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Alternative zum Kapitalismus

Maintainer: Karl-Heinz Thier, Version 1, 11.10.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Sozialismus

(1) Chief Womba aus Leverville, benannt nach Mr. Lever von Unilever, Sunlicht usw., sammelte Anfang des letzten Jahrhunderts Kokosnüsse für Mr. Lever. Der machte damit das große Geld in Europa: Kokosfett, Margarine usw. Chief Womba musste nur Kokosnüsse bei Mr. Lever abliefern, um sich wohl zu fühlen. Nach einem Jahr hatte er alles, was er dazu brauchte: zehn Frauen, ein großes Dorf, Perlen, Messingstangen. Er sammelte keine Kokosnüsse mehr. Mr. Lever konnte das nicht verstehen. Er konnte doch unendlich reich werden. Jede Palme war doch für ihn ein volles Bankkonto.

(1.1) Selbstnutzen?, 28.12.2003, 18:06, Janus Gajanus: Ein interessantes Szenario, betrachtet der Autor auch nicht, das bereits ein ganzes Dorf, zehn Frauen, Perlen und Messingstangen ein sehr überschwenglicher Besitz für Wort eine Person zu sein scheinen. Dennoch ist der Grundinhalt auf jeden Fall zu befürworten. Warum immer mehr zum Selbstzweck erwirtschaften, wenn man bereits ausreichend Besitz angehäuft hat, um zufrieden und glücklich zu leben? Jetzt kommt der Aspekt, der sich im Gemüt von uns Menschen verankert. Materialismus wird uns niemals glücklich machen. Wer viel besitzt, wird auf jeden Fall versuchen, mehr zu besitzen, auch wenn er es nicht wirklich anwenden kann. Eigennützigkeit ist der letztendliche Grund für das Scheitern des Sozialismus in unserer modernen Gesellschaft. Auf unser materielles Bestreben hin verlieren wir die wirklich befriedigenden und lebenserhaltenden Geschenke des Lebens aus dem Auge. Zwischenmenschliches wird in den Hintergrund gesetzt, obwohl allein das Zwischenmenschliche uns ernsthaft glücklich stimmt. Das beidseitige Dasein für eine andere Person führt zu Erfüllung. Das sollte Sozialismus sein, das Wirtschaften für andere, denn wenn jeder für andere wirtchaftet, wird auch genügend für jeden zur Verfügung stehen. Verzicht auf überflüssigen Luxus würde uns Menschen wesentlich glücklicher machen. Nur der Fakt, das etwas existiert, das wir nicht haben, zwingt uns dazu, es haben zu wollen, auch wenn es nicht wirklich notwendig für uns ist. Wir Menschen sollten wieder die alten Ideale erkennen: Demut, Respekt, Fürsorge... Sonst wird sich unsere Welt weiterhin zielstrebig dem Abgrund entgegen bewegen.

(2) Wer unendlich reich werden will, darf keine Verantwortung für andere Menschen haben, keine Kinder, keine LebenspartnerInnen, keine solidarische Gesellschaft. Wer das Streben nach Wohlstand zum Selbstzweck macht, zerstört eine Gemeinschaft, die der Mensch als soziales Lebewesen braucht. Angst keimt in ihm auf. Wer mehr braucht, als sich sinnlich wohl zu fühlen, ist in der Funktion seiner Sinne gestört, irrational. Angst läßt einen irrational reagieren. Wenn daraus Ausbeutung wird, Unterordnung eines Menschen unter einen anderen, gehören zwei dazu. Chief Womba gehörte nicht dazu. Aber der psychisch gestörte Mr. Lever fand viele andere psychisch gestörte Menschen auf der Welt, die sich ausbeuten ließen.

(3) Wer Reichtum und Fortschritt nicht um ihrer selbst willen braucht, sondern nur zu seiner Selbstverwirklichung als soziales Lebewesen wie Chief Womba, hat in der kapitalistischen Gesellschaft in der Regel keine Gemeinschaft vertrauter Menschen (Dorf) mehr wie Chief Womba. Er wurde im Unverstand hineingeboren unter Singles, Ellenbogenkämpfer, Betrüger, Verräter. Will er dies nicht zur Kenntnis nehmen, leugnet er, im Kapitalismus zu leben, und will er trotzdem soziales Lebewesen sein, dann greift er auf vergangene Gemeinschaftsstrukturen zurück wie die Konservativen. Nimmt er die katastrophale Lage der Menschen im Kapitalismus zur Kenntnis, ohne selbst psychisch gestört zu sein, dann überlegt er, wie er eine Gemeinschaft vertrauter Menschen um sich scharen kann, wie er im Kapitalismus der Solidarität wieder Geltung verschaffen kann. Das ist die Geburtsstunde des Sozialismus.

(4) So fing er im vorletzten Jahrhundert an. Allerdings gewannen in dieser Bewegung im Laufe der Jahre immer mehr die psychisch Gestörten die Oberhand, die sich nicht mehr bloß sinnlich wohl fühlen wollten, sondern bürgerlichen Wohlstand, Reichtum und Fortschritt um ihrer selbst willen anstrebten. Die meinten, Kapitalismus und Sozialismus vereinbaren zu können. Die meinten, mit dem Kapitalismus in einen Wettbewerb eintreten zu müssen. Die meinten, Kapitalismus und Demokratie seien kein Widerspruch.

(5) Oder die meinten, den Widerspruch aushalten zu müssen, ihn sich nicht aufheben lassen zu müssen, sich der Natur, der materialistischen Dialektik entgegenstellen zu können. Über den Wolken müsse die Freiheit wohl grenzenlos sein, wenn sie schon auf der Erde nicht zu verwirklichen sei. Die Literatur eines Antoine de St. Exupéry müsse einen entschädigen für den Preis des Fortschritts. Der Widerspruch der kapitalistischen Gesellschaft ist ohne "Priestertum" und "Kultur" nicht auszuhalten.

(6) Doch mit neuen Generationen wuchsen immer wieder psychisch gesunde Menschen nach. Der Kapitalismus musste seine materielle Grundlage, nämlich psychisch gestörte Menschen, durch Vergewaltigung, Kriege, Stress, Drogen immer wieder neu schaffen. Den Neugeborenen wurde der Irrsinn einer solchen Gesellschaft immer bewusster. Die materialistische Dialektik nahm ihren Lauf im Kapitalismus, während die sogenannte sozialistische Bewegung sich zerfleischte.

(7) Die neue sozialistische Bewegung sagte: Republik, das ist nicht viel, Sozialismus ist das Zaiel. Wir wollen keine bürgerliche Republik, keine repäsentative Demokratie, sondern eine wirkliche Demokratie, eine Räterepublik, Menschen, die sich selbst organisieren, die weder Parteien noch Staat brauchen. Wohlstand ist für uns kein Selbstzweck, Wohlstand nicht auf Kosten einer Entsolidarisierung in den eigenen Reihen. Erste Priorität: JedeR muss sich sinn-lich wohl fühlen in seiner/ihrer individuellen Entwicklung. Wir entziehen uns möglichst dem Kommerz durch Selbstversorgung und Teilen. Menschliche Beziehungen sind keine Handelsbeziehungen. Menschen, denen man/frau vertrauen kann, kann man/frau nicht kaufen. Darüber hinaus braucht man/frau zum Glücklichsein nicht viel, wie man/frau an Chief Womba sieht.

(8) Inzwischen hat sich der Sozialismus im Kapitalismus unterbewusst weiter entfaltet. Immer mehr Menschen entziehen sich dem sogenannten Konsumzwang, haben ihrem kapitalistischen Arbeitgeber innerlich gekündigt, halten ihre Familie für wichtiger als ihre Karriere, nehmen sich die Freiheit, mehr zu lieben als eineN (wenn ihnen danach ist), mit Menschen eigener Wahl zusammenzuleben, SchülerInnen selbst bestimmen zu lassen, was sie wann wo bei wem und wie lernen wollen. Diesen Sozialismus bewusst zu machen wäre eine Aufgabe einer neuen sozialistischen Bürgerbewegung. Der Weg zur Demokratie, zu einer sozialistischen Gesellschaft könnte in drei Stufen zurückgelegt werden. 1. In der ersten Stufe würde sich eine Mehrheit von WählerInnen finden für eine Regierung, die 1250 Euro netto monatlich für jedeN in Deutschland garantiert. Die Erwerbsarbeit für Menschen mit einem Vermögen von 250.000 Euro und für DoppelverdienerInnen mit über 50.000 Euro im Jahr verbietet. Die nur noch ein Höchsteinkommen von 15.000 Euro brutto monatlich erlaubt. Die Bundeswehr, Geheimdienste, Rüstungsproduktion und Subventionen für Produkte abschafft, die unsere europäischen und außereuropäischen Partner billiger produzieren, die also nicht nur von Partnerschaft und Arbeitsteilung redet, sondern auch danach handelt. Die spekulative Gewinne hoch besteuert und eine Ausgleichsabgabe von Besserverdienenden verlangt. Die bei Kapitalflucht Grund und Boden konfisziert. Die keine staatlichen Gelder mehr an Kirchen und Parteien zahlt. Die den Bundestag und die Bundesregierung verkleinert und den Beamtenstatus abschafft. Die Atomenergie und Transrapid verbietet. Die die Produktion und Nutzung von privaten Autos nicht fördert. Die ARD und ZDF privatisiert. Die diverse Bundesforschungsanstalten auflöst. Die die Subventionierung privater Wirtschaftsforschungsinstitute streicht. Die das Weltraumprogramm streicht. Die die Agrarexporte der Europäischen Union nicht mehr subventioniert. Die das Flugbenzin besteuert. Die die ICE-Strecke Köln-Frankfurt/M. und 200 Mio Mark für Sandaufspülungen auf Sylt streicht. Die den Bundespräsidalsitz in Bonn auflöst. Die eine Verschwendung öffentlicher Gelder verhindert und mehr Personal für Betriebsprüfungen und für das Verfolgen von Steuerhinterziehung einstellt. Geld ist in Deutschland also genug da. Wenn das Volk es so will, wird es so gemacht. Viele sind dann bereit, in selbstbestimmtem Maß ehrenamtlich zu arbeiten. Viel Frust und damit viel Konsum von Unnötigem sind dann aus den Menschen genommen. Viel Geld bleibt übrig, um die terms of trade ausgewählter Länder der Dritten Welt zu stützen. Viel Kraft wird im Volk freigesetzt. Die Regierung ermuntert es, seine Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie fördert das kollektive, selbstverwaltete Wohnen und läßt den Wohnungs- und Grundstücksmarkt so lange bewirtschaften, bis alle Immobilien in Genossenschaftseigentum übergegangen sind. Sie trennt Staat und Schule und verlangt nur noch einen Unterrichtsnachweis; sie fördert freie, selbstverwaltete Schulen, wo die SchülerInnen selbst bestimmen, was sie wann wo bei wem und wie lernen wollen. AkademikerInnen werden FacharbeiterInnen gleichgestellt. Kleine und mittlere Unternehmen werden gefördert. In der europäischen Währungsunion darf es kein Gefälle, keine Hierarchie geben. 2. In einer zweiten Stufe wird diese Gesellschaft dann dynamisch gemischtwirtschaftlich organisiert: Private Unternehmen, die Monopole zu werden drohen (vielleicht bei einem Marktanteil von 30 %), werden in genossenschaftliche umgewandelt. Genossenschaftliche Unternehmen, die zu verkrusten drohen, werden privatisiert. Da sowieso immer mehr nationale Kompetenzen an Brüssel abgegeben werden, organisieren sich die Menschen in der Europäischen Union regional in dem Freistaat Bayern, dem Freistaat Sachsen, Katalonien, Breizah, Baskenland, Schottland, Wales, Galizien und was sich sonst noch zusammentun will. Parallel zu deutschen Parlamenten werden Runde Tische auf jeder Ebene installiert: Nachbarschaftsräte, Stadtteilräte, Stadträte, Bezirksräte, Landräte. Auf der untersten Ebene kann jedeR AnwohnerIn teilnehmen; jede Ebene delegiert VertreterInnen in die nächste Ebene. Diese können jederzeit abgewählt werden. Die Runden Tische dienen der Willensbildung des Volkes; wo der Wille des Volkes divergiert vom Willen des jeweiligen Parlaments, muß dieses sich damit auseinandersetzen. Aus der UNO wird eine Polizeiorganisation, die von Amts wegen mit ihrem Gewaltmonopol eingreifen muß, wo politische Konflikte zwischen Völkern irrational, d.h. mit Gewalt, ausgetragen werden. 3. In einer dritten Stufe wird die ganze Erde nach dem Prinzip Selbstversorgen und Teilen organisiert. Z.B. werden alle auf der Erde benötigten Schiffe nur noch in Indonesien, Korea und auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Andere Produkte, von denen diese Orte abhängig sind, werden an anderen Orten der Erde hergestellt.

(8.1) Erwerbsarbeit für Großverdiener verbieten?, 05.11.2002, 00:10, Michael Klockmann: im utopischen Teil deines Textes - der mir insgesamt sehr gefällt - wirst du mir etwas zu regelungswütig. Das Existenzgeldkonzept arbeitet mit einer zusätzlichen linearen Einkommenssteuerkomponente von 50%, das sollte völlig reichen, weil es fast auf das selbe hinaus liefe wie ein dekretiertes Höchsteinkommen.

(8.1.1) Re: Erwerbsarbeit für Großverdiener verbieten?, 08.11.2002, 13:50, Karl-Heinz Thier: Die Menschen entscheiden letzten Endes selbst, welche Regelungen sie treffen. Mir kommt es darauf an zu zeigen, was aus der eingangs geschilderten Haltung heraus alles möglich ist. Das Existenzgeld ist für mich nur ein Zwischenschritt. Wer beim Existenzgeld aufhört, kann es gleich bleiben lassen.

(8.2) 1250 Euro netto monatlich für jedeN, 05.11.2002, 00:29, Michael Klockmann: Fände ich natürlich Klasse, ist aber leider nicht ganz drin. Du darfst nicht vergessen, das jeder einzelne Mensch von 1 bis 111 Anrecht auf Existenzgeld haben soll, dieser schöne Betrag liegt aber bereits etwas über dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen. Das Existenzgeld-Konzept rekurriert aus gutem Grunde auf die Armutsgrenze (= 2/3 des Durchschnitts) und ist mit Bedacht nur ein paar Fingerbreit darüber angesetzt. Es geht tatsächlich um die Beseitigung der Armut - um mehr nicht.

(8.2.1) Re: 1250 Euro netto monatlich für jedeN, 08.11.2002, 13:52, Karl-Heinz Thier: Mir geht es nicht um die Beseitigung der Armut, sondern um die Beseitigung des Tauschverhältnisses. Wenn auf diesem Weg Geld gebraucht wird, ist genug da; mehr will ich nicht sagen. Vergiss nicht den volkswirtschaftlichen Gewinn aus "ehrenamtlicher" Produktivität.

(8.3) Bitte nicht "ARD und ZDF privatisieren", 10.12.2002, 13:23, Frank Müller: Bitte nicht die letzten Kultur-Refugien auslöschen! Wenn Medien nach Aussicht auf Geschäftserträgen gestaltet werden(das geschieht ja wohl meistens bei Privatisierungen), sind sie leider keine Medien zwischen Menschen mehr, sondern nur noch zwischen Geldbörsen. Die derzeit sicht-und hörbaren Ergebnisse solcher Medialität begeistern mich nicht.

(8.4) Kommentar zu Absatz 8: Aussteigen statt Rumtheoretisieren !, 21.12.2002, 03:02, roy rempt:
... ist mir ja alles noch zu theoretisch ! Wie kann's praktisch aussehen ?
so wie bei ÖffÖff im Haus der Gastfreundschaft in Dargelütz bei Parchim (MV) ?
http://www.anhalt.net/larana/texte/dieschenker.html
Ohne Geld wirtschaftet auch Ronny Wytek der die vegan-Zeitung 'regenwurm' mit
herausgibt, vegan.de mit betreibt und einen Permakulturacker betreibt, containert,
Kongresse bereichert, ...
Sicher gibt es da noch mehr Projekte, wenn mensch sich da erstmal umschaut.
Warum mensch aus dem Geldsysthem ausscheiden sollte, dürfte Euch Theoretikern
doch wohl einleuchten (?). Sonst seht doch mal auf die Seiten der Schenker oder
vom Ronny ! (z.B: mit Geld bist Du an Allem beteiligt, auch am Krieg. :-( - immer)
Richtig Spass kann das auch machen, wenn es mehrere oder gar ganz viele Menschen
in unmittelbarer Nachbarschaft machen, sich gegenseitig helfen ohne Gegenleistung
auszuhandeln, alles miteinander teilen, sich umeinander kümmern...
Und was wäre das politische Ergebnis ?
... wenn das jedeR machen würde ... hätten wir den Kapitalismus schon besiegt ! ;-)
Kein Mensch kann einen Anderen ausbeuten, wenn alle allen auch unentgeltlich dienen.
Und es wäre genug für alle da. Wenn sich JedeR um JedeN kümmert, ist für alle gesorgt.
Ich muß da nicht lange rumtheoretisieren, mich nur kurz einigen, wie das dann aussehen
kann, wer welche Fähigkeiten mitbringt, wann es losgeht, womit und wo wir anfangen,
wie wir uns bei verschiedenen Ansichten einigen. - Mehr nicht.
Mit einer Ausstrahlung die dennoch nicht Verzicht sondern Spaß vermittelt, würde es
schnell Schneeballcharakter bekommen und weitere ZweiflerInnen begeistern und noch
mehr Spaß machen, dem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen !
Nun aber los !
Wo treffen sich die AussteigerInnen aus Kapitalismus, Ausbeutung und Verwertung ?
Hier ? bei ÖffÖff ? in den Räumen der Hellen Panke ?

(8.4.1) Re: Kommentar zu Absatz 8: Aussteigen statt Rumtheoretisieren !, 08.05.2003, 01:01, christoph niklaus kuropka: hört sich alles wunderbar an! was ist das öfföff? das einzige was fehlt, sind noch all die anderen leute, die in blinder glückseeligkeit dem kapitalismus dienen und danken. ich denke, das wir sie nicht alle erreichen werden, nur mit dem vorleben einer nicht kapitalistischen lebensweise, welche an sich schon sehr schwer zu erschaffen seine wird, jedenfalls in größerem umfang. ich denke wir werden nicht weit kommen, wenn wir nicht auch argumentativ in einen offenen krieg eintreten, um dem kapitalismus weitere verblendete aber immer noch intelligente menschen zu entreißen. durch desertieren alleine werden wir uns wohl nur ins gesellschaftliche abseits befördern, wo wir dann gar nix mehr zu melden haben werden. die globalen katastrophen (ob nun krieg, umweltverschmutzung^, oder was es auch sein wird) werden uns nämlich auch nicht verschonen, wenn wir auf einem sich selbst versorgenden bauernhof leben. ".. wenn das jedeR machen würde.." um genau an diesen punkt zu kommen, ist es glaube ich nötig, auc argumentativ gegen den gesellschaftlichen unsinn vorzugehen. ich bin im moment dabei ein solches buch (+ i-seite) zu schreiben und habe argumente gegen was auch immer der klein oder großkapitalist zu sagen haben mag. leider tue ich mich noch etwas schwer beim aufschreiben des ganzen. es wäre schön, wenn du dich mal meldest -uoaei@web.de- auch weil ich gern wissen möchte, was öfföff ist und welche ideen du noch hast, wie man den persönlichen konsum verzicht noch weiter perfektionieren kann!

(8.4.1.1) Re: Kommentar zu Absatz 8: Aussteigen statt Rumtheoretisieren !, 03.03.2004, 22:24, Ano Nym: Wäre schön wenn du dich mit formulierungen wie "offener krieg" zurückhalten könntest. Auch wenn du sie nur im Zusammenhang mit Argumentation verwendest, fühle ich mich als bekennender "Diener" des Kapitalismus bedroht. Wenn ihr eure feindselige & kriegerische Rethorik nicht zurückschraubt, werdet ihr dem Kapitalismus bestimmt keine "verblendeten, aber immer noch intelligenten" menschen "entreißen". Nicht vergessen: Kommunismus ist auch nur Ideologie.

(8.5) 08.05.2003, 00:59, christoph niklaus kuropka: gute ansätze und ein gutes ziel, aber... -im alleingang wird es weder deutschland, noch sonst ein land schaffen, wir müssen das ganze global angehen. -statt einer enormen anzahl von räten, ist eine direkte demokratie über das internet schon heute möglich... -unser gesellschaftliches system ist im endeffekt nichts weiter als eine organisationsform, die sich herauskristallisiert aus dem haufen neurotischer, verstörter individuen, die wir menschen immer noch sind. um zu einer neuen gesellschaftsordnung zu gelangen, werden wir vor allem die psychen und persönlichekiten unserer mit´menschen verändern müssen, denn der "kapitalismus" besteht aus milliarden kleiner "kapitalisten", die nicht über ein bessres morgen nachdenken, sondern völlig im system aufgehen und nichts anderes wollen, oder sich vorstellen können... auch ich möchte versuchen uns (dem menschen) auf dem weg in eine direktdemokratische und "würdige" zukunft zu helfen und schreibe deshalb im moment ein buch, das diese absichten auch einem weniger revolutionsfreundlichen publikum begreiflich machen soll. argumentativ bin ich fast fertig, aber es wäre schön, wenn du mir vielleicht beim aufschreiben des ganzen behilflich sein könntest. wenn du willst, melde dich bei uoaei@web.de . cnk

(9) So ergeben sich wieder trennscharfe Begriffe, deren Einhaltung ein Pervertieren des revolutionären Prozesses verhindert. Sozialismus heißt: * Freie Assoziation freier Individuen, d.h. von Menschen, die sich psychisch noch selbst helfen können, die sich noch selbst die Frage beantworten können: "Was will ich mit meinem Leben anfangen?" * Kein Wirtschaftswachstum. Selbstversorgen und Teilen statt Dienen und Handeln. * Dezentralisierung.

(10) Der Sozialismus braucht viel weniger Energie im konkreten und im übertragenen Sinn als der Kapitalismus.Was wären die Menschen alles bereit abzugeben, wenn sie sich durch ein garantiertes Grundeinkommen nicht um ihr täglich Brot und ein Dach über dem Kopf sorgen müssten?! Wieviel Wissen würde nicht zurückgehalten, wenn mensch nicht im Wettbewerb mit anderen stünde?! Wie sehr würden sich Menschen um ihre Nächsten kümmern, wenn sie selbst nicht ums Überleben kämpfen müssten?! Das garantierte Grundeinkommen erschließt diese Energie und die Fähigkeit, sich seine Lebensfrage zu beantworten. JedeR ist dann verantwortlich für alles, was er/sie tut. KeineR kann sich von einer eventuellen Schuld lossprechen mit Entschuldigungen wie: "Ich tue ja nur, was alle tun." JedeR muss sich selbst die Frage beantworten: "Will ich diese Arbeitswelt? Will ich diese Vereinzelung als Single oder als Paar?" KeineR kann ihm/ihr eine Beantwortung dieser Fragen abnehmen. Ein garantiertes Grundeinkommen löst die Probleme die die kapitalistische Gesellschaft mit der Renten- und der Arbeitslosenversicherung hat. Es ist nicht zuletzt in Frankreich eine weit verbreitete Forderung. Es ist jedoch nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einer menschenwürdigen Gesellschaft mit den o.g. drei Eckwerten.

(10.1) 03.03.2004, 22:32, Ano Nym: Der Sozialismus braucht viel weniger energie? Schließt du das aus der momentanen krise des sozialismus?

(11) Nicht zuletzt legt es ungeheure finanzielle Ressourcen frei für einen weiteren sozialistischen Eckwert: Partnerschaft. Eine Prävention von Kriegen ist nicht militärisch, sondern nur ökonomisch möglich. Wenn wir unseren Reichtum nicht mit den Menschen in der Dritten Welt teilen, werden wir Kriege nicht verhindern. Es darf nicht sein, dass für unser Militär siebenmal mehr ausgegeben wird als für unsere Entwicklungspolitik. Dieses Verhältnis muss umgedreht werden. Das ist sozialistische Politik.

(11.1) 03.03.2004, 22:36, Ano Nym: WENN wir den Reichtum teilen, wird das kriege trotzdem nicht mit sicherheit verhindern. aber wenn der krieg dann doch kommt, haben wir nicht mehr das kapital um einzugreifen :p


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