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Visionen 2

Maintainer: Annette Schlemm, Version 1, 30.01.2001
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

(1)

Manche Visionen gehen sogar in Erfüllung:
die Power, die die TeilnehmerInnen in den AK eingebracht haben, hat meine utopischsten Vorstellungen übertroffen...!!! (A.S.)

(1.1) 30.01.2001, 18:20, Annette Schlemm: Dies ist ein Protokoll des 2. Arbeitskreises "Utopien und Visionen" (mit Annette) - auf dem Januartreffen in Düsseldorf -

(2) Der AK begann mit drei Personen und wuchs dann auf ca. 20 Personen an.
Aus den bisher per Mail diskutierten Beiträge nach dem "Aufruf: Auf der Suche nach den Utopien..." (siehe Reader und http://www.thur.de/utopie.htm) deuteten sich - gleichberechtigt - folgende Themenstränge zur Thematik an:

(2.1) 12.02.2001, 21:39, Ano Nym: Der LINK stimmt nicht.

(2.1.1) Link, 13.02.2001, 13:11, Stefan Meretz: Richtig ist: http://www.thur.de/philo/utopie.htm.

(3) A) Problematik: Ziehen politisch aktive Menschen ihre Impulse und ihre Dynamik eigentlich wirklich aus Utopien oder nicht doch eher aus Wut und Frust?

(3.1) Frust & Träumen, 07.02.2001, 21:14, espi twelve: Frust, Wut auf beschissene Lebensbedingungen und Vorstellungen einer anderen Welt schließen sich nicht aus, sondern gehören für mich zusammen. Beides für sich führt irgendwann ins Leere: selbstredent braucht mensch eine klare Analyse der Welt, wie sie ist, um zu verstehen, warum sie so ist. Aber damit ist es doch nicht getan, denn es liegt einfach zu nahe zu sagen: "mensch ist das doof - aber es ist halt so." So kenne ich viele Menschen, die klar sehen, dass in dieser fremdbestimmten Gesellschaft was gewaltig schief läuft und sich mit eben diesem Satz raus reden, das Gegebene einfach hinnehmen. Und auf der anderen Seite kann eine Utopie, die für sich allein steht, ganz schnell zur Flucht aus der Wirklichkeit werden, um diese überhaupt noch ertragen zu können. Was fehlt ist die Verbindungslinie zwischen der ungerechten, fremdbestimmten Wirklichkeit und der anderen, schönen und freien Gesellschaft. Dieser Bindestrich, dass ist die Utopie - oder?!?

(3.1.1) Re: Frust & Träumen, 07.02.2001, 22:45, Ano Nym: Mir fällt auch auf Anhieb ein Beispiel ein: den letzen Abschnitt meiner sogenannten Schulzeit habe ich als etwas total Gräßliches, Tristes und Einengendes empfunden. Morgens kam ich mir oft wie ein Roboter vor: ich bewege meinen Körper wie ein totes Ding zum Bus, zur Schule und habe dabei das Gefühl, neben mir zu stehen. Schrecklich. Und durch viel Nachdenken und zahlreiche kleine Anregungen von Menschen, über die und mit denen ich später in politische Arbeit eingestiegen bin, bin ich dann irgendwann zu diesen Überlegungen gekommen, warum da vorne eine LehrerIn stehen muß, warum ich Sachen lernen soll, dich mich nicht interessieren, warum ich Tag für Tag einen Ort besuchen muß, an dem ich mich überhaupt nicht wohl fühle. Selbstständig (ohne Bücher über Anti-Pädagogik zu lesen) habe ich dann deiffuse Ideen entwickelt, wie es anders sein könnte: keine Noten, keine Schule, dafür z.B. Kindergruppen, wo sich Menschen zusammen schließen, die das gemeinsame Interesse verbindet, etwas zu lernen; Wer alleine besser lernen kann, tut das einfach - ohne befürchten zu müssen, von der Polizei zwangsweise in die Schule gesteckt zu werden. Keine Lehrer-Schüler-Beziehungen mehr, sondern alle können von allen lernen, Kinder von Erwachsenen und umgekehrt. Und ohne diese Utopie wäre ich sicher längst vor dem Bestehenden resigniert, ohne die noch so vage anmutende Idee eines anderen Lebens hätte ich sicher aufgegeben. Das System (über-)lebt davon, dass es die Fähigkeit der Menschen verschüttet, phantasievoll zu sein, mit ihren Gedanken und Träumen kleine Risse in den gesetzten Rahmen zu denken, wo dann Neues, Anderes entstehen kann. Ohne den Traum kann der Traum nicht Wirklichkeit werden.

(3.1.1.1) Re: Frust & Träumen, 21.01.2004, 10:09, RE.GIME ??: Was du schreibst ist mir selbst nur zu gut bekannt. Aber ich habe auch das Gegenteil erfahren und dabei eine beschämende Entdeckung gemacht: Geht es uns erst einmal gut, dann verlieren wir die Lust am Träumen und Handeln, weil es uns das nichts mehr angeht (auch ob es anderen schlecht geht) und wir keinen Grund mehr zu Träumen haben. Ich hab mich in dieser Zeit zwar von all den schlechten Dingen lösen können, die mich immer so bedrückt hatten, aber gleichzeitig fühlte ich antriebslos, hatte keine Lust auf die Dinge, die mir sonst halfen den öden Alltag zu vergessen. Die typischen Null-Bock Gefühle eben, die schließlich jeder kennt. Ich glaube, der Mensch in der heutigen Gesellschaft ist im Wesen bereits so verstört, dass er ohne eine Welt in der ihm Ungerechtigkeiten wiederfahren nicht leben kann bzw. will. Das ist die einzigste Erklärung, die ich dafür habe. Das ist auch ein Grund, warum es leichter ist zu sagen "Das System ist scheiße, aber es ist so." Im Grunde will die Mehrheit der Menschen dieses ungerechte System beibehalten, weil sie innerlich von Kirche und Staat vergewaltigt masochistisch und pervers sind. Wir träumen von einer besseren Welt, aber wir haben nicht den Mut die Realität zu ändern, weil wir uns selbst in die Augen sehen müssten und vor uns selbst unsere Verdorbenheit eingestehen müssten. Ich habe größte Achtung vor Menschen, die bereit sind ihre Träume in die Tat umzusetzen, die nicht nur reden, sondern die Dinge auch in die Hand nehmen. Aber ich fürchte mich gleichzeitig vor einer wie auch immer gearteten "perfekten" Gesellschaft (die auch gar nicht existieren könnte), weil der Mensch immer nur dann etwas als Gut und Schön begreifen kann, wenn er zuvor den Kontrast erlebt hat. Eine perfekte Gesellschaft wäre geprägt von Stagnation, weil den Menschen der Antrieb fehlte. Fazit: Der Mensch ist auf Grund seiner Wesenheit dazu verdammt in Ungerechtigkeit zu leben. Obwohl ich nicht ausschließen will, dass das ganze Elend nur auf unserer Sozialisation beruht. Ich denke, dass es durchaus Hoffnung geben könnte, wenn es gelänge den nächsten Generationen ein anderes Gedankengut zuteil werden zu lassen, als unserer. Die Basis für eine neue Gesellschaft liegt im Gedankengut. Mir ist klar, dass das sehr pessimistisch ist und teilweise überzogen, also viel kommentieren! ^^

(3.1.2) Nachfrage zu Frust & Träumen, 08.02.2001, 22:55, espi twelve: Beim Durchlesen frage ich mich gerade, ob an dem letzen Satz ( von wegen Utopie als Bindestrich) irgendetwas nicht stimmt, vielleicht fällt euch ja was daran auf, was ich nicht sehe.

(3.1.3) Re: Frust & Träumen, 16.09.2001, 21:00, Silvio Hauser: Entstehen nicht gerade durch Wut und Frust Visionen und Utopien einer besseren Welt? Und kann man nicht gerade aus dieser Wut Energie schöpfen für den Kampf um eine bessere Welt wie immer er auch geartet sei? Ich glaube, nur so kann man die Welt verändern, wenn man es wirklich will, denn so leicht ist das nicht. Man darf seine Träume nicht aufgeben, denn irgendwann, wenn man sucht, findet man eine Möglichkeit, die bestehenden Dinge zu verändern.

(3.2) (Nach-)Frage zu Frust & Träumen, 08.02.2001, 23:01, espi twelve: Beim Durchlesen frage ich mich gerade, ob an dem letzen Satz irgendetwas nicht stimmt, vielleicht fällt euch ja was daran auf, was ich nicht sehe.

(3.3) 25.03.2004, 16:56, s w: Das Entwerfen von Utopien oder das (gemeinsame) Träumen kann sehr lustvoll sein: Am Gedankenspiel, am Fabulieren, ... Wenn ich mich mit Utopien beschäftige, dann fühle ich mich ein Stück freier, muß meinen Verstand nicht auf das instrumentelle Funktionieren beschränken, es reißen die Denkverbote ein, so gewinne ich Kraft und Hoffnung zurück. Aber mein Nachdenken über Ethik und Gesellschaftskritik speist sich oft eher aus Frust, ist oft auch ein Ersatz für eine wahrhaftigere Lebensführung, zu der mir der Mut fehlt.

(4) B) Utopien waren "verrufen" wegen der Gefahr, durch Utopien wieder etwas zu Starres, angeblich Perfektes festklopfen zu wollen. Dadurch entwickelte sich in letzter Zeit ein neuer Charakter aktueller Utopien (fragmentarisch, nicht vorgebend...).

(4.1) Prozesshaftigkeit von Utopie, 07.02.2001, 23:06, espi twelve: Die Gefahr sehe ich auch. Deshalb bezeichne ich Utopien ja auch als Bindestrich zwischen der Gesellschaft, die mensch ändern will und der, die mensch erreichen will. Utopien sollten nichts zu Ende gedachtes - was könnte schrecklicher sein? - sein, sondern etwas Unfertiges, ruhig Provisorisches, das sich mit den praktischen Veränderungsprozesen weiter entwickelt kann. Utopien sind für mich selbst schon Teil des Kampfes für ein freies Leben, und deshalb müssen sie auch hinterfrag - und veränderbar sein. Allein schon deswegen, weil wir unsere Utopien vor dem Hintergrund des herrschenden Systems entwickeln und in ihnen mit Sicherheit noch viel von dem ganzen Müll dieser Gesellschaft steckt. Das ist auch so ein notwendiger Widerspruch, den es zu reflektieren gilt: Utopien richten den Blick auf eine bessere Zukunft, aber wir sehen dieses andere Leben immer aus den getrübten Augen einer Gegenwart, welche nicht unsere ist.

(4.1.1) Re: Prozesshaftigkeit von Utopie, 25.03.2004, 17:50, s w: Meiner Meinung nach sollte man U-Topien primär als ästhetische Gebilde ernst nehmen. Sie erfassen in ihrer Gestalt verschiedene Bereiche des Lebens und können, auch wenn sie meist nur von einem Autor stammen, die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Orten und Zeiten anregen. Jeder Leser arbeitet mit an der Utopie, wenn ihn einige Züge einer Utopie anziehen, andere abstoßen, aber sie bleibt ein U-Topos, ein Mehr, lässt sich nie direkt mit ihr fremden Werkzeugen messen. Sie entfaltet ihr Potential, so oft sie gelesen wird. In ihrer Unfertigkeit keimt ein Stück Freiheit, das sich im Lesen und Weiterdenken immer neu entfaltet.

(5) C) Es gibt neue Orientierungen durch neue Entwicklungen in der Gesellschaft (Freie Software, Diskussionen zu Freier Selbstentfaltung und Freier Kooperation...).

(6) An allen Punkten bestand Interesse, nach einer Anfrage zu Beginn wurde gewünscht, in dieser o.g. Reihenfolge (war an der Tafel "gegen den Uhrzeigersinn") vorzugehen (was dann aber noch variiert wurde).

(7) 1. Unsere Beziehung zu Utopien und Visionen
In einer ersten Runde berichteten alle TeilnehmerInnen über ihren Bezug zu Utopien und Visionen. Es zeigte sich, daß die im AK Anwesenden eher nicht zu jenen gehören, die die Rolle von Utopien eher negieren (wie z.T. in den Mails im Vorfeld) und ihr Engagement eher aus Wut und Frust ableiten. Geäußert wurde u.a.:

(7.1) Zucken in den Fingern, 08.02.2001, 23:21, espi twelve: Aus dem Rückblick erscheint es mir richtig gut, dass beim AK Stichworte und Schlagwörter gesammelt wurde. Durch diese einfache, unfertige Form ist aller Raum da und offen - ohne dass mensch beim AK dabei gewesen sein muß. Es bieten sich einfach so viele Startpunkte für das gemeinsame (!) Los, Weiter - und Ausdenken. Beim nochmaligen Überfliegen habe ich jedenfalls gemerkt, wie es in meinen Fingern zuckt und ich richtig Lust habe, Unsere Utopien weiter zu entwickeln. Der Inhalt selbst und der Text vor mir scheint quasi danach zu verlangen, dass an ihm gewerkelt wird. Und die zahlreichen, buntgemischten Ideen warten nur darauf, miteinander in Beziehung gesetzt zu werden. Dieser Eindruck wird wohl daran liegen, dass ich mit dem AK eine sehr angenehme, aufbauende Erfahrung verbinde. Und angesichts dessen ich wünsche mir, dass auch die TeilnehmerInnen des AKs sich hier einklicken und rege beteiligen. Wo seid ihr?

(8) - Zuerst war wohl wirklich viel Frust und Wut, dann kam auch Vision in Form von "Ökotopia"

(9) - Vision ist wichtig, weil sie die Richtung bestimmt, was ich mache

(10) - durch Außenseiterrolle in der Kindheit auf Suche nach Akzeptanz

(11) - Engagement wird von zwei Seiten bestimmt: Ist und Soll

(12) - Höhenbauen als Kinder beinhaltet das "Soll"

(13) - Ökotopia ist zu sehr "schwarz/weiß"-Malerei, zu wenig radikal (weils noch Geld gibt),

(14) - gut: Planet der Habenichtse, bolo´bolo (nur Rahmenstruktur vorgegeben, viel offen)

(15) - Als Realsozialismus zusammengebrochen war, stand zuerst der Prozeß ohne Zielorientierung im Vordergrund, dann wurde wieder eine Utopie zur Orientierung gebraucht,

(16) - es geht darum, das Prinzip "Der Weg entspricht dem Ziel" praktisch umzusetzen: in Aktionen das zeigen, was wir wollen

(17) - wichtige Rolle für Lebensfreude

(18) - ich will was verändern, dazu muß ich wissen, wie es hinterher aussehen soll

(18.1) 18.02.2002, 22:09, Christian Apl: wieso lässt du dich nicht überraschen?

(18.2) 25.03.2004, 17:54, s w: Dann lieber gemeinsam mit anderen nach Möglichkeiten suchen, gemeinsam Träumen und Verändern. Mit Aktionen andere Menschen anstoßen, einladen, beteiligen, mit ihnen die Räume öffnen, die von anderen nicht zu öffnen sind. So stelle ich mir einen AK wie den Euren vor ;-)

(19) - eine optimale Lösung findet sich nicht

(19.1) Optimale Lösung durch Iteration, 18.04.2001, 04:01, Gregor Kopka: Eine optimale Lösung findet sich durch Iteration der letzten sub-optimalen Lösung.

(19.1.1) Re: Optimale Lösung durch Iteration, 18.02.2002, 22:11, Christian Apl: das klingt nach immer "mehr desselben" (vgl. Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein).

(20) - Abschätzung der eigenen Handlung anhand der Utopie

(21) - ich weiß viel eher, was ich nicht will, bin nicht so sehr auf der Suche

(22) - es kamen zusammen Bauchgefühle und ein Buch vom Büchermarkt der katholischen Kirche. habe Faible für Logisches, Film "Land in Freedom" war eine Weile wichtig,

(23) - fuhr manchmal mit VW-Bus ohne Ziel herum. Zeltplatz war so was wie "Vorbild": so sollen es alle Leute haben.

(24) - während Fahrerei als UPS-"Sklave" stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn die Stadt als Kommune organisiert wäre.

(25) - suchen in Antifagruppe auch nach Orientierungen - nicht nur "gegen Nazis" sein wollen, sondern wofür?

(26) - welche Ziele schweben uns vor: Antikapitalismus, Anarchie weit verbreitet

(27) - suche eigentlich eher durchdachte Utopie, aber das kann nicht funktionieren

(28) - wichtige Orientierung: Gustav Landauer, Stowasser: "Projekt A", in Verden Projekt realisiert - führt doch oft zu Utopieverlust: das Projekt erfüllt vieles von der Utopie -> das utopische Moment schaut kaum noch hinter Pragmatismus vor

(29) - es gibt verschiedene Arten von Utopien: a) surrealistische Visionen, b) was man erreichen kann.

(30) - Utopieknick: wenn man merkt, daß es sich nicht realisieren läßt.

(31) - Utopie: Selbstverständlichkeit, für andere da zu sein, zu helfen,

(32) - Utopisches ist nicht nur rational, sondern auch irrational, gibt Hoffnung, Perspektive, hilft den Alltag zu bewältigen

(33) 2. Inhalte unserer konkret-utopischen Vorstellungen
Der Arbeitskreis lebte tatsächlich vorwiegend von den Beiträgen der TeilnehmerInnen, die sich öfter auch aufeinander bezogen. Es zeigte sich, daß es interessant wäre, die Inhalte der jeweils vertretenen Visionen genauer zu erfahren. Wir führten dazu ein Brainstorming durch. Gesammelt wurden folgende Punkte als "Utopia in Stichworten" :

(33.1) Zucken in den Fingern, 08.02.2001, 22:50, espi twelve: Im Rückblick auf scheint mir, dass es richtig gut war, bei und in dem AK mit Stichpunkten und Schlagwörtern anzufangen. Durch diese einfache, unfertige Form ist aller Platz zum weiteren Ausfüllen da - ohne dass mensch auf dem AK gewesen sein muß. Es bieten sich einfach so viele Startpunkte zum gemeinsamen (!) Los, Weiter - und Ausdenken, welche, schon aufgrund der Vielzahl, miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Beim nochmaligen Überfliegen habe ich jedenfalls gemerkt, wie es in meinen Fingern zuckt und ich richtig Lust habe, Unsere Utopien weiter zu entwickleln: der Inhalt und der Text selbst verlangen quasi danach, dass mensch an ihnen werkelt. Wird wohl daran liegen, dass ich mit dem AK eine wirklich angenehme, aufbauende Erfahrung verbinde :-) Gerade angesichts dessenIch wünsche mir schon, dass sich auch die Menschen aus dem AK rege an diesem Projekt beteiligen: wo seid ihr?

(34) - ohne Krieg und Staat,

(35) - kein Kapitalismus

(36) - keine Rollenbilder und -festlegungen

(37) - Selbstbestimmung und Gleichberechtigung

(37.1) Menschenrecht auf psychische Gesundheit, 14.06.2003, 22:16, Johannes Fangmeyer: Hallo, ich bin neu hier und wollte mal was eingeben. Ich bin psychisch Krank, und fordere ein Menschenrecht auf psychische Gesundheit. Ich will selbstbestimmt und gleichberechtigt mit anderen Leben. Es gibt Gesellschaften, die haben keine psychisch Kranken, weil sie selbst therapeutische Geemeinschaften sind. So z.B. die Hunza, die gar keine Krankheiten kennen, viele Indianerstämme in Nordamerika. Und auch die Inuit kannten vor der Christianisierung wohl keine psychischen Krankheiten. Eine solche Gesellschaft hätte weniger Vereinzelung, weniger Hierarchie, weniger Konkurrenz, als unsere. Man darf aber den Ansatz der Salutogenese nicht vollkommen außer acht lassen. Danach werden Individuen weniger Krank, je mehr sie glauben, dass ihr Leben Handhabbar ist und sie einen Sinn in ihrem Leben sehen. Ich wollte halt mal fragen, ob so etwas zu Eurer Utopie passen würde?

(37.1.1) Re: Menschenrecht auf psychische Gesundheit, 16.06.2003, 20:29, Annette Schlemm: Viele von uns haben sicher ziemlich unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die utopische Welt ganz genau aussehen wird. Insofern gibt es kein einheitliches "uns". Und wennschon gehörst Du ja sowieso auch dazu. Meine persönliche Meinung ist, dass ich mir sehr wünsche, dass jeder Mensch sich so entfalten kann, wie er oder sie möchte. Selbstbestimmt und gleichberechtigt auf jeden Fall. Es könnten da sogar Menschen dabei sein, die sich mit dem, was andere ihnen heute als "psychische Krankheit" zusprechen, wohlfühlen und nicht "normal" werden wollen. Denen sollte niemand vorschreiben dürfen, wie sie normal oder gesund oder so zu sein haben. Das kann nur jede/r für sich selbst entscheiden! Je nach dieser Entscheidung finden sie dann hoffentlich die geeignete Umwelt, bzw. schaffen sie mit. Grundlegende krankmachende Bedingungen der jetzigen Umwelt müssen natürlich ausgeschaltet werden, das setze ich auf jeden Fall auch voraus.

(37.2) Arbeiten als psychisch Kranker, 18.06.2003, 11:50, Johannes Fangmeyer: Ich wollte noch mal einwerfen, dass ich in einer utopischen Gesellschaft auch arbeiten könnte. Ich bin jetzt Erwerbsunfähig. Aber 2-3 Stunden am Tag könnte ich wohl arbeiten. In einer beschützenden Werkstattt möchte ich nict arbeiten. Ich war Ingenieur/Konstrukteur, da ist Schrauben sotieren nicht gerade eine erfüllende Arbeit. Eine utopische Gesellschaft müßte schon erreichen, dass psychisch Kranke auch gleichberechtigt am "Arbeitsmarkt" teilnehmen können. MfG Johannes Fangmeyer

(38) - Individuelle Autonomie

(39) - Solidarität

(40) - Keine Harmoniesucht,

(40.1) Harmoniesucht - gar nicht gut, 09.02.2001, 02:08, espi twelve: Harmoniesucht verhindert immer, dass Konflikte offen und ehrlich ausgetragen werden können. Indem Probleme, Aggressionen und Zoff immer wieder verdrängt, abgeschoben werden, so als gehörten sie nicht zu uns, werden sie gerade zum Unlösbaren gemacht. Konflikte, die aus dem Bewusstsein verbannt werden, verselbständigen sich, wie sich später dann in eingefahrenen Verhaltensmustern zur Konfliktbearbeitung zeigt. Lange Zeit hat z.B. mich mein anerzogenes Stillsein tyrannisiert, weil ich einfach nicht aus den Mustern "raus" kam. Wenn Menschen Konflikte verdrängen, spalten sie einen Teil von sich selbst ab und nehmen sich damit die Möglichkeit eines bewussten Miteinanders.

(40.1.1) Konflikt als Normalfall?!, 09.02.2001, 02:36, espi twelve: Konflikte sind etwas Positives. Konflikte sind eine Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Wo Menschen und ihre Meinungen sich aneinander reiben, sich widersprechen, ist Raum für Auseinandersetzung, Kritik, Hinterfragen und Veränderung. Um den schaurig-schönen Widerspruch auf die Spitze zu treiben: Konflikte sind die Vorausetzung für Harmonie. Erst durch das Zusammenspiel, durch die Auseinandersetzung der Menschen hindurch kann Harmonie, Einigkeit hergestellt werden - wenn mensch das denn haben möchte, was ich mir manchmal schon wünsche. Alles andere liefe am Ende darauf hinaus, einen harmonischen Naturzustand zu konstruieren, der durch Konflikte verschandelt und zerstört wird. Und dass ist genau die Ideologie, mit der meine Eltern immer wieder versuchten mir einzureden, dass ich still und gefügig sein sollte, um "ihre Ruhe und ihren Frieden" ja heile zu lassen. Wer Probleme offen thematisiert, wird sogleich zum Feind des verlogenen, harmonischen Zusammenlebens, unter dessen Deckmantel sich die Unterdrückung abspielt. Diese Ideologie soll und tut nichts anderes als die fragwürdige Ordnung dieser Gesellschaft zu bewahren. Totenstille ist der beste Schutz der Unterdrückung.

(40.1.1.1) Konflikt als Normalfall?!, 09.02.2001, 02:41, espi twelve: Deshalb halte ich es für angebracht, vom Konflikt als "Normalfall" auszugehen. Obwohl das alles sicher davon abhängt, was für ein Verständnis von Konflikt mensch hat - es würde sicher gut sein, sich auch darüber zu verständigen. Wenn alle Menschen in allen Punkten das Gleiche wollten, wäre dass für mich allerdings eher ein langweiliges Horror-Szenario.

(40.1.1.2) Re: Konflikt als Normalfall?!, 25.03.2004, 18:03, s w: Ja, bin voll Deiner Meinung: Konflikte können wahrscheinlich auch nur richtig bejaht und gelöst werden, wenn die Konfliktpartner eine wirkliche Harmonie anstreben und kein halbherziges Zweckgefüge.

(41) - Kein "Friede, Freude, Eierkuchen..."

(42) - Ich kann frei sein, wenn alle anderen frei sind.

(43) - Freiheit

(44) - kein trister Zwangsalltag

(45) - Kein Status und Rang

(46) - Keine Erziehung

(46.1) Nicht möglich, 18.04.2001, 04:04, Gregor Kopka: 'Keine Erziehung' ist defacto nicht möglich, außer durch umgehende Tötung des Lebewesens nach Geburt.

(46.1.1) Re: Nicht möglich, 18.04.2001, 09:47, Stefan Meretz: Das kannst Du nur sagen, wenn Du einen völlig unspezifischen Begriff von Erziehung hast - etwa im Sinne 'gegenseitiger Beeinflussung'. Real ist damit aber stets gemeint 'intentionale (absichtsvolle) Beeinflussung' und impliziert in aller Regel ein Verhältnis, in dem der/die Eine etwas schon weiss, was der/die Andere erst noch wissen soll - und das ist abzulehnen.

(46.1.1.1) Nicht möglich, 20.04.2001, 09:23, Thomas Kalka: Nicht-Erziehung ist nicht möglich. Die Beziehung von Erwachsenen zu Kindern ist immer hierarchisch. Eine nicht hierarchische Beziehung setzt die Autonomie Beider voraus (oder, um mit Christoph Speer's Worten zu Sprechen: die Möglichkeit der Aufkündigung der Beziehung). Kinder sind aber von den Erwachsenen abhängig. Beziehung sind immer Absichtsvoll, auch wenn die Absicht zumeist leider Unbewusst ist. Die Absicht ist Ausdruck des in die Zukunft projizierten Selbst, somit abhängig von der Wahrnehmung der Gegenwart. Auch die Wahrnehmung ist leider zum größten Teil nicht bewußte Wahrnehmung. Bewußte Wahrnehmung ist etwas zu Erlernendes und in unserer Kultur nicht gut angelegt. Gerade umgekehrt ist unsere Kultur durch ein hohes Maß an unbewußter Verdrängung (Entfremdung) gekennzeichnet.
Die Forderung nach Nicht-Erziehung muß folglich die Forderung nach bewußter Erziehung sein. Der Erziehende muß, um sich seiner Absicht bewußt zu werden, die er dann setzen kann und muß, sich selbst die Möglichkeit bewußter Wahrnehmung schaffen. Die Forderung nach Nicht-Erziehung ist also die Forderung nach Selbst-Erziehung.

(46.1.1.1.1) Re: Nicht möglich, 21.04.2001, 12:09, Stefan Meretz: Erziehung ist nicht möglich. Die Beziehung von Erwachsenen zu Kindern ist immer hierarchisch, aber nicht notwendig erziehungsförmig. Eine erziehungsförmige Beziehung setzt voraus, dass die Mächtigen in der Beziehung (z.B. die Erwachsenen) wissen, was für die weniger Mächtigen (z.b. die Kinder) gut ist. Das ist nicht nur unverschämt, sondern auch unmöglich. Deswegen wehren sich Erzogene gegen Erziehung, weil Erziehung notwendig einen Verstoss gegen ihre Interessen bedeutet. Damit führt sich Erziehung ad absurdum - was die Erzieher (und ihre pseudowissenschaftichen Berater) nur veranlasst, die Methoden der Erziehung subtiler zu gestalten.
Daraus folgt: Eine gute, linke oder bewußte Erziehung ist ein Widerspruch in sich. Die Forderung nach Nicht-Erziehung ist die Forderung nach universeller Akzeptanz der Unhintergehbarkeit der Individualität von Menschen - auch von Kinder in einer hierarchieförmigen Beziehungsstruktur. Denn auch ich als Erwachsener kann erkennen, dass ich mir selbst schade, wenn ich mich gegenüber Kindern erziehungsförmig verhalte.

(46.1.1.1.1.1) Begriff "Erziehung", 23.04.2001, 01:45, Thomas Kalka: Vielleicht wäre es gut, zuerst mal den von uns benutzen Begriff von Erziehung zu klären ?
Währen ich Erziehung mehr oder weniger synonym zum Begriff Pädagogik benutze, scheinst Du, Stefan, Erziehung in einer Form zu gebrauchen, die ich manipulative Erziehung nennen würde. Diese lehne ich auch ab. Leider ist sie durchaus möglich, in dem Sinne, daß sie praktiziert wird, nicht in dem Sinn, daß sie ermöglicht.
Mein Punkt, auf den ich weiterhin bestehe, ist der, daß jeder Umgang von Erwachsenen mit Kindern ein Teil der Sozialisierung der Kinder ist. Wir können uns nicht so verhalten, als hätte unser Tun keinen Einfluß auf sie. Wie aber dieser Einfluß aussieht, wie die Wirkmechanismen sind und wie unsere Absichten dabei sind, muß mensch reflektieren, wenn er verantwortungsvoll handeln will.
Die Lehre dieser Zusammenhänge würde ich als Pädagogik bezeichnen. Nichtmanipulative Pädagogik finde ich dringend notwendig.

(46.1.1.1.1.1.1) Re: Begriff "Erziehung", 09.05.2001, 22:46, Stefan Meretz: Mein Punkt ist: Jede Erziehung/Pädagogik ist manipulativ. Deswegen lehne ich Erziehung/Pädagogik als solche ab. Etwas anders ist der wechselseitige Einfluss, den wir aufeinander haben. Darüber sollten wir uns klar werden, das sollten wir reflektieren. Das hat aber nix mit Pädagogik zu tun. Eher mit dem, was Christoph Spehr als "Theorie der freien Kooperationen" fasst. Das ist ein drastischer Standpunkt, ist mir klar, aber so sehe ich das.

(46.1.1.1.1.1.1.1) Re: Begriff "Erziehung", 25.03.2004, 18:22, s w: Kinder können Sprache, Denken und eine entsprechende Orientierung und Teilhabe nur in Interaktion mit ihrer materielle und sozialen Umgebung entfalten. Vielleicht braucht es dazu nicht einen "Erzieher", der es ihnen einprügelt. Aber ist es schon Manipulation, wenn Kinder sich in bestehende soziale Handlungs- und Wertgefüge einleben? Geht es überhaupt ohne? Meiner Meinung nach findet Erziehung da statt, wo ein Mensch eigene Anlagen durch eigene Erfahrungen entfalten kann, dazu muß es keinen Erzieher geben, wohl aber würde ich hier von Erziehung sprechen. Manipulation ist dann aber etwas anderes.

(46.1.1.1.1.1.1.1.1) Re: Begriff "Erziehung", 26.03.2004, 11:41, s w: Hilfe, da ist mir was durcheinander geraten: Meiner Meinung nach braucht es zum Lernen keinen Lehrer, und Erziehung kann darauf abzielen, Bedingungen zu schaffen, in denen der Mensch lernen kann. So könnte man Erziehung als eine Praxis verstehen, die sich nicht auf die Formung eines Objektes konzentriert. Aber es ist meiner Meinung nach zu ungenau, Erziehung als manipulierende Formung zu verstehen. Leider wird Erziehung immer noch zu oft so verstanden, aber ich denke, vom Begriff "Erziehung" muß man sich nicht verabschieden, sollte lieber ein zu einseitiges Verständnis von "Erziehung" und davon abgeleitete Praxisformen kritisieren.

(46.1.2) Erziehung, 19.04.2001, 21:32, espi twelve: Erziehung, so auch die offizielle Definition, ist die Formung eines Menschen auf ein Ziel hin, dass die Erziehenden für gut erachten. Kinder sind ihr nur Objekt, dass selber nichts ist, und deshalb von außen, von Eltern, LehrerInnen und SozialarbeiterInnen beherrscht werden soll. Diese autoritäre Grundanahme findet sich in jeder Erziehungstheorie (und in der Wirklichkeit) wieder, mal offen gewaltätig, mal fürsorglich - entscheidend ist, dass es immer oben und unten gibt, dass Menschen über andere entscheiden, wie es sich z.B. im Schulzwang ausdrückt. Erziehung ist aber nur eine Möglichkeit, wie Ältere sich zu Jüngeren verhalten, weshalb die Forderung "keine Erziehung" richtig ist. Nur reicht sie nicht aus.

(46.1.2.1) Re: Erziehung, 25.03.2004, 18:08, s w: Kinder können nie ganz Objekt sein: Auch eine Erziehung, die Kinder wie ein Objekt behandelt, findet nicht statt ohne Erfahrungen, die das Kind macht und es verändern. Allerdings ist die Qualität eines derartigen Erziehungsstiles einem Menschen völlig unangemessen, lebt außerdem von der Hoffnung, Menschen und ihre Prägung planen zu können. Ziel eines Erziehungsstiles muß nicht die Formung auf ein Ziel hin sein, sondern kann, wenn sie am Menschen als Subjekt interessiert ist, als ihr Ziel ansehen, für Bedingungen zu sorgen, in denen ein Mensch sich entfalten kann.

(46.1.3) 22.09.2003, 10:59, Uwe Berger: Was uns abhanden gekommen ist, ist das Wort "Betreuen". Ziehen sollen die Erzieher doch in die "Untreue sich selbst gegenüber" und untreu den eigenen Eltern gegenüber, damit die Meutengesellschaft überhaupt von der Individualisierung profitieren kann.

(47) - Gleichwertigkeit aller Lebewesen

(47.1) 20.04.2001, 12:34, Thomas Kalka: Dies finde ich unglücklich formuliert. Denn GleichWertig beduetet doch BeWertet, also den Wert bemessen habend. Ist nicht eine NichtWertMessende Einstellung zu Lebewesen, die vielleicht mit dem Wort Achtung zu bezeichnen wäre, wünschenswert ?

(47.2) 21.01.2004, 19:09, RE.GIME ??: Der Begriff "Gleichwertigkeit aller Lebewesen " existiert heute doch nur noch im Märchen! Beipiel: Wer denkt heute noch über das Tier nach, das man gestern mittag gegessen hat? Auch das war mal ein Lebewesen, auch wenn es ohne viel Würde im Kochtopf gelandet ist... Ich bin nicht grundsätzlich gegen Fleischesser, aber ein gewisses Maß an Achtung vor dem, was mich am Leben hält sollte schon vorhanden sein!

(48) - keine Fürsorge

(49) - Mitsorge

(50) - soziale Sicherheit

(51) - kein Geld

(52) - Sicherung der Grundbedürfnisse

(53) - Wer nicht arbeitet, soll auch essen

(54) - Eine Welt mit Platz für viele Welten.

(55) - keine Gleichgültigkeit

(56) - viel Natur

(57) - wahrer Wille

(58) - Gefühle respektieren

(59) - Mensch als "ganzes Wesen"

(60) In der darauffolgenden Pause wurde das Plakat weiter beschrieben:

- Vertrauen

(61) - Musik

(62) - Universalismus

(63) - kein herkömmliches Gut-Böse-Denken

(64) - Bier

(65) - Absurdes, Weg zum "Dritten" (Kunst?)

(66) - Relativismus

(67) - keine "Kollegen"-mentalität in politischen "Arbeits"-gruppen

(68) - keine Knäste,

(69) - kein Gen-Scheiß, Chemowaffen etc.,

(70) - Freie Liebe

(70.1) Definition?, 07.02.2001, 20:28, espi twelve: Was ist freie Liebe? Ich denke, dass es erst einmal wichtig ist, sich darüber auszutauschen, was ich, du oder wer-auch-immer darunter verstehen, bevor wir auch auf eine gemeinsame WIR-Ebene kommen. Ich kann ja mal anfangen, da ich schon, verstands - wie gefühlsmäßig eine Utopie von freiem Lieben habe. Dazu werde ich in absehbarer Zeit einen schon fertigen Text ins Netz setzen, weil der ganz gut rüber bringt, was ich mir erträume.

(71) - Gewalt?

(72) - keine Unterdrückung

(73) - bewegtes Leben

(74) - innere Logik des Ganzen

(75) - Free Party

(76) - free drugs

(77) - "gesunde Dekadenz"

(78) - Bauwagen, Hüttendürfer -> Freiräume

(79) - keine festen Bilder

(80) - zwangslose Arbeit

(81) - Erkennen von Ursache und Wirkung

(82) Manche Worte sind erklärungsbedürftig, viele wurden in der Diskussion angesprochen - eine weitere Diskussion kann über www.OpenTheory.de erfolgen.

(83) 3. Quellen unserer Utopien
In der Pause wurde ein weiteres Plakat genutzt, um "Werke/Filme, die mich beeindruckten" zu sammeln. Schon jetzt standen viele darum rum und erzählten sich die Geschichten und Inhalte. Manches kannten andere nicht einmal dem Namen nach. Nebenbei bemerkt gibt's hier auch Geschenktipps!!! Nach der Pause berichteten alle noch einmal kurz über die jeweiligen Stichpunkte, oft entspann sich ein kleiner Disput darüber. Hier werden nur die genannten Stichworte abgetippt, wir hoffen auf Ergänzungen und vertiefende inhaltliche Beschreibungen innerhalb des Opentheory-Projektes:

(84) - Ursula le Guin: "Planet der Habenixe" (eigentlich: Planet der Habenichtse)

(85) - Löwenzahn (Fernsehen) - 1. BauwagenOPA

(86) - Ronja Räubertochter

(87) - rote Zora

(88) - Pippi Langstrumpf

(89) - James Joll: Die Anarchisten

(90) - Star Trek (widersprüchlich, aber trotzdem...)

(91) - Kafka

(92) - Brecht,

(93) - Milne: Pu, der Bär

(94) - Ton Steine Scherben, Rio Reiser

(95) - Godwin: Über die politische Gerechtigkeit

(96) - BAD RELIGION (Punk)

(97) - CALVIN + HOBBES (Cartoon)

(98) - Crass

(99) - Yello

(100) - Beeing John Mulkovich

(101) - Blubb: Panokratie (http://www.panokratie.de)

(101.1) Panokratie, 02.02.2001, 07:45, Roland Schnell: Fiebervisionen eines Einzelgängers. Damit muß man sich wirklich nicht abgeben.

(101.1.1) Re: Panokratie, 08.02.2001, 16:37, Oliver Bachmann: Ganz und gar nicht Einzelgänger: Tobi ist ein diplomierter Informatiker, der verschiedene Projekte gleichzeitig laufen hat. Aufgrund Familie hält er sich momentan aus evolutionären Bestrebungen raus. Dennoch ist das kein Grund, nicht von der Panokratie überzeugt zu sein. Argumente? siehe oben.

(101.1.1.1) Re: Panokratie, 20.04.2001, 12:38, Thomas Kalka: Wie kann man Famillie haben, und nicht an evolutuionären Bestrebungen teilhaben ?

(102) - Paul Celan,

(103) - Kropotkin: Gegenseitige Hilfe

(104) - M. Atwood: "Der Report der Magd"

(105) - 3???

(106) - geboren 1999

(107) - Matrix

(108) - Tangeringe Dream

(109) - Schöne neue Welt

(110) - 1984

(111) - Per Anhalter durch die Galaxis

(112) - Michel als Lönneberg

(113) - Nacht

(114) - Brazille

(115) - Janosch

(116) - Momo

(117) - Jim Knopf

(118) - Konrad aus der Konservenfabrik

(119) - M. Ende: Das Gefängnis der Freiheit

(120) - Sternberg: Cybertribe-Visionen

(121) - D.I.Y.-Netzwerk

(122) - Spiral

(123) - Tribe 23

(124) Ergänzungen der OT-DiskutantInnen:

(125) Wir waren selber erstaunt, wie wichtig Kinderbücher und -filme für uns waren ( "Beste revolutionäre Tat: gute Kinderbücher machen!" ). Auch die aufgeschriebenen Negativ-Utopien hatten eine interessante Wirkung: Wenn uns klar wird, was wir NICHT wollen - jedoch in Zukunft droht, motiviert uns das, etwas anderes anzustreben.

(126) 4. Wie können Utopien realisiert werden?
Schon die früheren Diskussionen hatten oft aus den Erfahrungen der Gegenwart geschöpft. Die visionären Vorstellungen erwachsen aus Erfahrungen und messen sich mit Erfahrungen. Wir kennen frühere Versuche, Utopien zu verwirklichen: in Kommunen und verschiedenen Projekten und es bestand das Bedürfnis, auch dieses "Umsetzungsproblem" noch zu besprechen. Dazu nutzten wir sogar die Abendbrotspause. Inhaltlich ging es um folgende Fragen: Utopien ausleben

(127) - Viele Leute, die zusammen leben, nutzen Gegenstände gemeinsam und ziehen daraus mehr Lebensqualität.

(128) - Besser leben mit weniger Geld.

(129) - Die Lebensqualität in Kommunen ist so niedrig, daß sich "Bürgerliche" dazu nicht überzeugen lassen.

(130) - Kranke können in Kommunen nicht leben: Weil: Heizung nicht in Ordnung, Hygienische Verhältnisse nicht gegeben,

(130.1) 05.02.2001, 00:04, NINA ??: Liebe UtopistInnen*nun haltet doch nicht so krampfhaft an irgendwelchen Vorurteilen fest. "Kommune" ist nicht das Synonym( Gleichbedeutende) für "kaputte Heitzung"! Macht Euch was Ihr braucht. Alle Leute solln leben können wie sie wolln!

(131) - Manche Kommunen sind auch edel, andere eher schmuddelig. Die einen brauchen dafür zehn Jahre, bei den anderen geht das alles schneller

(131.1) 21.01.2004, 10:20, RE.GIME ??: Selbstorganisation heißt das Zauberwort!

(132) - Ist ein Bioladen noch antikapitalistisch?

(133) - Was ist mit gesamtgesellschaftlichen Ansätzen?

(134) - Ist eine "Bauwagengesellschaft" erstrebenswert?

(135) - Der Wille der Leute ist entscheidend.

(136) - Wo sind "utopische" Freiräume ohne Zwänge?

(137) - Im "System" ist mehr Lüge als in der Kommune.

(138) - Die Erfahrung mit Kommunen und Projekten zeigt doch eher, daß im Verlaufe der Realisierung ein "Utopieverlust" eintritt und sie nicht voll das erreichen, was sie selber wollten.

(139) - Es geht nicht darum, ob wir jetzt andere Kommunen und Projekte verurteilen - sondern darum, ob wir selber so was wollen. Es klingt immer so, als würden wir andere abwerten - aber eigentlich geht es nur um unsere Entscheidung für unser eigenes Handeln.

(140) - Es wäre wichtig, daß die Projekte, die ihre Ziele "zurückstecken", dies auch so sagen und nicht weiter so tun, als hätten sie die "Lösung für die Welt". Weil sie dies i.a. nicht tun, haben wir hier das Problem, daß unsere Einschätzung eher negativ klingt. Sie dürfen ja so bleiben, wie sie sind, wir wollen ihnen das nicht ausreden. Wir müssen uns aber dazu Gedanken machen.

(141) - "Bürgerliche" denken, Leistung würde belohnt und die Ausbeutung der "dritten Welt" wäre "gerecht".

(141.1) 25.03.2004, 18:29, s w: Oder sie speisen eigene Verantwortung mit TINA - There is no alternative -ab!

(142) - Anderes Leben wird bei größeren Verhältnissen vom Kapitalismus zerschlagen (militärisch)

(143) - wir wollen nichts vorschreiben, alle sollen leben können, wie sie wollen

(144) - d.h.: "wenn es möglich ist, kann es ja auch kapitalistische Bereiche geben"

(145) - Aber: Geht das? Kann eine "Welt des Wertgesetzes" auf ein festes Gebiet beschränkt werden, oder lebt sie nicht direkt von Ausbeutung ihrer Um-Welt (Natur, Dritte Welt, Ausbeutung anderer...).

(146) - Freiraum muß erkämpft werden: a) Protest, Kampf; b) Freiräume mit Leben füllen

(147)

(Protokoll: nach Mitschrift von A., Jennifer und Stefan sowie Brainstorming-Plakaten - Annette;
alle bisher Beteiligten und weitere Interessierte sind aufgerufen, sich an der in OpenTheory dokumentierten Diskussion weiter zu beteiligen... )


(148) Übersicht über die Texte, die noch zum AK "Visionen und Utopien" des Januartreffens gehören:
- Übersicht über Strömungen von Anarchismus/Visionen (Olli)
- Bericht vom (Olli-)AK "Utopien und Visionen"
- Thesen zu Visionen und Kampf um eine alternative Gesellschaft (Olli)
- "Macht, was Ihr wollt" (Annette), http://www.thur.de/philo/utopie2.htm

(148.1) 30.01.2001, 18:47, Annette Schlemm: Nachtrag zu weiteren Texten: "Macht, was Ihr wollt" - auch online diskutierbar unter: http://www.opentheory.org/wasihrwollt/v0001.phtml und Olli: Visionen und Utopien - Grundsätze, Ideen, Fragen, Zweifel, lebhafte Debatte

(148.1.1) 30.01.2001, 18:49, Ano Nym: Hier ist doch tatsächlich die URL von Ollis Text wieder verlorengegangen. Hier ist sie: http://www.opentheory.org/visionen/


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