oder bist endgültig vollkommen korrumpiert (oder hast einen Verwandten in der Colonia Dignidad getroffen, der Dir die Vorzüge der Sklaverei schmackhaft machen konnte). Im Übrigen weise ich die "Antideutschen" darauf hin, das der MOSSAD seit seiner Gründung mit jeder ausgewiesenen Diktatur in América Latina beste Kontakte unterhielt und wenn mir jemand ins Gesicht sagen sollte, das es verkappter Antisemitismus ist, die verkackten Gringos anzugreifen, wird es Ärger geben. Pelea sabrosa, das schwöre ich. Ansosnsten, Ano Nym:steck mal die Nase in ein Buch, das tut nicht weh.

Stage Two: struktureller Antisemitismus

"Die Finanzmärlte werden von einer Clique "Global Leaders" gesteuert, um die Unterdrückten möglichst efektiv gegen deren Willen zu beherrschen."

(8) Weil das Ganze so abstrakt und unerklärlich ist, suchen sich die Leute dann Menschen, die für die ökonomischen Prozesse verantwortlich sein sollen - obwohl das ja (s.o.) alle Subjekte und die allgegenwärtige Struktur ist. Diese unheimliche Gruppe soll dann in einer Art Verschwörung eine Steuerungsfunktion ausüben. Grafisch wird das oft als Krake oder als Puppenspieler dargestellt. Die Privilegierten sind nun aber einfach nicht in der Position, das ganze System zu steuern: "Die Rockefellers und deren Kollegen profitieren mit Sicherheit vom Kapitalismus als soziales System, aber sie kontrollieren ihn nicht." (Block, F. 1977. Beyond corporate Liberalism. Social Problems vol. 24 No. 3 (Februar 77) - Warum Kapitalismus nicht zu kontrollieren ist, sieht mensch z.B. an der die prekäre Lage der Weltwirtschaft, die derzeit von Krise zu Krise schlittert. Wenn "die Herrschenden" die Wirtschaft wirklich steuern könnten, wäre die ganze Geschichte sehr viel stabiler. Verschweigen wollen wir hier nicht, dass der Trugschluss von der Steuerbarkeit nicht nur von KritikerInnen, sondern auch von den "Global Leaders" selbst ausgeht - das WEF (World Economic Forum) meint z.B. die Geschichte der Welt hin zu einem Kapitalismus mit menschlichem Andlitz bewegen zu können. (Wir sprechen von strukturellem Antisemitismus , wenn eine Personalisierung von kapitalistischer Herrschaft erfolgt. Struktureller Antisemitismus muß nichts mit Jüdinnen und Juden konkret zu tun haben.)

(8.1) Struktureller Antisemitismus, 26.01.2002, 22:53, Arne List: Hm, ich weiß nicht, ob da der Begriff "Antisemitismus" wirklich so passend ist. Wo kommt diese Formulierung eigentlich her? Für mich bezeichnet Antisemitismus einen Antijudaismus, der sich rassistisch begründet. Wenn man also eine verkürzte Kapitalismuskritik als strukturellen Antisemitismus bezeichnet, ist dann nicht auch folgendes Ausspruch struktureller Antisemitismus?
"Die Ausländer sind schuld an der Drogenkriminalität, sie fahren mit dicken Autos und leben von unseren Steuergeldern."
Allerdings kann ich mir vorstellen, was unter strukturellem Antisemitismus gemeint ist, allein -- es könnte eine passendere Formulierung geben.

(8.1.1) Re: Struktureller Antisemitismus, 27.01.2002, 11:56, Michelle Raab: Die Formulierung hat sich theoriegeschichtlich eben so entwickelt. Das Verwirrende ist in der Tat, daß dieser Antisemitismus mit Juden zu tun haben muss, sich aber (s.u.) gegen Juden mobilisieren lässt. Aber verwirrende Begriffe sind im Bereich der Unterdrückungsverhältnisse nicht ungewöhnlich: der moderne Differentialismus der neuen Rechten macht sich an der "Ethnie" fest und nicht an der biologisch obsolet gewordenen "Rasse" - trotzdem sprechen wir hier von Rassismus.
Und die moderne Ablehnung der Juden folgt gerade nicht daraus, daß sie ein Volk oder eine Rasse (das wäre ja wieder was im Bereich des fassbaren, konkreten) seien, sondern dass ihnen das unfassbare, abstrakte zugeschrieben wird - ein Anti-Volk, eine Anti-Rasse. (siehe dazu Postone, Nationalsozialismus und Antisemitismus, bei www.krisis.org).
Aber die Frage, wo die Formulierung her kommt, also wer zuerst die personalisierte Kritik kapitalistischer Herrschaft als strukturellen Antisemitismus analysiert hat, würde mich auch interessieren - Kann jemensch helfen?
Bei Deinem Beispiel geht es nicht um kapitalistische Herrschaft.

(8.1.1.1) Re: Struktureller Antisemitismus, 06.02.2002, 16:07, Ano Nym: Der hier beschriebene "Strukturelle Antisemitismus" war ein Teil des Antisemitismus und ist natürlich auch auf andere Gruppen übertragbar. Nur was soll das werden: Der Freibrief für die Bankerkaste? Ich denke du macht einen theoretischen Fehler: Du schliesst vom Speziellen (antisemistismus) auf das Allgemeine. der Begriff Antismeitismus ist nicht sehr glückllich indiesem Zusammenhang.

(8.1.2) Re: Struktureller Antisemitismus, 28.01.2002, 16:26, Bertrand Klimmek: Na klar ist auch das struktureller Antisemitismus. "... fahren mit dicken Autos und leben von unseren Steuergeldern ...", und überhaupt, seien überall und nirgendwo, aber ungreifbar und sooo trickreich. Muß man das Evidente noch näher erklären? - Warum der strukturelle Antisemitismus struktureller Antisemitismus heißt und sich der adornische Begriff der pathischen Projektion nicht durchgesetzt hat, hat wohl damit zu tun, wohin sowas letztendlich führen kann (1942-45).

(8.1.2.1) Re: Struktureller Antisemitismus, 29.01.2002, 14:57, Michelle Raab: stimmt. ich nehme den letzten satz zurück. weißt du, wer den begriff gepräft hat?

(8.1.3) Re: Struktureller Antisemitismus, 25.03.2002, 23:00, Ano Nym: look at http://contextxxi.mediaweb.at/texte/archiv/rad000319.html

(8.2) Re: "Die Finanzmärlte werden von einer Clique "Global Leaders" gesteuert, um die Unterdrückten möglichst efektiv gegen deren Willen zu beherrschen.", 27.01.2002, 09:32, Hanna Behrend: (1)Es scheint mir ein Fehler zu glauben, dass "Strukturen" sich ohne Menschen, gewissermaßen aus "innerer Gesetzmäßigkeit" entwickeln oder erhalten lassen. Allerdings finden die Menschen von ihren Vorgängern hervorgebrachte Strukturen vor und haben dann nur einen begrenzten Spielraum, sie zu erhalten, festigen, auszubauen oder zu zerstören. (2) Antisemitismus ist ein besetzter Begriff. Ein solcher sollte nicht plötzlich so ausgeweitet werden, dass er seinen eigentlichen Sinn verliert und den spezifischen historisch entstandenen Rassismus, der sich gegen Juden wendet, ausblendet. Damit würde ein wichtiges Phänomen der Volksverdummung nicht mehr thematisiert. (3)Wenn "Steuerbarkeit" der Entwicklung in der Welt einer allmächtige Elite von global leaders zugeschrieben wird, so ist das sicher Unsinn und eine Variante der verschiedenen "Verschwörungstheorien". Aber dennoch werden Entscheidungen von realen Menschen getroffen (z.B. über das Schicksal von "Bombadier") und diese Entscheidungen lösen wiederum andere Entscheidungen aus, etwa Widerstand zu leisten oder nicht. Sicherlich führt die relative Begrenztheit unser aller Spielräume durch die überkommenen Strukturen dazu, dass sich ein gewisses Muster ergibt, aber wie diesees genau aussehen wird, ist ebenso wenig voraussehbar wie die Muster eines Kaleidoskops, wenn man es schüttelt.

(8.2.1) Re: "Die Finanzmärlte werden von einer Clique "Global Leaders" gesteuert, um die Unterdrückten möglichst efektiv gegen deren Willen zu beherrschen.", 27.01.2002, 12:01, Michelle Raab: (1) Ja. Ich verstehe den Text auch nicht so, dass er den Subjekten jegliche Einflussmöglichkeit abspricht, aber vielleicht wäre es nützlich nochmal darauf hinzuweisen, dass er nicht von einem strukturellen Automatismus ausgeht.
(2) siehe 8.1.1

(8.3) Weil das Ganze so abstrakt und unerklärlich ist, suchen sich die Leute dann Menschen, die für die ökonomischen Prozesse ..., 28.01.2002, 11:30, Adam Rothrock: Ihr präsentiert diesen Zusammenhang des Nicht-verstehens der gesellschaftlichen Struktur und des Verantwortlichmachens der Entscheidungsträger, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Warum sollte denn mit den Eigenschaften, mit denen das Finazkapital identifiziert wird, eine negative Wertung einhergehen?
Verhält es sich bei Attac etc. nicht viel eher so, daß der Schaden, den sie dem Wirken des Finanzkapitals zuschieben, einer am nationalen Gemeinwesen ist: Durch ungehemmte Finanztransaktionen ist es dem Kapital möglich, den Staat als Ort der Steuerung und der Demokratie auszuhebeln, so liest sich das doch bei denen. Der Staat bekommt also für sein Wirken generell ein Lob ausgestellt - das Finanzkapital (und auch gewissenlose Politiker) sind böse.
Eine richtige Kritik an Attac wäre hier doch eine, die den unterstellten Staatszweck auseinandernimmt und mal herleitet, wofür so ein Staat wirklich da ist.

(8.3.1) Re: Weil das Ganze so abstrakt und unerklärlich ist, suchen sich die Leute dann Menschen, die für die ökonomischen Prozesse ..., 06.02.2002, 16:04, Ano Nym: Das Problem ist, dass es keine internationalen Kontrollorganisationen gibt. Aein, international soll alles liberal sein. Die Staaten, die eine gewisse demokratische Repräsentanz ihrer Bürger bedeuten, haben gar keine Macht mehr zu entscheiden, sie geben ihre Recht durch internationale Verträge freiwillig ab an die Maschinerie. Schau mal genauer hin, es geht um ein anarchsitisches Interesse am Staat als Institution zur Verhinderung der Marktanarchie. Schon heute kann* kein westlicher Staat mehr selbst über sein wirtschaftssystem befinden, weil man sich ausssenpolitisch so festgeschweisst hat.

(8.3.1.1) Re: Weil das Ganze so abstrakt und unerklärlich ist, suchen sich die Leute dann Menschen, die für die ökonomischen Prozesse ..., 06.02.2003, 12:12, Adam Rothrock: Du tust ja gerade so, als wimmelt es von Staaten, die sich aus der kapitalistischen Weltgemeinschaft abseilen wollen, aber wegen äußerer Zwänge nicht können. So ein Unfug. In der Tagespresse kann man jede Menge Bekenntnisse der Politiker nachlesen, an der Weltmarktkonkurrenz teilzunehmen, um sich dort ein Stückchen vom Reichtum der anderen Staaten abzuschneiden. Und dafür wird halt der Welthandel liberalisiert. Daß das dem "eigenen" Volk (und auch denen der anderen Staaten) nicht gut bekommt, mag ja sein - hat aber nichts damit zu tun, daß die armen Staaten nicht so können, wie sei wollen. Das Gegenteil ist der Fall.

(8.3.1.2) Re: Weil das Ganze so abstrakt und unerklärlich ist, suchen sich die Leute dann Menschen, die für die ökonomischen Prozesse ..., 23.02.2004, 20:04, Sta2think it: Der Staat garantiert das Eigentum. Der Staat garantiert Bewegungsfreiheit für Waren, garantiert Blockaden für Menschen, garantiert, Ordnung - Sicherheit - Gewalt. Deshalb sind Nationalstaat und transnationaler Konzern kein Gegensatzpaar, sondern ersterer garantiert das Funktionieren aller kapitalistischen Ausbeutungsvereine.

(8.4) "Krise" ist niemals ein Beleg für die Ohnmacht der Politik, 28.01.2002, 19:46, Adam Rothrock: "Warum Kapitalismus nicht zu kontrollieren ist, sieht mensch z.B. an der die prekäre Lage der Weltwirtschaft, die derzeit von Krise zu Krise schlittert. Wenn "die Herrschenden" die Wirtschaft wirklich steuern könnten, wäre die ganze Geschichte sehr viel stabiler." Welche Krisen sollen es denn sein, die die "Nichtsteuerbarkeit", des Kapitalismus beweisen? Wer sowas kennt, weiß wenig über den Zweck des Kapitalismus, der wohl mit "Selbstvertung des Werts" ganz gut beschrieben ist. Das, was man gemeinhin als Krise des Kapitalismus aufgetischt bekommt (z.B. bei Kurz, Krisis und Konsorten), ist doch diesem Zweck gemäß: Arbeitslosigkeit, Pleiten, Inflation etc. Das sind doch Beweise dafür, daß es "dem Kapitalismus" total gut geht - von wegen "präkere Lage der Weltwirtschaft"! Wer es andersherum sieht, unterstellt ihr einfach schlicht einen verkehrten Zweck . Ein Beleg für die Ohnmacht der Politik, wie ihr es seht, sind diese Krisen deswegen nicht. Höchstens dafür, daß globaler Kapitalismus einen Großteil der Staaten als Verlierer im Kampf um den reichtum der Welt zurückläßt.

(8.4.1) Re: "die Herrschenden" und die Herrschaft, 30.10.2002, 13:42, Bertrand Klimmek: Wenn man das "Interesse des Kapitalismus" (was immer das sei) klassenanalytisch als Interesse des ideellen Gesamtkapitalisten (also des Staates oder des BDI oder dergleichen) dechiffriert, dann - selbst dann - sind Weltkriege nicht das allerwünschenswerteste, sie resultieren aber aus dem verselbständigten System. Das, was attac, Linksruck und Konsorten wollen, nämlich eine "friedliche, faire und gerechte" Warenproduktion, gibt es nicht nur nicht auf dem heutigen Stand der Produktivkraftentwicklung (und wer es behauptet, redet reaktionären Blödsinn), sondern das wäre auch das Wunschbild eines jeden (meinetwegen ideellen) Gesamtkapitalisten. Das System der Konkurrenz, das der Kapitalismus darstellt, bedeutet aber in letzter Konsequenz, daß seine Akteure bzw. relativen Profiteure nicht mit ihm identisch, sondern eben auch ihm unterworfen sind. Deshalb bekriegen sie sich und es geht nicht "fair" und "gerecht" zu.

(8.4.1.1) Re: "die Herrschenden" und die Herrschaft, 06.02.2003, 12:04, Adam Rothrock: Wie man z.B. momentan zweifelsfrei feststellen kann, werden die USA von Wertgesetz und Konkurrenz dazu gezwungen, den Irak zu bombardieren. Das ist nicht etwa eine Entscheidung der Politiker, die "ihre Bevölkerung" und die des Gegners zu Kanonen bzw. Flak-Futter machen - das Wertgesetz setzt sich quasi bewußtlos bei Bush und Konsorten durch. Und bei Sadam auch...
Merkst du eigentlich nicht, was für eine armselige Entschuldigung du für jede Sauerei fabrizierst, die man so auf's Auge gedrückt bekommt?
Um zu Deiner Behauptung zurückzukommen: Die momentane weltpolitische Lage zeigt doch, daß Staaten keineswegs irgendeinem Diktat in der Frage nach Krieg oder Frieden unterworfen sind. Während die eine Weltmacht souverän und mit aller Gewalt aufs Gemetzel drängt, entschließt sich die andere, angehende Macht diesmal dafür, die Panzer im Schrank zu lassen. Von Unterwerfung unter die Ökonomie keine Spur, Krieg ist dafür ein denkbar schlechtes Beispiel.

(8.4.1.1.1) Re: "die Herrschenden" und die Herrschaft, 17.04.2003, 13:42, B. Klimmek: Fandest du es im Irak vor dem Krieg wirklich besser? Und in Afghanistan? Auf dein polemisches Niveau begebe ich mich mit Vergnügen, 666.
Abgesehen davon ist wirklich mal eine Analyse wünschenswert, die kapitalismusimmanente Kriege von ideologischen Moralfeldzügen a la Hitler oder Hamas abgrenzt. "Der Krieg" ist eine kapitalistische Notwendigkeit, nicht aber die faschistische Wahnsinnsideologie. Wer hier nicht zwischen objektiven und subjektiven Momenten unterscheiden kann oder will, zwischen Sachzwang und Vernichtungswille (und den hat gewiß nicht "der Bush"), soll den Rand halten.
Und jetzt bitte nicht rumwalsern und was von "Faschismuskeule" nörgeln, das kenn' wir schon. Zur Genüge.

(8.4.1.1.1.1) Die drei Lektionen des Herrn Klimmek, 22.04.2003, 20:46, Adam Rothrock: Herr Klimmek formuliert für's geneigte Publikum grandiose Lehrsätze zum Auswendiglernen: 1. Krieg der USA ist auf keinen Fall so wie vom Hitler oder vom Wüstenhitler. 2. Krieg aus objektiven Motiven ist notwendig, Krieg aus subjektiven Motiven aber nicht. Herr Klimmek hat es nicht nötig, Unterschiede aufzuzeigen zwischen dem Antiterrorkrieg der Amerikaner und z.B. dem Eroberungsfeldzug eines Saddam Hussein gegen Kuwait. Und schon gar nicht will er erklären, was einen Krieg der USA im Gegensatz zu dem von Hussein zu einem Sachzwang, also zwingend notwendig macht. Und wer das alles nicht einleuchtend findet, den schiebt Herr Klimmek 3.) sprachlich mehr oder weiniger geschickt mal kurz in die Ecke eines Martin Walser oder des Wüstenhitlers persönlich - natürlich ohne daß er auch nur eine Analogie zu den jeweiligen Personifikationen des Bösen nachweisen zu müssen.
so macht diskutieren spaß - wir ignorieren die ausführungen des gegenüber, unterstellen hier ein wenig und pöbeln da etwas, um dann plötzlich den gegenstand der diskussion komplett zu wechseln - und danach nennen wir es Polemik.

Stage Three: Antisemitismus

"Die Juden im World Trade Center haben jetzt die Quittung dafür bekommen, daß sie durch die USA die Weltwirtschaft kontrollieren"

(10) Was jetzt noch fehlt, ist die Zuordnung der Drahtzieher-Funktion an die Juden. Struktureller Antisemitimus ist so tendenziell mobilisierbar für konkreten Antisemitismus gegen Jüdinnen und Juden. Die Nazis (und auch so manche Anarchistinnen und Kommunistinnen) sprachen dann auch tatsächlich vom Gegensatz von raffenden und schaffendem Kapital - vom "vagabundierendem jüdischen Finanzkapital" und der "ehrlichern deutschen Arbeit", die sich gegenüber stehen.

(10.1) Re: "Die Juden im World Trade Center haben jetzt die Quittung dafür bekommen, daß sie durch die USA die Weltwirtschaft kontrollieren", 06.02.2002, 15:55, Ano Nym: Es geht mehr um die Fehler der US-Aussenpolitik. Von den Juden hat ausser im rechten Lager keiner was geschrieben. Was merkwürdig ist: Das singuläre Ereignis der Skylinezerstörung nimmt eine solche symbolische Bedeutung an. Ganz klar, mit diesem Anschlag wurde die Wallstreet getroffen. Vor den 11.9. hat niemand das WTC als politisches Sym,bol wahrgenommen. Anders die Islamisten...

(10.2) Re: "Die Juden im World Trade Center haben jetzt die Quittung dafür bekommen, daß sie durch die USA die Weltwirtschaft kontrollieren", 06.02.2002, 15:59, Ano Nym: Ein Kommentar eines Geisteswissenschaftlers. Nur : Kann man mit so alter Theorie, die sich auf Strömungen aus dem letzten Jahrhundert beziehen, heutige Prozesse erklären? Ich halte das Ganze Konzept eines "strukturellen antisemitismus" für verfehlt, verbohrt, daneben. Denn das trifft nicht.

(10.2.1) 30.10.2002, 13:45, Ano Nym: Sehr überzeugend; wahrlich.

(11) Dieses Resentiment hat seine historischen Wurzeln im 18./19. Jh. .Zu dieser Zeit zerfiel das alte Feudalsystem und mit ihm die direkte Herrschaft der Feudalherren und -damen. Der Markt als abstrakte Ordnung hielt Einzug und mit ihm war es allen Menschen, qua Aufklärung, möglich, "seines/ihres eigenen Glückes Schmied zu werden". Da diese Art der Unterdrückung nicht mehr fassbar war, suchten sich die Menschen immer noch personale Herrschaft als Erklärungsmuster und fanden es in den Jüdinnen und Juden, denen in der mittelalterliche Stadt selten mehr als die berufliche Laufbahn einer Händlerin/Händler offen stand. Als bürgerlich-kapitalistische Ideen diesen nun ihren nicht schönen, aber festen Platz im Mittelalter abspenstig machten, erklärten sich die anderen Menschen die Umbrüche des Kapitalismus mit "einem Einzug jüdischer Verhältnisse". Bekannte, volkstümliche Begriffe daher sind "Verjudung" für bestimte Prozesse der Verwertbarmachung. Heute sind noch alte Versatztücke dieser Erklärungen übrig, der Begriff "Jude, Jüdin" fällt aber nach der Shoah nur noch selten.

(11.1) Warum hier Kritik am Resentiment?, 28.01.2002, 11:39, Adam Rothrock: An dieser Stelle das Resentiment zu kritisieren, kommt einer Bestätigung der antisemitischen Theorie gleich. Im Umkehrschluß heißt es nämlich: wenn die Juden das wären, was ihr von ihnen denkt - nämlich Finanzkapitalisten und Vertreter des raffenden Kapitals - dann wüßten wir an eurer Kritik nicht viel auszusetzen. Aber die Juden sind gar nicht so.
Mir persönlich ist die Frage, womit jemand sein Geld verdient ehrlich gesagt ziemlich wuppe - ich halte es allerdings für eine Zumutung, daß man Geld verdienen muß, um an die Dinge des täglichen Bedarfs zu kommen - und genau so würde ich auch an die Kritk des Antisemitismus gehen - oder an die von Attac, in diesem Punkt sind ihre Denkfiguren tatsächlich recht ähnlich.

(11.2) 06.02.2002, 15:56, Ano Nym: gilt das auch für die islamische Welt...

(11.2.1) 30.10.2002, 13:55, Ano Nym: Klar gilt das auch für "die islamische Welt". Man beschaue sich einmal qualitativ die arabischen Gesellschaften und die israelische Gesellschaft, die Unterschiede sind augenfällig. Die Zumutungen bürgerlicher Gesellschaft, die eben nicht paradiesisch ist, wird mit Leichtigkeit auf "die Juden" projiziert, man kann es in vielen Moscheen hören. Der Unterschied ist allerdings, daß der Holocaust in den arabischen Gesellschaften hegemonial als raffinierte Diskurserfindung der Juden gilt (Walser & Möllemann verstehen das), und, daß die offensichtlich lebenswertere israelische Gesellschaft und bürgerliche Demokratie als Fremdkörper (deutsche Senioren kennen dieses Wort noch recht gut) auf arabischer Erde. Man hat lieber einen Despoten und einen Gott, als bürgerliches Subjekt zu sein; die Welt läßt sich dann so viel einfacher erklären.

Praxis braucht Theorie:

(12) Werke des Marxismus-Leninismus: http://www.mlwerke.de/
Gruppe Krisis: http://www.krisis.org
Zeitung "streifzüge": http://members.blackbox.net/hp_links/234/lorenz.glatz/streifzuege/
Initiative Sozialistisches Forum: http://www.isf-freiburg.org/
Zeitung "karoshi": http://www.realkaroshi.org/
Wildcat-Zirkular: http://www.wildcat-www.de/

(12.1) Re: Praxis braucht Theorie:, 06.02.2002, 15:56, Ano Nym: der alte Schmarrn....

(12.2) Re: Praxis braucht Theorie:, 03.06.2004, 20:05, Ano Nym: neu: http://www.exit-online.org - robert kurz et al.

Theorie braucht Praxis:

(13) contact your local infoladen - http://www.infoladen.net
für eine linke strömung (FELS) - http://www.nadir.org/nadir/initiativ/fels/
portal lokaler gruppen - http://www.left-action.de/

(13.1) mit fehlt noch was: Kritik braucht auch offene Auswege, 27.01.2002, 14:50, Fritz Letsch: Den meisten Analysepunkten kann ich im Überflug zustimmen, aber am Ende sitz ich doch zu unfähig da: nicht der Verweis auf andere Kritik führt mich weiter, sondern der Blick in die Ritzen, in denen die Pauschalierung ihr Recht verliert: Wo Menschen schon dran sind, andere Prinzipien zu pflegen und in welchen Richtungen das Charme hat ... sonst sind wir im dummen alten Spiel von Gut und Böse qua definitionem anders als die Kritisierten ... und daran glaub ich erst mal nicht. Vielleicht gibt es noch ein Kapitel 14?

(13.1.1) Re: mit fehlt noch was: Kritik braucht auch offene Auswege, 28.01.2002, 16:36, Ano Nym: Du bist ja ganz ein Schlauer. Mach mir mal ein anderes Ambiente ("im Überflug"), ich bin gespannt, "wo Menschen schon dran sind [...] und in welchen Richtungen das Charme hat"!

(13.1.2) Re: mit fehlt noch was: Kritik braucht auch offene Auswege, 28.01.2002, 19:32, Adam Rothrock: Was glaubst Du denn, was die Betreiber dieser Seite hier machen: Sie schreiben ihre Gedanken auf und versuchen andere davon zu überzeugen, alles ziemlich praktisch, wenn Du mich fragst. Es ist nämlich die einzige Praxis, die aus einer vernünftigen Kritik am Kapitalismus kann. Und in so einer Kritik steht hoffentlich nix von Ritzen und so...

(13.1.3) Re: mit fehlt noch was: Kritik braucht auch offene Auswege, 29.05.2002, 18:47, Annette Schlemm: siehe unter vielem anderen: http://www.oekonux.de


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