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Die open-theory-Projekte von Stefan Meretz zur Kritischen Informatik

Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 27.09.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

(1) Die Informatik ist eine eigentümliche Disziplin. Alles dreht sich bei ihr um eine Maschine: den Computer. Konsequenterweise heißt es im Englischen statt Informatik gleich computer science. Warum gibt es aber keine Autowissenschaft? Ist es nicht merkwürdig, eine wissenschaftliche Disziplin auf einem Gerät zu begründen? Oder steht der Computer gar nicht im Mittelpunkt der Disziplin, sondern die - Information? Informatik als information science? Was macht eigentlich die Informatik zur Wissenschaft? Auf welchen Grundbegriffen ruhen die Informatik-Theorien? Besitzt die Informatik überhaupt Theorien, oder gibt es doch nur theoretische Informatik?

Viele Fragen, wenig gute Antworten.

(2) Es gibt viel Unbehagen mit der Informatik. In kaum einem Bereich wird soviel Geld in mehr oder weniger gescheiterten Projekten vernichtet. Und die informatischen Produkte sind oft sehr fragwürdig. Es gilt der geflügelte Satz:

"Mit Computern werden die Probleme gelöst, die man ohne Computer nicht hätte."

(2.1) Zitat von Dijkstra:, 29.09.2002, 13:27, Markus Schaal: Edger W. Dijkstra meinte hierzu (den genauen Text habe ich nicht zur Hand, er kann aber dem aktuellen ACM Magazin entnommen werden): "Der Computer ist als Werkzeug nichts besonderes, aber die großte intelektuelle Herausforderung der Menschheit"

(3) Viele kritische Menschen bearbeiten das Ende der Fahnenstange. Sie beschäftigen sich mit Ethik, Verantwortung usw. Das sollen sie tun, es ist jedoch nicht mein Ansatz. Ich will an der Wurzel ansetzen. Ich behaupte:

(3.1) Information und Interessen, 03.10.2002, 11:24, Andreas Kremer: Was ist Information eigentlich? Materie oder Energie oder keines von Beidem? Hängt Information nicht direkt mit dem "Lebendigen" zusammen, gäbe es "Information" wenn es kein Leben gäbe? Information kann nicht frei von Interessen, von Bedürfnissen, kann niemals frei vom menschlichen Willen sein. Denn nur wenn Information etwas nützt, ist es eine solche. Sogesehen bekommt sogar der Bibelspruch "Am Anfang war das Wort(Information)" eine sehr tiefsinnige Bedeutung.

(3.1.1) Re: Information und Interessen, 04.10.2002, 09:41, Stefan Meretz: Das sind einige der Knackfragen. Ich denke, Information ist an Leben geknüpft. Das habe ich versucht, im Aufsatz Genese der Information herzuleiten. Wer das so sieht, steht allerdings ausserhalb des Informatik-Selbstverständnisses.

(3.2) 30.10.2003, 21:24, gerd ??: eben ja nicht. Informationsgüter unterliegen nicht der traditionellen ökonomischen Gesetzmässigkeiten wie sie etwa für Äpfel und Birnen gelten. Die werden nicht-rivalisierend konsumiert, sind nicht knapp, immateriell, beliebig zu vervielfältigen.

(4) Es geht anders, davon bin ich überzeugt. Ich will daran arbeiten und lade alle ein, dabei mitzumachen. Mich beschäftigt die Informatik, denn ich arbeite in diesem Bereich. Andere Menschen treiben ähnliche Fragen um - in ihren Zusammenhängen. Das Ende der Geschichte ist nicht erreicht, es geht weiter - aber nicht so. Das "wie sonst" müssen wir uns noch erarbeiten.

(5) Nach und nach versammele ich hier meine und andere Texte zu einer Kritik der Informatik. Mein Ziel ist es, von der Kritik der Informatik zu einer Kritischen Informatik zu kommen.


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