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Philosophie und Todesstrafe

Maintainer: Joachim Kübler, Version 2, 03.07.2003
Projekt-Typ:
Status: Archiv

(1) 1.Durch die Jahrtausende hindurch hat das archaische Ritual der Todesstrafe bestand. Jahrtausende hindurch wurden Menschen unter den grausamsten Bedingungen hingerichtet und wurden so Opfer einer Justiz, die von Machtdünkel, religiösem Fanatismus und einem fehlgeleiteten Ideal von Gerechtigkeit geprägt ist. Es soll nun gezeigt werden, daß es die Todesstrafe ein Verstoß ist gegen das elementare Menschenrecht auf Leben und darum abzuschaffen ist, sofern ein Staat ein Rechtsstaat und die menschliche Gesellschaft eine wirklich menschliche sein will.

(1.1) Solidarität mit Mumia Abu-Jamal!, 04.07.2003, 14:02, Emil Schlenz: Natürlich ist die Todesstrafe barbarisch und gehört abgeschafft. Doch auch Staaten, die die Todesstrafe abgeschafft haben, töten sozial Minderbemittelte mit schlechter Nahrung, unzureichender medizinischer Versorgung, stürzen Menschen in Verzweiflung und Selbstmord. Und der Begriff des Rechtsstaates übersieht diese Komponenten geflissentlich, und auch, das es im Rechtsstaat nur Recht für diejenigen gibt, die sich einen teuren Anwalt leisten können.

(1.1.1) Re: Solidarität mit Mumia Abu-Jamal!, 04.07.2003, 14:32, Uwe Berger: Und es ist noch viel subtiler: wir töten unsere eigenen Gefühle für ein bißchen "mehr an wissen", wir stellen uns selbst in die Hierarchie, deren Oberste von uns akzeptiert werden, uns gering zu schätzen. Wir halten die Luft an in komplizierten Momenten, das führt nicht weiter. Den Atem fließen lassen, die Informationen fließen lassen und die Gefühle fließen lassen, da ist die Kraft, alles andere ist halbherzig.

(1.1.1.1) Töten von Gefühlen, 10.07.2003, 20:00, Joachim Kübler: Für ein "mehr an Wissen" werden Gefühle selten getötet, eher zum Selbstschutz. Dies geschieht aus Angst heraus, und der Teufelskreis beginnt somit wieder von vorne.

(1.1.1.1.1) Re: Tiefe von Gefühlen, 11.07.2003, 00:40, Uwe Berger: Taufe, Tiefe, Teufel, the thief in deed comes deep in the feedback-feelings. Kreis und Krise, wer geradeaus will, den wird die Kurve nicht kriegen!

(2) 2.Hier in V.2 soll es um den Begriff der "Gerechtigkeit" gehen. Dazu stelle ich als Diskussionsanfang folgende Behauptungen auf:

(3) 3.Die Todesstrafe folgt nicht dem allgemeinen Prinzip einer Gerechtigkeit, welche von der Idee der Würde des Menschen geprägt ist.

(4) 4.Gerechtigkeit sollte dem Ideal der "Goldenen Regel" folgen.

(5) 5.Die Todesstrafe dient nicht dem Wohlergehen aller Mitglieder eine Gemeinschaft, daher kann sie nicht utilitaristisch begründet werden.

(6) 6.Inwieweit kann "Gerechtigkeit" religiös begründet werden? Bereits das Christentum zeigt einen sehr deutlichen Wandel des Begriffes der Gerechtigkeit, welcher bereits im Alten und Neuen Testament unterschiedlich bewertet wird.

(6.1) 04.07.2003, 14:41, Uwe Berger: religöse "Gerechtigkeit" denkt sich eine Ewigkeit, die gerecht sein würde. Ein ewiges morgen. Wir sollten zurück finden zu einem relationierten Gerechtens- und Links bewußtsein im Heute. Das gestrige und das entfernte "Ungerechte" ist auch relativ zur eigenen Gefühlstiefe(weite) als gegenwärtig spürbar. Das ist ja das schlimme, die vergangenen Tode und die potenziellen Tode stehen alle in diesem "Einheitsraum", sind aus der eigenen Einheit heraus als "so geht es mir" wahr-nehm-bar. Auch die pruduzierte trennung der "Fühllosen" Wissenstäter sind als solche mitfühlbar und einsehbar, daß das ins Nichts führt.

(6.1.1) Ewigkeit, 10.07.2003, 19:58, Joachim Kübler: Ewigkeit beginnt hier und jetzt. Ewigkeit sich in ein "morgen" macht im Prinzip keinen Sinn, da in der Ewigkeit keine Zeit herrscht. Also muß "Gerechtigkeit" hier und jetzt geschaffen werden.

(6.1.1.1) hier und jätzt, 11.07.2003, 00:34, Uwe Berger: Also muß was geschaffen werden: daß etwas so beschaffen ist, daß es nicht sinnumkehrend entwendet wird. Nehmen wir an, alles ist "göttlich" wohlgefügt, dann ist alles, was der mensch dem hinzufügt zuviel. Streichung aller Gesetzte, abschaffen von Knast und Psychatrie! Am Besten bevor die Weltenge dies aus Zwang verlangt, daß wir es als freiwilligen Schritt erleben können. Denn so wie es der DDR ergangen ist, so ergeht es doch nun der Welt: die Grenze ist nur noch in den Köpfen, wer sie überschritten hat, gilt als Re:PublickFlüchtling, oder?


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