Home   Was ist ot ?   Regeln   Mitglieder   Maintainer   Impressum   FAQ/Hilfe  

Information wants to be free!

Maintainer: Michael Lindner, Version 1, 05.03.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Information wants to be free! Free Software und die Auswirkungen auf die Gesellschaft

(1) »The licenses for most software are designed to take away your freedom to share and change it. By contrast, the GNU General Public License is intended to guarantee your freedom to share and change free software - to make sure the software is free for all its users.« (die ersten Sätze aus der GPL http://www.gnu.org)

(1.1) Re: Information wants to be free! Free Software und die Auswirkungen auf die Gesellschaft, 18.03.2002, 09:47, Stefan Meretz: Die knappen Sätze in diesem Aufsatz sind zu wenig, um daraus einen Artikel fortzuentwickeln. Wieso z.B. steht dieses Zitat aus der GPL hier? - Vieles habe ich in Artikeln und einem Büchlein aufgeschrieben. Ich nenne hier mal das Buch: LINUX & CO. Freie Software - Ideen für eine andere Gesellschaft. Sonst findet ihr auch viel bei Oekonux.

(2) Früher, als die Computer noch gross genug waren, um ganze Hallen zu füllen, war es üblich, das alle Programmierer, die an einem Computer zu arbeiten hatten, das Betriebssystem und die Programme selbst schrieben und warteten. Ob es Fehler im Programm waren oder neue Dienste zu Vereinfachung der Arbeit - alles stand allen zu Verfügung. Diese Zeiten sind lange vorbei. Mittlerweile ist es so, das auf fast allen Systemen das gleiche Operating System läuft (Windows), welches unveränderlich ist - mit all seinen Fehlern und Tücken.

(2.1) Systeme, 18.03.2002, 09:51, Stefan Meretz: Es läuft mitnichten auf allen Systemen das gleiche Betriebssystem. Im Netz- und Serverbereich sind die M$-Systeme in der Minderheit. Die Aussage gilt nur für den Desktop-Bereich.

(3) Der Zeit nachzutrauern, in denen jeder alles am Programm ändern konnte (solange er es wieder unter die GNU/GPL stellte, sozusagen die Änderungen an alle Nutzer und Programmierer weitergab) ist mühsam und bringt recht wenig. Andererseits formiert sich rund um das Internet die sogenannte Open Source Bewegung, deren bekanntestes Kind das freie Betriebssystem Linux sein dürfte (es gibt Millionen andere Programme, für alles und jeden).

(3.1) open source und free software, 18.03.2002, 09:57, Stefan Meretz: Die Bezeichung "open source" wird zwar gerne verwendet, ist aber einzig ein Begriff, der von einer bestimmten Strömung der Freien Software als Marketingbegriff gewählt wurde, um Freie Software besser in die kapitalistische Verwertung zu integrieren. Die allgemeinere und IMHO richtigere Bezeichnung ist Freie Software. Und noch was: Linux ist kein Betriebssystem, sondern ein Betriebssystemkern. Das bekannteste freie Betriebssystem ist GNU/Linux, es gibt aber auch andere, etwa GNU/BSD, GNU/Hurd etc.

(3.1.1) Re: open source und free software, 28.06.2002, 15:20, Ano Nym: in die kapitalistische Verwertung? Nein, das schreibt Raymond anders. Es ging darum, dass du mit FREE Software zu sehr auf FREE BEEr assoziiert wirst.

(3.1.1.1) Re: open source und free software, 13.07.2003, 16:09, Emil Schlenz: Free Beer ist aber auch was nettes, wenn mans denn nicht übertreibt...

(3.1.2) Re: open source und free software, 25.06.2003, 15:46, Thomas ??: Es gibt kein GNU/BSD!. Nicht einmal die Free Software Foundation, die ja ansonsten nichts unversucht laesst, die eigene (vermeintliche oder tatsaechliche) Bedeutung durch zweifelhafte Begriffpraegungen wie GNU/Linux herauszustreichen, haelt diese Bezeichnung fuer angemessen. Die verschiedenen freien BSD Betriebssysteme (FreeBSD, NetBSD, OpenBSD), die im Gegensatz zu Linux komplette Betriebssyteme sind, enthalten nur sehr wenig Code der aus dem GNU Projekt stammt (im wesentlichen die toolchain). Umgekehrt hat das GNU Projekt vielfach auf BSD Code zurueckgegriffen.

(4) Das System Open Source ist ein einfaches. Alles entsteht aus einer Notwendigkeit heraus (jemand braucht ein effektives Mailprogramm zum Beispiel). Diese Person wird das Mailprogramm programmieren so er dazu in der Lage ist. Unterliegt (es) den Lizenzbedingungen der GPL, der GNU Public License, bedeutet dies, daß das System frei (und nur zusammen mit all seinen Quellen) verbreitet werden darf und daß alle Weiterentwicklungen und Programme, die in irgendeiner Form unter GPL lizensierten Code enthalten, wiederum unter der GPL veröffentlicht werden müssen. "Die subtile Wirkung dieser auch als CopyLeft im Gegensatz zum CopyRight bezeichneten Regelung ist kaum zu unterschätzen." (Hans-Gert Gräbe, Utopie Kreativ 117/Juli 2002)

(4.1) 18.03.2002, 10:00, Stefan Meretz: GPL heisst General Public License. Die Langbezeichung ist GNU GPL, also GNU General Public License. Die "kaum zu unterschätzende" Wirkung kann auch benannt werden: Das Copyleft dreht den Sinn des Copyright subversiv um: Statt Ausschluss anderer an der Verfügung über die Software wird hier der Ausschluss ausgeschlossen. Die GPL ist ein juristischer Hack.

(5) Aber auch die Rechte an anderen geistigen Dingen (Filme, Musik, Literatur usw.) gehen von den Künstlern auf große Firmen über, welche diese Rechte für sich verwerten - und jeden, der die Rechte ohne Ihre Zustimmung verwerten möchte, entsprechend behandeln. Ziemlich deutlich wird dies zur Zeit im Streit um das Datenformat mp3 (alle schon mal davon gehört). Die gängigen Übermittlungsformen für mp3 oder divX - Filme (napster, audiogalaxy usw. usf.) basieren im übrigen auf einem Programm, das unter der GPL steht und früher zum Austausch von freier Software benutzt wurde (GNUtella).

(5.1) 18.03.2002, 10:08, Stefan Meretz: Die Formate mp3 und divx sind weder frei (sie basieren auf Patenten), noch basieren sie auf einem Programm, das unter der GPL steht (Formate sind erstmal völlig unabhängig von einem Programm). Das P2P-Programm zum Dokumentenaustausch gnutella wurde nicht nur früher, sondern es wird auch heute benutzt - gerade nachdem Napster kommerzialisiert wurde.

(6) Freie Kooperationen

(7) Kapitalismus vs. Freien Austausch von geistigen Gütern

(7.1) Falsches Gegensatzpaar, 28.06.2002, 15:18, jo ga: Freier austausch hat imho noch nichts mit Kapitalismus zu tun. Nicht kapitalistische Gesellschaften zeichnen sich ja nicht unbedingt durch Informationsfreiheit aus. Die Gegenüberstellung ist irreführend. Das ist mehr eine Sache der amerikanischen Managementlehre, bei der es darum geht sein Unternehmen vor dem Freien Markt zu schützen. (contrary to popular belief...) Denn in der Situation des theoretischen Freien Marktes gilt bekannterweise Preise = Grenzkosten, da kann kein Unternehmen mehr verdienen. Ziel diese Lehre ist es sogenannte Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz aufzubauen, nur quasimonopolisitische Stellungen am Markt seien vorteilhaft. Es wäre aber interessant in diesem Zusammenhang die Situation der Entwicklungsländer einzubeziehen. Die monopolistischen Schutzrechte, z.B. Patente schotten diese vom Markt ab, weil sie ja nicht einmal die erforderlichen Transaktionskosten aufbringen können für Patentanmeldung. Gab es übrigens einen interessanten hinweis in LeMondeDiplomatique Jun 02 in einem Artikel über das AKP-Abkommen aus afrikanischer Sicht.

(8) Fazit

(8.1) 17.03.2002, 22:25, Karl Dietz: hi, das fazit würde ich gerne kommentieren. karl

(8.1.1) FREIE SOFT-"WARE" ADE, 23.05.2003, 13:06, Olaf Boerger: WER`S MITGEKRIEGT HAT: MS BETEILIGT SICH AN UNIX -D.H. LINUX DEMNAECHST NICHT MEHR "UMSONST" (WAS ZEIGT, DASS DER GANZE BISHERIGE "DISKURS" OHNEHIN IMMER AN DER WARENFORM KLEBTE - NAEMLICH: KOSTENMINIMIERUNG - "WARE" BLEIBT "WARE", DA HILFT AUCH KEIN GEFASEL

(8.1.1.1) Re: FREIE SOFT-"WARE" ADE, 13.07.2003, 16:10, Emil Schlenz: es gibt kein richtiges leben im falschen system, würden die antideutschen sagen...


Valid HTML 4.01 Transitional